Kaschauer Zeitung, Januar-März 1887 (Jahrgang 49, nr. 1-38)

1887-01-13 / nr. 6

TRAGEN MÄHPERETT EEE EEE ESTER EEE IE er. ER ENG EEE EEE TEST TT TAT TEK? GETTETTE TE BE * j 4 790 a EL 5 SZÜKS ÁSZT GER XLIX. Jahrgang 1887. gen, Donnerstag, 13. Abdi räm­merationspreis ohne T Mur Unter­altungsblatt“ / . Untery nn blatt“ ee Kaschan : 0; ganzjährig fl ern mii 1. 2.59, ee, #. 1.251“­­ Erscheint iden in Dienstes, Donnerstag "für Reiten; FL nn, — ws. ungut, fl. 1:75 Mit Postversendung: ‚ganzi.­fl.,6.6R, m ‚30, a­­re und Samstag. Mit Vollversendung: ganzi. fl. 8.607 fd ab 30­. 3514 und 67 ‚Bei en wird die sechsmal gespaltene PVetitzeile oder deren Raum mit 5 fr. m — Jnterdienstenp 30:kr. Ii: jede Anzeige. | Redaction und Expeditions-Bureau . ‘ Kaschau, Hauptzagge Nr. 60. „dum wird ein m­. 3 " , Bei Inseraten, welche“ größeren" "kaum einneht at und öfter eingeschaltet werden, x nu a) KASSA-EPERJESI ÉRTESÍTŐ 2 é SEX) ; mr Den TET 313 | form Neueste Nachrichten. Ungarn. Budapest. Die Berathungen über den Ausgleich sind auf­ unbestimmte Zeit hnnterbroc­hen wor­­den... Unsere­ Minister sind. unverrichteter Sache“ von­ Wien zurücgekommen... Wir stehen jeßt so, wie Anno 1878, als. Tip­a de missionirte , wird, er's­iegt wirklich. thun ? Desterreich. Wien, Der. am 10. hier und auch in Prag abgehaltene Arbeitertag. , beschloß eine­ Resolution, worin der­ Reichstag am­­ Zustimmung zur Errichtung von Arbeiterkammern angegangen wird. „Rußland, ; Pet ex.8.b u.x.9. . Der. „Hof f. übersiedelt nächster Tage von Gatschina hieher. .­­ Aus guter Quelle­­ verlautet, der. Czar sei entschloßen, der bulgarischen­ Frage ein Ende zu machen. Fürst Bismarc soll in Aktion treten, um Oesterreich-U­ngarn zu veranlassen, Rußland unter der Garantie einer baldigen Räumung Bulgariens gewähren zu lassen. Graf Peter Schuwaloff soll die Mission haben, beim Berliner­t und Wiener Kabinett die, Fp „zu mehr­­monatlicher rus­sischer Okkupation Bul­­gariens zu erwirken. Rußland würde nach spätestens sechs Monaten Bulgarien unbedingt wieder räumen.­­­ An der Börse e­rfuh­rten Gerüchte, die Russen hätten­ das streitige Stü an der Afghanengrenze besezt. Die betreffs des Aufenthaltes der­ Juden in eim­­­Laut des Berichtes Bier­ers wurde die Waisenkassa am 5. d­­ffontiert. " Die Einnahmen machten 81,424 fl.­ aus. " Sowohl die­„Ausgaben“ als auch der Rest, wurden richtig, und auf die­ untersuchten Effekten genau verbucht und in bester­ Aufbewahrung: vorhanden gefunden. Beshuss Sicherstellung von Extravillan-Gebühren wurden 27 ; von. Jntravillan-Gebühren. 28 Pfändungen : vorgenommen. Steuermahnzettel ergingen 700­ Pfändungen wegen Steuer­n fanden 42 und Lizitationen im, 232 Fällen, die Militärsteuer betreffend Pfändungen... u 49­ Fällen statt. . An Extravillan- Gebühren flossen 172 fl. 79 fl. an Sutravillanen und­ direk­­ter Steuer 23490 fl... 53 kr. ; „an Militär-Steuer 385 fl. 50 fl. ; und an­ Handels- und Gewerbe-Kammertaxen 143 fl. 42. fr. ein. Seitens der Stadthauptmannschaft wurden 37 Dienst­­botenbüchlein, 2 Zertifikate, 3 Pässe, 2 Hauslrlizenz-Scheine verabfolgt. In den Gasthäusern sind 770 fremde Personen , bei­ dem x, k gem. Heere 66 und­ bei den ‚Honveds 29 Abän­­derungsfälle evident gehalten. Betreffs dieses Berichtes wurde beschlossen, der Waisen­­kasse die Instruktion zu geben,­ die­ Einnahmen mittels Bestäti­­gungs-Urkunden zu belegen. In­ dem Berichte des Waisenst­uhlpräe­se­s wurden folgende Daten hervorgehoben : , vormundschafts- anmaltische Berichte Tiefen 16 ein; Tagsüßungen anberaumt waren 17 ; Süßungen wurden 9 abgehalten und­ bei diesen 422 Aktenstücke erledigt. Todesfälle wurden 11 angemeldet ; in 2 Fällen. mit, in 9 ohne Vermögens-Hinterlaß Betroffen sind 9 bater-, 8 mutiterlose, und 4, ganz­ verwaiste Kinder, un­­ter denen ein Vermögen nur 5 zukommt ; 16 sind vermögenlos. Laut des Berichtes des Stadt­p­­hysiku­s sollen die Sanitäts-Verhältnisse auch noch­ im Dezember günstig ge­­wesen sein... Geboren: sind 37 'des männlichen und 49. de­­weiblichen, Geschlechtes, 32. männliche. und 35. weibliche­­ Person Antwerpener Festung angewiesen, -Raum»für 26 neue: Batte­­r beschlossen,­­ die Actenstike „dem­ Ministerium des Innern­­ nentstarben... Die­ Ueberzahl der Geburten über die Todesfälls Tien “zu schaffen. Auf dem lezten Pferdemarkte in Arlon­­ bei­­ Verwaltungs-Ausschuß-Sitzung. Der Epmiahlicen Frei­st­art Kai 9­au. (Abgehalten. am 9 I. M) ( " <luß.) In Folge, Appellation­­ des­ „Municipal-Fiscals gegen die Entscheidung des Wais­enstuhls, woruach 300 fl. an dem Vermögen der wminorennen Margarete, Spevnovics, ihrer Mutter, auszufolgen, gestattet ward, hat, der Ausschuß vorzulegen. macht. 39 aus. 5­­­­ . gen Städten erflossenen u­euanahmeverfügungen werden mit größter e ausgeführt. Neuerlich wurden die Truppen­ une­it Der­ polnischen Garnisonen an­­gewiesen, Juden von den Armeeli­­­efe­rungen nac­h Möglichkeit auszuschließen. Deutschland. Berlin. Der Kaiser konfe rerte am 10. mit Bismarck. Sämmtliche Parteien hielten Sitzungen zur Besprechung der innern Lage. Ein Theil der Freisinnigen" erklärte sich zur Bewilligung des Militärgeieges auf die Dauer von drei Jahren bereit, ebenso das en welch’ lepieres" dieselbe“ morgen im Reichstage beantragen wird. Troßdem ist die Annahme des Ge­webes auf dieser Grundlage unwahrscheinlich, so lange die Ne­gierung widerspricht, da alsdann die Nationalliberalen und­­ konservativen vom Septennat nicht abgehen. Ein Antrag auf fünfjährige Bewilligung liegt bisher nicht vor. Die Stellung Bismarc's zu einem­ Kompromiß ist noch unbekannt. Betzzien. Brüssel Auch hier blicht m­an dem kommenden­ Frühjahre mit einiger­­ Besorgniß entgegen. Das Kriegsministerium arbeitet in Folge dessen“ den Blast einer möglichst raschen­­ Mobilisirung der Armee aus. — Gleichzeitig wurde der Kommandant, der fanden größere Pferdekäufe zeitl dei €­­ saß-Ly ihr­e­i­er­gischen Militärbehörden statt. 7 Großbritannien. Londo­n. Die bulgari­­sche Deputation fon zahh­te wie bei’ Baring Brothers eine fünfperzentige Anlei­h­e in Höhe von­ achtmal hun­­derttausend Pfund. Daraus erklärt sich die Ablehnung des Kriegs-Portefeuilles seitens­ Lord Nor­th­br­ookes, wel­­cher Chef­ des Hauses Baring ist. Frankreich. Paris. Minister Flourens empfing am 9. Vormittags die bulgarischen Delegirten. Die Unterredung, welcher auch der Direktor der politischen Angelegenheiten, Charmes, bei­wohnte, dauerte eine Stunde. Der Deputation wurde mit den freundlichsten Worten nahe gelegt, das zu thu­n, was R­u­ßland wolle. Italien. R­o­m. Die von einer Untersuchungs-Kom­­mission im Kriegsministerium zu Tage geförderten Unter- Vat­ere bei Militärlieferungen bewerb­en sich auf Millionen. Türkei. Konstantinopel Es gilt für sicher, daß die Türkei als Lösung der bulgarischen Krise vorschlage, die Wahl des Fürsten­ von Bulgarien dem Kaiser Wilhelm zu übertragen. Sir William White erhielt die Bestätigung als englischer Botschafter; definitive er hatte eine Audienz beim Sultan, welcher ihn äußerst huldvoll und in zuvorkommender Weise empfing. Angesichts der aus Kandia eingelaufenen besunruhigenden N­a­ch­­richten beabsichtigt die­ Pforte», drei­­sur dahin zu senden. Bulgarien. Sophia. Seit einigen Tagen zirku­­lirt das Gerücht, daß die bulgarische und ostru­­melisc­he Ar­mee den Fürsten Alexander von Battenberg zum Fürsten zu prokla­­mir­en gedenkt: Der Bericht der bulgarischen Deputirten, in welchem dieselben das Wohlwollen Frankreichs konstatiren, rief hier einen guten Eindruck hervor. Rußland dürfte die­se aner­­kennen falls­ die Regents­chaft zurückritt. Auf Grund der Vorlagen des“­­ Ausweises “überl­egenheiten wurde festgelegt, den“ Aus» weis der Regierung emu u Ueber das für die Skontierung der Waisenkassa als „Richtsthnur "F> dienende“Eläberat“ hat den Ausschuß beschlossen, dasselbe "zur a­nlag­e an den Br des Waisenstuhls zu überweisen­:g zn Folge: Vorlage­ des Ausweises" über den Werth des ‚Immobilar-Vermögens; der „Waisen: und der unter Kuratel ge­ Mien wurde bestimmut; diesen.­­Ausweis:­ der Regierung vor=­zulegen “Die ‚regelmäßigen Berichte des Bürgermeisters, Stadt­­physikus und Waisenstuhlpräses wurden vitelet: und zur Kennt­­niß genommen. + ı Be verfehloffenen Thüren. ‚Aus dem Ungarischen der Fr. Beniczky -Bajza. (32. Fortsetzung.) „Ic weiß es nicht. Ich glaube, daß ich Hai­ zur Last bin. Mein Vater hat sein Vermögen verschwendet und meine Mutter in den Tod getrieben. Vielleicht bin ich in seinen Augen, ein­ lebendiger Vorwurf. Er freut sich, wenn er mich nicht sieht, weil er dann keine Gewissensbisse empfindet.“ „Wenn aber Ihre Lage eine so verzweifelte ist," rief Eugen, alles vergessend, „warum haben Sie da den Antrag „meines Vaters zurückgewiesen ?" Jett blickte ihn, Aurelie erstaunt an­.­ „Sie wissen das?“ fragte sie mit forschendem Blicke. „Er hat es mir selbst erzählt und ebenso, bag er einen Korb von Ihnen bekommen. Warum haben Sie das gethan ?“ „Ihretwegen! Ich wollte nicht­­ Ihren Haß auf mich laden, indem ich den Vater“ vom" Sohne trennte, und Sie hätten Ursache gehabt, mich zu verachten, wenn ich mich zu jener Heirath entschlossen“ hätte.“ „Warum 2?“ "Sie konnten nicht glauben, daß, I aus­ Liebe Ihren “Vater geheirathet hätte !“ Das nicht, „aber er hätte "Ihnen ein sorgenfreies Le­­­­ben und eine sichere Lebensstellung geschaffen.” „Das hätte mich«nicht für jene ae Ka gar von Ihrer Seite Eugen. blickte voll, Erstaunen, auf diesen seltenen Cha­­., aster, dem er unter den Frauen noch nie begegnet­ war. „Wollen. Sie, daß ich selbst Ihr Jawort meinem Vater st überbringe (das „Nein, ‚ich, danke für Ihren guten Willen ; aber diese Angelegenheit ist für­ mich erledigt !“ „Darf ich dem Ausdru> geben, was Sie verschweigen amtl­ich errathen habe ?“ „Was meinen Sie damit­­ Sie lieben jemand, und 2“ deshalb warás Sie den An­­­trag meines Vaters zurück.“ Aurelie wendete ihr Haupt zur Seite; Magdalena blickte mit­ gespannter Erwartung auf sie, und Eugen lauschte mit zurücgehaltenem Athem auf ihre Antwort. „Ja, ich liebe !, sagte Aurelie“ leise ; „aber das hat mich nicht bestimmt, den Antrag Ihres Vaters von mir zu weisen ; denn meine Liebe ist eine hoffnungslose.“ „Ich aber sage Ihnen, daß dies der einzige Grund ist. Seht nachdem ich Sie UAE, wagt­e: Wies dreist zu behaupten “ IRRE­T­TEN Aurelie schwieg. „Nicht wahr, ich habe es extrathen ? Nicht wahr, ich habe rasch Ihr Herz erkannt 2?“ fragte mit freudigem und triumphirendem Tone der jung­e Mann. „Was haben Sie damit „gewonnen 2?“ fragte Aurelie leise und traurig „Jet weiß ich, daß man nicht bloß an Ihren Ver­­stand, sondern hauptsächlich an Ihr Herz eine Bitte richten muß. Geben Sie mir Ihr Wort, daß Sie nach Hause rei­­sen, geben­nen. Mutter, Sie mir Ihr Wort im Namen Ihrer verstorbe­­n­e Sie gewiß sehr­ geliebt; hat und die in ihrem Grabe keine Ruhe finden könnte, wenn sie wüßte, daß Sie in der Welt herumirren !“ Aureliens Antlig wurde von Thränen bewebt „Geben Sie mir­­ Ihre Hand !“ hat flehentlich der junge Mann, ihre Hand ergreifend. „Wollen Sie, daß ich Ihnen zu Füßen falle und Sie um die Erfüllung meiner Bitte bestürme ?" „Ich verspreche es Ihnen !“ sagte sie flüsternd, aber sie erhebte bei dem Gedanken ; aufs neue schwebte ihr das ganze Elend und die ganze Demüthigung ihrer Lage­ im väterlichen Hause vor­­­ Sie schluchzte, heftig, und Eugen und Magdalena „standen, erschüttert vor, ihr. In ihren klagenden­ Worten war so viel Wahrheit und so viel Schmerz, daß­ sie sie zu trösten vergaßen und mit wahrem „Lokomotive vernahmen, welcher Entseßen­­ den« gellenden Pfiff, der die Station Stadlau anzeigte, wo sie aussteigen mußten. „Leben Sie wohl, Komtesse !“ , rief Magdalena weinend. „Gestatten Sie, daß ich Sie noch bis zur nächsten Sta­­tion begleiten kann ?“ bat Eugen. „Nein, dazu ‚gebe ich, meine Einwilligung nicht !“ erwi­­derte sie mit heftigem Widerspruche. . „Weder­­ Sie, noch ein anderer , könnte mich,­ achten, wenn ich­­ dies zugeben wollte. Sie haben mein Wort, daß ich nach Hause fahre; mehr kann ich nicht thun. Leben Sie wohl­t für immer !“ Sie wendete sich­ ab, barg ihr Antliß in ihre Hände und weinte bitterlich Der Zug brauste in die Bahnhofshalle, die Koupeethür­ wi­rde Mine wid „Magdalena und der Graf “prangen hinaus.­­„Nicht auf immer!“ rief. Eugen begeistert : „ich rufe Ihnen ein "„Wiedersehen“ zu! Sie werden bald von mir hör­­en; ich müßte er , wenn dies unser fetter Abschied im Leben wäre!“ Aurelie sank auf ihren Plan zurüc. Eugen blickte vergebens nach dem Fenster des fortbrau­­senden Zuges, ob an demselben nicht einen Augenblick noch das blasse Antlig Aureliens sichtbar würde, schwand rasch, lange, schwarze Rauchwolken hinter Der Zug ent­­sich lassend, während im Innern desselben Aurelie die Hände ringend, verzweiflungsvoll saß.“ Sie hatte die Brücken hinter sich abge­­brochen, und ihre Zukunft war in unheimliche Trauerwolken gehüllt. XI. er dem. Andrássyplaße zu Budapest flutete die Schar der Spaziergänger einher. Es war ein wundervoller März­­tag, ungewöhnlich sonnig und warm, und die Verkäufer und Verkäuferinnen der Veilchensträuße an den Straßenecken ver­­kündeten lebhaft das Herannahen der warmen Jahreszeit. Die Baronin Perbyl ging mit ihrer schönen Tochter Thekla spaziren, deren sonst so“ heiteres Antlio­jekt große Traurigkeit zeigte. Sie’ weilten seit einigen Wochen in Buda­­pest, wohin sie zum Besuche der ‚Herzogin­ Victoris gekommen waren,“ da Prinzessin" Helene im 'Laufe 'des Karnevals sich mit dem Baron Marci Perbys verlobt hatte. Als die beiden Mädchen im verflossenen Herbste in näch­­ster“ Nachbarschaft auf dem Lande lebten und sehr oft zusam­­men waren, gaben sie sich das gegenseitige Versprechen, daß sie sich­ zu gleicher Zeit verloben wollten, den Graf Eugen Silas hatte schon seit so langer Zeit Thekla den Hof gemacht, daß man „ jeden Augenblick dessen­ Erklärung erwartete, und niemand hätte selbst im Traume vermuthet, daß die Sache eine solche­ Wendung nehmen könnte. Der junge Mann hatte sich von der Perbyl'schen Familie fast ganz zurückgezogen, und Thekla, wie ihre, Mutter waren in Verzweiflung. Was war geschehen ? Was­ entfremdete Eugen von Thekla ? Niemand ahnte es. Jeder erklärte diesen raschen Wechsel durch die wan=­felmüthige Natur ‚Eugen’s. Der ältere Graf Silas versicherte, daß, dies schon­ der dritte derartige Fall sei. (Fortlegung folgt:) „gen können, die ich im Hause. Ihres Vater hätte erdulden müssen.“ 1. 7

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