Acta Technica 4. (1952)

1-4. szám - Ratkovszky, Fr.: Elektrifizierung von Vollbahnen mit 50Hz Einphasenstrom und das Periodenumformersystem

. RATKOVSZKY Die allgemeinen wirtschaftlichen Beziehungen der Elektrifizierung der Vollbahnen sollen im nachfolgenden nicht behandelt werden, es sei hier zwecks Charakterisierung nur auf den Umstand hingewiesen, dass die Elektrifizierung, wie bekannt, ausser ihren sonstigen bedeutenden Vorzügen eine weit bessere Aus­nützung der Strecke bei erhöhtem Verkehr ermöglicht, somit einen Teil der Investi­tionskosten einer sonst zur Abwicklung eines wachsenden Verkehrs unumgänglich nötigen Erweiterung der Gleisanlagen erspart und überdies eine Kohlener­sparnis in einem für den Kohlenverbrauch der Bahnen entscheidenden Ausmasse möglich macht. Die Kohlenersparnis wirkt sich in zwei überaus wichtigen Richtungen aus, indem einerseits quantitativ im Gesamtkalorienverbrauch eine Ersparnis von über 60% erzielt wird, und andererseits, in qualitativer Hinsicht, statt der von den Lokomotiven benötigten Stückkohle von hohem Heizwert und guter Qualität Staubkohle niedrigster Qualität zum Verbrauch gelangt. Auch von sozialen Gesichtspunkten aus gewährt die Elektrifizierung sehr bedeutende Vorteile ; hierzu gehören z. B. die Vermeidung von Rauch — was besonders für die Bahnhofsgegenden der Gressstädte von grosser Bedeu­tung ist — sowie die Verminderung der Anzahl von Arbeitsplätzen, wo Schwer­arbeit geleistet werden müsste (Arbeitsplätze von Grubenarbeitern, Heizernusw.). Die angeführten Gesichtspunkte sind allgemein bekannt und es soll hier nur auf einige Zahlen verwiesen werden : Das Gewicht einer elektrischen Lokomotive von 3200 PS und 50 Perioden beträgt 90 Tonnen, dasjenige einer Dampflokomotive gleicher Leistung samt Betriebsstoff über 300 Tonnen ; je nach Verkehrsdichte und Zuggewicht ersetzt eine elektrische Lokomotive — bei Berücksichtigung der jährlichen durch­schnittlichen Kilometerleistungen und der für die Instandhaltung aufgewendeten Zeit — zwei bis drei Dampflokomotiven ; eine elektrische Lokomotive erspart jährlich 6000—9000 Tonnen Stückkohle von 4300 kal und verbraucht an ihrer Stelle Abfall- und Staubkohle im Ausmasse kaum eines Drittels des gesamten Heizwertes. Es braucht nicht besonders darauf hingewiesen zu werden, welche aus­schlaggebende Bedeutung die Vergrösserung des Eisenbahnverkehrs und die qualitative und quantitative Kohlenersparnis für jede in stürmischer Ent­wicklung befindliche Volkswirtschaft haben muss. Den aufgezählten, sehr bedeutenden Vorteilen stehen allerdings die erheb­lichen Anlagekosten der Elektrifizierung gegenüber. Doch liegt der entscheidende Vorteil des 50 Periodensystems gerade in dem Umstande, dass bei seiner Anwen­dung an Investitionskosten der ortsfesten Einrichtungen, wie Leitungen, Umformerwerke und sonst erforderlichen Anlagen, im Vergleich mit anderen Systemen eine Ersparnis von nahezu 40% bzw. 50% ermöglicht wird. Dieser bedeutende Unterschied sichert einerseits sehr erhebliche tatsächliche Ein­sparungen an Anlagekosten und Rohstoffen und ermöglicht andererseits auch die Elektrifizierung von Linien, bei denen die Elektrifizierung mittels jedes

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