Acta Technica 2. (1951-1952)

1. szám - A. Schleicher: Beiträge zur Geschichte des Hüttenwesens in Ungarn

BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DES HÜTTENWESENS IN UNGARN I. DIE GESCHICHTE DES METALLHÜTTENWESENS AUF DEM GEBIETE DES MÁTRA-GEBIRGES Prof. Dr. A. SCHLEICHER Eingegangen am 28. Dez. 1950. In den verschiedenen Jahrgängen des »Handbuch für das Berg-, Münz­­und Forstwesen im Kaiserthum Österreich« [1] wird bei der Beschreibung des am südwestlichen Abhang des Mátragebirges oberhalb Gyöngyös-Oroszi durch die Paul-Josef-Gewerkschaft betriebenen Bergbaues, Poch- und Schlämm­werkes auch eine Rohsehmehhiitte »Emmerich« erwähnt, welche damals dort existiert haben soll. Es ist demnach anzunehmen, dass die in Frage stehende Schmelzhütte in Gyöngyös-Oroszi zwischen den Jahren 1855 und 1864 bestan­den hat. Im gesamten Schrifttum findet sich hierüber nirgends eine ähnliche Angabe : da aber die technisch-geschichtliche Forschung ebenso zur moralischen Pflicht des Ingenieurs gehört, wie diejenige von technischen Gegenwarts­und Zukunftsfragen, wurde in dieser Arbeit zum Ziel gesetzt, diese vollkommen in Vergessenheit geratene Frage nebst anderen, sich auf das oben bezeichnete Gebiet beziehenden Fragen zu bereinigen. Über die Ergebnisse der diesbezüg­lichen Forschungen soll nun im nachstehenden berichtet werden. Da die Klärung dieser Fragen nicht auf Grund von gedruckten Quellen erfolgen konnte, weil in diesen, wie erwähnt, diesbezügliche Angaben völlig fehlen, blieb nichts anderes übrig, als Forschungen im Ungarischen Landes­archiv in Budapest vorzunehmen, wo die diesbezüglichen Akten aufbewahrt werden [2 ]. Sonstige archivalische Forschungen erschienen als überflüssig, da in Ungarn die Aufsicht über das Berg- und Hüttenwesen seit dem Inkrafttreten des Gesetzartikels XIV. vom Jahre 1741, hzw. seit der im Jahre 1788 erfolgten Errichtung der vier königlichen Distriktualberggerichte, darunter auch eines in Szomolnok, weitgehend den Berggerichten — und nur in Fällen geringerer Bedeutung den Behörden der allgemeinen Verwaltung — oblag [3]. Nichtsdes­toweniger wurden auch die Archive des Komitates Heves in Eger und der

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