Der Spiegel, 1830. január-június (2. évfolyam, 1-52. szám)

1830-01-13 / 4. szám

1830. Mittwoch, 13. Januar. fho 4. Der APiegel f ü v Kunst, tElegnttf und Mode. Mittwoch und Sonnabend erscheint ein halber Bogen Text; Sonnabend ein illuminirtcs Modcnbild in Oktav ; alle Monat eine Abbildung in Quart. — Halb, jähriger Preis : 4 fl. und mit freier Postzuscndung: 5 fl. C. M. —> Man pränumcrirk zu Ofen im Kommisiionsamt und bei allen k. f. Postämtern. Aus dem Leben eines Taschenspielers. Novelle von Heinrich Aba ml. (Fortfezung.) „So mußte es kommen!" sprach mit weicher Stimme der Ta­schenspieler, „ich konnte dich nicht eher finden , als bis ich mid) früher um meine Glükseligkeit betrogen hatte, — nnd doch hatte ich sie nun verloren, um sie in dir wieder zu finden." Heliodor« sah mit Bangen auf zu ihm und da sagte er, nicht ohne wehmüthige Erinnerung: „Ich mußte einst ein Mädchen kennen lernen, ich mußte früher eine Andere lieben, ich mußte so schmerzhaft von ihr getäuscht werden, ich mußte stehen früher am Rande der Verzweiflung — sonst hätte ich dich auf dieser Welt nicht mehr gefunden!"— Das Mädchen, das ich kannte und so innig liebte, das mich so bitter gekränkt, — es war dein Ebenbild! nicht ein Zug fehlte, — und doch war sie nicht du! lJch sah dich zum ersten Male an jenem Abende und erkannte dich! Unter Tausenden hätte ich dich erkannt! Jene wundersame Aehnlichkeit der Form, — sie konnte nicht zufällig sein, — nicht ein loses Spiel der Laune, sie mußte eine tiefe heilige Bedeutung haben, und nun ich sie gefunden, nun erst kann mir wieder wohl werden, nun kannst du versöhnend treten zwischen mich und mein Schiksal !" Heliodora bebte, die Rede des Taschenspielers hatte sie tief erschüttert. Er fuhr aber fort: „Die Bilder, die ich an jenem Abende darstellte, sie sind aus meinem eigenen Leben genommen ; jch

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