Neuer Weg, 1968. február (20. évfolyam, 5830-5854. szám)

1968-02-14 / 5841. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Brief­trägern und den freiwilligen Zeitungs­­verteilem entgegengenommen STRALÄ u Neuerweg Organ der Volksräte der Sozialistischen Republik Rumänien 20. Jahrgang / Nr. 5841 Bukarest, Mittwoch, 14. Februar 1968 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung t Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefoni 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Verstehen sich LPGs auf das Geschäft? Gespräch mit Nicolae Oprea, Leiter der Handelsabteilung beim Landesverband der LPGs Zu den wichtigsten Obliegenheiten des Genossenschaftsverbandes gehört es, die Agrarproduktion in den LPGs mit allen Mitteln zu för­dern und die entsprechende Verwertung dieser Produktion in die Wege zu leiten. Dabei ist das letztere für das erstere von grösster Bedeutung. Gen. Nicolae Oprea, der Leiter der Handelsabteilung beim LPG-Lan­­desverband, beantwortete unserem Redakteur Heinrich Lauer einige Fragen über die Handelstätigkeit der landwirtschaftlichen Produktions­genossenschaften im vergangenen Jahr sowie über Perspektiven auf die­sem Gebiet. NW: Es sind noch keine zwei Jahre seit der Gründung des LPG­­Landesverbands. Somit ist an sei­ner Tätigkeit alles verhältnismässig neu — darunter auch das Bemühen, die Verwertung der Landwirt­schaftserzeugnisse auf eine höhere Stufe zu heben. Würden Sie uns ei­nige der wichtigsten Dinge auf die­sem Gebiet nennen, die 1967 ver­wirklicht wurden ? N. Oprea : Das vergangene Jahr würde ich vor allem die Zeit grund­legender Regelungen nennen. Das Vertragswesen wurde auf eine juri­dische Basis von solcher Art ge­stellt, die dem Spezifikum der Agrarproduktion, dem Genossen­schaftswesen, den Eigenheiten unse­rer Beziehungen zu anderen Einhei­ten der Wirtschaft besser entspricht. NW: Würden Sie das an einem Beispiel klar machen ? N. Oprea : Der Verband hat ein Vertragsprojekt über die Grundbe­dingungen der Partnerschaft ausge­arbeitet, das von allen Seiten gut­geheissen wurde. Darin ist festge­legt, welche Rechte und Pflichten jede Seite hat. Neu daran ist vor allem, dass die LPGs ein in allen Punkten gleichgestellter Partner sind und ein grösseres Entgegen­kommen geniessen als früher. Hier einige Beispiele : Während wir frü­her Masttiere beim Abnehmer ab­lieferten, wobei es vorkam, dass manche Tiere zurückgewiesen wur­den, was zu Gewichts- und ande­ren Verlusten führte, werden diese Tiere jetzt bei der LPG abgeholt. So kommt eben nichts retour. Ver­schiebungen und Verluste sind von vornherein ausgeschlossen.- Das gleiche bei Obst und Gemüse: Der Transport geht zu Lasten des Ab­nehmers. Da gibt es keine sauren Gesichter, dass die Ware durch den Transport zu Schaden gekommen wäre, denn die „Ware“ ist frisch gepflückt und geerntet und somit im besten Zustand. So gibt es auch keine Preisabzüge. Der wichtigste Gewinn aber ist es, dass die Han­delsunternehmen mit der Ware viel sorgsamer umgehen, so dass sie in weit besserem Zustand auf den Markt gelangt. So kommen sowohl wir als auch der Käufer auf seine Rechnung. Und wenn der Handel sorgfältig arbeitet, verliert er auch nichts. NW : Was tut die LPG aus eige­ner Kraft für die bessere Verwer­tung ihrer Erzeugnisse und zur Verbesserung der Qualität ? N. Oprea : Wir haben im vergan­genen Jahr sämtliche Verantwortli­chen für Handelsfragen der LPG­­Verbände geschult, die ihrerseits das zuständige Personal der LPGs (rund 5000 Leute) ausgebildet ha­ben. Kurz gesagt : Die LPGs brau­chen Leute, die bei Handelsab­schlüssen genau darüber Bescheid wissen, in welche Qualitätsstufen und Preiskategorien die Erzeugnis­se gehören. Der Warentest (Milch­analyse, Getreideproben, Wollprü­­fung, Einstufung von Obstsorten usw.) wird also nicht mehr wie frü­her exklusiv vom Abnehmer, son­dern gemeinsam mit dem Vertre­ter der LPG vorgenommen. Dies hat schon vielen LPGs zu höherem Ge­winn verholfen — genauer gesagt, sie vor Verlusten bewahrt. Grosse Fortschritte erzielten wir insbeson­dere in der — den Regelungen ent­sprechenden — Abwicklung des Ge­treideverkaufs. Vor allem in den Regionen mit grosser Getreidepro­duktion, wie Bukarest, Dobrudscha, Banat und Galatz, konnten wir das feststellen. Beim Verkauf von Wol­le wurden im Vorjahr 80 Prozent der Lieferung in die erste Qualitäts­stufe aufgenommen, während es ein Jahr zuvor nur 54 Prozent waren. Das heisst, man hat genauer sortiert und dafür gesorgt, dass bessere Wolle nicht zur weniger guten kam. Die Regionen Argeş, Kronstadt und Bacău haben in dieser Hin­sicht besonders gut gearbeitet. Viel Geschäftssinn beweisen auch die Banater. Ihr LPG-Regionsver­­band gehört zu den rührigsten auf diesem Gebiet. Noch einige Bemerkungen zur Förderung der Qualität. Bei Ge­treide beispielsv/eise soll möglichst viel selektiertes Getreide geliefert werden. Das bringt doppelten Ge­winn : erstens einen höheren Preis, zweitens bleiben die Abfälle (aus­gezeichnetes Geflügelfutter) in der Wirtschaft, die man andernfalls zu­rückkaufen müsste. Von solchen Er­gebnissen sorgfältiger Arbeit ausge­hend, trachten wir danach, dass sich alle Wirtschaften besser ein­richten, um hochwertigere Produk­te zu liefern. Wir sind durchaus in der Lage, den Wirtschaften nachzu­weisen, dass es keinen Sinn hat, 20 000—30 000 Lei „zu sparen“, wenn man sich vor die Frage der techni­schen Ausstattung gestellt sieht ; durch derartige „Einsparungen“ verliert man praktisch 20 000—30 000 Lei im Jahr. Selektoren, Waagen, Prüfgeräte machen sich in jeder Wirtschaft hundertfach bezahlt. Ein bewährtes Mittel, Qualität im Warenangebot zu fördern, sind die Prämien. So werden beispielsweise für Exporterzeugnisse (Obst und Ge­­(Fortsetzung auf Seite 2) X. Olympische Winterspiele in Grenoble Dennoch Marielle Goitschel Dritte Goldmedaille für Frankreichs alpine Skiläufer Beim Spezialsla­lom der Frauen fehlte in diesem Jahr der grosse Star. Man gab nicht weniger als zwölf Vertreterin­nen Chancen auf die drei Medaillen. Die Geschwister Goitschel, die vor vier Jahren die Slalomwettbewer­be dominierten und die ersten Plätze unter sich ausmachten, ha­ben nicht besondere Ergebnisse aufzuweisen. Dennoch galt Marielle Goitschel als Geheimtip, und schliesslich gelang ihr der grosse Wurf. Die zwei Durchgänge durch Tanz durch 70 Tore Die Pisten: Herren — 520 m Länge, 182 m Höhenunterschied, Gefälle zwischen 60 und 35 Prozent; Damen — 450 m Länge, 154 m Höhenunterschied, Gefälle zwi­schen 50 und 28 Prozent. Die Strecke soll etwa 60 bis 70 Tore aufweisen (Damen 40), die min­destens 3,50 m breit und 75 cm voneinander entfernt sein müssen. Die Torstangen sind paarweise rot, gelb und blau und müssen in regelmässiger Reihenfolge ausge­steckt sein. Verfehlt ein Läufer ein Tor, so kann er zurücksteigen (was wertvolle Zeit kostet), oder er wird disqualifiziert. Es müssen zwei Durchgänge absolviert wer­den. Training auf der Rennpiste ist wie beim Riesenslalom nicht er­laubt. Die Läufer dürfen die Strecke nur am Rande abgehen. einen Flaggenwald, der sich als äu­­sserst schnell und schwierig zu meistern erwies (im ersten Durch­gang wurden elf Läuferinnen dis­qualifiziert), fuhr sie konstant gut und belegte mit dem Gesamt­ergebnis von 85,86 den ersten Platz, gefolgt von einer anderen Favoritin, Nancy Greene (Kana­da), die nur 29/100 langsamer als die Gewinnerin der Goldmedaille war. Da die draufgängerische Amerikanerin Nagel (Ihre anderen drei Kolleginnen erzielten im er­sten Durchgang Bestzeiten, doch Hessen sie Tore aus) im zweiten Durchgang stürzte, nachdem sie im ersten Durchgang die beste Zeit hatte, rückte eine zweite Franzö­sin, Annie Famose, auf den drit­ten Platz auf. Enttäuscht haben diesmal die grossen Rivalinnen der Gastgeber : die Österreiche­rinnen. Im ersten Durchgang war für die favorisierte Gertrud Gabi schon beim dritten Tor das Ren­nen beendet, und Brigitte Seiwald, die im ersten Durchgang die viert­beste Zeit herausfahren konnte, stürzte beim zweiten Durchgang. Erdbebenplatten und Zusammenkunft der Genossen Grundmauertroeknung Nicolae Ceauşescu und Franz Muhri Genosse Nicolae Ceauşescu, Gene­ralsekretär des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Par­tei, und Genosse Manea Mănescu, Stellvertretendes Mitglied des Exe­kutivkomitees, Sekretär des ZK der RKP, trafen Montag mit Genossen Franz ’ Muhri, Vorsitzendem der Kommunistischen Partei Österreichs, zusammen, der auf Einladung des ZK der'RKP unserem Land einen Besuch abstattet Bei dieser Gelegenheit kam es zu einem Meinungsaustausch über ei­nige aktuelle Fragen der interna­tionalen Lage, der kommunistischen und Arbeiterbewegung sowie über einige Probleme, die für beide Par­teien von Interesse sind. Die Zusammenkunft verlief in ei­ner kameradschaftlichen Atmosphä­re herzlicher Freundschaft, im Gei­ste der zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Kommunistischen Partei Österreichs bestehenden brüderlichen Beziehun­gen. Am Abend gab Nicolae Ceauşescu zu Ehren des Gastes ein Essen. ★ Genosse Franz Muhri, Vorsitzen­der der Kommunistischen Partei österreichs, der auf Einladung des ZK der RKP unserem Land einen Freundschaftsbesuch abgestattet hat, verhess Dienstag vormittag die Hauptstadt. Auf dem Bäneasa-Flugihafen wur­de der Gast von den Genossen Ni­colae Ceauşescu, Generalsekretär des Zentralkomitees der Rumäni­schen Kommunistischen Partei, und Manea Mănescu, Stellvertretendem Mitglied des Exekutivkomitees, Se­kretär des ZK der RKP, sowie von Parteifunktionären verabschiedet. Zwei wertvolle rumänische Erfindungen Bukarest. — Gerade die in letz­ter Zeit in mehreren Weltteilen festzustellende rege Erdbebentätig­keit zeigt, dass mit den heutigen technischen Mitteln eine genaue Erdbebenvoraussage nicht möglich ist. Einer Fachgruppe des Polytech­nischen Instituts in Jassy, dem die Ingenieure Gerard d’Albon, Anton Şesan, loan Ciongradi und Lucian Strat angehören, ist es gelungen, eine Prüfeinrichtung für die Erd­bebenfestigkeit von Bauten zu ent­wickeln. Diese Prüfeinrichtung ge­stattet es bei einem in natürlicher Grösse aufgeführten Gebäude, die Festigkeitskennwerte gegenüber ei­nem Erdbeben eines bestimmten Grades festzustellen. Mit der dafür entwickelten Plattform können Erd­­stösse jeder Art simuliert werden. Gegenwärtig gibt es in unserem Land drei derartige Erdbebenplat­ten bei dem Institut für Baufor­schung in Jassy. Durch die» mittels dieser Platten festgestellten Kenn­werte können Bauten erdbebenfest dimensioniert werden. Der Erfin­dung wurden bisher Patentrechte ln der UdSSR, der Bundesrepublik Deutschland und den USA erteilt. Eine weitere wertvolle Erfindung wurde im Institut für Bauforschung in Bukarest gemacht. Ing. Dinu Ştefan Moraru nennt seine Erfin­dung Methode und Elektroden zur Feuchtigkeitsbekämpfung in Bau­werken. Mit der entwickelten Vor­richtung können nach Überschwem­mungen Grundmauern durch Elek­­trodränage in kurzer Zeit trocken­gelegt werden. Der Erfinder gibt auch Hinweise zur Werkstof fbe­­schaffenheit der notwendigen Elek­troden. Schwarzmeerreise mit „Transilvania“ Bukarest. — Vom 15. bis 22. März unternimmt das rumänische Motorschiff „Transilvania“ eine weitere Touristenreise durch das Schwarze Meer. Die „Transilvania" wird in Yalta, Sotschi, Suchumi und Batumi anlegen, wo die bedeutend­sten touristischen Sehenswürdigkei­ten besichtigt werden. Während der Reise wird an Bord des Schiffes auch der sogenannte „Frühlingsball“ für die Reisenden veranstaltet. Die Einschreibungen für die „Transil­­vania“-Schwarzmeerreise können bis zum 17. Februar vorgenommen werden. Kölner Möbelmesse für Rumänien erfolgreich Lieferverträge mit neuen Kunden abgeschlossen Bukarest. — Die stilisierten Bau­ernmöbel des rumänischen Ausstel­lungsstands auf der Kölner Messe haben sich unter rund 1500 Teilneh­merfirmen aus nahezu 30 Ländern, durchgesetzt. Laut einer Erklärung des Stellvertretenden Ministers für Forstwirtschaft, Ing. Ion Rimbu, waren die Garnituren „Crăişor“, „Voroneţ“ und „Tinda“ (nach Ent­würfen des Forschungsinstituts für Forstwirtschaft) Hauptanziehungs­punkt des rumänischen Pavillons. Anklang bei Fachleuten und Besu­chern haben auch die klassischen Stil- und Kunstmöbel sowie die mo­dernen Möbel gefunden, die in ei­ner grossen Vielfalt ausgestellt wa­ren. Der Erfolg der rumänischen Möbelproduzenten widerspiegelt sich in zahlreichen Lieferverträgen, die mit traditionellen unid neuen Käu­fern abgeschlossen wurden. Bukarest. — Lieferverträge für Tubeless-Reifen nach England und in die Bundesrepublik Deutschland hat „Ohimimport“ mit Firmen die­ser Länder abgeschlossen. Die schlauchlosen Reifen sind ein Er­zeugnis der Bukarester Fabrik. „Da­nubiana“, deren Autoreifen iii die­sem Jahr auch nach Dänemark, Griechenland, Schweden, nach dem Libanon und in weitere sechs Län­der ausgeführt werden sollen. Die Exportverträge wurden bereits ab­geschlossen. In Kronstadt wird im März gesungen Internationales TV-Schlagerfestival Ein Schlagerfestival mit interna­tionaler Beteiligung organisiert das Rumänische Fernsehen vom 5. bis 10. März in Kronstadt, und schliesst damit an die allgemeinen TV-Usan­­cen an: in Cannes, in San Remo, Sopot oder Brüssel, um die „gro­ssen“ Namen zu nennen, wird auf diesem Weg alljährlich die Gele­genheit wahrgenommen, leichte Mu­se und ihre Diener neuzuentdecken, zu lancieren und propagieren. Ähn­licher Ruhm winkt nun Kronstadt. Erstmals wetteifern hier neben un­seren Schlagerinterpreten, deren Li­ste recht lang ist, Sänger und Sän­gerinnen aus 18 Ländern, darunter Rita Pavone, Gilbert Becaud, Jean Claude Pascal, Bobby Solo, Edith Pieha. Das Programm der Konkur-renten: ein rumänischer Schlager, nach Belieben auch in der eigens zu diesem Zweck verfassten Über­setzung ins Englische, Französische, Russische, Deutsche, Italienische zu singen, und, natürlich, der Schla­ger aus dem Eigenrepertoire. Für die entsprechende Begleitung wollen Richard Oschanitzky, Sile Dinicu und Alexandru Imre mit dem Rund­funk-Estradenorchester sorgen. Die Sängerschlacht in den zwei Kronstädter Sälen wird ferngesen­det, auch die feierliche Verleihung der von dem rumänischen Fernse­hen gespendeten Preise: I. Preis und der „Goldene Hirsch“ ; II. Preis und der „Silberne Hirsch“ ; III. Preis und der „Bronzene Hirsch“. 1 I Ein grosser Von Prof. Joseph Fuchs, Temesvár Wenn auf 3 Millionen Schüler heute in unserem Lande an die 164 000 Lehrkader entfallen, wenn 263 000 Schüler, Angehörige der mit­wohnenden Nationalitäten, den Un­terricht in ihrer Muttersprache ge­niessen, wenn allein im Laufe des Sechsjahrplans 24 000 Klassenräume gebaut wurden und wenn gegen­wärtig 500 verschiedene Lehrbücher in einer Auflagenhöhe von 20 Mil­lionen Exemplaren kostenlos ver­teilt werden, dann sind das Zahlen, die Rumänien unter die ersten Län­der der Welt klassieren. Ein stolzes Ergebnis der Kultur­politik unserer Partei ! Und wenn die zur allgemeinen Diskussion gestellte Studie über die Weiterentwicklung unseres Bil­dungswesens die Richtlinien zur Gestaltung der verpflichtenden Zehnklassenschule zusammenfasst, so ist das eine Zukunftsmassnahme auf konkreten Grundlagen, ganz ab­gesehen davon, dass Schulfragen neben quantitativen auch ihren be­sonderen qualitativen Aspekt haben — so dass es nun gilt, in tausend Stellungnahmen zu zehntausend grossen und kleinen Problemen or­ganisatorischer und pädagogischer Art, theoretischen und psycho-me­­thodologischen Inhalts, prinzipieller und praktischer Natur mitzuhelfen, den rechten Weg einzuschlagen. Der allgemeinen Tendenz zur Spezialisierung in Führung, Produk­tion, Verwaltung und überhaupt in allen Lebensäusserungen steht die Notwendigkeit einer gediegenen All­gemeinkultur gegenüber. Und es lohnt sich, darüber nachzudenken, was ein junger Mensch alles kön­nen und wissen muss, in welchen Klassen, in welchem Alter und in welcher Schule er das zu lernen hat, um nicht nur ein guter Fach­mann zu werden, ein ganzer Mensch, ein Mensch unserer Zeit. An der Antwort darauf sind Lehrer und El­tern, Professoren und Schüler in gleicher Weise interessiert. Es ist bekannt, dass in den ersten Klassen die Methode der Beschrei­bung den Vorrang hat und später von der Erklärung und Beweisfüh­rung abgelöst wird. Wo liegt die Grenze ? Nach der achten Klasse oder schon früher ? Die Studie sieht einen Schulbe­ginn mit dem sechsten Lebensjahr vor und also einen Abschluss mit dem sechzehnten, was den Einklang mit den Forderungen des Arbeits­kodex ergibt und wodurch die Rei­feprüfung um ein Jahr vorverlegt wird. Gewiss wird den werktätigen Müttern durch die zeitigere Ein­schulung der Kinder geholfen. Doch blicken wir uns einmal in unserem Bekanntenkreis um. Ist es vielleicht nicht doch zu früh ? Jedenfalls kann man im Kindergarten bereits bis zehn zählen, möglicherweise den Anfangsbuchstaben seines Namens schreiben lernen. Da steht in der Studie zu lesen, dass in der XII. Klasse nach Ge­schlechtern gesondert Hygienestun­den einzuführen sind. Ist das nicht in der Abschlussklasse der Zehn­klassenschule genauso notwendig ? Eine Überbelastung der Schüler soll dadurch vermieden werden, dass gleiche Probleme in verschie­denen Lehrfächern zur Sprache kommen. Das müssen also die Che­miker und Physiker untereinander ausmachen, wo diese oder jene Fra­ge der Grenzgebiete unterzubringen ist. Wenn aber der Physiklehrer ge­wisse Gleichungen braucht, um sei­ne Beweise und Ableitungen darzu­legen, müssten die Schüler das ent­sprechende Kapitel der Algebra schon vorher in der Mathematik­stunde durchgenommen haben. In den Klassen V—VIII wird Landwirtschaftslehre unterrichtet. Könnte man nicht, da Zoologie und Botanik sich zum Teil mit densel­ben Problemen beschäftigen, die speziellen Fragen der Organisation sozialistischer Landwirtschaftsunter­nehmen in das Programm der IX. oder X. Klasse aufnehmen ? Das Volumen der erforderlichen Kenntnisse ist im ständigen Wach­sen begriffen. Durch neue, weltwei­te Erkenntnisse musste das gesam­te System der Wissenschaft restruk­­turiert werden. Es entstanden neue Grenzwissenschaften (Biochemie, Astrobiologie); die Gesetze und Re­­(Fortsetzung aut Seite Î) Tagesnotizen Zum erfolgreichsten Schiff unserer Handelsmarine wurde der Frachter „Arad" erklärt. Für die Überbietung des Valuta-Plans wurde dem Schiff ein Diplom zugesprochen und seine Besatzung zu Bestarbeitern erklärt. Um 6000 Volksmusikpartituren hat sich der Bestand des ethnographi­schen Instituts bereichert. Sie werden in einer Liedersammlung herausge­bracht und den Kulturneimen zur Verfügung gestellt. In Rot stehen in Clmpulung-Mol­­dovenesc die Werkhallen der neuen Möbelfabrik. Nach Inbetriebnahme wird sie jährlich 20 000 Zimmerein­richtungen liefern. Der erste Markensatz 1968 des Ministeriums für Post- und Fernmel­dewesen heisst „Aviafie şi AVIASAN". Er wird in vier Farben im Offsetver­fahren gedruckt und besteht aus Wertzeichen von 40, 55 Bani, 1 Leu, 2,40 und 3,20 Lei. In „Tudor Arghezi"-Lyzeum umbe­nannt wurde das Lyzeum Nr. 5 aus Craiova durch ein Dekret des Staats­rates. Zu Ehren des grossen rumä­nischen Dichters erhielt auch das Ly­zeum in der Heimatgemeinde Arghe­­zis, Tîrgu-Cărbuneşti (Oltenien), den Namen des vor kurzem verstorbenen Dichters. Wieder Kämpfe auf Saigons Strassen NBF-Scharfschützen halten Gegner in Schach Khe Sanh weiter von Befreiungskämpfern umringt Saigon, 13. (Agerpres.) — Dienstag früh flammten in Saigon die Stra­­ssenkämpfe neuerlich auf, da die Regierungstruppen versuchten, die unter der Kontrolle der NBF ste­henden Stadtviertel wieder in Be­sitz zu nehmen. Heftige Kämpfe waren insbesondere in Cholon zu verzeichnen. Die Regierungstruppen leiteten eine sogenannte Säube­rungsaktion ein, um in verschiede­nen Stadtteilen die Scharfschützen der Patrioten aufzuspüren, die die Truppen der USA und der Saigo­­ner Regierung seit mehreren Tagen nicht zur Ruhe kommen lassen. In Hue haben US-Streitkräfte und Regierungstruppen ihre Angriffe gegen die Zitadelle verstärkt, wo Einheiten der NBF seit zwei Wo­chen ihre Stellungen halten. Diens­tag wurde über die Zitadelle ein Skyraider-Flugzeug der Saigoner Truppen abgeschossen, das versucht hatte, die Stellungen der Patrioten zu bombardieren. In den letzten Tagen waren in Hue zwei Cholera­fälle zu verzeichnen, die die Saigo­ner Behörden in Panik versetzten. Im nördlichen Teil des Landes, bei Khe Sanh, belegten amerikani­sche B-52-Bomber im Laufe der Nacht von Montag auf Dienstag und Dienstag früh das Vorfeld der Fe­stung mit Bomben. Westlichen Pres­semeldungen zufolge ist dieser Stützpunkt weiterhin von Patrioten umringt. Wie aus einem von der Vietna­mesischen Nachrichtenagentur ver­öffentlichten Kommuniqué der Streitkräfte der NBF in der süd­vietnamesischen Provinz Thua Thien hervorgeht, „halten die Patrioten die Stadt Hue weiterhin unter ih­rer Kontrolle, während alle Gegen­angriffe des Feindes abgewehrt wurden“. Weiterhin wird in dem Kommuniqué gesagt, dass in der Provinz Thua Thien ausgedehnte Gebiete befreit und mehr als 10 000 Feindsoldaten, darunter 1800 Ame­rikaner, getötet, verwundet oder (Fortsetzung auf Seite 3) Uber der alten Kaiserstadt Hue weht weiterhin die NBF-Flagge V m UNCTAD Generaldebatte wieder auf genommen New Delhi, 13. (Agerpres.) — Auf der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung wurde die Generalde­batte wieder aufgenommen. Auf der Montag-Sitzung sprachen die Ver­treter der Ukrainischen SSR, Sierra Leones, Ugandas, Kenias, Trinidad- Tobagos, Syriens, Saudiarabiensund Südjemens. Die. Vertreter einiger in­ternationalen Körperschaften ergrif­fen ebenfalls das Wort. Sämtliche Delegierte der Entwicklungsländer übten Kritik an den Westländern, da diese den Welthandel durch Er­richtung künstlicher Schranken er­schweren und die Rohstoffpreise auf einem n adrigen Stand halten. In dieser Woche wird die Gene­raldebatte abgeschlossen, und die Konferenz wird sodann ihre Arbei­ten in den fünf Ausschüssen weiter­führen. Aus den bisherigen Diskus­sionsbeiträgen geht hervor, dass das Problem des sich verstärkenden Zu­rückbleibens der Entwicklungslän­der hinter den Industrieländern im Blickpunkt der Aufmerksamkeit der Konferenz steht. Es wurde nämlich statistisch nachgewiesen, dass die Mindestzuwachsrate, die die UNO­­Vollversammlung für das sogenann­te Entwicklungsjahrzehnt (1960— 1970) festgelegt hatte — 5 Prozent pro Jahr —, in den Entwicklungs­ländern keineswegs erreicht wurde. In zahlreichen Entwicklungsländern betrug die durchschnittliche Jahres­zuwachsrate kaum 2,7 Prozent. Andererseits haben sich auch die Bedingungen für die finanzielle Zu­sammenarbeit zwischen den Indu­strieländern und den Entwicklungs­ländern verschlechtert. Die Aus­landsschulden der sogenannten drit­ten Welt wachsen besorgniserregend an und verschlingen in zahlreichen Entwicklungsländern 15—20 Prozent der gesamten Exporteinnahmen.

Next