Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, 1878 (1. évfolyam, 1-12. szám)

1878-07-15 / 7. szám

„est similis cimino, séd dryortig“ glossiert erscheint. Ortisis wieder wird in Diefenbachs Glossar. 401° mit den Bedeutungen gries, rys, heiderich verzeichnet. — Man sieht hieraus, warum Herr Dr. Frommann das vorsichtige „dürfte“ wählte. Das Mittelniederd. Wtb., welches unser Wort im II. Bde S. 116 auf­führt, fragt „Ist es ,Giles'?“ — Bei gyth auch an Gries zu denken, ist demnach wenigstens erlaubt; ob es auch der Zusammenhang gestattet, in dem das Wort in jenen beiden Stellen erscheint, das bleibt fraglich. Mühlbach. J. Woiß. In demselben Wtb. ist als besonderes Wort gyth angeführt in der Bedeutung von „etwas“. Ob unser sächsisches kekt (ketj, kéjt, keit, kitzken) |jedes einzelne Korn, einzelne Beere, geringe Menge, geringer Grad] nicht hiemit zusammenhängt ? Prof. Dr. Wattenbach macht uns auf „Stenzei, Schlesische Geschichte“ aufmerksam (S. 303), wo es als Weberkarde gedeutet wird und als arabisches Wort, das in schlesischen Urkunden vorkommt. — git, gith in der Bedeutung von Schwarzkümmel findet sich bei Plinius, Ausonius u. A., wie den Lexicis von Georges und Klotz zu entnehmen ist. D. Red. Neuere archäologische Funde aus der römischen und Völkerwandrungszeit Siebenbürgens. Die auf Seite 80 des „Korrespondenzblattes“ über Karl von Torma’s Inschriftenfunde in der Kalotaszeg bei Bánffi-Hunyád gebrachte Notiz, in welcher beiläufig gesagt, für das castrum bei Schässburg, das Römerlager bei Kis-Sebes am Einfall des Sebes­­baches in die Körös gesetzt werden muss, veranlasst mich einige bedeutende in den zwei bis drei letzten Jahren gemachte archäo­logische Funde flüchtig zu bezeichnen, indem ich mir Vorbehalte über etliche interessante Funde vorrömischer Zeit später zu berichten. Zunächst mache ich darauf aufmerksam, dass seit dem Er­scheinen des dritten Bandes des Corpus inscriptionum latinarum 1873 nach Sammlungen von Bendorf, Hirschfeld und vom Refe­renten dieses in dem Ergänzungswerke zum Corpus inscriptionum: „Ephemeris epigraphica“, welches in Rom und Berlin erscheint, nicht weniger als 80 neue oder nach der Autopsie richtiggestellte siebenbürgische Römerinschriften veröffentlicht worden sind (1875), denen Referent in den archäologisch-epigraphischen Mittheilungen aus Oesterreich von 1877 und 1878 noch weitre 38 hinzufügen konnte. Indem wir also auch auf diese eben citirten Quellen ver­weisen, wollen wir uns begnügen hier auf die durch jene Inschriften gewonnenen wichtigsten geographischen und antiquarischen Re­sultate zu verweisen. 1. Im Osten Siebenbürgens ist im Jahre 1877 das Römer­lager von Bereczk durch eine Grabung, welche Frau von Cserei

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