Neuer Weg, 1965. december (17. évfolyam, 5159-5185. szám)
1965-12-03 / 5161. szám
* Planschluss in den Raffinerien Oktanziffer der Benzine erhöht / Hunedoara schreibt weitere Hillionen auf die Zusatzliste Bukarest. — Mit 29 Tagen Planvorsprung haben die Belegschaften der Erdölraffinerien des Landes die ihnen laut Sechsjahrplan zustehenden Aufgaben erfüllt. Dabei stieg die Bruttoproduktion in dieser Zeitspanne um 73 Prozent, die Arbeitsproduktivität uni 57 Prozent. Neue Einheiten haben in der Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej, in Brazi, Címpina und Dărmăneşti den Betrieb aufgenommen. So die Anlagen für katalytisches Reforming und Krackverfahren, Verkoken, Destillieren unter Atmosphäre und Vakuum, Fraktionierung der Gase u. a. Auf Grund von Forschungen, zu denen auch Arbeiter der Erdölraffinerien beitrugen, wurden zahlreiche neue Erzeugnisse entwickelt, darunter erstmalig in unserem Land gewonnene Rohstoffe für die Petrolchemie. Die Qualitätskennziffern vieler Sortimente haben sich erhöht. Die durchschnittliche Klopffestigkeit der Benzine ist um 20 Prozent gestiegen, so dass jetzt Benzine mit einer Oktanziffer von 80 und 90 erzeugt werden. Durch die bessere Verwertung jeder Tonne Rohöl wurden die diesbezüglichen Planbestimmungen um 6 Prozent überboten. Ferner wurden Benzine, Öle, aromatische Kohlenwasserstoffe u. a. im Werte von 400 Millionen Lei planzusätzlich geliefert. Durch Herabsetzung der Verlustziffern konnten in diesen Jahren 233 Millionen Lei über die Planbestimmungen hinaus eingespart und ebenso hohe Reingewinne erzielt werden. Hunedoara (NW). — Der kürzlich berechnete Wirtschaftsstand des Hüttenkombinats Hunedoara ergibt im Oktober nahezu 11 Millionen Lei Einsparungen an Gestehungskosten. Damit wurden seit Jahresbeginn bei diesem Kapitel 68 486 000 gegenüber 20 Millionen Lei — so lauten die Verpflichtungen der Belegschaft — erwirtschaftet. Den grössten Beitrag dazu leisteten die Hochöfner mit Hilfe der Instandhaltungsbrigaden, indem sie für über 40 Millionen Lei Koks erwirtschaftet hatten. Damit wurden auch alle Voraussetzungen geschaffen, um im kommenden Jahr einen wirtschaftlichen Vorsprung in der Herstellung von Roheisen zu erzielen. Grosse Einsparungen hat auch die Belegschaft des Martinstahlwerks Nr. 2 durch die Verwendung von Sauerstoff beim Härtfrischverfahren der Siemens-Martin-Öfen erzielt; die Ofenleistung konnte wesentlich gesteigert und bereits die Kennziffern 1966 erarbeitet werden. Ţ ♦ Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Freitag, 3. Dezember 1965 Â1Soffff£fa£Kîi : BffiftgiaHg 3,50 tel, vierteljährig 19,50 Lel, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen 17. Jahrgang / Nr. 5161 Wirksamere TOM-Pläne für 1966 V on Nikolaus Za ng 1 In letzter Zeit beginnen die technisch-organisatorischen Massnahmenpläne der Betriebe zu den Wirtschaftsfragen aufzurücken, über die jetzt mehr als bisher und von einer höheren Warte aus in Fachkreisen diskutiert wird. Und dies nicht allein deshalb, weil jetzt, gegen Jahresschluss, diese Pläne definitiviert und somit ihr Beitrag zur Erfüllung des Planjahrs 1966 in grossem Masse bestimmt wird. Es gilt, die Wirksamkeit der TOM-Pläne überhaupt zu heben und zu diesem Zweck, auf Grund der bisherigen Erfahrungen, einen möglichst allgemeingültigen Leitfaden zu ermitteln. An Erfahrungen auf diesem Gebiet dürfte es nicht mehr fehlen. Wie in anderen Wirtschaftsfragen stellt sich auch hier eine Reihe wichtiger Probleme. Auf einige davon wollen wir — an Hand von Beispielen aus der Region Kronstadt .— näher eingehen. In dieser Region wurden nämlich in den ersten neun Monaten 6335 technischorganisatorische Massnahmen mit einem Wirtschaftsnutzen von 102 790 000 Lei eingeführt. Einheitliche Meinung herrscht beispielsweise bezüglich des Inhalts der TOM-Pläne, in dem Sinne, dass diese nur wirksame Massnahmen enthalten sollen. Ist es überhaupt notwendig, eine solche „Selbstverständlichkeit“ noch zu vermerken ? Leider gibt es nicht wenige TOMPläne, die einen ansehnlichen Ballast an Massnahmen mit „permanentem“ Durchführungstermin mitschleppen. In der Regel sind dies Massnahmen, um die sich praktisch niemand kümmert und die letzten Endes keinen anderen Zweck erfüllen, als den Massnahmenplan aufzuputzen. Ist aber bei der Aufstellung des TOM-Plans die Beteiligung der Arbeiter, Ingenieure und Techniker gewährleistet, die daran interessiert sind, Voraussetzungen für die Erfüllung des kommenden Produktionsplans zu schaffen, dann ist auch für seinen guten Inhalt gesorgt. Im Endergebnis widerspiegelt der TOM-Plan eigentlich die Fähigkeit der gesamten Belegschaft, die innerbetrieblichen Reserven aufzudecken und für die Planerfüllung zu nutzen. Durch die vorzeitige Bekanntgabe der Planziffern für das nächste Jahr sind Zeit und Möglichkeit gegeben, die gesamte Belegschaft für diese Frage aufzubieten. Im Kronstädter Traktorenwerk sind auf diese Weise mehr als 400 Vorschläge aus allen Abteilungen eingelaufen. Etwa die Hälfte wurde in einen vorläufigen TOM-Plan aufgenommen, der bis Jahresschluss noch ergänzt werden soll. Hier ist niemand auf den Gedanken verfallen, diesen Plan durch wertlose Vorhaben aufzuputzen, denn man hatte, von wo zu wählen. Nun gilt es, in jedem Betrieb die ausgezeichnete Gelegenheit zu nutzen, die sich in den nächsten Wochen durch die Besprechung der Planziffern 1966 mit der ganzen Belegschaft bietet. Jeder Arbeiter, Ingenieur und Techniker kommt hier mit seinen Vorschlägen zur Verbesserung der Produktion ; diese Vorschläge, die von den einzelnen Arbeitsplätzen kommen, sind in der Regel die wirksamsten und damit auch das beste Material zur Ergänzung der TOM-Pläne für das kommende Planjahr. Ausschlaggebend ist jedenfalls weniger die Zahl der Vorhaben eines TOM-Plans als vielmehr ihr Wert, genauer gesagt“; der Wirtschaftsnutzen, den sie einbringen. Das ist eigentlich die wichtigste Seite der technisch-organisatorischen Massnahmen. Doch gerade in diesem Problem gibt es noch ungeklärte Aspekte. Das bezieht sich nicht auf die Notwendigkeit selbst, den Wirtschaftsnutzen jeder technisch-organisatorischen Massnahme, ihren Beitrag zur Erzielung einer Plankennziffer genau zu berechnen, sondern darauf, wie das am besten zu machen sei und in allen Fällen auch möglich ist. In zahlreichen Betrieben ist man nämlich überzeugt, dass nicht für alle Vorhaben des TOM-Plans der Wirtschaftsnutzen ermittelt werden kann. In der Praxis sieht das dann so aus wie in der „Hidromecanica": Nur für 18 von 183 Vorhaben des TOM-Plans wurde der Wirtschaftsnutzen berechnet. Durch was kann hier noch bewiesen werden, dass auch die übrigen Massnahmen die Erfüllung der Planaufgaben gewährleisten ? Eine Möglichkeit wird in jedem Fall zu finden sein. Aufschlussreich ist diesbezüglich die Meinung eines Technikers des Electroprecizia- Werks in Säcele, wo der TOM-Plan auch an zweitrangiger Stelle stand: „Wäre der konkrete Beitrag jeder Massnahme Vorgelegen, hätte man in allen Abteilungen mehr Wert auf ihre termingerechte Durchführung gelegt.“ So kommt es dann, dass — obwohl die TOM-Pläne zu dem ganz bestimmten Zweck da sind, die Erfüllung der Planaufgaben zu gewährleisten — man in manchen Betrieben vor lauter Planerfüllung nicht dazukommt, den TOM-Plan zu verwirklichen ; so wie der besagte Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht. Das ist nämlich auch die Ausrede in der „Electroprecizia“ Säcele. Hier wurde tatsächlich ein guter TOM-Plan ausgearbeitet, der einen Wirtschaftsnutzen von mehr als 1 625 000 Lei einbringen sollte. Anfang November, als der Plan schon verwirklicht sein sollte, waren von den 115 Massnahmen erst 80 durchgeführt, deren Wirtschaftsnutzen nur 303 000 Lei, also nicht einmal ein Fünftel des Vorgesehenen. ausmachte. Was Wunder, wenn der Betrieb in den ersten neun Monaten die eingeplanten Ausgaben bereits um eine halbe Million Lei überschritten hatte. Dass die „Electroprecizia" nicht der einzige Betrieb ist, in dem der TOM-Plan zu leichtfertig behandelt wurde, zeigt die Tatsache, dass in der ganzen Region Kronstadt mehr als 500 in TOM-Plänen vorgesehene Massnahmen nicht durchgeführt wurden. Die Ursachen dieser Sachlage sollten in den Betrieben mit grösserem Ver-v antwortungsgefühl geprüft werden. Sachverständige des Finanzwesens vertreten die Meinung, dass die Betriebe noch in zu geringem Masse Kleinmechanisierungskredite zur Finanzierung verschiedener technischorganisatorischer Massnahmen beanspruchen, obwohl dies in vielen Fällen ihre Durchführung erleichtern würde. Freilich wächst damit die Verantwortung für die Einhaltung der Durchführungstermine und für die Erzielung des vorgesehenen Wirtschaftsnutzens, doch wäre dies bei TOM-Plänen im allgemeinen erwünscht. TOM-Pläne haben einen dynamischen Charakter, ihre laufende Ergänzung durch neue Vorschläge ist geradezu eine Notwendigkeit, die sich aus den ständig neuen Situationen ergibt, die im Laufe des Jahres in einem Betrieb entstehen. Leider werden solche Möglichkeiten- wie die Produktionsberatungen, die Monatsberatungen der Gewerkschaftsgruppen u. a. zu diesem Zweck nicht genügend genützt. Was hier ’rausschauen kann, zeigt uns wieder das Beispiel des Traktorenwerks : Anstatt 361 technisch-organisatorischen Massnahmen wurden hier in den ersten neun Monaten 411 eingeführt, die einen Wirtschaftsnutzen von fast vier Millionen Lei ergaben. In der gegenwärtigen Periode, da das kommende Planjahr vorbereitet wird, müssten in jedem Betrieb Lösungen gefunden werden, den Anteil des TOM-Plans an der Verwirklichung der erhöhten Planaufgaben zu steigern. Dieser Tage erscheint: Neuer Weg Kalender 1966 1 Zwei Neuerzeugnisse für Bäckereifabriken gingen in den Klausenburger Tehnofrig-Werken in Serienfertigung. Es handelt sich um Teig-Teilmaschinen und um mechanische Backöfen mit Leistungen von 2,5 und 5 Tonnen Brot in 24 Stunden. An das Landesverbundnetz angeschlossen wurde die Gemeinde Buciumi (Rayon Zalău). Damit hat sich die Zahl der in diesem Jahr in der Region Klausenburg elektrifizierten Ortschaften auf 47 erhöht. Weitere 23 Dörfer dieser Region, in denen zur Zeit gearbeitet wird, erhalten bis Jahresende elektrisches Licht. Jedes siebente Belegschaftsmitglied der Sodawerke in Ocna-Mureş ist zur Zeit Neuerer. Die in den letzten fünf Jahren in die Produktion eingeführten Neuerungen erbrachten dem Werk einen Wirtschaftsnutzen von rund 20 Millionen Lei. Nach Berlin abgereist ist der Künstler des Volkes Nicolae Herlea. Er wird in der Hauptstadt der DDR in zwei Vorstellungen mit „Don Carlos" auftreten und anschliessend an der Mailänder Scala gastieren. Den gesamten Inlandsbedarf an Jodsalz wird die neue Anlage decken können, die jetzt in Slänic Prahova in Betrieb genommen wurde. Die 30 000. Zimmereinrichtung hat die Möbelfabrik in Radautz dieser Tage an den Handel geliefert. Die Erzeugnisse dieser Fabrik zeichnen sich durch Formschönheit und Qualität aus. Die erste Nummer der Zeitschrift „Acta Musei Napocensis“ ist in Klausenburg erschienen. Die vom Geschichtsmuseum herausgegebene Zeitschrift erscheint in mehreren Sprachen und will den Interessenten Mitteilungen und Studien über die Geschichte unseres Vaterlandes vermitteln. 1 Teilansichtder Raffinerie Brazi Foto Konfeklionsfabrik in Craiova Craiova. — In Kürze wird in Craiova der Grundstein zu einem Vorhaben des kommenden Fünfjahrplans — einer grossen Konfektionsfabrik — gelegt. Die Bauten der neuen Fabrik sollen ein Gelände von 32 000 Quadratmetern bedecken. Die Fabrik wird aufs modernste ausgestattet und Qualitätskonfektion zu niedrigem Selbstkostenpreis hersteilen. Wein-Grosslager in Tg.-Mureş Tg.-Mureş. — In Tg.-Mureş begannen dieser Tage die Bauarbeiten an einem der grössten Weinlager des Landes. Das Lager wird einen Fassungsraum von 470 Waggon haben und zwei Abfüllanlagen mit einer Tagesleistung von 40 000 Flaschen erhalten. Das vom Bukarester Projektierungsinstitut für die Lebensmittelindustrie entworfene .Grosslager soll E^ide 1966 fertig sein. Berg ins Meer eingewinkt Konstanza. — Rund 650 000 Tonnen Fels und mehrere tausend Betonblocks wurden innerhalb eines Jahres in die zwei Deiche eingewinkt, die das neue Hafenbecken von Konstanza abgrenzen sollen. Die Arbeiten, die im Dezember vergangenen Jahres begannen, schreiten zügig voran. Ein Grosswarenlager für die Aufbewahrung von rund 30 000 Tonnen und vier Lagerplätze für Bauholz und LKWs befinden sich bereits kurz vor der Übergabe. Der Ausbau des Hafens wird einen dreimal grösseren Umschlag als zur Zeit ermöglichen. Freiluftmuseum in Goleşti Piteşti. — In Goleşti, Region Argeş, entsteht das erste ethnographische Freiluftmuseum unseres Landes, das die Entwicklung des Wein- und Obstbaus von den Anfängen bis zur Gegenwart widerspiegelt. Zahlreiche interessante Exponate wie Weinkelter, Röstkörbe, Rebenscheren, Holztrichter und Tragkörbe wurden bereits angeschafft. Die Ankäufe werden in allen traditionsreichen Wein- und Obstbaugegenden des Landes weitergeführt. LPG Marpod zahlt Qualitätsprämien Agnetheln (NW). — Die LPG Marpod wird heuer an ihre Mitglieder als Zusatzentlohnung Qualitätsprämien in Bargeld und landwirtschaftlichen Produkten im Werte von 100 000 Lei ausfolgen. Von den 61 Hektar Zuckerrüben wurden dank den guten Pflegearbeiten anstatt 20 000 Kilogramm je Hektar durchschnittlich 4140 Kilogramm mehr eingebracht. Demzufolge kann die von Johann Gabel geleitete Feldbrigade jetzt zusätzlich 13 800 Lei und jene von Franz Gabel 15 600 Lei an ihre Mitglieder in bar auszahlen. Das Spitzenergebnis er-reichte die von Johann Krauss geleitete Arbeitsgruppe Nr. 3 der zweiten Feldbrigade mit einem Hektardurchschnitt von 35 600 Kilogramm, deren Mitglieder auch die höchsten Qualitätsprämien erhalten. Ausserdem werden 5530 Kilogramm Zucker an die LPG-Mitglieder verteilt, während im Futterhaushalt 553 Tonnen Rübenschnitzel gebucht werden können. Weitere Qualitätsprämien zahlt die LPG Marpod für die Überbietung der vorgesehenen Erträge bei Mais, Kartoffeln und in der Tierzucht. / Eine alte Akazienallee vom Bahnhof um das grosse Geviert des Sportplatzes und dann nach rechts ins Dorf. Lange Zäune, Giebelhäuser. „Mer misst schon nochmol weissle", hört man eine Bäuerin zur Nachbarin sagen, und man lächelt, weil man eben festgestellt hatte, wie blitzblank doch die Häuser dastehen. Auch sonst müssen wir, wie es sich herausstellt, etwas vorsichtig mit unseren Massstäben umgehen. Ein Vergleich in Ziffern: 30 Millionen Lei Investitionen im Jahre 1964, Fassungsvermögen des Geflügelkombinats 60 000 Legehennen, Lagerraum für Getreide 3000 Waggon. Man hat, indem man das an den Kopf einer Reportage setzt, seine Ortzidorfer Daten noch lange nicht verpulvert. Wenn es wahr ist, dass es die Reporter dort am leichtesten haben, wo am meisten was passiert, dann liesse es sich für einen Zeitungsmann in Ortzidorf leben. Ins Gleichgewicht gebracht Man braucht keinen Fremdenführer, um zu bemerken, dass das Gemeindezentrum bis vor kurzem einseitig war. Auf der einen Seite der Asphaltstrasse der Park mit Heldendenkmal, Dreifaltigkeitssäule, das grosse Schulgebäude und das ehemalige Gemeindehaus hinter der rottürmdgen Kirche — auf der anderen Seite eine Reihe von Neubauten, aus deren Alter sich mühelos erraten lässt, dass das Gleichgewicht im Gemeindezentrum noch zu jung ist, um eine Geschichte zu haben. Bauherren sind das Staatsgut mit zwei Wohnblocks und die Schule für Landwirtschaftsmechaniker mit einem Schulgebäude und einem neuen Internat. Im nächsten Jahr Grosse Summen für grosse Sachen Warum es ein Reporter in Ortzidorf leicht hat V on Franz Heinz kommt ein weiterer Wohnblock hinzu, und, wenn man mit der Maschinen- und Traktoren station handelseins wird (und warum sollte man das nicht ?), auch ein einheitliches Heizsystem. „Da möcht’ man schon bald Haus und alles für so eine Blockwohnung vertauschen“, sagen die Ortzidorfer, wenn sie das auch nicht so ganz ernst meinen. Immerhin hat man seine Freude an den Neubauten, die, abgesehen vom flachen Dach der Schule ausgezeichnet ins Strassenbild passen, Sorgen um eine Bühne Aber Ortzidorf ist nicht nur das Zentrum, sondern auch das Kluschund das Bahnhofsviertel. Und überall kann man halt nicht gleich stockhoch bauen. Aber sich um alle Ortzidorfer kümmern, das kann man doch. Und dafür, nämlich für den Bau eines Kulturheims, sind jetzt 110 000 Lei vorgesehen. 350 Plätze wird es im Saal geben. Für eine Gemeinde mit 2300 Einwohnern gerade das Richtige — stellen Fachleute fest. Man wird also in einem Jahr seinen richtigen Theatersaal haben, mit einer entsprechenden Bühne und ansteigenden Stuhlreihen. Und es wäre schön, wenn man da nicht nur bei Gastspielfahrten der Temesvarer und Arader Bühnen hingehen könnte. Schliesslich gibt es in Ortzidorf zwei Schulkomplexe mit insgesamt 720 Schülern. Und wer sieht sein Kind nicht gern mal auf der Bühne ? Und vielleicht geht man auch selbst mal hinauf. Ein Kulturheim ist ja nicht ausschliesslich dazu da, dass man im Saal sitzt. Bis 1961 gab es in Ortzidorf einen Chor, der zu den besten der Region gehörte. Man leistete sich damals sogar einen Temesvarer Dirigenten. Dann kam ein Wettbewerb, in dem es nioht ganz glückte. Und seither steht der Ortzidorfer Chor auf schwachen Beinen. Aber singt man denn nur für ein Diplom ? Hundertzehntausend Lei sind nicht zuviel für ein Kulturheim, für 2300 Menschen. Das Gebäude allein aber macht noch kein Kulturheim, selbst dann nioht, wenn die Stuhlreihen ansteigend sind. Es wird wieder städtischer Wenn wir schon einmal bei grossen Summen sind — 300 000 Lei will sich der Volksrat den Bau eines Wasserturms kosten lassen. Volksratsvorsitzender Peter Haffer spricht dieses „grosse Wort“ gelassen aus, wenngleich es sich nur um Wasser handelt. Aber um Wasser aus einer Tiefe von rund 500 Metern. Das kann sich natürlich nicht jeder für sich selbst leisten. Wasser aus geringeren Tiefen schöpfen aber Messe, schlechtes Wasser trinken. Und da hat man auch“ schon die Rechtfertigung für den Wasserturm, der das Trinkwasser aus dem Parkbrunnen nach allen Richtungen hin verteilen soll, in alle Strassen. „Also ein richtiges Trinkwassernetz ?“ „Anfangs nur auf den Strassen mit einem Wasserhahn an jeder Ecke. Später könnte dann auch der Hausanschluss möglich sein.“ Mit „anfangs“ meint der Vorsitzende 1967. Oder 1966, wenn es gut geht. Und gut geht es, wenn man alle daran interessieren kann. Ob man da zuversichtlich sein kann ? Bestimmt. Der Anschluss an die Hochspannung hatte noch mehr gekostet. Man hat Strassen nach Kalatscha und Seceani gebaut, auf denen heute Autobusse fahren. Und jeder weiss, dass man den Wasserturm nicht darum baut, um eben einen Turm zu haben. So wird es in zwei Jahren wiederum etwas städtischer in Ortzidorf sein, wenngleich man nach’ wie vor aus den streng geometrisch angeordneten Strassen hinaus aufs Feld sehen können wird. Aber auch dort geht es richtig „städtisch“ zu, mit Traktoren, Maschinen und sogar mit Flugzeugen. Und natürlich wissenschaftlich. Und so ist einem der Ausblick auf die Felder gerade recht. Es hat sogar seinen Reiz, so mitten im Zentrum zu stehen und die Weite des Ackers zu spüren, oder vom Stockwerk eines der Neubauten aus, oder auf dem Schulweg der Kinder. Vielleicht gerade darum, weil man Traktoren auf den Feldern hat, seine Asphaltstrasse nach Temesvár und Arad, und Fernsehantennen auf den soliden Dächern. Und eben darum, weil man weiss, dass der Wasserturm nicht das Letzte ist, das man sich leistet Proletarier allef Länder, vereinigt euch! Schriftleltung l Bukarest, Strada Brezoianu 13 (Telefon 14 14 72 ; Verwaltung 14 03 90). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Resqhitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Michael Stewart im Moskauer Fernsehen Englisch-sowjetisches Konsularabkommen unterzeichnet Moskau, 2. (Agerpres.) — Der Ministerpräsident der UdSSR, Alexej Kossygin, empfing Donnerstag im Kreml den britischen Aussenminister Michael Stewart, der zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion weilt. TASS meldet, dass „im Verlauf der Aussprache, die in einer freundschaftlichen Atmosphäre vor sich ging, internationale Fragen und die sowjetisch-britischen Beziehungen erörtert wurden“. Angaben der gleichen Agentur zufolge erklärte Stewart vor Journalisten, dass er mit A. Gromyko wiederholt einen umfassenden Fragenkreis erörtert habe und dass sich jetzt diesbezüglich ein Einvernehmen abzuzeichnen beginne. Weiterhin erklärte er, dass er eine sehr angenehme Aussprache mit Anastas Mikojan ha/tte. Moskau, 2. (Agerpres.) — Die Aussenminister der UdSSR und Grossbritanniens, A. A. Gromyko und Michael Stewart, Unterzeichneten am 2. Dezember in Moskau ein Konsularabkommen. Dieses Abkommen tritt nach Austausch der Ratifizierungsurkunden in Kraft. Am Abend wies M. Stewart im Moskauer Fernsehen darauf hin, dass England zusammen mit der Sowjetunion und anderen Ländern einen bedeutenden Beitrag zum Aufblühen der Menschheit leisten könne. „Wir können Zusammenarbeiten, und aus diesem Grunde bin ich nach Moskau zu Besprechungen mit meinem Kollegen Gromyko und den Mitgliedern der Sowjetregierung gekommen“, erklärte er. Im Zusammenhang mit diesen Besprechungen hob Stewart hervor, dass die beiden Seiten nicht in allen Fragen einer Meinung sind. Auf den Vietnam-Krieg zu sprechen kommend, den er als „tragisch“ bezeichnete, legte Stewart den Standpunkt seiner Regierung dar. wobei er betonte, dass England und die UdSSR die Pflicht haben, zur Regelung des Konflikts beizutragen. Er äusserte die Hoffnung, dass die Erzielung eines Einvernehmens in dieser Hinsicht in naher Zukunft möglich sein wird. Stewart wies gleichzeitig auf die während seiner Besprechungen mit den Sowjetführern erzielten Fortschritte hin, wobei er den gegenseitigen Wunsch unterstrich, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu erweitern und die Unterzeichnung des Konsularabkommens zwischen England und der UdSSR begrüsste. Konferenz des Weissen Hauses abgeschlossen Teilnehmer forderten Änderung des Vietnam-Kurses der Regierung Washington, 2. (Agerpres.) — In Washington wurde die Konferenz des Weissen Hauses über Fragen der internationalen Zusammenarbeit abgeschlossen. An den Arbeiten nahmen etwa 5000 Politiker, Wirtschaftler, Gelehrte und andere Vertretei- der amerikanischen Öffentlichkeit teil. Es wurden zahlreiche aussenpolitdsdhe Wirtschafts-, Raumforschungs- und andere F'ragen erörtert. Wie Associated Press hervorhebt, bekamen die Regierungsvertreter zahlreiche Aufforderungen zu hören, den Kurs vor allem in der Vietnam-Politik zu ändern. Doch auch in anderen aussenpolitischen Fragen traten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Konferenzdelegierten und der Regierung zutage. So lösten die Vorschläge im Zusammenhang mit der Abrüstung, der Entspannung in Europa und dem Verzicht auf die Aufstellung der MLF, die im Bericht des Ausschusses für Abrü-stung und Rüstungskontrolle unter Leitung von Jerome Wiesner, ehemaligem Sonderberater des Präsidenten für wissenschaftliche Fragen, enthalten waren, grosses Interesse aus. Die Vertreter der Regierung lehnten jedoch den grössten Teil dieser Vorschläge ab. Am letzten Konferenztag sprach Staatssekretär Dean Rusk, der die Politik der Johnson-Administration zu rechtfertigen suchte. Auf die Vietnam-Frage zu sprechen kommend, erklärte Rusk erneut, dass „die USA entschlossen sind, ihre Verpflichtungen in Vietnam einzulösen“. Dennoch fügte er hinzu, dass die amerikanische Regierung „eine Einstellung der Bombardements Nordvietnams als einen Schritt auf dem Wege zum Frieden nicht von der Hand weist“. Westlichen Pressemeldungen zufolge wurden diese Worte von den Konferenzteilnehmern mit Beifall begrüsst Unwetter in In Italien waren, wie Associated Press meldet, in der letzten Woche Schneestürme und Stürme von einer für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Heftigkeit zu verzeichnen. In den Alpen sind zahlreiche Pässe vom Schnee verweht, wodurch der Verkehr nahezu unmöglich geworden ist. In anderen Gebieten Italiens haben die Stürme die elektrischen Leitungen so sehr beschädigt, dass das ganze Gebiet mehrere Stunden lang ohne Licht blieb. In Mittel- und be Westeuropa sonders in Süditalien sind die Flüsse aus den Ufern getreten. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt und 10 Personen verletzt. Ungünstige Witterung herrscht auch in Ostbelgien. Eine heftige Böe warf einen vollbesetzten Autobus um. Zu Unfällen kam es auch in Dänemark und Norwegen. In Bayern wurden die Dächer vom Sturm abgerissen, in Nordwestdeutschland fiel reichlich Regen. In Schweden ist die Temperatur stark gefallen. Genosse Nicolae Ceauşescu empfängt CSSR-Botschafter Donnerstag, den 2. Dezember, empfing Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär des ZK der RKP, den Ausserordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in Bukarest, Jaroslav Sykora, auf dessen Ansuchen in Audienz. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einer freundschaftlichen Unterredung.