Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-05-28 / 43. szám

Zugegeben, daß viele jener angeführten Kunstmittel mehr oder weniger schädlich sind, so sind sie eS mehr noch durch den zu häufi­gen Gebrauch. Anonymus hat noch anzuführen vergessen, wie sehr die Schminke auf die Zerstörung der Zähne wirkt , und nicht sel­ten verderblich nach innen sich wirft, und Krämpfe und Lähmungen erzeugt. Doch mögen immer Diejenigen, welchen Mutter Natur einen frischen Teint versagte kränkliche Frauen und jene Reizlosen, de­nen der Gram die Rosen von den Wangen streifte, in das Schmink­­dös'chen um Aushilfe greifen, um für die große Gesellschaft sich ein gefälligeres Aussehen zu geben und ihre Gebrechen nicht zur Schau zu tragen, es wird daraus kein so großes Unglük entstehen; doch' das blühende Mädchen, die junge Frau meide jede Ouaksalberei, und übe nur jene Verschönerungskunst, welche Reinlichkeit, Ord­nung und Geschmak auferlegen. Ein sorgfältig geordnetes Haar, auch in den einfachsten Ver­schlingungen , vermag schon den Gesichtszügen, wo sie auch mit min­derem Reiz auSgestattet sind, eine Anmuth zu geben; ein durch Farbe, Schnitt und genauer Anpassung gefälliger Anzug, nebst Sorgsamkeit auf eine nette Fußbekleidung, sind Schönheitsmittel, die Beifall finden und erwerben können, nicht aber der aufgetra­gene Firniß der Ouaksalber. Doch wißt Ihr, lieben weiblichen Geschöpfe, was Euch unwi­derstehlich macht, und was weder Schminke noch Hautpomaden her­vorbringen können? — Innere Liebenswürdigkeit, die auch nach Außen wirkt. Ein freundliches heiteres Gesichtchen, das macht euch schön! Welchen Zauber übt ein holdes Lächeln! — Welche Anziehungskraft erwekt der AuSdruk jener Züge, wo­durch eine Seele zu uns spricht! — Durch so einen Ausdruk, fern von Anmaßung und Zuvorkommenheit, wird das Auge und der Mund auch ohne Worte beredt und spricht zu Herzen. Ihr lieben Mädchen, seid freundlich und ohne Falsch, wie die Kinder! — Ihr jungen Frauen, seid holdselig und ohne Arglist, wie die Engel! — Und auch Ihr — ehrwürdige Matronen! seid mild und duld­sam, wie man sich die Heiligen Gottes denkt. — Aber auch Ihr — Ihr Männer! thut das Eurige, indem Ihr die Besseren des Frauengeschlechts ehret und unterscheidet. Macht die jugendlichen eiteln Geschöpfe nicht zu Blüten, aus denen Ihr Schmet­terlinge, den Honig bis zum Zerstören der Blumen nippet. Ehret

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