Kirchliche Blätter, 1909. Mai -1909. Dezember (Jahrgang 1, nr. 1-34)
1909-05-08 / nr. 1
« Bezugspreis: RN R INES % + . Verlag: a. auaiper.en, Dandteskirce A,.Bi sn. Snjertionspreis: N Msl Hermannstadt, den 8. Mai 1909 I. Jahrgang Inhalt:Zum Geleite.—Unsere evang.Krankenpflege—Unser jüngster Verein.— Nach der Vesper.Ill.·— Kasu·alreden:1.Taufrede.—Bethausweihe in Zernescht.—Nachrichten aus Nach 1111d Fern.Bücherschau.—— Amtlicher Teil. — Anzeigen. in ven siebenbürg. Landesteilen Ungarns Ausland: Ganzjähr. ME 10, Halbj. Mt 5 Erscheint jeven Sonnabend Ev. Wochenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände Der Raum einer einspaltigen Bettzeile rortet bei einmaligem Einrücden 20 Heller, bei jedem weiteren Einrüden je 15 Heller zum Geleite. Zu neuer Jahreswanderung ziehen unsere Blätter aus. Sie haben äußerlich ein neues Gewand angelegt und gehen von anderer Stelle aus,wie bisher: Sie erscheinen hinfort als Amtsblatt der ev. Landeskirche. Die Gründe, die zu dieser Umwandlung geführt, sind in Nr. 51 des eben abgeschlossenem Jahrganges erörtert worden. Tatsächlich wird die Wandlung doch nur daran zu erkennen sein, daß die Blätter zugleich ausschließliches Publikationsorgan der Landeskirche sind. Für das Weser der Blätter bedeutet diese äußere Wandlung seine Renderung. Auch bisher standen sie im engster Beziehung zur Zeitung der Stirche, die in dem Blatte das Mittel sah, mit der Außenwelt in Beziehung zu treten, ihr Kunde zu geben von dem Leben und Streben in ihrer Mitte, darin Verständnis und Entgegenkommen für ihre Ziele zu weden, andererseits aber auch ihr Verhältnis zur Umgebung so zu regeln, daß ihren eigenen Interessen sein Eintrag geschehe. Gleichzeitig sollte das Blatt auch nach Innen in dem Sinne wirken, daß es zum Sammel- und Ausstrahlungspunkt für alle auf Vertiefung und Förderung unseres kirchlichen Lebens gerichteten Bestrebungen werde, wobei unter dem „Kirchlichen Leben“ alle unsere mit der organisierten Volkskirche in näherem oder entfernterem Zusammenhang stehenden Kultureinrichtungen mitverstanden wurden. Dabei war aber die Absicht, irgendwelche Richtung oder Meinung weiteren reifen aufdrängen zu wollen, ausgeschlossen. An all dem soll durch die Umwandlung der ,,Kirchliche blätter«allgememinfreiereerrbindung mit der Kirche ach Anstalt stehenden Organ zu deren Amtsblatt keineswegs irgendetwas geändert werden. Die Kirche kann auch künfzig nichts anderes wollen, als was in den vorstehenden Säben umschrieben wurde. Die vielleicht hie und da sich regende Befürchtung, daß in einem „Amtsblatt“ die freie Meinungsäußerung nicht mehr Raum Habe, i grundlos. Dem steht ebensowohl der demokratische Charakter unserer „Volksficche” wie die „Melanthonische Richtung” unserer Denkungsart entgegen. Wie in unnseren kirchlichen Versammlungen jedem Mitglied freisteht, seine Meinung in offener Weise über alle Fragen auszusprechen, so können die „Kirchlichen Blätter“ als Organ der Gesamtgemeinde nur dann ihrer Aufgabe entsprechen, wenn in ihnen die Meinungen aller Gruppen und Glieder widerklingen. Es kann dabei, natürlich der Schriftleitung nicht verwehrt sein, der Mannigfaltigkeit gegenüber einen einheitlichen Standpunkt zur Geltung zu bringen, wofür andererseits der Gesamtkirche beziehungsweise deren Leitung ein naheliegendes Storrektiv zur Verfügung steht, wenn der Standpunkt der Schriftleitung mit dem ihren sich nicht deckt. — Ebenso natürlich ist, daß ausgesprochen destrustive Tendenzen, die in die Grundlagen des Bestehens der Kirche den Keim der Zerstörung hineintragen wollen, nicht zur Aufnahme in deren Blatt gelangen können, beziehungsweise von ihm die Schärfste Bekämpfung erfahren müssen. Wir haben an unserer Kirche ein so heiliges Gut zu hüten, daß wir dafür alles einzufegen bereit sind, um zu halten, was wir haben und uns unsere Krone nicht rauben lassen. Wir [eben dabei der Ueberzeugung, daß solche destrustive Tendenzen im Umfang des Lebensgebietes unserer Kirche ihr Haupt nicht, erheben werden. Von dem Nechte aber, in den „Sirchlichen Blättern“ zu den firchlichen Fragen das Wort zu ergreifen, bitten wir alle Glieder unserer Kirche recht fleißigen Gebrauch zu machen. He friher er ranscht in den Blättern, desto mehr künnen diese ihre Aufgabe, Leben und Bewegung überallhin zu bringen, erfüllen. E 3 ist wohl wahr, daß wir mit Blättern reich gesegnet sind; doch bilden Kirche und Schule mehr als alle anderen Kultureinrichtungen unseres Volkes ein gemeinsames Gut, und es ist daher zu erwarten, daß auch ein gemeinsames Interesse für Hut und Pflege dieses Gutes sich rege und in dem kirchlichen Organe zum Ausdruck komme. Und von anderer Stelle ziehn die Blätter aus als bisher. Und dabei haben bloß äußere Gründe ! % l 2 a ee er SE aa Ce