Landwirtschaftliche Blätter, 1920 (Jahrgang 48, nr. 1-51)

1920-05-30 / nr. 22

N 171 —_ 5 »Was­ new und der Sachsen überhaupts erwerben Unser Bauer halte an den alten Sitten und vertraue wie bisher auf die führenden Männer des Landwirtschaftsvereins, denm die haben ss bisher bewährt. Warum bringt unser Bauer den Pfarrern und den Lehrern jet auf einmal so ein Mißtrauen entgegen? Stammen die denn nicht aus ihren Heiden? It nicht jeder weite Bfarrer und fast jeder Lehrer ein Bauernkind? Aber ge­tes Wissen muß auch sein, denn sonst kann man nicht lehren und:unser Bauer bleibt auf einem led und wird nicht gescheiter. Wir Sachen, Bauern und Bürger haben unseren Lehrern zu verdanten, daß wir das intelligenteste und fortgeschrittenste Wort im ganzen rumänischen Reiche sind, also sorgen wir auch in Zukunft dafür, daß sie auf der Höhe bleiben. Andern gegen­­über aber verteidigt Euere Interessen! Die Requirierungen hören auf und müssen aufhören, denn die Bauern dieses Landes — 80%­, der ganzen Bevölkerung — werden sich zu wehren wissen. Der Fabrik­arbeiter sol auch so angestrengt arbeiten wie der se­ie und produziert er mehr und der Bauer muß nicht wie heute so wahnsinnig hohe Preise fü­r alles be­­zahlen. Dann wird er auch seine Produkte billiger hergeben können. Bis aber dieses nicht geschieht, darf der Bauer nicht mehr ausgenüßt werden­. Die Ernte naht und bis geerntet wird, wird der Lands­twirtschaftsverein Umschau Halten, zu welchen Breiten anderswo verkauft wird. 8 soll Heuer sein Bauer mehr Tügnerischen Nachrichten von andern Zeitungen auffilten. Zum Schluffe aber lege ich 8 jedem Bauern and Herz, ich auf wie bisher als Sachs zu fühlen und als Sachs zu andeln. Wählet die Männer zu Abgeordneten, die von der Zeitung der Sachjsen dazur Kac­hen sind, denn nur Die werden die Zukunft bessern Helfen! .. . Notwendigkeit der Erhöhung der Feuer­­­ ­­versicherung. Es ist wohl allgem­ein bekannt,wie viele binnerliche Bes sihee durch fehlende oder mangelhafte Versicherungen in anlle eines Brandingsüickes­n Schadens-innen Ein-Besitzerznteispiel,der noch vor kurzem­ seinen Besitz ganz prdnungegemäß versichert hat,ist durch­ daes An­­schwellen der Baumaterialpreise und die hohen Arbeitslöhne der Handwerker und Taglöhner nur mehr teilweise versichert,denn nie der Versicherun entsprechende Entschäldigung würde ihn nn mehr in die Lage verseßen, den Schaden wieder gutzu­­machen. Es ist vielfach auch nicht bekannt, daß die Versicherungs­­­gesellschaften den Standpunkt einnehmen, daß sie den wahren Ort eines Gebäudes mit dem versicherten in Vergleich ziehen und falls der versicherte Wert geringer als der Schäumwert des Gebäudes ist, annehmen, daß für den Unterschied der Eigen­­tümer als Selbstversicherer auftritt, daher nicht einmal die ganze versicherte Summe bei einer teilweisen Beschädigung ausbezahlt wird. Ein Beispiel dürfte die Sachlage dar­stellen: Ein Be­­figer hatte zum Beispiel ein Gebäude mit 50.000 K versichert ; nun tritt ein Brandunglück ein und die Hälfte des Gebäudes geht dabei zugrunde. Nun glaubt man allgemein, daß dafür 25.000 K ausbezahlt werden müssen. . Bestimmt aber die Schägungskommission nach den heutigen Baukosten, daß das Gebäude einen Wert von 100.000 K dargestellt hat, so nehmen die Versicherungsgesellschaften an, daß der Befiger sein Gebäude nur zur in bei der jeweiligen Gesellshaft versichert hat und fir. den ,‚ das ist die andere Hälfte, Selbstversicherer ist. . Da der Schaden durch Brandung und nur die Hälfte des Ge­bäudes betroffen hat, so wird dem Versicherungsnehmer nicht vie Sa des versicherten Wertes von 50.000 K, sondern nur die e.von der Hälfte, das ist ein Viertel, mit 12.500 K —­ ­ ausbezahlt. Es muß daher jedem dringend geraten Ihe Versicherungspolitze durchzusehen und den jegigen Verhältn entsprechend zu ergänzen.­­ Bitleilungen. Einladung. Die p. t. Mitglieder der Oberverwaltung werden auch auf diesem Wege zu der am Dienstag, den 8. Juni, 8 Uhr, statt­ findenden Gigung eingeladen. Ein frühzeitiger Bienenschwarm. Unser Mitglied M. Brediner Nr. 51 in Wi­rteln, teilt uns mit, daß er am 15. Mai einen starken V­orschwarm er­halten hat, was in Gürteln noch nie vorgekommen sein sol. An unsere Weinbauer! In Nr. 19 der „Landwirtschaftlichen Blätter" hat­ die Oberverwaltung praktische Verehrungen über Grünarbeit und Krankheitsbekämpfung der Heben durch ihren Fahrmann all den Ortsvereinen in Aussicht gestellt, die darum ansuchen. Trogdem seit Kriegsbeginn seine derartigen B­elehrungen im ag stattgefunden haben, find­­et fast seine Uns­­uchen um Grünarbeitsbelehrungen eingegangen. Wir sindver Meinung,daß das Bedü­rfmg nach solchen sachlichen Belehrungen aus unseren Weinlandgemeinden vor­­ Banden ist,denn­ die jetzige Jugendwurschen und Mädchen h­aben ü­berhau­pt keine znderen Gelegenheit gehabt­»desha! werden dieserrn Vorsteher der landwirtschaftlichen Ort­ meine ersucht,sich bei ihren Bereinsmitgliedern zu erkundigen und wenn dass eini­s nie zum seinen vorhanden ist,sich an die Oberst­­verwaltung zu wenden. Fragekarten. » «."sz-sz G.Sch.in Deutschkreuz.Frage:Wie kann Esparsettes samen gewonnen werden!Wie wird er am besten gereinigt? Soll der Same im Herbst oder im Frü­hjahr gesät,wiesunders gepflügt oder nur mit der Egge leicht eingeeggt­ werden? Antword Esparsette wird im Frü­hjahr gesät.Nach ersolter Ackerung wird des­ Same anf dieranhann die breit­­würggesät und dann mit der Egge gnt eingeeggt.Fü­r die Aussaat mit der Reihensätmaschine muß dass an nach dem Pflü­gen­ vor dem Säengnt geeggt werden.Deranie soll nur 7—Somites untergebracht werden. Zur Samengewinnung nimmt man den ersten Schnitt; am liebsten von einem älteren­ 3—4jä­hrigen­—«Esparsetten­­seid,weil die Samenbildung die Pflanzen mehr in Anspruch nimmt und dadurch auch ihre Lebensdauer e­twas­ verkürzt. Wenn die untersten Samenhülsen reif — braun — ger­worden sind, werden die Pflanzen gemäht und auf den Schwaben elaffen bis sie getrodnet sind, (bei Negenwetter eventuell hor­­h wenden). Die getrocnete Eiparsette wird nun auf den und in der Scheune mit dem Dreichflegel ausgedroichen, ähnlich wie die Exbjen. Das Pugen erfolgt mit der Windrenter. Wil man mit der Maschine dreichen, so muß der Trommelkorb ent­ Irie­gend weit gestellt werden, damit die Körner nicht zerschlagen­ werden. Der Anbau erfolgt mit einer Dechfrucht: Hafer oder Gerste, jedoch muß, dieselbe viel schlitterer gerät werden als ae) e3 wird also nur­ die Hälfte bis­ zwei Drittel der gewöhnlichen Saatmenge audgestreut. Ioh, Selmin, htl . mit Beintüchern audgelegten Wagen vorsichtig aufgeladen _ ·­ » «

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