Neuer Weg, 1965. december (17. évfolyam, 5159-5185. szám)

1965-12-03 / 5161. szám

* Planschluss in den Raffinerien Oktanziffer der Benzine erhöht / Hunedoara schreibt weitere Hillionen auf die Zusatzliste Bukarest. — Mit 29 Tagen Planvorsprung haben die Beleg­schaften der Erdölraffinerien des Landes die ihnen laut Sechsjahrplan zustehenden Aufgaben erfüllt. Dabei stieg die Bruttoproduktion in die­ser Zeitspanne um 73 Prozent, die Arbeitsproduktivität uni 57 Prozent. Neue Einheiten haben in der Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej, in Brazi, Címpina und Dărmăneşti den Betrieb aufgenommen. So die Anlagen für katalytisches Reforming und Krackverfahren, Verkoken, Destillie­ren unter Atmosphäre und Vakuum, Fraktionierung der Gase u. a. Auf Grund von Forschungen, zu denen auch Arbeiter der Erdölraffi­nerien beitrugen, wurden zahlreiche neue Erzeugnisse entwickelt, dar­unter erstmalig in unserem Land gewonnene Rohstoffe für die Petrol­chemie. Die Qualitätskennziffern vieler Sortimente haben sich er­höht. Die durchschnittliche Klopffe­stigkeit der Benzine ist um 20 Pro­zent gestiegen, so dass jetzt Ben­zine mit einer Oktanziffer von 80 und 90 erzeugt werden. Durch die bessere Verwertung jeder Tonne Rohöl wurden die diesbezüglichen Planbestimmungen um 6 Prozent überboten. Ferner wurden Benzine, Öle, aromatische Kohlenwasserstoffe u. a. im Werte von 400 Millionen Lei planzusätzlich geliefert. Durch Herabsetzung der Verlustziffern konnten in diesen Jahren 233 Mil­lionen Lei über die Planbestim­mungen hinaus eingespart und ebenso hohe Reingewinne erzielt werden. Hunedoara (NW). — Der kürzlich berechnete Wirtschaftsstand des Hüttenkombinats Hunedoara ergibt im Oktober nahezu 11 Millionen Lei Einsparungen an Gestehungsko­sten. Damit wurden seit Jahresbe­ginn bei diesem Kapitel 68 486 000 gegenüber 20 Millionen Lei — so lauten die Verpflichtungen der Be­legschaft — erwirtschaftet. Den gröss­ten Beitrag dazu leisteten die Hoch­öfner mit Hilfe der Instandhaltungs­brigaden, indem sie für über 40 Mil­lionen Lei Koks erwirtschaftet hat­ten. Damit wurden auch alle Vor­aussetzungen geschaffen, um im kommenden Jahr einen wirtschaft­lichen Vorsprung in der Herstel­lung von Roheisen zu erzielen. Grosse Einsparungen hat auch die Belegschaft des Martinstahlwerks Nr. 2 durch die Verwendung von Sauerstoff beim Härtfrischverfahren der Siemens-Martin-Öfen erzielt; die Ofenleistung konnte wesentlich gesteigert und bereits die Kennzif­fern 1966 erarbeitet werden. Ţ ♦ Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Freitag, 3. Dezember 1965 Â1Soffff£fa£Kîi : BffiftgiaHg 3,50 tel, vier­teljährig 19,50 Lel, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen wer­den von den Postämtern, den Briefträ­gern und den freiwilligen Zeitungsver­­teilem entgegengenommen 17. Jahrgang / Nr. 5161 Wirksamere TOM-Pläne für 1966 V on Nikolaus Za ng 1 In letzter Zeit beginnen die tech­nisch-organisatorischen Massnah­menpläne der Betriebe zu den Wirt­schaftsfragen aufzurücken, über die jetzt mehr als bisher und von ei­ner höheren Warte aus in Fach­kreisen diskutiert wird. Und dies nicht allein deshalb, weil jetzt, gegen Jahresschluss, diese Pläne de­­finitiviert und somit ihr Beitrag zur Erfüllung des Planjahrs 1966 in gro­ssem Masse bestimmt wird. Es gilt, die Wirksamkeit der TOM-Pläne überhaupt zu heben und zu diesem Zweck, auf Grund der bisherigen Erfahrungen, einen möglichst allge­meingültigen Leitfaden zu ermitteln. An Erfahrungen auf diesem Gebiet dürfte es nicht mehr fehlen. Wie in anderen Wirtschaftsfragen stellt sich auch hier eine Reihe wichtiger Probleme. Auf einige da­von wollen wir — an Hand von Beispielen aus der Region Kron­stadt .— näher eingehen. In dieser Region wurden nämlich in den er­sten neun Monaten 6335 technisch­­organisatorische Massnahmen mit einem Wirtschaftsnutzen von 102 790 000 Lei eingeführt. Einheit­liche Meinung herrscht beispielswei­se bezüglich des Inhalts der TOM-Pläne, in dem Sinne, dass diese nur wirksame Massnahmen enthalten sollen. Ist es überhaupt notwendig, eine solche „Selbstver­ständlichkeit“ noch zu vermerken ? Leider gibt es nicht wenige TOM­­Pläne, die einen ansehnlichen Bal­last an Massnahmen mit „perma­nentem“ Durchführungstermin mit­­schleppen. In der Regel sind dies Massnahmen, um die sich praktisch niemand kümmert und die letzten Endes keinen anderen Zweck erfül­len, als den Massnahmenplan aufzu­putzen. Ist aber bei der Aufstellung des TOM-Plans die Beteiligung der Ar­beiter, Ingenieure und Techniker gewährleistet, die daran interessiert sind, Voraussetzungen für die Er­füllung des kommenden Produk­tionsplans zu schaffen, dann ist auch für seinen guten Inhalt ge­sorgt. Im Endergebnis widerspie­gelt der TOM-Plan eigentlich die Fähigkeit der gesamten Belegschaft, die innerbetrieblichen Reserven auf­zudecken und für die Planerfüllung zu nutzen. Durch die vorzeitige Be­kanntgabe der Planziffern für das nächste Jahr sind Zeit und Möglich­keit gegeben, die gesamte Beleg­schaft für diese Frage aufzubieten. Im Kronstädter Traktorenwerk sind auf diese Weise mehr als 400 Vor­schläge aus allen Abteilungen ein­­gelaufen. Etwa die Hälfte wurde in einen vorläufigen TOM-Plan auf­genommen, der bis Jahresschluss noch ergänzt werden soll. Hier ist niemand auf den Gedanken ver­fallen, diesen Plan durch wertlose Vorhaben aufzuputzen, denn man hatte, von wo zu wählen. Nun gilt es, in jedem Betrieb die ausgezeichnete Gelegenheit zu nut­zen, die sich in den nächsten Wo­chen durch die Besprechung der Planziffern 1966 mit der ganzen Belegschaft bietet. Jeder Arbeiter, Ingenieur und Techniker kommt hier mit seinen Vorschlägen zur Verbesserung der Produktion ; die­se Vorschläge, die von den einzel­nen Arbeitsplätzen kommen, sind in der Regel die wirksamsten und damit auch das beste Material zur Ergänzung der TOM-Pläne für das kommende Planjahr. Ausschlaggebend ist jedenfalls weniger die Zahl der Vorhaben ei­nes TOM-Plans als vielmehr ihr Wert, genauer gesagt“; der Wirt­schaftsnutzen, den sie einbringen. Das ist eigentlich die wichtigste Seite der technisch-organisatori­schen Massnahmen. Doch gerade in diesem Problem gibt es noch unge­klärte Aspekte. Das bezieht sich nicht auf die Notwendigkeit selbst, den Wirtschaftsnutzen jeder tech­nisch-organisatorischen Massnahme, ihren Beitrag zur Erzielung einer Plankennziffer genau zu berechnen, sondern darauf, wie das am besten zu machen sei und in allen Fäl­len auch möglich ist. In zahlrei­chen Betrieben ist man nämlich überzeugt, dass nicht für alle Vor­haben des TOM-Plans der Wirt­­schaftsnutzen ermittelt werden kann. In der Praxis sieht das dann so aus wie in der „Hidromecanica": Nur für 18 von 183 Vorhaben des TOM-Plans wurde der Wirtschafts­nutzen berechnet. Durch was kann hier noch bewiesen werden, dass auch die übrigen Massnahmen die Erfüllung der Planaufgaben ge­währleisten ? Eine Möglichkeit wird in jedem Fall zu finden sein. Aufschlussreich ist diesbezüglich die Meinung eines Technikers des Electroprecizia- Werks in Säcele, wo der TOM-Plan auch an zweitrangiger Stelle stand: „Wäre der konkrete Beitrag jeder Massnahme Vorgelegen, hätte man in allen Abteilungen mehr Wert auf ihre termingerechte Durchführung gelegt.“ So kommt es dann, dass — ob­wohl die TOM-Pläne zu dem ganz bestimmten Zweck da sind, die Er­füllung der Planaufgaben zu ge­währleisten — man in manchen Be­trieben vor lauter Planerfüllung nicht dazukommt, den TOM-Plan zu verwirklichen ; so wie der besagte Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht. Das ist nämlich auch die Ausrede in der „Electroprecizia“ Säcele. Hier wurde tatsächlich ein guter TOM-Plan ausgearbeitet, der einen Wirtschaftsnutzen von mehr als 1 625 000 Lei einbringen sollte. Anfang November, als der Plan schon verwirklicht sein sollte, wa­ren von den 115 Massnahmen erst 80 durchgeführt, deren Wirtschafts­nutzen nur 303 000 Lei, also nicht einmal ein Fünftel des Vorgesehe­nen. ausmachte. Was Wunder, wenn der Betrieb in den ersten neun Mo­naten die eingeplanten Ausgaben bereits um eine halbe Million Lei überschritten hatte. Dass die „Elec­troprecizia" nicht der einzige Be­trieb ist, in dem der TOM-Plan zu leichtfertig behandelt wurde, zeigt die Tatsache, dass in der ganzen Region Kronstadt mehr als 500 in TOM-Plänen vorgesehene Massnah­men nicht durchgeführt wurden. Die Ursachen dieser Sachlage sollten in den Betrieben mit grösserem Ver-v antwortungsgefühl geprüft werden. Sachverständige des Finanzwesens vertreten die Meinung, dass die Be­triebe noch in zu geringem Masse Kleinmechanisierungskredite zur Fi­nanzierung verschiedener technisch­organisatorischer Massnahmen bean­spruchen, obwohl dies in vielen Fäl­len ihre Durchführung erleichtern würde. Freilich wächst damit die Verantwortung für die Einhaltung der Durchführungstermine und für die Erzielung des vorgesehenen Wirtschaftsnutzens, doch wäre dies bei TOM-Plänen im allgemeinen er­wünscht. TOM-Pläne haben einen dynami­schen Charakter, ihre laufende Er­gänzung durch neue Vorschläge ist geradezu eine Notwendigkeit, die sich aus den ständig neuen Situa­tionen ergibt, die im Laufe des Jahres in einem Betrieb entstehen. Leider werden solche Möglichkei­ten- wie die Produktionsberatungen, die Monatsberatungen der Gewerk­schaftsgruppen u. a. zu diesem Zweck nicht genügend genützt. Was hier ’rausschauen kann, zeigt uns wieder das Beispiel des Traktoren­werks : Anstatt 361 technisch-orga­nisatorischen Massnahmen wurden hier in den ersten neun Monaten 411 eingeführt, die einen Wirt­schaftsnutzen von fast vier Millio­nen Lei ergaben. In der gegenwärtigen Periode, da das kommende Planjahr vorbereitet wird, müssten in jedem Betrieb Lö­sungen gefunden werden, den An­teil des TOM-Plans an der Ver­wirklichung der erhöhten Planauf­gaben zu steigern. Dieser Tage erscheint: Neuer Weg Kalender 1966 1 Zwei Neuerzeugnisse für Bäckerei­fabriken gingen in den Klausenburger Tehnofrig-Werken in Serienfertigung. Es handelt sich um Teig-Teilmaschinen und um mechanische Backöfen mit Leistungen von 2,5 und 5 Tonnen Brot in 24 Stunden. An das Landesverbundnetz ange­schlossen wurde die Gemeinde Bu­ciumi (Rayon Zalău). Damit hat sich die Zahl der in diesem Jahr in der Region Klausenburg elektrifizierten Ortschaften auf 47 erhöht. Weitere 23 Dörfer dieser Region, in denen zur Zeit gearbeitet wird, erhalten bis Jah­resende elektrisches Licht. Jedes siebente Belegschaftsmitglied der Sodawerke in Ocna-Mureş ist zur Zeit Neuerer. Die in den letzten fünf Jahren in die Produktion eingeführten Neuerungen erbrachten dem Werk ei­nen Wirtschaftsnutzen von rund 20 Millionen Lei. Nach Berlin abgereist ist der Künstler des Volkes Nicolae Herlea. Er wird in der Hauptstadt der DDR in zwei Vorstellungen mit „Don Carlos" auftreten und anschliessend an der Mailänder Scala gastieren. Den gesamten Inlandsbedarf an Jod­salz wird die neue Anlage decken können, die jetzt in Slänic Prahova in Betrieb genommen wurde. Die 30 000. Zimmereinrichtung hat die Möbelfabrik in Radautz dieser Tage an den Handel geliefert. Die Erzeugnisse dieser Fabrik zeichnen sich durch Formschönheit und Qualität aus. Die erste Nummer der Zeitschrift „Acta Musei Napocensis“ ist in Klau­senburg erschienen. Die vom Ge­schichtsmuseum herausgegebene Zeit­schrift erscheint in mehreren Sprachen und will den Interessenten Mitteilun­gen und Studien über die Geschichte unseres Vaterlandes vermitteln. 1 Teilansichtder Raffinerie Brazi Foto Konfeklionsfabrik in Craiova Craiova. — In Kürze wird in Cra­iova der Grundstein zu einem Vor­haben des kommenden Fünfjahr­plans — einer grossen Konfektions­fabrik — gelegt. Die Bauten der neuen Fabrik sollen ein Gelände von 32 000 Quadratmetern bedecken. Die Fabrik wird aufs modernste ausgestattet und Qualitätskonfektion zu niedrigem Selbstkostenpreis her­steilen. Wein-Grosslager in Tg.-Mureş Tg.-Mureş. — In Tg.-Mureş be­gannen dieser Tage die Bauarbei­ten an einem der grössten Wein­lager des Landes. Das Lager wird einen Fassungsraum von 470 Wag­gon haben und zwei Abfüllanla­gen mit einer Tagesleistung von 40 000 Flaschen erhalten. Das vom Bukarester Projektierungsinstitut für die Lebensmittelindustrie entworfe­ne .Grosslager soll E^ide 1966 fer­tig sein. Berg ins Meer eingewinkt Konstanza. — Rund 650 000 Ton­nen Fels und mehrere tausend Be­tonblocks wurden innerhalb eines Jahres in die zwei Deiche einge­winkt, die das neue Hafenbecken von Konstanza abgrenzen sollen. Die Ar­beiten, die im Dezember vergange­nen Jahres begannen, schreiten zü­gig voran. Ein Grosswarenlager für die Aufbewahrung von rund 30 000 Tonnen und vier Lagerplätze für Bauholz und LKWs befinden sich bereits kurz vor der Übergabe. Der Ausbau des Hafens wird einen drei­mal grösseren Umschlag als zur Zeit ermöglichen. Freiluftmuseum in Goleşti Piteşti. — In Goleşti, Region Ar­geş, entsteht das erste ethnogra­phische Freiluftmuseum unseres Landes, das die Entwicklung des Wein- und Obstbaus von den An­fängen bis zur Gegenwart wider­spiegelt. Zahlreiche interessante Ex­ponate wie Weinkelter, Röstkörbe, Rebenscheren, Holztrichter und Tragkörbe wurden bereits an­geschafft. Die Ankäufe werden in allen traditionsreichen Wein- und Obstbaugegenden des Landes wei­tergeführt. LPG Marpod zahlt Qualitätsprämien Agnetheln (NW). — Die LPG Marpod wird heuer an ihre Mit­glieder als Zusatzentlohnung Qua­litätsprämien in Bargeld und land­wirtschaftlichen Produkten im Wer­te von 100 000 Lei ausfolgen. Von den 61 Hektar Zuckerrüben wur­den dank den guten Pflegearbeiten anstatt 20 000 Kilogramm je Hektar durchschnittlich 4140 Kilogramm mehr eingebracht. Demzufolge kann die von Johann Gabel geleitete Feldbrigade jetzt zusätzlich 13 800 Lei und jene von Franz Gabel 15 600 Lei an ihre Mitglieder in bar auszahlen. Das Spitzenergebnis er-reichte die von Johann Krauss ge­leitete Arbeitsgruppe Nr. 3 der zweiten Feldbrigade mit einem Hektardurchschnitt von 35 600 Kilo­gramm, deren Mitglieder auch die höchsten Qualitätsprämien erhal­ten. Ausserdem werden 5530 Kilo­gramm Zucker an die LPG-Mitglie­­der verteilt, während im Futter­haushalt 553 Tonnen Rübenschnit­zel gebucht werden können. Weitere Qualitätsprämien zahlt die LPG Marpod für die Überbietung der vorgesehenen Erträge bei Mais, Kar­toffeln und in der Tierzucht. / Eine alte Akazienallee vom Bahn­hof um das grosse Geviert des Sportplatzes und dann nach rechts ins Dorf. Lange Zäune, Giebelhäu­ser. „Mer misst schon nochmol weiss­­le", hört man eine Bäuerin zur Nachbarin sagen, und man lächelt, weil man eben festgestellt hatte, wie blitzblank doch die Häuser da­stehen. Auch sonst müssen wir, wie es sich herausstellt, etwas vorsich­tig mit unseren Massstäben umge­hen. Ein Vergleich in Ziffern: 30 Millionen Lei Investitionen im Jahre 1964, Fassungsvermögen des Geflü­gelkombinats 60 000 Legehennen, Lagerraum für Getreide 3000 Wag­gon. Man hat, indem man das an den Kopf einer Reportage setzt, seine Ortzidorfer Daten noch lange nicht verpulvert. Wenn es wahr ist, dass es die Reporter dort am leichtesten haben, wo am meisten was passiert, dann liesse es sich für einen Zei­tungsmann in Ortzidorf leben. Ins Gleichgewicht gebracht Man braucht keinen Fremdenfüh­rer, um zu bemerken, dass das Ge­meindezentrum bis vor kurzem ein­seitig war. Auf der einen Seite der Asphaltstrasse der Park mit Hel­dendenkmal, Dreifaltigkeitssäule, das grosse Schulgebäude und das ehemalige Gemeindehaus hinter der rottürmdgen Kirche — auf der an­deren Seite eine Reihe von Neu­bauten, aus deren Alter sich mühe­los erraten lässt, dass das Gleich­gewicht im Gemeindezentrum noch zu jung ist, um eine Geschichte zu haben. Bauherren sind das Staatsgut mit zwei Wohnblocks und die Schule für Landwirtschaftsmechaniker mit einem Schulgebäude und einem neuen Internat. Im nächsten Jahr Grosse Summen für grosse Sachen Warum es ein Reporter in Ortzidorf leicht hat V on Franz Heinz kommt ein weiterer Wohnblock hinzu, und, wenn man mit der Ma­schinen- und Traktoren station han­delseins wird (und warum sollte man das nicht ?), auch ein einheit­liches Heizsystem. „Da möcht’ man schon bald Haus und alles für so eine Blockwoh­nung vertauschen“, sagen die Ortzi­dorfer, wenn sie das auch nicht so ganz ernst meinen. Immerhin hat man seine Freude an den Neubau­ten, die, abgesehen vom flachen Dach der Schule ausgezeichnet ins Strassenbild passen, Sorgen um eine Bühne Aber Ortzidorf ist nicht nur das Zentrum, sondern auch das Klusch­­und das Bahnhofsviertel. Und über­all kann man halt nicht gleich stockhoch bauen. Aber sich um alle Ortzidorfer kümmern, das kann man doch. Und dafür, nämlich für den Bau eines Kulturheims, sind jetzt 110 000 Lei vorgesehen. 350 Plätze wird es im Saal geben. Für eine Gemeinde mit 2300 Einwohnern gerade das Rich­tige — stellen Fachleute fest. Man wird also in einem Jahr seinen richtigen Theatersaal haben, mit ei­ner entsprechenden Bühne und an­steigenden Stuhlreihen. Und es wäre schön, wenn man da nicht nur bei Gastspielfahrten der Temesva­­rer und Arader Bühnen hingehen könnte. Schliesslich gibt es in Ort­zidorf zwei Schulkomplexe mit ins­gesamt 720 Schülern. Und wer sieht sein Kind nicht gern mal auf der Bühne ? Und vielleicht geht man auch selbst mal hinauf. Ein Kul­turheim ist ja nicht ausschliesslich dazu da, dass man im Saal sitzt. Bis 1961 gab es in Ortzidorf einen Chor, der zu den besten der Region ge­hörte. Man leistete sich damals so­gar einen Temesvarer Dirigenten. Dann kam ein Wettbewerb, in dem es nioht ganz glückte. Und seither steht der Ortzidorfer Chor auf schwachen Beinen. Aber singt man denn nur für ein Diplom ? Hundertzehntausend Lei sind nicht zuviel für ein Kulturheim, für 2300 Menschen. Das Gebäude al­lein aber macht noch kein Kultur­heim, selbst dann nioht, wenn die Stuhlreihen ansteigend sind. Es wird wieder städtischer Wenn wir schon einmal bei gro­ssen Summen sind — 300 000 Lei will sich der Volksrat den Bau ei­nes Wasserturms kosten lassen. Volksratsvorsitzender Peter Haffer spricht dieses „grosse Wort“ gelas­sen aus, wenngleich es sich nur um Wasser handelt. Aber um Was­ser aus einer Tiefe von rund 500 Metern. Das kann sich natürlich nicht jeder für sich selbst leisten. Wasser aus geringeren Tiefen schöpfen aber Messe, schlechtes Wasser trinken. Und da hat man auch“ schon die Rechtfertigung für den Wasserturm, der das Trinkwas­ser aus dem Parkbrunnen nach al­len Richtungen hin verteilen soll, in alle Strassen. „Also ein richtiges Trinkwasser­netz ?“ „Anfangs nur auf den Strassen mit einem Wasserhahn an jeder Ecke. Später könnte dann auch der Hausanschluss möglich sein.“ Mit „anfangs“ meint der Vorsit­zende 1967. Oder 1966, wenn es gut geht. Und gut geht es, wenn man alle daran interessieren kann. Ob man da zuversichtlich sein kann ? Bestimmt. Der Anschluss an die Hochspannung hatte noch mehr gekostet. Man hat Strassen nach Kalatscha und Seceani gebaut, auf denen heute Autobusse fahren. Und jeder weiss, dass man den Wasser­turm nicht darum baut, um eben einen Turm zu haben. So wird es in zwei Jahren wie­derum etwas städtischer in Ortzi­dorf sein, wenngleich man nach’ wie vor aus den streng geometrisch angeordneten Strassen hinaus aufs Feld sehen können wird. Aber auch dort geht es richtig „städtisch“ zu, mit Traktoren, Maschinen und sogar mit Flugzeugen. Und natür­lich wissenschaftlich. Und so ist einem der Ausblick auf die Felder gerade recht. Es hat sogar seinen Reiz, so mitten im Zentrum zu ste­hen und die Weite des Ackers zu spüren, oder vom Stockwerk eines der Neubauten aus, oder auf dem Schulweg der Kinder. Vielleicht ge­rade darum, weil man Traktoren auf den Feldern hat, seine Asphalt­strasse nach Temesvár und Arad, und Fernsehantennen auf den so­liden Dächern. Und eben darum, weil man weiss, dass der Wasser­turm nicht das Letzte ist, das man sich leistet Proletarier allef Länder, vereinigt euch! Schriftleltung l Bukarest, Strada Bre­­zoianu 13 (Telefon 14 14 72 ; Verwal­tung 14 03 90). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Resqhitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Michael Stewart im Moskauer Fernsehen Englisch-sowjetisches Konsularabkommen unterzeichnet Moskau, 2. (Agerpres.) — Der Ministerpräsident der UdSSR, Ale­­xej Kossygin, empfing Donnerstag im Kreml den britischen Aussen­­minister Michael Stewart, der zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion weilt. TASS meldet, dass „im Verlauf der Aussprache, die in einer freund­schaftlichen Atmosphäre vor sich ging, internationale Fragen und die sowjetisch-britischen Beziehungen erörtert wurden“. Angaben der gleichen Agentur zufolge erklärte Stewart vor Journalisten, dass er mit A. Gromyko wiederholt einen umfassenden Fragenkreis erörtert habe und dass sich jetzt diesbezüg­lich ein Einvernehmen abzuzeichnen beginne. Weiterhin erklärte er, dass er eine sehr angenehme Aussprache mit Anastas Mikojan ha/tte. Moskau, 2. (Agerpres.) — Die Aussenminister der UdSSR und Grossbritanniens, A. A. Gromyko und Michael Stewart, Unterzeichne­ten am 2. Dezember in Moskau ein Konsularabkommen. Dieses Abkom­men tritt nach Austausch der Ra­tifizierungsurkunden in Kraft. Am Abend wies M. Stewart im Moskauer Fernsehen darauf hin, dass England zusammen mit der Sowjetunion und anderen Ländern einen bedeutenden Beitrag zum Aufblühen der Menschheit leisten könne. „Wir können Zusammenar­beiten, und aus diesem Grunde bin ich nach Moskau zu Besprechungen mit meinem Kollegen Gromyko und den Mitgliedern der Sowjetre­gierung gekommen“, erklärte er. Im Zusammenhang mit diesen Besprechungen hob Stewart hervor, dass die beiden Seiten nicht in allen Fragen einer Meinung sind. Auf den Vietnam-Krieg zu sprechen kommend, den er als „tragisch“ bezeichnete, legte Stewart den Standpunkt seiner Regierung dar. wobei er betonte, dass England und die UdSSR die Pflicht haben, zur Regelung des Konflikts beizu­tragen. Er äusserte die Hoffnung, dass die Erzielung eines Einver­nehmens in dieser Hinsicht in na­her Zukunft möglich sein wird. Stewart wies gleichzeitig auf die während seiner Besprechungen mit den Sowjetführern erzielten Fort­schritte hin, wobei er den gegen­seitigen Wunsch unterstrich, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu erweitern und die Unterzeichnung des Konsularab­kommens zwischen England und der UdSSR begrüsste. Konferenz des Weissen Hauses abgeschlossen Teilnehmer forderten Änderung des Vietnam-Kurses der Regierung Washington, 2. (Agerpres.) — In Washington wurde die Konferenz des Weissen Hauses über Fragen der internationalen Zusammenar­beit abgeschlossen. An den Arbei­ten nahmen etwa 5000 Politiker, Wirtschaftler, Gelehrte und andere Vertretei- der amerikanischen Öf­fentlichkeit teil. Es wurden zahlrei­che aussenpolitdsdhe Wirtschafts-, Raumforschungs- und andere F'ra­­gen erörtert. Wie Associated Press hervorhebt, bekamen die Regie­rungsvertreter zahlreiche Auffor­derungen zu hören, den Kurs vor allem in der Vietnam-Politik zu ändern. Doch auch in anderen au­­ssenpolitischen Fragen traten Mei­nungsverschiedenheiten zwischen den Konferenzdelegierten und der Regierung zutage. So lösten die Vorschläge im Zusammenhang mit der Abrüstung, der Entspannung in Europa und dem Verzicht auf die Aufstellung der MLF, die im Bericht des Ausschusses für Abrü-stung und Rüstungskontrolle unter Leitung von Jerome Wiesner, ehe­maligem Sonderberater des Präsi­denten für wissenschaftliche Fra­gen, enthalten waren, grosses In­teresse aus. Die Vertreter der Re­gierung lehnten jedoch den gröss­ten Teil dieser Vorschläge ab. Am letzten Konferenztag sprach Staatssekretär Dean Rusk, der die Politik der Johnson-Administration zu rechtfertigen suchte. Auf die Vietnam-Frage zu sprechen kom­mend, erklärte Rusk erneut, dass „die USA entschlossen sind, ihre Verpflichtungen in Vietnam einzu­lösen“. Dennoch fügte er hinzu, dass die amerikanische Regierung „eine Einstellung der Bombardements Nordvietnams als einen Schritt auf dem Wege zum Frieden nicht von der Hand weist“. Westlichen Presse­meldungen zufolge wurden diese Worte von den Konferenzteilneh­mern mit Beifall begrüsst Unwetter in In Italien waren, wie Associa­ted Press meldet, in der letzten Woche Schneestürme und Stürme von einer für diese Jahreszeit un­gewöhnlichen Heftigkeit zu ver­zeichnen. In den Alpen sind zahl­reiche Pässe vom Schnee ver­weht, wodurch der Verkehr nahezu unmöglich geworden ist. In anderen Gebieten Italiens haben die Stür­me die elektrischen Leitungen so sehr beschädigt, dass das ganze Gebiet mehrere Stunden lang ohne Licht blieb. In Mittel- und be­ Westeuropa sonders in Süditalien sind die Flüs­se aus den Ufern getreten. Zahl­reiche Häuser wurden beschädigt und 10 Personen verletzt. Un­günstige Witterung herrscht auch in Ostbelgien. Eine heftige Böe warf einen vollbesetzten Autobus um. Zu Unfällen kam es auch in Dänemark und Norwegen. In Ba­yern wurden die Dächer vom Sturm abgerissen, in Nordwest­deutschland fiel reichlich Regen. In Schweden ist die Temperatur stark gefallen. Genosse Nicolae Ceauşescu empfängt CSSR-Botschafter Donnerstag, den 2. Dezember, empfing Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär des ZK der RKP, den Ausserordentlichen und Bevoll­mächtigten Botschafter der Tsche­choslowakischen Sozialistischen Re­publik in Bukarest, Jaroslav Sykora, auf dessen Ansuchen in Audienz. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einer freundschaftlichen Unter­redung.

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