Der Spiegel, 1830. július-december (2. évfolyam, 53-104. szám)

1830-09-11 / 73. szám

í 830. Sonnabend, 1 l. SepLe m b e r. flso. 73 Ser Spiegel fúr Nuiift, laicgaiti und Mode. Mittwoch nnd Sonnabend erscheint cin halber Bogen Text; Sonnabend eilt illuminirtcs Modcnbild in Oktav ; alle Monat eine Abbildung in Quack. — Halb­jähriger Preis : 4 .fl. und mit freier Postjusendung: 5 fl. T. M. — Man vrännmcrirt kn Ofen im KommiffionSamk und bei allen k. f. Postänikern. Der Punkt auf der Nase. Ekeigrüß aus dem Leben. ^ s Der Herr v. P .... in B ... war in feiner Jugend htiter, lustig, oft leichtfertig sogar, er hatte ein angenehmes Aeußeres, war geübter Reiter, gewandter Fechter und guter Tänzer; aus guter Fa­milie und bei sonstigen vortrefflichen Eigenschaften ward er gern irt Gesellschaften gesehen und würde sich noch angenehmer zu machen ge­wußt haben, wenn er nicht im höchsten Grade reizbar und heftig gewe­sen wäre; er mochte gern den Ton angeben und verwikelte sich dadurch «ift in unangenehme Händel. In späteren Jahren legte sich zwar seine Heftigkeit, sein Ehrgeiz nahm dagegen zu. Als Mann von Kopf und Talent erhielt er bald einen angesehenen Staatsposten und von seinem Fürsten einen Verdienstorden, worin sein Ehrgeiz Befriedigung fand. Besonders schmeichelhaft waren ihm die Huldigungen, welche ihm als thätigen nnd gefühlvollen Menschen von Seiten der Einwohner vort B . -. zu Theil wurden. Er hatte ein kleines Vermögen und lebte mehrere Jahre unver­­heirathet, dem Anscheine nach recht zufrieden, als plözlich ein an sich unbedeutender Umstand auf seine glükliche Lage einen so großen Ein­fluß übte. Er bekam nämlich auf der Nase einen kleinen rothen Punkt, welcher keiner weiter» Beachtung werth wär; er krazt ihn aber ab, und als derselbe wiederkehrte, wartete er die Reise nicht ab. sonderst krazt ihn aus Eitelkeit abermal weg.

Next