Neue Zeitung, 1964 (8. évfolyam, 1-52. szám)
1964-09-11 / 37. szám
VIII. JAHRGANG PrGlS Í 60 Fillér BUDAPEST NUMMER 37 »• SEPT. 1964 WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN UNGARN Die grosse Schute Auf der 65. Landwirtschaftlichen Ausstellung in Budapest zeigt das ungarische Dorf síin heutiges Leben, demonstriert die grosse Veränderung, die in den vergangenen Jahren in der Landwirtschaft vor sich ging. Eine wichtige Berufung der Ausstellung liegt darin, dem Land zu beweisen, dass die fleissige ungarische Bauernschaft die Unterstützung der Arbeiterklasse gut. zu nutzen verstand. Unsere Bauern arbeiten auf den Feldern, damit, auf den Stadtmärkten immer mehr Fleisch, Milch, Eier und andere Produkte angeboten werden können, immer mehr der lebenswichtigen Nahrungsmittel auf den Tisch der Werktätigen gelangen. Auf dieser Ausstellung wird aber neben der guten Arbeit der Bauernschaft auch zum Teil Rechenschaft von der der Industrie abgegeben, denn hier können sich die LPG-Mitglieder darüber informieren, was sie in Zukunft von der Industrie erhalten werden, welche neuen Maschinen die Ingenieure für sie konstruieren und welche Pflanzen veredelt wurden. Durch diese gleichermassen „Gegenüberstellung” trägt die Ausstellung zur weiteren Festigung der Freundschaft Zwischen Stadt und Land bedeutend bei. Die ungarischen Maschinenfabriken zeigen gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe in 14 Gruppierungen viele neue, bzw. vervollkommnete Maschinen, die die Arbeit der Bauernschaft weiter erleichtern. Die neue ungarische zweireihige Kukuruz-Kombine, die Kartoffel-Kombine aus der DDR, die neuen sowjetischen Sortierer, die Kleingartentraktoren Bulgariens — um nur einige zu nennen — ernten grosse Anerkennung. Über die Serienfabrikation mehrerer Maschinen gleichen Typs wird noch beraten werden, die Fachgruppierung wird später stattfinden. Deshalb ist zwischen den einzelnen Staaten bezüglich der Herstellung der besten Konstruktionen ein grosser Wettbewerb im Gange. Der Nutzniesser dessen ist die Bauernschaft unseres Landes und der anderen befreundeten Staaten. Die heurige Ausstellung ist als ein kurzer, aber erfolgreicher Lehrgang, als Unterrichtsstunde für unsere Bauern zu werten, denn hier werden im grossen Rahmen neue Erfahrungen ausgetauscht und übergeben. Die diesjährige Landwirtschaftliche Messe hat das Ziel, das Niveau der Landwirtschaft noch weiter zu erhöhen. Diesem Zweck dienen die vielen ausgestellten neuen Produktionsverfahren, neue Chemikalien und das neue Mischfutter. Von den modernsten Grossbetriebs-Viehzuchttechnologien, deren Anwendung stark empfohlen wird, können die Besucher gleich 15 hier auf der Ausstellung kennenlernen. Während der vom 14. bis 19. September stattfindenden sogenannten „Fachwoche” ist das Messegelände nur für Tausende von Fachleuten zugänglich. Durch diese Ausstellung ergibt sich im Erfahrungsaustausch klar der Weg, auf dem die ungarische Landwirtschaft weiter vorwärtsschreiten muss. Hier wird über das Für und Wider des Einsatzes von Maschinen diskutiert, über deren Anwendung, über Prinzipien der Industrieorganisierung und agrotechnische Methoden beratschlagt. In vielen LPG, auf so manchen Staatsgütern fehlt es noch an den Vorbedingungen zur Einführung dieser oder jener Methode. Da seien beispielweise die automatische LPG-Buchhaltung, die mechanisierten Ställe usw. genannt. Es wird jedoch keinen einzigen Fachmann, LPG-Leiter geben, der von der Ausstellung nicht mindestens eine Erfahrung mit nach Hause nimmt, die. er bei seiner eigenen Arbeit verwenden kann. Die Verbreitung einer guten Methode im Landesausmass kann für die Volkswirtschaft einen Gewinn von Milliarden bedeuten. Aus diesem Grunde kann bereits jetzt, noch vor Schluss der Ausstellung, mit Recht erklärt werden: die diesjährige Landwirtschaftliche Messe war sehr nutzbringend, lehrreich und wird der Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion einen grossen Aufschwung geben. Ernő Keserű Sehenswürdigkeiten auf der Landwirtschaftlichen Ausstellung Es ist einfach unmöglich, in diesen kurzen Spalten auch nur ein annäherndes Bild von der Buntheit der Sehenswürdigkeiten der heurigen Landwirtschaftlichen Ausstellung und Messe dieser Heerschau unserer sozialistischen Landwirtschaft zu geben, all die „Messeschlager” aufzuzählen. Wir haben lediglich einiges aus der grossen Auswahl herausgegriffen, um unseren Lesern zu zeigen, dass es sich lohnt, auch aus dem entferntesten Zipfel unseres Landes in die Hauptstadt zur Ausstellung zu reisen. Da ist zum Beispiel gleich die geistreiche Vorführung der Instandhaltung der landwirtschaftlichen Maschinen. Ein erhöhter Fussweg führt durch das Gelände, von dem aus der Besucher zu beiden Seiten alle Phasen der grossbetrieblichen Maschinenreparatur beobachten kann, angefangen von der Fehlermeldung bia zum Neuanstrich der Maschinen. Zwischen zwei Pavillons, weiter entfernt, gedeihen unter Kunststoff-Folien Pflanzen. Die Schutzbezüge sind über Rohrgerüste gespannt. Auf dem Vorplatz stehen schlanke Gasflaschen mit der Aufschrift C02. Diese Kohlensäure enthaltende „Gasdüngung” sichert ausgezeichnete Ergebnisse und schnelles Wachstum. Die Ernte liegt beispielsweise bei den Paradeisern um 80 Prozent, bei Paprika um 83 Prozent höher als bei normaler Züchtung. 150 der bedeutendsten landwirschaftlichen Neuerungen der letzten Jahre kann man an Ort und Stelle im Pavillon der Neuerungen kennenlernen. Ausserordentlich interessant ist die Günsestopfmaschine, entwickelt von Josef Heiczmann. Josef Schwebt und Franz Müller von der Maschinenreparaturwerkstatt in Szekszärd erfanden ein Bronze ersetzendes Material, mit dem die Düsen überzogen werden. Auch die Wendehaspeleinrichtung von Géza Sipter wird in den LPG vorteilhaft angewendet werden können. Auf Geländen, die der Traktor nicht selbst durchfahren kann, zieht die stehende Kraftmaschine durch ein starkes Drahtseil die verschiedensten Arbeitsmaschinen. Im Pavillon für Pflanzenzucht sind auch die „Goldmedaillen” ausgestellt. Die LPG „Szabad Élet” (Freies Leben) in Székesfehérvár erntete auf 200 Joch durchschnittlich 19,60 Doppelzentner Roggen pro Joch, die LPG „Kossuth” in Kölese auf 55 Joch 32 Doppelzentner Reis pro Joch, die LPG „Táncsics” in Mezőhék auf 473 Joch 250 Doppelzentner Zuckerrüben pro Joch. Den „Grossen Preiss” für Winterweizen trug das Staatsgut in Sátorhely—Boly mit seinen 18,18 Doppelzentnern pro Joch davon. Grosses Interesse bringt man der Melkmaschine „Impulsa” im Pavillon der DDR entgegen. An Ort und Stelle kann man sich von ihrer Leistungsfähigkeit überzeugen. Auf eine wichtige Sache macht auch der SZÖVOSZ-Pavillon aufmerksam: die normgemäss vorbereitete Ware lässt sich vorteilhafter verkaufen und sichert ein höheres Einkommen. Auch die modernsten Verpackungsmethoden von Obst und Gemüse werden vorgeführt. Zur Lösung der Trinkwasserprobleme mancher LPG wird bestimmt der im Pavillon der Direktion für Wasserwesen gezeigte „Hidropur” beitragen, eine bewegliche Einrichtung, die geeignet ist, Sumpfwasser trinkbar zu machen. Márton Gede Der preisgekrönte Weizen des Staatsgutes Sátorhely-Bóly — Der neunjährige Nonius C-27-4 aus Mezőhegyes ist der heurige Grosspreisträger — Die automatische Melkeinrichtung „Impulsa” ist einer der Schlager des DDR-Paviilons