Der Spiegel, 1829. július-december (1. évfolyam, 52-104. szám)

1829-11-21 / 93. szám

Sie, deren heitrer Morgensang Sonst harmlos weit hin tonte. Die gerne sich nach Osten schwang, Die seufzt nun tief und seufzet Vang: „Ach, wer mich retten könnte !" Da naht ein Phönix und ein Aar, Der Maisé mild zu dienen; Die Neze brechen wunderbar, Und Engel sind es ihr fürwahr, Die rettend nun erschienen. Und wieder flattert frei die Mais' Und jubelt Dankeslieder: „Den Hohen werde Lob und Preis, Auf deren mächtiges Geheiß Mir Rettung stieg hernieder!" „Wollt fortan sorgend immer nah», Des Schuzlings Fittig lenken, Wen» Vogelsteller seine Bahn Mit scharfen Nezen leis umfahn, Wollt seiner mild gedenken." Carl Wilhelm Jt o ch. D e r arme Heinrich. (Fortsezung.) So hatte sie ihm gütlich gedient drei Jahre lang, welche der arme Heinrich in großem Jammer dort zubrachte, als eines Tages der Mcicr, sein Weib und daß Mägdlein, ihre Tochter, von welcher die Rede war, in einer Mußestunde bei ihrem Herrn saßen und fein Leid beklagten. Sie hätten wohl Grund zu klagen, denn sie mußten fürch­ten , daß sein Tod sie schwer betreffen und um Ehre und Gut bringen möchte, wenn ein andrer Herr von härtrcm Sinn an seine Stelle kä­me. Nachdem sie dies läng im Stillen bedacht, Hub der Meier an und sprach: Lieber Herr, wenn ihr es nicht übel deutet, so möchte ich wohl fragen, da doch in Salern so viel weise Aerzte sind, wie cs kommt, daß Keiner für eure Krankheit Rath wußte? Das ist doch sehr zu ver­wundern. Da holte der arme Heinrich mit bitterlichen Schmerzen einen Seufzer aus tiefster Brust, und sprach mit solcher Wehmuth, daß ihm der Seufzer das Wort erstikte: Ich habq diese schimpfliche Krankheit

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