Neue Zeitung, 1968 (12. évfolyam, 1-52. szám)

1968-11-08 / 45. szám

Eindrücke in Ungarn In den letzten Wochen war Leo Gurwitsch, der stellvertretende Chefredakteur des sowjetischen Wochenblattes „Neues Leben” — Organ der sowjetdeutschen Bevölkerung — Gast unserer Redaktion. Wir konn­ten in seiner Person nicht nur einen Kollegen, sondern auch einen ehemaligen Offizier der unser Land befreienden Sowjetarmee, die in der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution geboren wurde, begrüssen. Nun führte unser Mitarbeiter ein Gespräch mit ihm kurz vor der Feier des 7. November. — Was war Ihr Reiseziel, als Sie dieses Jahr nach Ungarn ka­men? —- Ich war vor 24 Jahren schon einmal in Ungarn, als die Sowjet­armee die faschistischen deutschen Truppen aus Ihrem Land vertrieb. Ich habe damals viel gesehen und miterlebt und wollte natürlich wis­sen, was sich inzwischen verändert hat. — Nun, haben Sie Budapest wiedererkannt ? — Natürlich. Ich war übrigens zweimal in Ihrer Hautpstadt, einmal, als in Budapest noch gekämpft wur­de, und dann im Juli 1945, nach der Befreiung, als das Leben sich einiger­­massen normalisiert hatte. Trotz der grossen Zerstörungen hatte die Stadt ihr Gesicht nicht verloren. Der bau­liche Grundstock war erhalten ge­blieben. Heute macht Budapest mit seiner belebten Menschenmenge, sei­nen schönen alten und neuen Häu­sern einen ganz unvergesslichen Ein­druck. — Was ist Ihnen im Vergleich zu jener Zeit besonders aufgefal­len? — Selbstverständlich die Men­schen. Zu jener Zeit, als der Krieg gerade erst zu Ende ging, bzw. kurz nach dem Krieg waren das natürlich ganz andere Gesichter, ganz zu schweigen von der Kleidung. Die Menschen waren verhärmt, waren ihrer Zukunft noch nicht gewiss, hat­ten grosse materielle Sorgen, bangten um ihre nächsten Angehörigen, von denen sie noch nicht wussten, ob sie gefallen oder in der Kriegsgefangen­schaft waren, usw. Im Juli arbeite­ten in Budapest zwar schon mehrere Betriebe, funktionierte auch der Stadtverkehr, sogar der Vergnü­gungspark, eine von den sowjetischen Truppen errichtete Notbrücke über die Donau, doch sah man, dass viel Zeit nötig sein würde, damit die schlimmsten Kriegswunden vernar­ben. Heute hat Budapest das Gesicht einer Weltstadt, mit einer erfreulich gut und geschmackvoll gekleideten Bevölkerung und guten Stimmung. Die Menschen, die ich gesprochen ha­be — und man gibt sich in solchen Fällen Mühe, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen —, sind selbst­bewusst, wissen genau, was schon ge­leistet ist und was noch bevorsteht, haben ein klares Ziel vor den Augen und finden sich vorzüglich in der kleinen und grossen Politik zurecht. Gerade dies war für mich besonders wichtig, denn der Wirrwarr, der 1945 in vielen Köpfen herrschte, war da­mals recht deprimierend. — Sie waren jetzt nicht nur in Budapest. — Ja. Ich hatte Gelegenheit, meh­rere Städte und Ortschaften zu se­hen, in denen 1945 sehr stark ge­kämpft wurde. Das war zunächst Ba­ja, wo wir damals über die Donau setzten. Dann Székesfehérvár und Umgebung, und die Gegend beim Ba­laton, wo die Nazis ihre letzte grosse Gegenoffensive im zweiten Welt­krieg starteten. Besonders beein­druckt war ich vom schönen alten Székesfehérvár, das zu jener Zeit stark zerstört wurde, jetzt aber nicht nur in alter Schönheit dasteht, son­dern zu einer grossen Industriestadt wuchs. Ich war beispielsweise in der Fernsehfabrik VIDEOTON, einem sehr modernen Betrieb, der auf dem Weltniveau produziert und seine Ge­räte in viele Länder ausführt. Hier waren es wieder die Menschen, die den stärksten Eindruck machten. In 24 Jahren kann man natürlich über­all viel bauen, auch moderne Betrie­be. Aber den Menschen heranziehen, der sich wirklich als Herr des Betrie­bes betrachtet, sich schöpferisch zu seiner Arbeit verhält, der auf sozia­listische Weise zu leben versucht, stets hilfsbereit, lehrbegierig, poli­tisch aktiv und sich seiner Stellung in der Gesellschaft bewusst ist, die­sen Menschen bringt nur der Sozia­lismus hervor. Diese Menschen wa­ren für mich der beste Trost, wenn ich an meine Kameraden dachte, die vor Székesfehérvár gefallen sind. — Sie arbeiten in einer Zeitung für die sowjetdeutsche Bevölke­rung. Da interessieren Sie sich si­cher auch für unsere deutschen Mitbürger. —1 Ja. Ich hatte schon Gelegenheit, mit vielen Ungarndeutschen zu spre­chen, und sehe, dass man hier eben­so wie bei uns bemüht ist, die natio­nale Kultur der Deutschen ebenso wie aller Volksgruppen, als Bestand­teil der sozialistischen Kultur des ganzen Landes zu pflegen und zu fördern. Das gilt besonders für den Sprachunterricht, Presse, Rundfunk und kulturelle Veranstaltungen. Wir waren in einem Dorf unweit von der jugoslawischen Grenze, in Gara, sassen bei einem LPG-Bauer, der uns auch von der Hochzeit seiner Toch­ter erzählte, die vor einigen Mona­te gefeiert und übrigens auch in der NZ beschrieben wurde. Die Tochter ist Lehrerin an der Grundschule, hat einen netten Mann, der als Elektriker in der Stadt arbeitet. Als man mir von den rund 400 Gästen erzählte, die zum Teil auch aus dem Ausland gekommen waren, um mitzufeiern, dachte ich an eine andere Hochzeit, die in diesen Tagen in der Welt so viel Aufsehen erregte. An die Hoch­zeit der Witwe Kennedy, über die sich die Presse im kapitalistischen Westen heiser schrie. Sicher ist es auf dieser Schwabenhochzeit interessan­ter und lustiger zugegangen als bei Onassis. Und ganz bestimmt ist die Tochter des einfachen LPG-Bauern Matthias Probszt es mehr wert, dass die Zeitungen über sie und ihre El­tern und Freunde schreiben. Denn das sind alles arbeitende Menschen, die bestimmt mehr für ihre Mitmen­schen getan haben, als Jacky und Onassis je tun werden. — Werden Sie zur November­feier schon zu Hause sein? — Ja, dann bin ich schon wieder in Moskau. Es tut mir aber leid, dass ich nur drei Wochen in Ungarn ver­bringen konnte. In drei Wochen sieht man erst, wie wenig man eigentlich in drei Wochen überhaupt sehen kann. Ob in Moskau oder in Buda­pest, wir werden den 7. November als gemeinsames Fest feiern, als Klas­sen- und Waffenbrüder, die sich durch nichts beirren lassen. Balázs Kratochwill Im Aufenthaltsraum des Verkehrsun­ternehmens II in Paks ist es angenehm warm. Schofföre und Schaffner kom­men und gehen, frühstücken, machen einander auf die Abfahrt aufmerksam, lesen Zeitungen — also auch hier im warmen Zimmer geht es rege zu. Der Aufenthaltsraum ist nie voll, denn die meisten Beschäftigten sind unterwegs. Als ich eintrat, fand ich acht-zehn Leute vor. Auch ich bekam einen Stuhl am langen Tisch und als ich mein Ziel äusserte, dass ich über Schofföre schrei­ben möchte, die lange Jahre hindurch ihren Autobus ohne Unfall führten —, stellte es sich heraus, dass ich fast über alle, die am Tisch sassen, hätte schrei­ben können. „Vielleicht sollten Sie beim Benő an­fangen, denn er fährt als nächster in Richtung Szekszárd ab”, schlug man mir vor. So konnte ich den 40jährigen Benő Nemes aus Dunaszentgyörgy ken­­nenlemen. — Haben Sie ein Hobby? — Ein lediger Mann soll kein Hobby haben? — fragte er lachend. — Natür­lich habe ich eins. Auch zu Hause habe ich ein Auto, es ist nicht so gross wie ein Bus, ich besitze einen Skoda 1000 MB. Meine Lieblingsbeschäftigung ist also das Autofahren. — Benő! Es ist Zeit, wir fahren ab! — rief die Schaffnerin ins Zimmer. Er nahm seine Sachen, ich ging ihm schnell nach, um ein Foto von ihm zu machen, und der Bus fuhr ab. — Wenn schon, denn schon! — sagte man mir, als ich in den Aufenthalts­raum zurückkehrte. — Wir haben noch einen Nemes, also soll jetzt er an die Reihe kommen. Auch er ist ein sehr gu­ter Schofför. Lajos Nemes sass 1951 zum erstenmal am Steuer, seitdem blieb er diesem Be­ruf treu. Er beginnt um fünf Uhr in der Früh die Arbeit in Bikács, wo er mit seinem Autobus übernachtet. Von dort geht es dann nach Paks und Duna­­földvár. Er fährt schon seit 15 Jahren auf dieser Strecke. — Was war die grösste Veränderung in Ihrem Beruf während dieser Zeit? — In erster Linie möchte ich erwäh­nen, dass sich die Wege verändert ha­ben. Damals, als ich anfing, waren die Landstrassen noch sehr schlecht. Und freilich auch die Autobusse waren nicht so gut wie die jetzigen. Jetzt fahre ich einen neuen Ikarus 311. Unser Autó­park wurde in diesem Jahr erneuert, wir haben nur noch zwei alte Busse, die nur im Notfall eingesetzt werden. — Wieviele Stunden macht täglich die Wartezeit aus? Und wie verbringen Sie diese Zeit? — stellte ich ihm die Frage. — Vormittags habe ich eine Stunde, die vergeht mit dem Frühstücken, bei kleiner Plauderei mit den Kollegen, dann kontrolliere ich meinen Wagen, ob alles in Ordnung ist. Mittags habe ich wieder zwei Mussestunden. Ich ruhe mich aus, lese die Zeitungen durch. Die zwei Stunden verrinnen im Nu. Ehrlich gesagt, ist das Autofahren leichter als jetzt darüber zu sprechen. Man hat in jedem Dorf Bekannte, gute Freunde, die Fahrgäste sind fast jeden Tag diesel­ben, sie kommen zur Arbeit und fah­ren dann nach Hause zu ihren Familien. So mache auch ich es. Wir wohnen in Bikács, haben eine vierjährige Tochter. Es wird sieben am Abend, bis ich nach Hause komme. Dann ist noch immer et­was ums Haus herum zu tun, und ich muss zeitig ins Bett, denn dieser Beruf braucht ausgeruhte Menschen. — Sei nur nicht so bescheiden! — meinte ein Kollege und wandte sich dann mir zu: — Schreiben Sie ruhig, dass er ein richtiger Tausendkünstler ist und sehr gut die Motoren kennt! Auch Lajos Nemes muss weg, die Fahrgäste warten schon ungeduldig dar­auf, dass er die Tür des Busses öffnet. — Die meinten schon, dass der La­jos heute nicht da ist — sagte sein Schaffner noch schnell —, ein jeder kennt ihn und nennt ihn nur einfach „unseren Schofför Lajos”. 500 000 km unfallfrei Im warmen Aufenthaltsraum wurden wir unserer nicht weniger, denn wie gesagt, kommen und gehen Fahrer in einem fort. Die Stimmung wurde recht heiter, besonders der gutaufgelegte Jo­hann Feil hatte grossen Anteil daran. Nun forderten ihn seine Kollegen lustig auf: — Na, Johann, nimm nur ruhig deine Kappe ab, wie kannst du es im warmen Zimmer mit der Kappe aushalten? Zei­ge nur ruhig deine Glatze! Er nahm die Kappe ab und verbeugte sich vor dem lachenden „Publikum”: — Ihr habt recht, es ist hier wirklich warm — sagte er. Und dann wandte er sich zu mir: — Wer schon so grosse Söhne hat wie ich, braucht sich wegen der fehlenden Haare überhaupt nicht zu schämen. Mein älterer Sohn ist 21 Jahre alt, be­sucht zur Zeit das Technikum für Ma­schinenbau auf Oberstufe in Dunaújvá­ros — sagte er und nahm ein Bild aus seiner Brieftasche. Es zeigt einen stram­men Burschen. —Vor anderthalb Jahren nahm er am Landeswettbewerb junger Elektro­techniker teil und erreichte einen vor­nehmen Platz. Wir freuten uns sehr darüber und kauften ihm ein Motorrad. Natürlich hätten wir das allein nicht kaufen können, aber auch die Gross­mutter steuerte eine beträchtliche Sum­me bei. Der Kleinere besucht jetzt die erste Klasse des Gymnasiums. Johann Feil arbeitet seit 16 Jahren beim Unternehmen, während dieser Zeit fuhr er schon auf allen sechs Linien des Pakser Bezirkes und der Gegend, kennt also die Strassen, Haltestellen, Dörfer und Gehöfte sehr gut. Nach 400 000 km bekam er die Auszeichnung ersten Grades: „Unfallfreier Autofah­rer”. Bald wird er die 500 000 km er­reicht haben. Er erhielt auch die Aus­zeichnung „Hervorragender Werktäti­ger”. — Wer schon so viele Kilometer hin­ter sich hat, kennt den Motor sehr gut, auch die Strassen und hat grosse Übung, die auch in diesem Beruf sehr wichtig ist — meinte er auf meine Frage, wie man so viele tausend km unfallfrei zu­rücklegen kann. Schofför Johann Feil lebt mit seiner Familie in Paks. In den letzten Jahren ist er ständig „Ersatzschofför”. Er steht immer bereit einzuspringen, wenn ein Kollege am Steuer ersetzt werden muss. — Heute fahre ich zum Beispiel nach Tengelic, auch dieser Weg ist mir be­kannt. Gegen sechs Uhr am Abend bin ich gewöhnlich zu Hause, wir bespre­chen mit meinem kleinen Sohn, was al­les in der Schule geschah. Und die grösste Freude für uns ist, wenn auch mein älterer Sohn nach Hause kommt, und so die ganze Familie beisammen ist. Der Neuling Der 28jährige Johann Spiegel sagte die ganze Zeit über kein Wort. Mit sei­nen drei Jahren, die er beim Unter­nehmen verbrachte, gehört er noch zu den Neulingen. Der junge Schofför ar­beitete vorher bei der Forstwirtschaft, dann auf einer Maschinenreparatursta­tion, fuhr Lastkraftwagen, Traktoren, und nun trägt er auch die Uniform der Autobusschofföre. Wie kam es dazu? — Für die Strecke Bikács—Pálja— Nagydorog—Paks suchte man im Dorf, in Bikács, einen Schofför, von dort fährt der Bus frühmorgens ab. Ich besprach die Sache mit meiner Frau und be­schloss, die Stellung anzunehmen. — Wieviel verdienen Sie im Monat? — Ungefähr 2000—2300 Forint. Meine Frau arbeitet im Kindergarten von Bi­kács. Wir haben eine kleine Tochter und besitzen bereits ein eigenes Haus. Unlängst kauften wir neue Möbel, jetzt sparen wir wieder fleissig, denn wir möchten einen Fernsehapparat kaufen. Jetzt schauen wir uns noch bei meiner Schwester oder bei Freunden das Pro­gramm an, wenn es gut zu sein ver­spricht. Wir besitzen einen 400 Klafter grossen Garten, dort gibt es immer was zu tun. — Fährt man mit einem Lastkraft­wagen anders als mit einem Autobus? — möchte ich noch wissen. — Ja. Hier fahre ich Menschen zu ihrem Arbeitsplatz und nach Hause. Auf einen jeden wartet jemand zu Hause. Ein Autobusschofför trägt grosse Ver­antwortung, muss gute Nerven und viel Geduld haben. Das ist die wichtigste Lehre aus den drei Jahren, die ich hier als Busschofför verbrachte. Eva Mayer Männer am Steuer Einer der zwei Nemes, Benő, zur Abfahrt bereit Es sind noch einige Minuten bis zur Abfahrt, Johann Feil (im Fahrersitz) im Gespräch mit dem jungen Kollegen Johann Spiegel BUDAPEST, 8. NOVEMBER 1968 * NZ Im Komitat Bács-Kiskun: Kürzere Arbeitswoche für 10 000 Werktätige Die Tatsache, dass immer mehr Un­ternehmen auf die gekürzte Arbeits­stundenwoche übergehen, beweist, dass in den Betrieben durch die Awendung entsprechender Anregungen produk­tionssteigernde Reserven erschlossen werden können. Im gegebenen Falle ist der Ansporn die gekürzte, d. h. die 44- Stunden-W oche. Im Komitat Bács-Kiskun sind es be­reits mehr als zwanzig Unternehmen, die die mehr freie Zeit bedeutende Ar­beitsform eingeführt haben. Und das berührt insgesamt 10 000 Werktage, also 20 Prozent der in der Industrie Beschäf­tigten. Die Wirtschaftskennziffern zeu­gen vor der Besserung der Ergebnisse — durch die produktionsorganisatorischen Modifikationen, die verschiedenen tech­nischen Entwicklungen. Dadurch konnte sich auch der Durchschnittsverdienst der Werktätigen erhöhen. Den bestehenden Zielen gemäss wer-den im nächsten Jahr noch mehr Un­ternehmen die gesenkte Arbeitszeit ein­führen. Damit verkürzt sich für weitere 8000 Werktätige die Stundenzahl pro Arbeitswoche um 4 Stunden. Die verkürzte Arbeitswoche ist für die Werktätigen verständlicherweise gün­stig. Desgleichen auch für Fabriken und Unternehmen, denn u. a. gelangen sie so leichter zu Arbeitskräften. Es über­rascht daher nicht, dass die Wirtschaf­ten, die zur Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft (MEDOSZ) gehören, ein ähnliches System einzuführen planen. Nachdem sich diese Form auch bei der Wasserwirtschaftsdirektion Alsó­­dunavölgye bestens bewährt hat, wollen auch die Staats- und Forstwirtschaften vom nächsten Jahr an sukzessive dazu übergehen. In der Landwirtschaft be­deutet dies 48 Stunden. Als erstes will das Staatsgut Bácsalmás versuchsweise die gekürzte Arbeitszeit einführen. Die zwei Nemes — Ich bin seit 1950 Autobusfahrer — erzählte er mir. — Zuerst arbeitete ich in Budapest. Zusammen mit vielen an­deren Jugendlichen suchte auch ich mein Glück in der Hauptstadt. Einige Jahre später ging es nach Komló. Die Bergmannsstadt brauchte viele Arbeits­kräfte, darunter auch Schofföre. So konnte ich auch diese Stadt kennenler­nen. Wird man aber älter, zieht es ei­nen immer mehr nach Hause, ins Hei­matdorf. Seit sieben Jahren arbeite ich nun hier. Jeden Abend nach der Arbeit fahre ich nach Dunaszentgyörgy, un­weit von Paks, wo ich zusammen mit meinen Eltern lebe. Seit einem Jahr fährt Benő Nemes regelmässig auf der Strecke Dunaszent­györgy—Tengelic—Szöllöhegy—Hegyes­puszta—Paks. Warum ich das ganz ge­nau schreibe und hervorhebe? Weil Benő Nemes regelmässig kleinere und grössere Schüler aus den kleinen Sied­lungen zur Schule fährt. Dadurch wur­de ein grosses Problem der Kinder und Eltern gelöst. Seitdem er am Steuer sitzt, war er immer Herr über sein Fahrzeug. Er hatte bisher keine einzige Karambolage.

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