Neuer Weg, 1969. szeptember (21. évfolyam, 6325-6349. szám)
1969-09-19 / 6340. szám
Seite 2 Bundespräsident der Republik Österreich, Franz Jonas, aus Bukarest (Fortsetzung von Seite 1) Ministerrates, Manea Mănesou, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, Dumitru Popa. Oberbürgermeister der Hauptstadt, George Macovescu, Erster Stellvertretender Ausservnimister. Mitglieder des Staatsrates und der Regierung. Ferner waren anwesend Constantin Stătescu, Sekretär des Staatsrates, Gheorghe Pele, Botschafter Rumäniens in Wien, Generalleutnant Constantin Popa, Stellvertreter des Generalstabschefs, Tudor Jianu, Direktor des Protokolls im Aussenministeriums, Mitglieder der rumänischen Mission in der Begleitung des Bundespräsidenten der Republik Österreich, Leiter von Zentralinstitutionen, Wissenschaftler und Kulturschaffende, Generale und hohe Offiziere sowie rumänische und österreichische Journalisten. Es waren zugegen Dr. Eduard Tschöp, Botschafter Österreichs in Bukarest, Mitglieder der österreichischen Botschaft, Chefs diplomatischer Missionen sowie Mi-litärattaches und andere Mitglieder des Diplomatischen Korps. Der Kommandant der Ehrengarde erstattete Meldung. Während die Staatshymnen der beiden Länder erklangen, wurden 21 Artilleriesalven abgefeuert. Präsident Franz Jonas schritt gemeinsam mit Präsident Nicolae Ceauşescu die Ehrengarde ab. Präsident Franz Jonas grüsste die Staatsflagge der Sozialistischen Republik Rumänien, hielt vor den Militärangehörigen an und sagte in rumänischer Sprache: „Guten Tag, Soldaten.“ Danach verabschiedete sich der Bundespräsident von den Chefs der diplomatischen Missionen, den Mitgliedern der Botschaft der Republik Österreich und den offiziellen rumänischen Persönlichkeiten. Die beiden Präsidenten stiegen auf das eigens dazu aufgestellte Podium, von wo sie Abschiedsreden hielten. Die Ansprachen wurden durch starken Beifall unterstrichen. Eine Gruppe junger Mädchen in Volks- abgereist tracht überreichte dem hohen Gast und den offiziellen österreichischen Persönlichkeiten in seiner Begleitung Blumen. Vor dem Einsteigen ins Flugzeug nahm der Präsident Österreichs herzlich Abschied vom Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, und vorn' Vorsitzenden des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer. Unter dem starken Beifall der Anwesenden verabschiedeten sich die beiden Staatschefs mit einem herzlichen Händedruck. Von der Flugzeugtreppe winkte Präsident Franz Jonas’ freundschaftlich als Antwort auf die herzliche Kundgebung, die ihm die auf dem Flughafen anwesenden Tausenden Bukarester bereiteten. Bis zur rumänischen Grenze wurde das Flugzeug, mit dem der hohe Gast flog, ,von Düsenflugzeugen unserer Streitkräfte eskortiert. Die Abreise des Bundespräsidenten der Republik Österreich wurde von unseren Rundfunk- und Fernsehsendern übertragen. Gemeinsames Kommuniqué (Fortsetzung von Seite l) Die Gespräche fanden in einer Atmosphäre der Freundschaft und des gegenseitigen Verständnisses statt. Sie boten Gelegenheit zü einem ausführlichen Meinungsaustausch über bilaterale Fragen und über die wichtigsten internationalen Probleme von gemeinsamem Interesse. Beide Teile stellten mit Befriedigung fest, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern erfreulich entwickeln, und wiesen auf neue Möglichkeiten für eine weitere Verstärkung ihrer Zusammenarbeit auf allen Gebieten hin. Auf wirtschaftlichem Gebiet wurde das ständige Anwachsen des Warenaustausches hervorgehoben Und die Notwendigkeit unterstrichen, alle Mittel und Wege zu einer weiteren Ausweitung und Vervielfältigung mit dem Ziel eines ausgeglichenen Warenaustausches wahrzunehmen. In diesem Sinne waren sich beide Seiten einig über die Nützlichkeit des Abschlusses eines neuen langfristigen Abkommens über den Warenaustausch und über die Notwendigkeit der Verstärkung der Zusammenarbeit auf Grund des Abkommens vom 20. Februar 1968 über wirtschaftliche, industrielle und technische Zusammenarbeit. Während der Gespräche wurde die günstige Entwicklung des kulturellen und wissenschaftlichen Austausches in den letzten Jahren hervorgehoben und festgestellt, dass es noch Möglichkeiten zu dessen Erweiterung gebe ; in diesem Zusammenhang wird die Möglichkeit des Abschlusses eines Kulturabkommens zwischen Rumänien und Österreich geprüft werden. Die beiden Gesprächspartner stellten fest, dass sich das Abkommen über die Aufhebung des Visumzwanges zwischen Rumänien und Österreich auf den gegenseitigen Touristenaustausch positiv ausgewirkt hat. Sie gaben ferner ihrer Genugtuung darüber Ausdruck, dass in Kürze Verhandlungen über den Abschluss eines Konsularabkommens aufgenommen werden, um auch den juridischen Rahmen der beiderseitigen Beziehungen auszuweiten. Bei dem Meinungsaustausch über internationale Fragen .wurde dem Problem des Friedens und der Sicherheit in Europa besondere Bedeutung beigemessen. Nach Auffassung der beiden Seiten stellen die Entwicklung der bilateralen und multilateralen Zusammenarbeit und die Intensivierung der Kontakte zwischen den Staatsmännern der europäischen Länder einen wirksamen Weg dar, um die Atmosphäre der Entspannung im Interesse des Friedens und der Sicherheit in Europa ständig zu verbessern. Im Zuge eines Meinungsaustausches über den Budapester Appell der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrags vom 17. . März dieses Jahres unterstrichen beide Seiten die Wichtigkeit der Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz, zu deren Gelingen alle Staaten, ohne Rücksicht auf ihre Grösse und Gesellschaftsordnung, ihren Beitrag leisten können und sollen. Beide Seiten brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die Regelung der Beziehungen zwischen allen Staaten auf der Grundlage der Achtung der Prinzipien der nationalen Unabhängigkeit uhd Souveränität, der Gleichberechtigung, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegenseitigen Vorteils die günstigsten Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben der Völker gewährleistet. Ausgehend von dem Gedanken, dass der Frieden in der heutigen Welt unteilbar ist, brachten beide Seiten ihre Besorgnis über die an verschiedenen Punkten dér .Erde bestehenden Spannungs- und Krisenherde zum Ausdruck, die den Frieden und die Sicherheit in der Welt bedrohen. Sie unterstrichen die Bedeutung einer baldigen Lösung des Vietnamkonfliktes und drückten ihre Hoffnung aus, dass die Verhandlungen von Paris zu einer Einstellung des Vietnamkrieges .und zur Schaffung des Friedens und der Stabilität in diesem Raum führen würden, auf der Grundlage der Genfer Abkommen von 1954, gemäss welchen das vietnamesische Volk völlig frei über sein Geschick bestimmen kann. Zur Lage im Nahen Osten wurde von beiden Seiten die tiefe Besorgnis über die gefährliche Entwicklung der Ereignisse in diesem Raum zum Ausdruck gebracht und die Notwendigkeit der Anwendung der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 1967 unterstrichen als eine wesentliche Voraussetzung für eine friedliche und dauerhafte Regelung der strittigen Fragen im Interesse aller Völker dieser Region. Beide Seiten betonten die besondere Bedeutung der allgemeinen Abrüstung für die Festigung des Friedens und der Sicherheit in. der Welt, insbesondere auf dem atomaren Sektor, unter wirksamer internationaler Kontrolle, und halten entschiedene Schritte für die Beseitigung der Atomwaffen und den Abbau der bestehenden Vorräte für notwendig. Die Annahme des Atomsperrvertrages ist ein Schritt vorwärts in dieser Richtung. Beide Seiten hoben die positive Rolle und den bedeutenden Beitrag hervor, den die Vereinten Nationen bei der Förderung der Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Staaten, bei der Einhaltung der internationalen Rechtsordnung und bei der Lösung dér gegenwärtigen internationalen Probleme haben könnten, und treten für eine Verstärkung der Wirksamkeit dieser Organisation ein. Gleichzeitig betonten, sie . die Notwendigkeit einer strikten Einhaltung der Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen, damit alle Staaten ihren Beitrag zur Tätigkeit der Organisation der Vereinten Nationen leisten können. Sie äusserten ihre Befriedigung über die Zusammenarbeit beider Länder in der Europäischen Wirtschaftskommission, der. Internationalen Atomenergie-Organisation, , der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung und der Donaukommission und hielten es für zweckmässig, ihre Zusammenarbeit in allen internationalen Organisationen weiter zu vertiefen. Abschliessend verliehen beide Seiten ihrer Überzeugung Ausdruck, dass der Besuch des Bundespräsidenten in Rumänien und die aus. diesem . Anlass geführten freundschaftlichen und offenen Gespräche zur weiteren Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern sowie zur internationalen Verständigung und Zusammenarbeit beigetragen haben. Bundespräsident Franz Jonas lud den Vorsitzenden des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, zu einem Staatsbesuch nach Österreich ein. Die Einladung wurde dankend angenommen. Der genaue Zeitpunkt wird auf diplomatischem Wege vereinbart werden. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Beim Verlassen des Staatsterritoriums der Sozialistischen Republik Rumänien möchte ich Ihnen, Exzellenz, und derri rumänischen Volk erneut für den herzlichen Empfang und die grosszügige Gastfreundlichkeit danken, deren sowohi ich als auch die anderen Mitglieder der Delegation uns erfreut haben. Die in Ihrem Land verbrachten Tage, die uns einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen haben, haben uns Gelegenheit geboten, die Schönheiten, den Fleiss und die Erfolge Ihres Landes zu bewundern. Ich bin fest überzeugt, dass mein Rumänienbesuch zur Erweiterung der Freundschaftsbeziehungen unserer Länder und Völker beitragen wird. Voller Interesse ervvarte ich Ihren Gegenbesuch in Österreich. FRANZ JONAS (Vom Bord des Flugzeugs). Bundespräsident der Republik Österreich •V •( Henndorfer Fischteiche — ein Fehl projekt ? Häufige Überschwemmungsgefahr / Warum sollen zehn Waggon Karpfen im Jahr verlorengehen ? Am Oberlauf des Harbachs, nur wenige Kilometer vom Ursprung entfernt, liegen die Henndorfer Fischteiche. Vor achtzehn Jahren wurde auf unproduktivem Überschwemmungsgelände im Gemeindedreieck Henndorf — Neithausen — Neustadt mit der Anlage der Fischteiche begonnen, einem Vorhaben, das 1956 abgeschlossen wurde. Vom ehemaligen agrozootechnischen Betrieb über die Lokalindustrie wechselten diese Fischteiche seither dreimal ihren Besitzer, um heute als Nebenzweig der Henndorfer SLBFarm zu figurieren. Die lobenswerte Absicht, unproduktive und versumpfte Böden einer entsprechenden Nutzung zuzuführen, fand volle Anerkennung. Tatsächlich hat sich das Unternehmen durch seine Karpfenzucht als einzige derartige Einheit in Südsiebenbürgen sehr rasch einen Namen gemacht. In den Produktionsjahren wurden zahlreiche Städte und Arbeiterzentren mit frischem Fisch aus Henndorf beliefert. Mit annähernd 100 000 kg Karpfen konnte der Handel dieser Gegend alljährlich rechnen. Hermannstadt, Kronstadt, Mediaseh, Sehässburg, Viktoriastadt. Fogarasch und auch zahlreiche Gemeinden der Gegend wurden bis 1967 beliefert. Seither aber müssen die Hausfrauen Henndorfer Teich- und Spiegelkarpfen vom Speisezettel streichen, da die beiden Teiche seit 1968 trockenliegen. Diese Massnahme trafen damals zuständige Regionsstellen, weil häufige Überschwemmungen einen Teil der Gemeinde Henndorf in Mitleidenschaft zogen. Gustav Scharmüller, Ion Moisescu, Wilhelm Fritsch, Johann Schirkanyer, Ana Robu, Teofil Grusea, Viorica ®icuşan und Ion Drágán sind nur einige von denen, deren Gehöfte wiederholt unter Wasser gestanden haben. Es stellt sich darum die Frage: Sind die Henndorfer Fischteiche ein Fehlprojekt ? Kann der Überschwemmungsgefahr von Henndorf nicht vorgebeugt werden, und ist die Trockenlegung der Teiche gerechtfertigt, wenn keine überschwemmungsvorbeugenden Massnahmen getroffen werden ? Diese Fragen richteten wir zunächst in Henndorf an den Volksratsvorsitzenden loan Nistor. Seine Antwort: „Die Teiche haben uns schon fjviel zu schaffen gemacht. Ob ihre Anlegung auf fehlerhafter Projektierung beruht oder ob die Arbeiten nicht saohgemäss durchgeführt wurden, kann ich nicht beurteilen. Ich muss aber im Interesse unserer Bewohner fordern, dass entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen werden, die hinfort jedwelche Überschwemmungsgefahr von vornherein ausschliessen. Meiner Meinung nach sollte entweder ein unsere Gemeinde abschirmender Schutzdamm errichtet oder der obere Fischteich gänzlich aufgelassen werden.“ Dieser Standpunkt des Gemeindevorsitzenden ist wohlbegründet. Die Kehrseite dieser ganzen Affäre; Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine Produktionseinheit, die jahrelang nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Nutzen brachte. Die Anlagen — es sind zwei Fischteiche und Bassins für die Nachzucht von Jungfischen, die bisher kaum benützt wurden — belegen .201 Hektar. Der Wasserspiegel erstreckt sich auf 115 Hektar, während der Rest von Dammbauten, Abflusskanälen und Zufahrtswegen eingenommen wird. 4 258 000 Lei wurden aus staatlichen Fonds für den Bau dieser Anlagen verausgabt. Die jährlichen Amortisationskosten, für die die Farm aufzukommen hat, betragen 141 000 Lei. So brachte die Trockenlegung der Teiche dem SLB Rosein, dem die Henndorfer Farm angehört, einen Jahresverlust in gleicher Höhe. Den Konsumenten gehen jedoch jährlich 100 000 kg Fische verloren. Dieser wirtschaftliche Verlust ist unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt, da Feststellungen an Ort und Stelle sowie Aussprachen mit Fachleuten bei der Hermannstädter Territorialdirektion für Wasserwirtschaft die Trockenlegung weiterhin nur als eine Notmassnahme, jedoch keineswegs als endgültig betrachten. Was Ing. Boris Chiovschi von der Hermannstädter Territorialdirektion für Wasserwirtschaft dazu sagt: „Der Wasserspiegel des oberen Teichs liegt sehr hoch. Der Abflusskanal an der Aussenseite des Damms ist zu stark aufgeschwemmt, weil seit dem Bestehen keine Ausschachjungsarbeiten vorgenommen wurden. Wir verfügen leider nicht über die technische Dokumentation der Henndorfer Fischteiche. Bei uns liegt bloss die Funktionsgenehmigung auf. I-Iier muss der Staatliche Landwirtschaftsbetrieb Roseln entsprechende Vorkehrungen treffen) Ich bin der Meinung, dass die Überschwemmungsgefahren; im ganzen Harbachtal überhaupt als umfassendes Problem endlich einmal gründlich zu behandeln wären.“ . Tatsache ist, dass die Henndorfer Anlagen von jedem ihrer vier Besitzer wohl ausgebeutet, jedoch nie instand gehalten wurden. Der seitlich der Teichdämme angelegte Abflussgraben ist so gut wie verschwunden, was für Henndorf eine noch grössere Überschwemmungsgefahr bedeutet. Die für Teichfischzucht in vierjährigen Produktionsabständen vorgesehene Säuberung und Bepflanzung der Teichböden bei entsprechender einjähriger Trockenlegung wurde bisher noch nie ber rücksicbtigt. Ganz zu schweigen von Säuberungsarbeiten der Kanäle. In diesem Zusammenhang ausser,te sich . Djrektor Constantin ’Tristu vom SLB Roseln: „Es ist bestimmt auch unser Verschulden, dass die Henndorfer Teiche trockengelegt wurden. Immerhin muss etwas unternommen werden, weil es unverantwortlich wäre, die Fischteiche einfach aufzugeben. Allerdings müssen wir uns im klaren sein, dass die zu treffenden Massnahmen von Zuwendungen abhängig. sind, die nur der Kronstädter SLB-Trust bewilligen kann.“ Wir wollen hier hinzufügen, dass die Henndorfer Staatsfarm in diesem Frühjahr neues Zuchtmaterial, im oberen Fischteich ausgesetzt hat. Ist das aber bei keinesfalls beseitigter Überschwemmungsgefahr auch vertretbar, nachdem es in diesem Frühjahr wieder genügend Kalamitäten mit den Gemeindebewohnern gegeben hat? Es ist uns bekannt, dass DIFOT Kronstadt 1964/65 für die Verbesserung der Henndorfer Teichwirtschaft ein Zusatzprojekt für Dammbauten ausgearbeitet hat. das irgendwo aufliegen muss. Es wäre angebracht/ wenn 'sich dieser Sache auch das SLB-Departement annehme. Ernst L o e w InformationNEUER WEG / 19. September 1969 Ab heute Irt Temesvári 700-Jahrfeier Temesvár (NW). — Heute beginnen in Temesvár die Festveranstaltungen zur 700-Jahrfeier der Stadt. Nachstehend bringen wir das Programm der Veranstaltungen I Heute, den 19. September : — 9 Uhr (in der Aula der Universität): Wissenschaftliche Tagung „Aus der Geschichte Temesvars“, anschliessend Besuch der Ausstellung „Das Temesvarer Buch“ (in der Universität); — 17 Uhr (in der Aula der Universität); Symposion: „Temesvár als wissenschaftliches und Kulturzentrum“. Samstag, den 20. September: — 8,30 Uhr (Banater Museuţn) : Eröff.nung der Ausstellung : „Temesvár im Laufe der Jahrhunderte“; — 9,3Ö Uhr „(Banater Museum) : Eröffnung der Retrospektivausstellung „Die bildende Kunst Temesvars ; — 10 Uhr (im alten Stadthaus) : Eröffnung der Fotoausstellung „Temesvár im Bild“ ; •> v — 11 Uhr (in der alten Sporthalle): Eröffnung der Ausstellung „Temesvár in den Jahren des sozialistischen Aufbaus“; — 12 Uhr (auf dem Vasile-Pirvan-Boulevard): Grundsteinlegung zum Gedenkobelisk ; — 16 Uhr (im Saal der Oper) < Festtagung des Munizipalvolksrates. Sonntag, den 21. September : — 17 Uhr (auf dem l.-Mai-Stadion): Sportveranstaltungen und Jugendkarneval mit historischer Trachtenschau. Forschung und Völkerverständigung (Fortsetzung von Seite 1) Neidling u. á. in Österreich, Stuttgart, Esslingen, Heidelberg in Westdeutschland. Pittsburgh in den USA und selbstverständlich Lenauheim, der Geburtsort des Dichters. Wir waren deshalb hoch erfreut, den von dem rumänischen Schriftstellerverband 1968 gemachten Vorschlag akzeptieren zu können, und ich persönlich schätze mich glücklich, dass diese Tagung hier zustande kam. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn ich die Überzeugung ausspreche, dass alle Teilnehmer bereichert, menschlich und wissenschaftlich bereichert, nach Hause fahren.“ „Wo wird die nächste Tagung und Generalversammlung der Internationalen Lenau-Gesellschaft stattfinden ?“ „Das steht noch nicht fest. Es sind bisher Vorschläge eingelaufen : im Raum Stuttgart, in Aix-en-Provence, Tokay oder dem Burgenland, Aber die Entscheidung liegt beim wissenschaftlichen Beirat unserer Gesellschaft.“ Ilse Schumann Kleiner Anzeiger j Hilfskraft für das kirchliche Erholungsheim in Michelsberg, Kreis Hermannstadt, gesucht. Nähere Auskünfte können bei den evangelischen Pfarrämtern und hei der Ruhegehaltskasse in Hermannstadt, General-Magheru- Strasse Nr. 4, Telefon 1 36 09, Ungeholt werden. Meldungstermin 30. September 1969. ___________________________________________(191) Zu verkaufen : Speisezimmer-, Herrenzimmerund Schlafzimmermöbel, Bücher, Waschmaschine usw., Mediaş, Str. Viitorului (Zekesch) Nr. 24, Ap. 2. (192 N) An einer Gedächtnisfeier für ALFRED MARGUL-SPERBER werden Freunde und alle, die ihm nahestanden, gebeten, Dienstag, den 23. September 1969, 12 Uhr, auf dem Friedhof Filantropia teilzunehmen. (193 N) Allen Freunden, Bekannten und Verwandten danken wir auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme und vielen Blumenspenden anlässlich des Hinscheidens unseres lieben JOHANN HELWIG der im Alter von nur 36 Jahren infolge eines Unfalls ums Leben kam. Die tieftrauernde Familie Radeln (194 N) Warum Sitzungen am hellichten Anbautag? (Fortsetzung von Seite 1) in Dunnesdorf auftauchen, nicht ohne weiteres übergehen. Im Vorjahr, als man vorhatte, den Weizen und die Gerste auf einer grösseren von Hackkulturen geräumten Fläche in den Boden zu bringen, es aber an den nötigen Arbeitskräften mangelte, ging die Sache schief. Erst am 20. September begann die Aussaat und hörte am 16. November auf ! Dies dürfte auch zu den bescheidenen Erträgen 1968 beigetragen haben. Ing. Fleşaru : „Solches darf sich nicht wiederholen. Wir begannen deshalb frühzeitig mit der Saatfurche und sind, abgesehen von den bereitstehenden 180 Hektar, in der Lage, diese Woche noch andere 60 Hektar saatklar zu machen.“ Was das Einbringen der Herbstfrüchte anbelangt : Das Kartoffelroden kommt sehr langsam vorwärts. Ein Tagespensum von zwei- Hektar ist nach Angabe des Agronomen Höchstleistung. Dagegen aber stehen der LPG zwei Kartoffelroder vom Typ E 649 (doppelreihig) mit einer 8-Hektar-Tagesleistung zur Verfügung. BML-Sektionsleiter Pupăză meint dazu s „Was nützt es, wenn wir beide Roder im Einsatz haben, das Kartoffellesen aber viel zu langsam vor sich geht ? Wir können doch nicht pflügen, bis nicht alles geräumt ist.“ Zum Abschluss noch eine Frage an dia BML-Leitung Sehässburg : Ist es etwa richtig und zeitlich angebracht, jetzt, wa jeder Traktor bis spät draussen sein muss, am hellichten Tag eine Sitzung in Scbässburg anzuberaumen ? Nach Dunnesdorf kam nämlich der Auftrag, Sektionsleiter, Rechnungsführer, Mechaniker : und sieben Traktoristen (die Hälfte der Belegschaft) haben sich arn 16. September, 16 Uhr, beim BML-Sitz einzufinden. Dies war natürlich für sämtliche 1 Sektionen des Schässburger BML-Bereiches gültig. Geht) dabei nicht zu viel Ernte- und Anbauzeit verloren ? Alwin Zweier Für kommende Aufgaben gut vorbereitet (Fortsetzung von Seite 1) führung der neuen Technik erreicht werden, so dass die kollektive Leitung und Arbeit, däs Organisationsvermögen der gesamten Belegschaft zweifellos eine harte Probe zu bestehen haben. Das gründliche Kennen der Betriebserfordernisse und die rege Beteiligung der Belegschaftsmitglieder an dieser wichtigen Aussprache waren eine weitere Gewähr für die Lösung der bevorstehenden Produktionsprobleme. Von Obermeister Johann Schuller, Ing. loan Blaga, Gruppenleiter Fritz Drotieff, Lucian Linde und anderen kamen gut dokumentierte Vorschläge* und Hinweise, die dem Betriebskollektiv bestes Zeugnis über die hier herrschende kollektive Denkungsweise geben. Das letztens in der Leichtindustrie oft besprochene Problem der Heimarbeit, ein verbesserter technischer Beistand in den Nachmittags- und Nachtschichten, Vorschläge zur Erweiterung der Werkstätte für Selbstausstattung, die Qualität der Erzeugnisse und ihre Verpackung, alles wurde mit Sachkenntnis und Verantwortungsbewusstsein erörtert. Auch was der Vertreter des Ministeriums für Leichtindustrie, Stefan Hermann, zu hören bekam, war keinesfalls zu hoch gegriffen. Der Leiter des „Flaro“Versorgungsdienstes, Gheorghe Zgoreanu, betonte zu Recht, dass man von dieser Leitungsstelle nicht nur Ratschläge, sondern auch prompte Mithilfe erwarte, wenn es um Produktionsfragen geht, die der Betrieb allein nicht lösen kann. „Als wir neulich vom Bukarester Betrieb Metaloglobus im Stich gelassen wurden“, sagte er, „und unsere Bestellung für dringendes Produktionszubehör liegen blieb, hat das Ministerium uns nicht geholferf, obwohl dies nicht schwer gewesen wäre, da dieser hauptstädtische Betrieb dem gleichen Ministerium angehört. Derartige Vorgangsweisen, die bei uns Arbeitsstockungen verursachen, können mit nichts gerechtfertigt werden.“ Meister Aurel Adam, Abteilungsleiter Ion Culda, Vasile Roman, Leiter der Werkzeugmacherei, und andere Diskussionsteilnehmer legten dem Direktionskomitee wertvolle Vorschläge und Hinweise vor, die ausnahmslos verwirklicht werden .können. Sie werden für die Erfüllung der Planaufgaben 1970 von grossem Nutzen seih, da ausser einer erhöhten Produktion von Ersatzteilen und Zubehör für die Textilindustrie als Hauptanteil am Jahresausstoss auch 1 300 000 Füllhalter, sieben Millionen Druckstifte und 15 Millionen Pastebehälter für Kugelschreiber u. a. erzeugt werden sollen. Von der Stecknadel über ein ansehnliches Sortiment von Zubehör für die Textilindustrie wird dieser Hermannstädter Betrieb zweifellos auch im kommenden Jahr unsere Volkswirtschaft mit vielem beliefern, was / wir unter dem Begriff „1000 kleine Dinge“ kennen. Die auf dieser Produktionserörterung festgelegten technisch-organisatorischen Massnahmen lassen erkennen, dass man sich in dem vom X. Parteitag vorgezeichneten Wirtschaftsprogramm ehrenvoll behaupten will. Vier unvergessliche (Fortsetzung von Seite 1) ner Abschluss, begeisterter, anhaltender Beifall kam aus dem gedrängt vollen Konzertsaal des neuen Musiklyzeums. Einige Stunden vorher hatte der wissenschaftliche Beirat der internationalen Lenau-Gesellschaft Bilanz gezogen. Es habe sich in Temesvár bestätigt, dass die Lenau-Gesellschaft, nach fünf Jahren Tätigkeit, ein Niveau und eine Anziehungskraft erworben hat, die die Gesellschaft „gros'sjährig sprechen“ (Doz. Dr. Antal Madl, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats). Es seien in den Ansätzen oder in schon fortgeschrittenem Stadium die Fülle der Probleme und Wege aufgezeigt worden, die sich entweder direkt auf die Lenau-Forschung beziehen — und hier verdienen die in Temesvár gehaltenen Vorträge von Franz Liebhard und Dr. Gerhard Neumann (Universität Freiburg, Bundesrepublik Deutschland) besondere Erwähnung —, oder einen weiteren und tieferen geistigen Komplex anvisieren : „Die positiven Traditionen des homo Tage austriacus zeigen in eine Richtung, deren Ende und höchstes Ziel der homo humánus ist“ — zu dieser Überzeugung berechtigt die wissenschaftliche.. Leistung der fünften Tagung und die Temesvarer Atmosphäre überhaupt. In den wissenschaftlichen Beirat der internationalen Lenau-Gesellschaft wurden als neue Mitglieder aufgenommen : Prof. Dr. Jean Livescu, Rektor der Universität Bukarest, Franz Liebhard, Zoltán Franyo und Prof. Dr. Victor láncú, Temesvár, Dr. habil Sevilla Räducanu, Bukarest, sowie Nicolae Balotă, Klausenburg. Die Teilnehmer und Gäste der fünften „ Lenau-Tagung verhessen .-am 18. September Temesvár; sie werden eine zweitägige Rumänien-Reise über Hermannstadt, Kronstadt, durch das Prahovatal nach Bukarest unternehmen. Sie nehmen, das sei der Stadt Temesvár, das sei allen Organisatoren und Beteiligten . versichert, die Erinnerung an vier unvergessliche Tage mit. SIND SIE JEDERZEIT WILLKOMMEN Die neue Einheit der Konsumgenossenschaft des Kreises Vîlcea bietet Ihnen beste Unterkunftsmöglichkeiten. (2440)