Neuer Weg, 1969. szeptember (21. évfolyam, 6325-6349. szám)

1969-09-19 / 6340. szám

Seite 2 Bundespräsident der Republik Österreich, Franz Jonas, aus Bukarest (Fortsetzung von Seite 1) Ministerrates, Manea Mănesou, Stellver­tretender Vorsitzender des Staatsrates, Dumitru Popa. Oberbürgermeister der Hauptstadt, George Macovescu, Erster Stellvertretender Ausservnimister. Mitglie­der des Staatsrates und der Regierung. Ferner waren anwesend Constantin Stă­­tescu, Sekretär des Staatsrates, Gheorghe Pele, Botschafter Rumäniens in Wien, Ge­neralleutnant Constantin Popa, Stellver­treter des Generalstabschefs, Tudor Jia­­nu, Direktor des Protokolls im Aussen­­ministeriums, Mitglieder der rumänischen Mission in der Begleitung des Bundesprä­sidenten der Republik Österreich, Leiter von Zentralinstitutionen, Wissenschaftler und Kulturschaffende, Generale und hohe Offiziere sowie rumänische und öster­reichische Journalisten. Es waren zugegen Dr. Eduard Tschöp, Botschafter Österreichs in Bukarest, Mit­glieder der österreichischen Botschaft, Chefs diplomatischer Missionen sowie Mi-litärattaches und andere Mitglieder des Diplomatischen Korps. Der Kommandant der Ehrengarde er­stattete Meldung. Während die Staatshym­nen der beiden Länder erklangen, wurden 21 Artilleriesalven abgefeuert. Präsident Franz Jonas schritt gemein­sam mit Präsident Nicolae Ceauşescu die Ehrengarde ab. Präsident Franz Jonas grüsste die Staatsflagge der Sozialistischen Republik Rumänien, hielt vor den Mili­tärangehörigen an und sagte in rumäni­scher Sprache: „Guten Tag, Soldaten.“ Danach verabschiedete sich der Bun­despräsident von den Chefs der diploma­tischen Missionen, den Mitgliedern der Botschaft der Republik Österreich und den offiziellen rumänischen Persönlich­keiten. Die beiden Präsidenten stiegen auf das eigens dazu aufgestellte Podium, von wo sie Abschiedsreden hielten. Die Anspra­chen wurden durch starken Beifall un­terstrichen. Eine Gruppe junger Mädchen in Volks- abgereist tracht überreichte dem hohen Gast und den offiziellen österreichischen Persön­lichkeiten in seiner Begleitung Blumen. Vor dem Einsteigen ins Flugzeug nahm der Präsident Österreichs herzlich Ab­schied vom Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, und vorn' Vorsitzenden des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer. Unter dem starken Beifall der Anwesen­den verabschiedeten sich die beiden Staatschefs mit einem herzlichen Hände­druck. Von der Flugzeugtreppe winkte Präsi­dent Franz Jonas’ freundschaftlich als Antwort auf die herzliche Kundgebung, die ihm die auf dem Flughafen anwesen­den Tausenden Bukarester bereiteten. Bis zur rumänischen Grenze wurde das Flugzeug, mit dem der hohe Gast flog, ,von Düsenflugzeugen unserer Streitkräfte eskortiert. Die Abreise des Bundespräsidenten der Republik Österreich wurde von unseren Rundfunk- und Fernsehsendern übertra­gen. Gemeinsames Kommuniqué (Fortsetzung von Seite l) Die Gespräche fanden in einer At­mosphäre der Freundschaft und des ge­genseitigen Verständnisses statt. Sie bo­ten Gelegenheit zü einem ausführlichen Meinungsaustausch über bilaterale Fragen und über die wichtigsten internationalen Probleme von gemeinsamem Interesse. Beide Teile stellten mit Befriedigung fest, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern erfreulich entwickeln, und wiesen auf neue Möglichkeiten für eine weitere Verstärkung ihrer Zusam­menarbeit auf allen Gebieten hin. Auf wirtschaftlichem Gebiet wurde das ständige Anwachsen des Warenaustau­sches hervorgehoben Und die Notwendig­keit unterstrichen, alle Mittel und Wege zu einer weiteren Ausweitung und Ver­vielfältigung mit dem Ziel eines ausge­glichenen Warenaustausches wahrzuneh­men. In diesem Sinne waren sich beide Seiten einig über die Nützlichkeit des Abschlusses eines neuen langfristigen Ab­kommens über den Warenaustausch und über die Notwendigkeit der Verstärkung der Zusammenarbeit auf Grund des Ab­kommens vom 20. Februar 1968 über wirtschaftliche, industrielle und techni­sche Zusammenarbeit. Während der Gespräche wurde die gün­stige Entwicklung des kulturellen und wissenschaftlichen Austausches in den letzten Jahren hervorgehoben und fest­gestellt, dass es noch Möglichkeiten zu dessen Erweiterung gebe ; in diesem Zu­sammenhang wird die Möglichkeit des Abschlusses eines Kulturabkommens zwi­schen Rumänien und Österreich geprüft werden. Die beiden Gesprächspartner stellten fest, dass sich das Abkommen über die Aufhebung des Visumzwanges zwischen Rumänien und Österreich auf den gegen­seitigen Touristenaustausch positiv ausge­wirkt hat. Sie gaben ferner ihrer Genug­tuung darüber Ausdruck, dass in Kürze Verhandlungen über den Abschluss eines Konsularabkommens aufgenommen wer­den, um auch den juridischen Rahmen der beiderseitigen Beziehungen auszu­weiten. Bei dem Meinungsaustausch über in­ternationale Fragen .wurde dem Problem des Friedens und der Sicherheit in Europa besondere Bedeutung beigemessen. Nach Auffassung der beiden Seiten stellen die Entwicklung der bilateralen und multila­teralen Zusammenarbeit und die Intensi­vierung der Kontakte zwischen den Staatsmännern der europäischen Länder einen wirksamen Weg dar, um die At­mosphäre der Entspannung im Interesse des Friedens und der Sicherheit in Eu­ropa ständig zu verbessern. Im Zuge eines Meinungsaustausches über den Budapester Appell der Teilneh­merstaaten des Warschauer Vertrags vom 17. . März dieses Jahres unterstrichen bei­de Seiten die Wichtigkeit der Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz, zu deren Gelingen alle Staaten, ohne Rücksicht auf ihre Grösse und Gesell­schaftsordnung, ihren Beitrag leisten kön­nen und sollen. Beide Seiten brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die Regelung der Be­ziehungen zwischen allen Staaten auf der Grundlage der Achtung der Prinzipien der nationalen Unabhängigkeit uhd Souverä­nität, der Gleichberechtigung, der Nicht­einmischung in die inneren Angelegenhei­ten und des gegenseitigen Vorteils die günstigsten Bedingungen für ein friedli­ches Zusammenleben der Völker gewähr­leistet. Ausgehend von dem Gedanken, dass der Frieden in der heutigen Welt unteilbar ist, brachten beide Seiten ihre Besorgnis über die an verschiedenen Punkten dér .Erde bestehenden Spannungs- und Krisenherde zum Ausdruck, die den Frieden und die Sicherheit in der Welt bedrohen. Sie unterstrichen die Bedeutung einer baldigen Lösung des Vietnamkonfliktes und drückten ihre Hoffnung aus, dass die Verhandlungen von Paris zu einer Ein­stellung des Vietnamkrieges .und zur Schaffung des Friedens und der Stabilität in diesem Raum führen würden, auf der Grundlage der Genfer Abkommen von 1954, gemäss welchen das vietnamesische Volk völlig frei über sein Geschick be­stimmen kann. Zur Lage im Nahen Osten wurde von beiden Seiten die tiefe Besorgnis über die gefährliche Entwicklung der Ereignisse in diesem Raum zum Ausdruck gebracht und die Notwendigkeit der Anwendung der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 1967 unterstrichen als eine wesentliche Voraussetzung für eine friedliche und dauerhafte Regelung der strittigen Fra­gen im Interesse aller Völker dieser Re­gion. Beide Seiten betonten die besondere Be­deutung der allgemeinen Abrüstung für die Festigung des Friedens und der Si­cherheit in. der Welt, insbesondere auf dem atomaren Sektor, unter wirksamer internationaler Kontrolle, und halten ent­schiedene Schritte für die Beseitigung der Atomwaffen und den Abbau der bestehen­den Vorräte für notwendig. Die Annahme des Atomsperrvertrages ist ein Schritt vorwärts in dieser Richtung. Beide Seiten hoben die positive Rolle und den bedeutenden Beitrag hervor, den die Vereinten Nationen bei der Förderung der Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Staaten, bei der Einhaltung der internationalen Rechtsordnung und bei der Lösung dér gegenwärtigen inter­nationalen Probleme haben könnten, und treten für eine Verstärkung der Wirk­samkeit dieser Organisation ein. Gleich­zeitig betonten, sie . die Notwendigkeit ei­ner strikten Einhaltung der Bestimmun­gen der Charta der Vereinten Nationen, damit alle Staaten ihren Beitrag zur Tä­tigkeit der Organisation der Vereinten Na­tionen leisten können. Sie äusserten ihre Befriedigung über die Zusammenarbeit beider Länder in der Eu­ropäischen Wirtschaftskommission, der. In­ternationalen Atomenergie-Organisation, , der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung und der Do­naukommission und hielten es für zweck­mässig, ihre Zusammenarbeit in allen in­ternationalen Organisationen weiter zu vertiefen. Abschliessend verliehen beide Seiten ih­rer Überzeugung Ausdruck, dass der Be­such des Bundespräsidenten in Rumänien und die aus. diesem . Anlass geführten freundschaftlichen und offenen Gespräche zur weiteren Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern sowie zur internationalen Verständigung und Zu­sammenarbeit beigetragen haben. Bundespräsident Franz Jonas lud den Vorsitzenden des Staatsrates der Sozia­listischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, zu einem Staatsbesuch nach Österreich ein. Die Einladung wurde dan­kend angenommen. Der genaue Zeitpunkt wird auf diplomatischem Wege vereinbart werden. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Beim Verlassen des Staatsterritoriums der Sozialistischen Republik Rumänien möchte ich Ihnen, Exzellenz, und derri rumänischen Volk erneut für den herzli­chen Empfang und die grosszügige Gastfreundlichkeit danken, deren sowohi ich als auch die anderen Mitglieder der Delegation uns erfreut haben. Die in Ihrem Land verbrachten Tage, die uns einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen haben, haben uns Gelegenheit geboten, die Schönheiten, den Fleiss und die Erfolge Ihres Landes zu bewundern. Ich bin fest überzeugt, dass mein Rumänienbesuch zur Erweiterung der Freundschaftsbeziehungen unserer Länder und Völker beitragen wird. Voller Interesse ervvarte ich Ihren Gegenbesuch in Österreich. FRANZ JONAS (Vom Bord des Flugzeugs). Bundespräsident der Republik Österreich •V •( Henndorfer Fischteiche — ein Fehl projekt ? Häufige Überschwemmungsgefahr / Warum sollen zehn Waggon Karpfen im Jahr verlorengehen ? Am Oberlauf des Harbachs, nur weni­ge Kilometer vom Ursprung entfernt, lie­gen die Henndorfer Fischteiche. Vor acht­zehn Jahren wurde auf unproduktivem Überschwemmungsgelände im Gemeinde­dreieck Henndorf — Neithausen — Neu­stadt mit der Anlage der Fischteiche be­gonnen, einem Vorhaben, das 1956 abge­schlossen wurde. Vom ehemaligen agro­­zootechnischen Betrieb über die Lokal­industrie wechselten diese Fischteiche seither dreimal ihren Besitzer, um heute als Nebenzweig der Henndorfer SLB­­Farm zu figurieren. Die lobenswerte Absicht, unproduktive und versumpfte Böden einer entsprechen­den Nutzung zuzuführen, fand volle An­erkennung. Tatsächlich hat sich das Un­ternehmen durch seine Karpfenzucht als einzige derartige Einheit in Südsieben­bürgen sehr rasch einen Namen ge­macht. In den Produktionsjahren wur­den zahlreiche Städte und Arbeiterzen­tren mit frischem Fisch aus Henndorf beliefert. Mit annähernd 100 000 kg Karp­fen konnte der Handel dieser Gegend alljährlich rechnen. Hermannstadt, Kron­stadt, Mediaseh, Sehässburg, Viktoria­­stadt. Fogarasch und auch zahlreiche Ge­meinden der Gegend wurden bis 1967 be­liefert. Seither aber müssen die Haus­frauen Henndorfer Teich- und Spiegel­karpfen vom Speisezettel streichen, da die beiden Teiche seit 1968 trockenliegen. Diese Massnahme trafen damals zustän­dige Regionsstellen, weil häufige Über­schwemmungen einen Teil der Gemeinde Henndorf in Mitleidenschaft zogen. Gu­stav Scharmüller, Ion Moisescu, Wilhelm Fritsch, Johann Schirkanyer, Ana Robu, Teofil Grusea, Viorica ®icuşan und Ion Drágán sind nur einige von denen, de­ren Gehöfte wiederholt unter Wasser ge­standen haben. Es stellt sich darum die Frage: Sind die Henndorfer Fischteiche ein Fehlpro­jekt ? Kann der Überschwemmungsgefahr von Henndorf nicht vorgebeugt werden, und ist die Trockenlegung der Teiche ge­rechtfertigt, wenn keine überschwem­mungsvorbeugenden Massnahmen getrof­fen werden ? Diese Fragen richteten wir zunächst in Henndorf an den Volksratsvorsitzenden loan Nistor. Seine Antwort: „Die Teiche haben uns schon fjviel zu schaffen ge­macht. Ob ihre Anlegung auf fehler­hafter Projektierung beruht oder ob die Arbeiten nicht saohgemäss durchgeführt wurden, kann ich nicht beurteilen. Ich muss aber im Interesse unserer Bewoh­ner fordern, dass entsprechende Schutz­vorkehrungen getroffen werden, die hin­fort jedwelche Überschwemmungsgefahr von vornherein ausschliessen. Meiner Meinung nach sollte entweder ein unsere Gemeinde abschirmender Schutzdamm er­richtet oder der obere Fischteich gänz­lich aufgelassen werden.“ Dieser Stand­punkt des Gemeindevorsitzenden ist wohlbegründet. Die Kehrseite dieser ganzen Affäre; Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine Produktionseinheit, die jahrelang nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Nutzen brachte. Die Anlagen — es sind zwei Fischteiche und Bassins für die Nachzucht von Jungfischen, die bisher kaum benützt wurden — belegen .201 Hektar. Der Wasserspiegel erstreckt sich auf 115 Hektar, während der Rest von Dammbauten, Abflusskanälen und Zu­fahrtswegen eingenommen wird. 4 258 000 Lei wurden aus staatlichen Fonds für den Bau dieser Anlagen verausgabt. Die jährlichen Amortisationskosten, für die die Farm aufzukommen hat, betragen 141 000 Lei. So brachte die Trockenle­gung der Teiche dem SLB Rosein, dem die Henndorfer Farm angehört, einen Jahresverlust in gleicher Höhe. Den Kon­sumenten gehen jedoch jährlich 100 000 kg Fische verloren. Dieser wirtschaftli­che Verlust ist unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt, da Feststellungen an Ort und Stelle sowie Aussprachen mit Fachleuten bei der Hermannstädter Ter­ritorialdirektion für Wasserwirtschaft die Trockenlegung weiterhin nur als eine Notmassnahme, jedoch keineswegs als endgültig betrachten. Was Ing. Boris Chiovschi von der Hermannstädter Ter­ritorialdirektion für Wasserwirtschaft dazu sagt: „Der Wasserspiegel des obe­ren Teichs liegt sehr hoch. Der Abfluss­kanal an der Aussenseite des Damms ist zu stark aufgeschwemmt, weil seit dem Bestehen keine Ausschachjungsarbeiten vorgenommen wurden. Wir verfügen lei­der nicht über die technische Dokumen­tation der Henndorfer Fischteiche. Bei uns liegt bloss die Funktionsgenehmigung auf. I-Iier muss der Staatliche Landwirt­schaftsbetrieb Roseln entsprechende Vor­kehrungen treffen) Ich bin der Meinung, dass die Überschwemmungsgefahren; im ganzen Harbachtal überhaupt als umfas­sendes Problem endlich einmal gründlich zu behandeln wären.“ . Tatsache ist, dass die Henndorfer Anla­gen von jedem ihrer vier Besitzer wohl ausgebeutet, jedoch nie instand gehalten wurden. Der seitlich der Teichdämme an­gelegte Abflussgraben ist so gut wie ver­schwunden, was für Henndorf eine noch grössere Überschwemmungsgefahr bedeu­tet. Die für Teichfischzucht in vierjähri­gen Produktionsabständen vorgesehene Säuberung und Bepflanzung der Teich­böden bei entsprechender einjähriger Trockenlegung wurde bisher noch nie ber rücksicbtigt. Ganz zu schweigen von Säuberungsarbeiten der Kanäle. In die­sem Zusammenhang ausser,te sich . Djrek­­tor Constantin ’Tristu vom SLB Roseln: „Es ist bestimmt auch unser Verschulden, dass die Henndorfer Teiche trockengelegt wurden. Immerhin muss etwas unternom­men werden, weil es unverantwortlich wäre, die Fischteiche einfach aufzugeben. Allerdings müssen wir uns im klaren sein, dass die zu treffenden Massnahmen von Zuwendungen abhängig. sind, die nur der Kronstädter SLB-Trust bewilligen kann.“ Wir wollen hier hinzufügen, dass die Henndorfer Staatsfarm in diesem Früh­jahr neues Zuchtmaterial, im oberen Fischteich ausgesetzt hat. Ist das aber bei keinesfalls beseitigter Überschwemmungs­gefahr auch vertretbar, nachdem es in diesem Frühjahr wieder genügend Kala­mitäten mit den Gemeindebewohnern ge­geben hat? Es ist uns bekannt, dass DIFOT Kronstadt 1964/65 für die Ver­besserung der Henndorfer Teichwirtschaft ein Zusatzprojekt für Dammbauten aus­gearbeitet hat. das irgendwo aufliegen muss. Es wäre angebracht/ wenn 'sich die­ser Sache auch das SLB-Departement an­nehme. Ernst L o e w InformationNEUER WEG / 19. September 1969 Ab heute Irt Temesvári 700-Jahrfeier Temesvár (NW). — Heute beginnen in Temesvár die Festveranstaltungen zur 700-Jahrfeier der Stadt. Nachstehend bringen wir das Programm der Veran­staltungen I Heute, den 19. September : — 9 Uhr (in der Aula der Universität): Wissenschaftliche Tagung „Aus der Ge­schichte Temesvars“, anschliessend Be­such der Ausstellung „Das Temesvarer Buch“ (in der Universität); — 17 Uhr (in der Aula der Universität); Symposion: „Temesvár als wissenschaft­liches und Kulturzentrum“. Samstag, den 20. September: — 8,30 Uhr (Banater Museuţn) : Eröff­­.nung der Ausstellung : „Temesvár im Laufe der Jahrhunderte“; — 9,3Ö Uhr „(Banater Museum) : Eröff­nung der Retrospektivausstellung „Die bildende Kunst Temesvars ; — 10 Uhr (im alten Stadthaus) : Eröff­nung der Fotoausstellung „Temesvár im Bild“ ; •> v — 11 Uhr (in der alten Sporthalle): Er­öffnung der Ausstellung „Temesvár in den Jahren des sozialistischen Aufbaus“; — 12 Uhr (auf dem Vasile-Pirvan-Bou­­levard): Grundsteinlegung zum Gedenk­obelisk ; — 16 Uhr (im Saal der Oper) < Festta­gung des Munizipalvolksrates. Sonntag, den 21. September : — 17 Uhr (auf dem l.-Mai-Stadion): Sportveranstaltungen und Jugendkarne­val mit historischer Trachtenschau. Forschung und Völker­verständigung (Fortsetzung von Seite 1) Neidling u. á. in Österreich, Stuttgart, Esslingen, Heidelberg in Westdeutschland. Pittsburgh in den USA und selbstver­ständlich Lenauheim, der Geburtsort des Dichters. Wir waren deshalb hoch er­freut, den von dem rumänischen Schrift­stellerverband 1968 gemachten Vorschlag akzeptieren zu können, und ich persön­lich schätze mich glücklich, dass diese Tagung hier zustande kam. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn ich die Überzeugung ausspreche, dass alle Teilnehmer berei­chert, menschlich und wissenschaftlich bereichert, nach Hause fahren.“ „Wo wird die nächste Tagung und Ge­neralversammlung der Internationalen Lenau-Gesellschaft stattfinden ?“ „Das steht noch nicht fest. Es sind bis­her Vorschläge eingelaufen : im Raum Stuttgart, in Aix-en-Provence, Tokay oder dem Burgenland, Aber die Entscheidung liegt beim wissenschaftlichen Beirat un­serer Gesellschaft.“ Ilse Schumann Kleiner Anzeiger j Hilfskraft für das kirchliche Erholungsheim in Michelsberg, Kreis Hermannstadt, gesucht. Nähere Auskünfte können bei den evangeli­schen Pfarrämtern und hei der Ruhegehalts­kasse in Hermannstadt, General-Magheru- Strasse Nr. 4, Telefon 1 36 09, Ungeholt wer­den. Meldungstermin 30. September 1969. ___________________________________________(191) Zu verkaufen : Speisezimmer-, Herrenzimmer­­und Schlafzimmermöbel, Bücher, Waschma­schine usw., Mediaş, Str. Viitorului (Zekesch) Nr. 24, Ap. 2. (192 N) An einer Gedächtnisfeier für ALFRED MARGUL-SPERBER werden Freunde und alle, die ihm nahestanden, gebeten, Dienstag, den 23. September 1969, 12 Uhr, auf dem Friedhof Filantropia teilzuneh­men. (193 N) Allen Freunden, Bekannten und Verwandten danken wir auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme und vielen Blumenspenden anlässlich des Hinscheidens unseres lieben JOHANN HELWIG der im Alter von nur 36 Jahren infolge eines Unfalls ums Leben kam. Die tieftrauernde Familie Radeln (194 N) Warum Sitzungen am hellichten Anbautag? (Fortsetzung von Seite 1) in Dunnesdorf auftauchen, nicht ohne weiteres übergehen. Im Vorjahr, als man vorhatte, den Weizen und die Gerste auf einer grösseren von Hackkulturen ge­räumten Fläche in den Boden zu bringen, es aber an den nötigen Arbeitskräften mangelte, ging die Sache schief. Erst am 20. September begann die Aussaat und hörte am 16. November auf ! Dies dürfte auch zu den bescheidenen Erträgen 1968 beigetragen haben. Ing. Fleşaru : „Solches darf sich nicht wiederholen. Wir began­nen deshalb frühzeitig mit der Saatfurche und sind, abgesehen von den bereitste­henden 180 Hektar, in der Lage, diese Wo­che noch andere 60 Hektar saatklar zu machen.“ Was das Einbringen der Herbstfrüchte anbelangt : Das Kartoffelroden kommt sehr langsam vorwärts. Ein Tagespensum von zwei- Hektar ist nach Angabe des Agronomen Höchstleistung. Dagegen aber stehen der LPG zwei Kartoffelroder vom Typ E 649 (doppelreihig) mit einer 8-Hekt­­ar-Tagesleistung zur Verfügung. BML-Sek­­tionsleiter Pupăză meint dazu s „Was nützt es, wenn wir beide Roder im Einsatz ha­ben, das Kartoffellesen aber viel zu lang­sam vor sich geht ? Wir können doch nicht pflügen, bis nicht alles geräumt ist.“ Zum Abschluss noch eine Frage an dia BML-Leitung Sehässburg : Ist es etwa richtig und zeitlich angebracht, jetzt, wa jeder Traktor bis spät draussen sein muss, am hellichten Tag eine Sitzung in Scbäss­­burg anzuberaumen ? Nach Dunnesdorf kam nämlich der Auftrag, Sektionsleiter, Rechnungsführer, Mechaniker : und sieben Traktoristen (die Hälfte der Belegschaft) haben sich arn 16. September, 16 Uhr, beim BML-Sitz einzufinden. Dies war natürlich für sämtliche 1 Sektionen des Schässburger BML-Bereiches gültig. Geht) dabei nicht zu viel Ernte- und Anbauzeit verloren ? Alwin Zweier Für kommende Aufgaben gut vorbereitet (Fortsetzung von Seite 1) führung der neuen Technik erreicht wer­den, so dass die kollektive Leitung und Arbeit, däs Organisationsvermögen der ge­samten Belegschaft zweifellos eine harte Probe zu bestehen haben. Das gründliche Kennen der Betriebser­fordernisse und die rege Beteiligung der Belegschaftsmitglieder an dieser wichti­gen Aussprache waren eine weitere Ge­währ für die Lösung der bevorstehenden Produktionsprobleme. Von Obermeister Johann Schuller, Ing. loan Blaga, Grup­penleiter Fritz Drotieff, Lucian Linde und anderen kamen gut dokumentierte Vor­schläge* und Hinweise, die dem Betriebs­kollektiv bestes Zeugnis über die hier herrschende kollektive Denkungsweise ge­ben. Das letztens in der Leichtindustrie oft besprochene Problem der Heimarbeit, ein verbesserter technischer Beistand in den Nachmittags- und Nachtschichten, Vorschläge zur Erweiterung der Werk­stätte für Selbstausstattung, die Qualität der Erzeugnisse und ihre Verpackung, al­les wurde mit Sachkenntnis und Verant­wortungsbewusstsein erörtert. Auch was der Vertreter des Ministe­riums für Leichtindustrie, Stefan Her­mann, zu hören bekam, war keinesfalls zu hoch gegriffen. Der Leiter des „Flaro“­­Versorgungsdienstes, Gheorghe Zgoreanu, betonte zu Recht, dass man von dieser Leitungsstelle nicht nur Ratschläge, son­dern auch prompte Mithilfe erwarte, wenn es um Produktionsfragen geht, die der Betrieb allein nicht lösen kann. „Als wir neulich vom Bukarester Betrieb Metalo­­globus im Stich gelassen wurden“, sagte er, „und unsere Bestellung für dringen­des Produktionszubehör liegen blieb, hat das Ministerium uns nicht geholferf, ob­wohl dies nicht schwer gewesen wäre, da dieser hauptstädtische Betrieb dem glei­chen Ministerium angehört. Derartige Vor­gangsweisen, die bei uns Arbeitsstockun­gen verursachen, können mit nichts ge­rechtfertigt werden.“ Meister Aurel Adam, Abteilungsleiter Ion Culda, Vasile Roman, Leiter der Werkzeugmacherei, und andere Diskus­sionsteilnehmer legten dem Direktions­komitee wertvolle Vorschläge und Hinwei­se vor, die ausnahmslos verwirklicht wer­den .können. Sie werden für die Erfüllung der Planaufgaben 1970 von grossem Nut­zen seih, da ausser einer erhöhten Produk­tion von Ersatzteilen und Zubehör für die Textilindustrie als Hauptanteil am Jahresausstoss auch 1 300 000 Füllhalter, sieben Millionen Druckstifte und 15 Mil­lionen Pastebehälter für Kugelschreiber u. a. erzeugt werden sollen. Von der Stecknadel über ein ansehnliches Sorti­ment von Zubehör für die Textilindustrie wird dieser Hermannstädter Betrieb zwei­fellos auch im kommenden Jahr unsere Volkswirtschaft mit vielem beliefern, was / wir unter dem Begriff „1000 kleine Dinge“ kennen. Die auf dieser Produktionserör­terung festgelegten technisch-organisatori­schen Massnahmen lassen erkennen, dass man sich in dem vom X. Parteitag vor­gezeichneten Wirtschaftsprogramm ehren­voll behaupten will. Vier unvergessliche (Fortsetzung von Seite 1) ner Abschluss, begeisterter, anhaltender Beifall kam aus dem gedrängt vollen Konzertsaal des neuen Musiklyzeums. Einige Stunden vorher hatte der wis­senschaftliche Beirat der internationalen Lenau-Gesellschaft Bilanz gezogen. Es habe sich in Temesvár bestätigt, dass die Lenau-Gesellschaft, nach fünf Jahren Tä­tigkeit, ein Niveau und eine Anziehungs­kraft erworben hat, die die Gesellschaft „gros'sjährig sprechen“ (Doz. Dr. Antal Madl, Vorsitzender des wissenschaftli­chen Beirats). Es seien in den Ansätzen oder in schon fortgeschrittenem Stadium die Fülle der Probleme und Wege aufge­zeigt worden, die sich entweder direkt auf die Lenau-Forschung beziehen — und hier verdienen die in Temesvár gehalte­nen Vorträge von Franz Liebhard und Dr. Gerhard Neumann (Universität Frei­burg, Bundesrepublik Deutschland) beson­dere Erwähnung —, oder einen weiteren und tieferen geistigen Komplex anvisie­­ren : „Die positiven Traditionen des homo Tage austriacus zeigen in eine Richtung, deren Ende und höchstes Ziel der homo humá­nus ist“ — zu dieser Überzeugung be­rechtigt die wissenschaftliche.. Leistung der fünften Tagung und die Temesvarer Atmosphäre überhaupt. In den wissen­schaftlichen Beirat der internationalen Lenau-Gesellschaft wurden als neue Mit­glieder aufgenommen : Prof. Dr. Jean Li­­vescu, Rektor der Universität Bukarest, Franz Liebhard, Zoltán Franyo und Prof. Dr. Victor láncú, Temesvár, Dr. habil Se­villa Räducanu, Bukarest, sowie Nicolae Balotă, Klausenburg. Die Teilnehmer und Gäste der fünften „ Lenau-Tagung verhessen .-am 18. Septem­ber Temesvár; sie werden eine zweitä­gige Rumänien-Reise über Hermannstadt, Kronstadt, durch das Prahovatal nach Bukarest unternehmen. Sie nehmen, das sei der Stadt Temesvár, das sei allen Or­ganisatoren und Beteiligten . versichert, die Erinnerung an vier unvergessliche Tage mit. SIND SIE JEDERZEIT WILLKOMMEN Die neue Einheit der Konsumgenossenschaft des Kreises Vîlcea bietet Ihnen beste Unterkunfts­möglichkeiten. (2440)

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