Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1886 (Jahrgang 48, nr. 114-150)

1886-10-09 / nr. 117

­ keinen besseren Darsteller wünschen kann ; im Gesange mit angenehmer starrer Stimme größte Deutlichkeit der Aussprache verbindend, in den Gesten und Mienen, oft zu drastisch, besser, als Jeder, der diese Rolle noch hier gab, kann er als ‚ein Muster-Ollendorf dienen. Herr Ho­ro­th sang den Jan vorzüglich und wir versprechen uns von ihm das­­ Beste. Der Chor ist sehr schwach, besonders jener der Damen. — Repertoire. Heute 2 „Rip van Winkle“. — Königliche Oper. Budapester Blätter melden über eine neuerliche Krise an der königlichen Oper daselbst. Capellmeister Ex­kel hat seine Demission als Leiter der Philharmonischen Concerte gegeben und es heißt, daß Erkel demnächst auch aus dem Verbande der Oper scheiden werde. Erkel befindet sich gegenwärtig in Berlin, woselbst er­­ wegen eines Engagements in Unterhandlung steht. Auch sollen gründliche Personalveränderungen bevorstehen. § — Theater in Marmaros-Sziget. Die Stadt M.­Sziget beschloß schon vor Jahren der Schauspielkunst ein ständiges Heim zu errichten und zu diesem Zwecke kontrahirte Die Stadt ein größeres Ansehen. Im Frühjahr wurde die alte Bude­ niedergerissen,­­um für das provisorische Theater, das bis 1. Juni fertiggestellt werden sollte, Plan zu machen. Ein­­trag, die Konzerthalle der Ausstellung , billig zu erwerben, wurde abgelehnt, da man in maßgebenden das provisorische­ Theater um 9000--10.000 städtischen Kreisen fl. fertigzustellen gedachte. Um je wohlfeiler zu bauen, baute man in eigener Regie! Und richtig! Am 1. Juni waren wohl die 9000—10.000 fl. verbaut, das provisorische Theater zeigte jedoch nur Umrisse in Holzbalken. Die Zeit verstrich bis 1. August. Inzwischen langte zum fixen Termin der Theater- Direktor Vincenz Nagy mit seiner zahlreichen Gesell­­schaft aus der Budapester Arena an. Da der Bau­groß der bereits­ verwendeten 24.000 fl. noch nicht fertiggestellt war, wurde aus dem Marktverkaufslokal der Gerbergenossenscaft ein Theater im­provisirt, wo er circa 6 Wochen Lokale entsprechenden geringen Einnahmen mit den dem kleinen die Zeit bis zum Beginn der Debrecziner Saison verbringen und sich einstweilen damit begnügen mußte, daß er ein Gesuch um einen Erlag von 2000 fl. einreichte, der ihm jedoch in friedlichen Wege weder ganz, noch zum Theile bewilligt werden dürfte. Die Tyoenhaltung der Gebäude und Höfe. Auszug aus der Vorlesung, welche Herr Oberingenieur Michael Bolla am 25. September in der gelegentlich der Milchereiausstellung stattgehabten Versammlung von Oekono­­men in der hiesigen landw. Lehranstalt gehalten hat. 5. Aus der Luft angezogene Feuchtigkeit. 6. Das mit dem Anwurf neuer Gebäude in der Mauer versperrte Wasser.. 1.Gegenlebers<wemmungen ist in un­­serer Gegend eine ordentliche Drainage und die Plank­ung des die Gebäude umgebenden Terrains, welche den Zutritt des Wassers zum Hause wehrt, der beste Schuß. Rach Ueberschwemmungen ist das Auspumpen des Wassers das dringendste, dann kommt die Desinfektion der Räume, Abnahme des Anwurfs und vollständige Austrocknung, Aufreißen des Fußbodens und Austauschen des feuchten Un­­terfüllung desselben mit trockener.­­ Die Austrocknung kann durch Beheigen und Lüften geschehen, so wie auch mit gebranntem ungelöschten Kalkstaude, welcher die Feuchtigkeit aus den Mauern auszieht, doch haupt­­sächlich durch die Kosinski'schen Heiß- und Lüf­­tungsmittel“, welche im Stande sind, die Luft des Sommers „auf eine außerordentlich hohe Temperatur zu brin­­gen (durchschnittlich 80--90* Celsius, auf einzelne Orte kon­­zentrirt 250-350" €.) 2. Gegen filterndes Grundwasser, Duellen 2c, deren Ursprung oberhalb der Gebäude sich befindet und von dort dasselbe bedrohen, ist das sicherste Mit­­tel, wenn man die Wässer oberhalb der Gebäude mittelst Ca- Nälen auffängt oder mit Drainage-Röhren, ehe sie das Haus erreichen. Diese Kanalisirung ist 40—50 Centimeter tief zu legen und mit gutem Falle zu versehen­­­ Wo eine derlei Kanalisation nicht anwendbar wäre, dort sind unter dem Fundamente und an dessen äußeren Seiten IJ­­­o- Litscichten anzubringen. Derlei sind: Asphaltschichte, Asphaltanstrich (Mastix), Zementanwurf, Theerpapiere, Zinf­­bleche, Blei- und Staniolplatten u. s. w. 3. Die im Folge Kapillarität in die Wände aufsteigende Feuchtigkeit kommt am öftesten hauptsächlich bei lo>er gebauten Fundamenten aus weichen Steinen (Sandsteine, Kalksteine, Schiefer, schlecht ge­brannte Ziegeln) vor. Gute Steine nennen wir den Granit, Basalt und jeden harten dichten Stein. ROTWTETTEETET SETETETER Y SEHE ESE EEE a REESE HE MEI set Eine feuchte Wohnung ist vom ökonomischen, wie vom sanitären Standpunkte schädlich. Eine feuchte Wand blättert bald ab und verwittert, die Holzstruk­turen hingegen faulen, bekommen den Holzschwamm, der nicht nur das Holz ruini­t, sondern auch die Luft in seiner Umgebung verdirbt. Wo die Luft des Zimmers dumpf­­t, dort werden der Verfühlungen mannigfache Arten und auch der Typhus und die Cholera häufig heimisch. Der von dem Holzschwamm in die Luft gelassene Staub erzeugt Kopfweh, Schwindel und ist Ursache schwammartiger Bildungen auf den Schleimhäuten. Unreine Höfe, hauptsächlich solche, in welchen das stehende Oberwasser öfter faulig wird, verderben die sie umgebende Luft , wenn aber solche Moräste in der Nähe von Brunnen­ich befinden, oder überhaupt der Boden in der Nähe der Brunnen unrein ist, so wird hievon das Wasser des Brun­­nens sc­hmäßig und die auf solches Wasser angewiesen sind. befommen Magen- und Darm-Krankheiten.­­ . Diese wenigen Daten zeigen genügend die gefährlichen Folgen einer feuchten Wohnung und nureiner Höfe und so gewinnt dieser Gegenstand vom hygienischen Standpunkte eine besondere Wichtigkeit. Die Hauptursachen, welche die Gebäude feucht machen, sind folgende :­­ 1. Außerordentliche Uebersc­hwemmungen. 2. Durchsilterndes Grundwasser, Quellen 2c. 3. Die in Folge der Kapillarität aus dem feuchten Boden in die Wände aufsteigende Nässe. 4. Das bei Platzregen an die Wände anschlagende Re­genwasser.­­ Gegen derartige Feuchtigkeit ist die Anbringung von Isolitschichten das leichteste Mittel. Bei fertigen Gebäuden sind wir darauf eingeschränkt, daß wir die Mauern womöglichst austrocknen und sodann dieselben besonders hineinzu mit Isolitschichten ausstatten, bis zu der Höhe, bis wohin sich die Nässe bemerkbar macht. Zweckmäßig ist auch außerdem, in der Mauer Luft­­kanäle zu machen, deren beständiger Luftwechsel die­ Feuchtig­­keit fortwährend austrocknete. Zu diesem Behufe nimmt man eigens dafür erzeugte löcherige Ziegel in Gebrauch. In vielen Fällen führt auch ein an der Außen­­seite der Mauer geführter gedeckter Kanal zum Ziele, welcher zur beiden Seiten Deffnungen besißt ; die im diesem Kanale circulirende Luft hält die Mauer beständig trocken.­­ Die an der Innenseite der Wandflächen angebrachten Trennungskanäle haben sich, wenn man sie mit der Zimmer­­ie in Verbindung bringt, von ausgezeichneter Wirkung ver­­wiesen.­­ Die Luft in nassen Kellern, Speisekammern, Küchen u. s. w. kann derart ausgetrocknet werden, daß man auf hoch angebrachten Brettern Chlorcalcium hält, welches die Feuchtigkeit der Luft schnell so an sich zieht, daß dieselbe FAr­GE einem Brette in einem Gefäß aufgefangen werden­ann. Diese Substanz, im Freien getrennet, kann wieder ver­­wendet werden. 4. Platzregen ist an solchen Orten schädlich, wo der Regen meistentheils von einer Seite das Gebäude bestreicht oder die Dachrinnen schadhaft sind und aus ihnen das Regen­­wasser über die Wände fließt. Gegen Platzregen werden an den Wänden ebenfalls Isolitschichten angebracht ; weiters pflegt man glasirte Scherben in den Umwurf­ zur geben und“ die“ Außenseite der Mauer mit Schindeln zu belegen ; am besten­ ist“ jedoch ein guter Dachvorsprung. Die Dachrinnen sind bei guter Instandhal­­tung vom Gebäude weg, z. B. in Kanäle, zu führen, daß deren Wasser nicht in die Fundamentmauern einfichere. 5. Aus der Luft gekommene­­ Feu <­­tigkeit kommt bei schlechtem Baumaterial vor , namentlich wenn­­ das Material Salz, Glaubersalz, florsaures Salz oder andere wasseranziehende Stoffe enthält. Solche Mauern müssen nach gründlicher Austrocknung von Außen und von Innen mit Isolitschichten versehen werden. 6. Bei neuen Gebäuden braucht die Aus­­trocknung der Mauern viel Zeit, und einige Theile können vom Wasser nur Gemisch durch Kohlensäure befreit werden. Diese Kohlensäure entsteht regelmäßig durch das Athmen­­ der Einwohner und durch die Beleuchtung, daher erfahrungs­­gemäß die scheißenden Wände zur Zeit des ersten Gebrauches neugebauter Wohnungen. Die schnelle Austrocnung liegt im Interesse­­ des Ge­bäude-Eigenthümers, damit sich die Investition uu so eher rentire. Darum bestrebt man sich mit starkem Heizen und Lüftungen die Austrocknung zu beschleunigen, doch sind damit wenig Erfolge erzielt worden, außer dem Ruin der neuen Oefen. Um leiteren zu vermeiden, verwendet man tragbare Oefen, oder­ Störfarbe. Alles dies kommt jedoch dem Kosinsky'schen Präparate nicht nahe, welches radikal und mit großer Schnelligkeit wirkt und in dieser Hinsicht allein dasteht. Dasselbe besteht aus einem Lokomobil ähnlichen Kessel und einer starken Blasbalgvorrichtung, welche beide mit einer blechernen Röhre verbunden sind. Der Kessel wird in dem auszutrennenden Raum ges­bracht und, mit einem Tagsbedarf Kox versehen, untergezündet ; der Blasbalg kann im Nebenlokale oder draußen postert werden. Durch Gebrauch dieser beiden Apparate gewinnt man a) mächtige Luftbewegung, b) außerordentlich strahlende Wärme, e) direkte Berührung der auszutrennenden Objekte mit der außerordentlich heißen Luft. 4 Um über die Gewalt dieses Mittels zu urtheilen, wäre zu­ erwähnen, daß man aus einem Zimmer 23­­ 70 Liter Wasser mit demselben binnen 10 Minuten ausdünsten kann. Dieses Mittel zerstört in seiner Wirkung Delgemälde 2c. und sind demnach solche Sachen damals mit Papier zu verdecken, der Fußboden ist mit Sand zu bestreuen. Dieses Mittel sollte behufs Desinfizirung ständig gehal­­ten werden, denn in der durch selbes erzeugten hohen Tempera­­tur von 80—350 ° C, wird jede Art Bastille vernichtet. Heimath nnd Fremde. — Der König kommt am 15. d. nach Gödöll­ö, bleibt bis Ende Oktober dort und geht auf die Dauer der Delegationen sodann nach Ofe­n. — König Albert von Sachsen, in dessen Gesell­­schaft Großherzog Ferdinand von Toscana sich befand, ist am 6. Früh aus Dresden in Wien eingetroffen, um an den Hochwildjagden in Steiermark als Gast Sr. Majestät des Kaiser-Königs t­eilzunehmen. Der Kaiser erwartete seinen königlichen Freund am Bahnhofe. König Albert wurde mit der einem Souverän gebührenden Auszeichnung empfangen. — Vizegespanswahl. In Marmaros- Sziget wurde an Stelle des verstorbenen Vizegespans Ladislaus Mihalka bei der am 6. stattgehabten Wahl der bisherige Obernotar Nikolaus Szaplonczay mit 361 gegen 126 Stimmen zum Vizegespan des Marmareser Komitats gewählt. Sodann wurden Koloman Kutka zum Obernotär und Alexander Sza­bó zum ersten Vizenotär einhellig, Béla Solcz mit 186 gegen 81 Stimmen zum zweiten Vizenotär gewählt. — Die Fünfkircner Affaire. Lieutenant Chris­­ten bestand mit dem Abgeordneten Komjathy am 7. ein Duell in der Hauptstadt.“ Ins­gesammt wurden nur vier Hiebe gewech­­selt. Beim dritten Hieb führte Komjathy.. mit­ voller Gewalt eine Terz gegen Christen, im Folge welcher Christen eine vom Kopf abwärts bis zur linken Hüfte reichende Verwundung erlitt. Dem weiteren Kampfe wurde natürlich sofort Einhalt gethan, worauf die Aerzte dem Verwundeten den ersten Nothverband anlegten. Christen wurde sodann ins Garni­­sonsspital Nr. 17 befördert. Bemerkenswerth ist, daß Kom­­jathy seit zehn Jahren keinen Säbel in der Hand gehabt haben soll. Komjäthy's Sekundanten refusirten Lieutenant Christen's Forderung und als dessen Zeugen die Erklärung abgaben, daß Komjäthy als Abgeordneter sich den Pflichten eines Gentle­­­­mans entziehe. — forderte dieser den Lieutenant. Von verschie­denen Seiten wird gemeldet, daß in Budapest lebende Re­se­r­­veofficiere eine Kundgebung veröffentlichen wollen, daß sie das Borgehben des­ ehemaligen Lieu­tenants Herbert billigen und seine Ansicht theilen. (Und was dann? dann werden sie auch sein 2003 theilen !) Wie „Naplo“ wissen will, haben vierzig Mitglieder des Fünfkirchner Athletischen Clubs den Beschluß gefaßt, die Offiziere des­ Ehrengerichtes zu fordern, wenn sich Komjathy mit ihnen duellirt. Dasselbe Blatt meldet, Minister-Präsident Tisza erstattete dem Kaiser über diese Angelegenheit Bericht. E35 ist wirklich merkwürdig, daß wenn Civilisten unter­­einander ihre Meinungen austauschen, sich Niemand darum kümmert, wenn dies aber zwei Officiere thun, gleich eine Landes-Affaire daraus wird. — Cholera. In Budapest hat die Cholera troß des warmen Wetters bedeutend nachgelassen. Von 5. Mittags bis gestern Mittags erkrankten 8 und starben 4 Personen.­­ Dafür ist sie in Szegedin aufgetreten. Seit 5. sind dort 28 Erkrankungen und 7 Todesfälle“ vorgefallen. Die Stadtbehörde ersuchte die Militärleitung, die Einberufung der Rekruten zu verschieben. In Kaschau sind wir noch bis jetzt­­ verschont geblieben. Ue — Ein Muster-General. Ueber General Villa­­campa, welcher sehr wegen Anführung der spanischen Rebellen beim legten Provinziamento verhaftet und zum Tode verur­­theilt wurde, wird aus Madrid berichtet: „General Villacampa hat seine Leute, als dieselben von den Regierungstruppen bei Ocana erreicht wurden, in der f­ei­g=­sten Weise im Stiche gelassen.­ Als er die königlichen Truppen heranrücken sah, ließ er die wenigen Getreuen, die ihm geblieben waren, gehe>te Stellungen einnehmen­­ und auf die Verfolger feuern. Er selbst aber suchte unter dem Borz­wande, eine Flankenbewegung zu machen, das Weite verbarg sich in einer Mühle in der Nähe von Noblejas, und wo er später im Keller aufgefunden und in Haft genommen wurde. Villacampa hat die Vergangenheit eines echten Aben­­teurers. Zur Zeit der Erhebung Serrano­ s trat er als Freiwilliger in das der Königin Isabella treu geblie­­bene Heer des Generals Novalid­es, ging aber nach der Niederlage von Alcolea zu den Republikanern über. Später war er abwechselnd Carlist und Alphonsist. Ganz zuleit und zwar gleich nachdem er vom Könige Alphons zum General befördert wurde, schloß er sich den Zorillisten an.“ Derselbe dürfte jet wieder „durchrutschen“. Schade ! — Stulhof’s Nepetirgewehr. Gelegentlich des Hefele-Festes auf der Milittär-Schießstätte am 27. v. Mt3., welchem an 150 der besten Schüßen auch von aus­­wärts und hohe Militärs anwohnten, hat der­ auch als Pi­­stolenschüße allgemein bekannte Herr Schulhof, der seit vielen Jahren sich mit der Konstruction eines Repetitgeweh­­res befaßt, seine neueste Erfindung desselben erprobt. In der That kann man die Functionirung dieses Gewehres als ein sensationelles Ereigni­s betrachten. Der An­stand, daß der Schüße mit demselben im­inzelschießen bis 24 Schüsse in der Minute gemacht hat, bewies, daß es schon im Einzelschießen alle bis jehr bestehenden Systeme mit Re=­petit-Mechanismen übertrifft; geradezu­ aber war «n, als ein Schüge die Abgabe von zehn überraschend Schüssen in fünf Secunden aus dem Gewehre herausrepetirte. Das neuerliche Laden wurde in sechs Secunden ausgeführt, und es hat der Schüße inclusive des Ladens in einer Minute 52 Schüsse abgegeben. Alle Anwesenden, und in erster die militärischen Autoritäten haben nun übereinstimmend Linie die­­ses Neveu­igewehr in allen seinen Einzelheiten, besonders in seiner sicheren Functionirung und leichten Handhabung, als unübertrefflic anerkannt. — Billroth über den Ma­ulkorbzwang. In seiner neuesten Broschüre streift Hofrath Billroth auch die Frage des Maulkorbzwanges, und er bemerkt über dieselbe : „Sollen wir Menschen opfern, damit die Hunde keinen Maulkorb zu tragen brauchen. Tragen wir nicht Alle immer einen sozialen Maulkorb, den wir nicht einmal immer abneh­­­men dürfen, um Anderen zu sagen, daß wir „Hunger und Durst haben? Man kommt­ nicht so leicht­ zu“ "einer Krone, und wenn man sie hat, soll man sie festhalten Der Mensch, der sich die Krone der Schöpfung mühsam im Kampfe ums Dasein erworben hat, hat keinen Grund, die Anarchie und den Sozialismus im Thierreiche zu predigen ; er ist noch nicht­ einmal mit dem Pflanzenreiche, den kleinen­ Bacterien fertig und soll sich den Wölfen und Hunden preisgeben, von wel­­­chen er nach langem Kampfe einen Theil unter seine Bots­mäßigkeit gebracht, einen andern Theil vernichtet hat !“ Die Dame mit dem Barte. Einem bekann­­ten alten Herrn ist in der Nacht des 26. d. ein artiges Aben­­teuer widerfahren. Dame, als deren Gatte plößlich nach Hause kam. Der über­­raschte, der ein böses Gewissen haben mochte, flüchtete zur Haust­meisterin, die ihm behilflich war, zu entkommen, indem sie ihm einen Damentod, einen­­ Regenmantel und einen geschlos­­senen Hut borgte. In dieser Toilette verließ er das Haus. Auf der Straße erregt er die Aufmerksamkeit zweier junger Er war gerade auf Besuch bei einer­­ Herren, welche­ die schlanke „Dame“ um jeden Preis begleiten zu dürfen wünschten. Er ergriff die Flucht, die beiden Herz­­en eilten ihm nach, und als sie im Scheinen einer Laterne bei der vermeintlichen Schönen einen langen Bollbart entdec­­ten, „riefen sie nach der Polizei, in der sicheren Hoffnung,­­ einen „großen Gauner“ festgemacht zu haben. Polizei- Agenten eilten herbei und nun änderte der­ Alte in der Ver­­zweiflung seine Vertheidigungsmethode: „Lassen Sie mich doch aus, ich bin die berühmte Dame mit dem Barte“, rief er, „tagsüber stellt man mich aus, so kann ich nur des Nachts‘ spaziren gehen.“ Allein auch diese Wendung fand wenig­­ Glauben ; er wurde zur Polizei gebracht, und mußte si­e dort legitimiren. Erst als er unter homerischem Gelächter der anwesenden Beamten sein Abenteuer erzählte, man ihn, entließ Allerlei. — Boshaft. „Du weißt gar nicht, Karl, welche Angst ich immer ausstehe, wenn du auf die Jagd gehst!" — „Ah, was soll mir denn geschehen.“­­— „Dir nicht — aber die armen Treiber !" — Im Rafe. A.: „Der Fürst von Bulgarien ist doch wirklich ein artiger Mensch.“ — B.: „Wieso artig 2“ — A. : „No, reist der von Lemberg eigens wieder nach Bul­­garien, um sich von seinen Unterthanen zu empfehlen.“­­­­

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