Magyar Vadász, 1901-1902 (1. évfolyam, 1-33. szám)

1901-10-05 / 1. szám

->i magyar Vadasz h$­I. JAHRGANG Üt. í. lange währt es nicht mehr: die Poesie ver­klingt und der Geschäftsmann tritt an Stelle des Waidmannes. Der Verkehr tödtet alles, die Natur wird künstlich erhalten. Gleichwie vor Jahrhunderten am Wende­punkte zwischen alter Wehr und moderner Waffe, zwischen altem Schlachtenrufe und moderner Kriegführung ein Herrscher aus Habsburgs edlem, mit Arpäds Geblüte ver­wandtem Stamme zum leuchtenden Beispiele des letzten an Jagd- und Kriegsruhm reichen Ritters für die kommenden Jahrhunderte wurde, ebenso steht auch heute an der Wende zwischen ritterlicher und geschäftlicher Weltauffassung neuerdings ein Herrscher aus demselben hohen Stamme als glänzende Leuchte für die künftigen Geschlechter: Franz Josef I.! Europas waidwerk-lustige Herrscher, wo­hin ziehen sie denn anders, als in Habs­burgs österreichische und ungarische Lande, wo First und Forst, Grat und Grund, Weide und Wiese, Röhricht und Sümpfe noch be­gehrenswert!) es Wild gehegt und gepflegt aufweisen, wo noch Jäger von Beruf leben und den Jägern vom Geschäfte Stand halten. Unser Herrscher und unser Herrscherhaus ist der Sammelpunkt und die Lehrstätte für edle Waidkunst und für natürliches Wildgehege. In unseren Landen mordet nicht der Jäger, sondern opfert im Bewusstsein seiner Wehr­und Jagdfähigkeit. Unser König, Franz Josef I. ist nicht nur König der Jagdgründe seiner Staaten, sondern auch deren allererster Schirmer und Schützer, Heger und Pfleger. Heute, wo unsere Nation ihre tausendjährige Wiedergeburt dem edlen Sinne des Königs verdankt, wollen wir uns auch dessen erinnern, dass unser Volk, — wie die älteste Ueberlieferung berichtet, — von Jägern abstammt. Auch diese Urahnen verfolgten mit derselben Vor­liebe, wie unser vielgeliebter König, das edelste Wild, den Hochgeweihten! Die Prinzen aus Magor’s Geschlechte pürschten im maeo­­tischen Urwalde und das Hallali brachte dem Edelhirschen und der „wehrhaften Sau“ das Ende, — unserer Nation aber den Anfang, es führte uns zu Franz Josef I. Set. Hubertus wohnet auch in Ungarns Landen; fromm, frank und frei herrschet in unaufhörlicher Harmonie König und Nation. Set. Hubertus kennt keinen sentimentalen Schutz des Wildes,* er will nur Schutz der guten Zucht und Sitte. Unser König hat uns ebenfalls aus dei:^selbstmörderischen GcfuTiTs­­duselei herags geris,sen und wieder eingeführt in das Reich: der Arbeit und SélbsMhg!k ei t. Immer fester knüpfen sich die Bande und es nahen balde wiederum die Zeiten, wo das Ungarn des XIV. und XV. Jahrhundertes neu entsteht! Jäger sollet ihr werden ; Jäger nicht nur, sondern auch gute Heger; Jäger, welche das Herannahen des Wildes fühlen ! Jagd­kunst ist nicht minder Weisheit. Ein Wissen ohne Können bietet für das Leben wenig oder gar nichts. In der Mässigung zeigt sich auch der Meister der Jagd ; das Wild flüchtet blindlings, der Jäger aber steht ruhig und kaltblütig auf seinem Stande. Und sehet nun aut das leuchtende Beispiel der weisen Mässigkeit in Allem und Jedem, so auch im Waidwerke, auf den „ersten Jäger Ungarns“, unseren geliebten König Franz Josef L, dem noch zum Heile Aller seines Volkes ein langes Waidmannsheil erblühen möge! Das walte Gott! Im October 1901. Junius.

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