Keleti Szemle 19. (1920-1922)

Bernhard Munkácsi: Sechzigerrechnung und Siebenzahl in den östlichen Zweigen der finnisch-magyarischen Sprachfamilie

3 SECHZIGERRECHNUNG U. SIEBENZAHL IN FINN.-MAGY. SPRACHEN XIX, 1. mit das 10 gebildet: sizim-das (sizim 7), kökjamys-das (kökjamys 8). ökmys-das (ökmys 9)‘. Der Grund dieser Zälmethode im Syrjänischen ist nach Schmidt ebenso wie in den europäischen Sprachen, in der Einwirkung der weit ausstrahlenden babylonischen Kultur zu suchen (S. 41. 46). Merkwürdigerweise ist diese zu wichtigen Schlüssen berechtigende Wahrnenmng der Aufmerksamkeit der finnischen und ungarischen Sprachforscher bisher entgangen, obwohl Hinweise darauf sich auch in den Werken Schraders finden (Sprachvergl. 892 und Reallex. 107). Wir wollen hier diese Art der Bildung der Zehner-Zahlwör­­ter im Bereiche der finnisch-magyarischen Sprachen fachmässiger untersuchen und besonders nachforschen, ob sich nicht auch weitere Spuren derselben nachweisen lassen. Vor allem stellen wir fest, dass die von Schmidt angeführten syrjänischen Zahlwörter richtiger aufgezeichnet folgendermassen lauten : kié 20 | komin 30, nel'amin 40, vetimin 50, kuaitimin 60 | sizim-das 70, kökjamis-das (nach Wichmann und D. R. Fuchs st. ö überall e) 80, ökmis-das (Vym okmis-das) 90. Dann, dass im Dialekt des Udora-Gebietes statt der Endung -min in den Zehner-Zahlwörtern -mis gebraucht wird (komis 30, nelamis 40, vetimis 50, kitaitimis 60), welche Endung wir sonst auf dem ganzen syrjänischen Sprachgebiet in den Zahl- Wörtern kökjamis, kikjaniis 8 (vgl. kik ,zwei' kikja ,zweifach ) und ökmis, okmis 9 (vgl. ötik. wotj. odig. og ,eins') vortreffen. Auch ist zu bemerken, dass im permischen Dialekt alle Zehnerzahlen (offen­­bar infolge analogischer Ausgleichung) ganz einförmig mit dem Worte das .zehn' gebildet sind (kik-das 20, kuiim-das 30, v01 das 40 vit-das, vid-das 50, kuat-das 60, sizim-das 70, kikjamis-das 80. ökmis-das 90). Nach Yrjö Wichmann (Bericht über eine Studienreise Zu den Syrjänen 1901—2; JSFOu. XXI, 3: S. 25) werden die mehr­­fachen Zehner auch im Lusa-Dialekt von 50 ab mit Hülfe von das ,zehn' gebildet (z. B. vid-das 50, vgl. Letka kvaV-das Fuchs.) ; im Permi­­scheu gebraucht man sogar in neuerer Zeit vom fünften Zehn ab gewöhnlich schon die russischen Bezeichnungen. Dass im Permischen die Bezeichnung der Zahlen 20—60 durch Zusammensetzungen mit das eine Neubildung ist, erhellt auch aus jener Mitteilung Wichmanns, wonach in der aus dem J. 1838 stammenden handschriftlichen Sprachlehre des permischen Dialekts von Ljubimov ,die alten Benen­­nungen für die Zehner (kié — 20, komin' = 30, и. s. f.) noch l*

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