Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, 1879 (2. évfolyam, 1-12. szám)

1879-07-15 / 7. szám

des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. Redigirt von Franz Ziminerniaiiii. 1879. Hermannstadt, 15. Juli. 7. Siebenbürgische Ortsnamen. 2.lleldsdorf. Ileldeiiburg. Die Heldenburg ist nach der landläufigen Erklärung die Burg der Helden und Heldsdorf das Dorf des Helden. Diese Deutung ist von gelehrter Seite bloss ein einzigesmal mit einem Fragezeichen versehen worden; an die Stelle des oder der Helden ward die dunkele Hel, die unterirdische Göttin, gesetzt. Beide Auslegungen müssen abgewiesen werden. Sächsisch heisst das nordnordwestl. von Kronstadt gelegene Heldsdorf H/ilsterf, gut burzenländisch Haljsterf, magyarisch Höl­­tevény rumänisch Heliia. Eine mundartliche Form für Heldenburg (die Ruinen derselben unweit Krizba) ist mir nicht bekannt. Die urkundlichen Formen können allein den erwünschten Aufschluss geben. — In einer Urkunde des Königs Ludwig vom J. 1377 wird das Dorf villa Hrltwen genannt. (Siebenb. Quartalschr. 7, 240). Ein Jahr später ist es in einer vom Kronstädter Pfarrer und Dekan ausgestellten Urk. Hiltwin geschrieben. Die Form erhält sich durch die beiden folgenden Jahrhunderte: Hewlthwyn schreibt 1417 das Siebenb. Kapitel; Hewlthwen, Hevlthewen haben Königsurkunden von 1427 und 1420. Die burzenländer Pfarrherren gebrauchen am Schlüsse des 15. und Beginn des 16. Jhs. Heltwin. (Ver.-Archiv XIII, 364. 363). Am Schlüsse des 16. Jhs. ist diese Form noch immer die offizielle. Neben der auf die Kanzleien und die Ma­gyaren beschränkten Form bildete sich der Name im gemeinen, wirklichen Leben natürlich, in gut deutscherWeise weiter: Hylt­­westdorjf, IJylvestdorf (!) 1404, 1406, 1462, Hylchvesthdorf (!) 1461; bald darauf ohne w: Hyltesdorff 1483; ein Jahr später erscheint der Name in Helczdorf zusammengezogen. Wie Hewlthwyn so zeigt auch Heulsdorff 1510 Dehnung des i; bewirkt ward diese durch die nachfolgende Lautverbindung Id, It; durch i und seine Diphthongierung zu ei ist die spätere Mouillierung des l {Haljsterf) vorbereitet worden. Ich lasse die urkundlichen Formen für die Heldenburg folgen. In derselben Urkunde des Königs Ludwig vom Jahre 1377, aus welcher ich die villa Heltwen notierte, ist die Rede vom castrum Heltwen. Das schliessende n ist, wie auch Helteveny (1459, Eder, Observat. 250) zeigt, mouilliert zu fassen. Neben dieser magyari-

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