Neuer Weg, 1970. május (22. évfolyam, 6529-6553. szám)
1970-05-28 / 6550. szám
NEUER WEG / 28. Mai 1970 Arbeitsbesuch in den Kreisen Buzău, Vrancea, Vaslui und Jassy Rede des Genossen Nicolae Ce Werte Genossen ! Gestatten Sie mir, Ihnen, allen Einwohnern des Munizipiums und des Kreises Jassy, seitens des Zentralkomitees der Partei, des Staatsrates und der Regierung der Sozialistischen Republik Rumänien einen herzlichen Gruss zu übermitteln. (Starker Beifall, Hochrufe ; im Sprechchor wird gerufen „RKP — RKP".) Unser Besuch in diesem Teil des Landes erfolgt unter besonderen Gegebenheiten : die Natur hat die Gewalt der Gewässer entfesselt, die Dutzende Städte, Hunderte und aber Hunderte Dörfer. Hunderttausende Hektar angebautes Feld überschwemmt und grossen Schaden angerichtet haben. Ich habe viele Kreise und Ortschaften besucht, die ein Opfer der Fluten geworden sind. Ich muss sagen, dass das, was ich in diesen Ortschaften gesehen habe, alle Vorstellungen wTeit übertrifft. Die Schäden, die in den nahezu 20 Tagen verzeichnet wurden, die seit Eeginn der Überschwemmungen verstrichen sind, sind äusserst hoch. Worauf ich aber auch hier, in Jassy, hinweisen möchte, ist, dass trotz der Schäden, die angerichtet wurden, trotz der Leiden, die Tausende und aber Tausende Menschen auszustehen hatten, der Wille unseres ganzen Volkes unerschütterlich ist, alle Schwierigkeiten und die Naturunbüden zu überwinden und die normale Entwicklung unserer ganzen gesellschaftlichen Tätigkeit weiterhin sicherzustellen. (Starker Beifall. Hochrufe ; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu“.) Ich habe heute die Kreise Buzău, Vrancea, Vaslui und Jassy besucht. Alle wurden in der einen oder anderen Weise vom Hochwasser betroffen. Dennoch habe ich dort, ebenso wie an allen anderen Orten, die ich in letzter Zeit besuchte, denselben Willen, dieselbe Entschlossenheit angelroften. die Wiederaufnahme der normalen wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeit in kürzester Frist sicherzustelíen. Ich bin überzeugt. Genossen, dass es uns in kurzer Zeit gelingen wird, die gute Entfaltung der Arbeit in Industrie und Landwirtschaft, im Unterrichtswesen, in der Wissenschaft und in allen Lebensbereichen der Gesellschaft sicherzustellen. (Starker, langanhaltender Beifall.) In allen Ortschaften, durch die wir gekommen sind, wurden wir von allen Bürgern Herzlich und zugleich entschlossen begrüsst. Ihre Sympathiekundgebungen für uns und das Zentralkomitee sind ein starker Ausdruck der unerschütterlichen Geschlossenheit unseres ganzen Volkes um die Partei, ein Ausdruck des Vertrauens der. Werktätigen in Stadt und Land, dass sie unter der Leitung der Kommunisten, der Rumänischen Kommunistischen Partei und ihrer Führung alle Schwierigkeiten überwinden, das Plansoll für das laufende Jahr durchführen, die Aufgaben für den gesamten Fünfjahrplan 1.966—1970 verwirklichen und so eine starke Grundlage für den nächsten. Fünfjahrplan. für die allseitige Entwicklung unseres sozialistischen Vaterlandes schaffen werden. (Starker Beifall.) Ich möchte Ihnen, allen Einwohnern, mit denen wir heute zusammenkamen, für das der Partei und ihrer Führung gegenüber geäusserte Vertrauen danken, und ich möchte auch unserem ganzen Volk Dank sagen, das in diesen Tagen heldenmütig und entschlossen im Einsatz steht, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Darin erblicken wir einen neuerlichen Beweis der tiefen Ergebenheit aller Bürger des Vaterlandes gegenüber der Partei, gegenüber unserem sozialistischen Vaterland. Wir sind überzeugt, dass sich unsere Einheit noch mehr festigen, dass sie noch stärker werden wird. Keine Kraft in der Welt vermag das Voranschreiten des rumänischen Volkes auf dem Wege zum Sozialismus und Kommunismus zu verhindern. (Starker Beifall. Hochrufe.) Von hier in Jassy möchte ich an alle Bürger unseres Vaterlandes den herzlichsten Dank ergehen lassen, die sich — je nach den Kräften eines jeden — erbötig gemacht haben, den Flutgeschädigten zu helfen. Jeder hat das gespendet, was er konnte, aber daraus sind Hunderte und aber Hunderte Millionen Lei zusammengekommen, es wurden zahllose materielle Güter zusammengetragen, die Zweifellos das Leid derer lindern werden, die unter dem Hochwasser zu leiden hatten. Diese rasche Antwort, diese Solidarität sind ebenfalls ein beredter Beweis der unerschütterlichen Einheit unseres Volkes, des hohen sozialistischen Bewusstseins unserer Nation, (Langanhaltender Beifall.) • Die Armee unseres Vaterlandes hat an dieser Kampffront gegen das Hochwasser ihre Pflicht erfüllt und besonderen Heldenmut an den Tag gelegt. Deshalb möchte ich von hier, von Jassy aus, alle Angehörigen unserer Streitkräfte herzlich beglückwünschen und ihnen für die Art und Weise danken, in der sie ihre Aufgaben und Pflichten gegenüber, dem Volk erfüllt haben. (Starker Beifall; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu — Ceauşescu“.) : In diesen Tagen sind auch die patriotischen Garden und die Jugendeinheiten zur militärischen Vorbereitung in Aktion getreten. An der Seite der Armee und aller Bürger aus den überschwemmten Ortschaften haben sie heldenmütigen Opfermut an den Tag gelegt und vollauf bewiesen, dass sie starke Formationen sind, auf die sich unser. Volk in allen Situationen verlassen kann. Ich möchte diese Formationen von ganzem Herzen beglückwünschen und ihnen wünschen, dass sie die hohen Pflichten, die sie gegenüber dem Volk, gegenüber unserem sozialistischen Vaterland haben, immer unter den besten Bedingungen erfüllen mögen. (Starker Beifall.) Die Schwierigkeiten, die wir zu durchstehen haben. Genossen, sind in der Tat gross. Sie werden jedoch bestimmt überwunden werden. Wir hegen die feste Überzeugung, dass dank dem vereinten Schaffen unseres ganzen Volkes die Wunden, die die Naturunbilden dem Land geschlagen haben, in kurzer Zeit geheilt werden. Übrigens, Genossen, wissen Sie genau, dass unser Volk im Laufe der Geschichte viele Leiden und Stürme zu überwinden hatte und dass es ihm gelungen ist, alle zu überwinden. Unsere Nation, die grosse Schwierigkeiten meisterte. hat sich entwickelt und ist immer stärker und geeinter geworden. Wir sind überzeugt, dass auch die gegenwärtigen Schwierigkeiten, die von der Natur verursacht wurden, dank der Einheit des Volkes überwunden werden. Wir werden die von den Naturunbilden betroffenen Ortschaften, Werke und Genossenschaften wiederaufbauen, wir werden dafür sorgen, dass sie noch stärker werden und eine noch grössere Produktion liefern als bisher. (Langanhaltender Beifall.) Wir kennen die Gefühle unseres Volkes, wir kennen sein Vertrauen in die Partei, doch die Bekundungen dieser Tage haben mir ein übrigesmal bestätigt, wie eng geschlossen unsere ganze sozialistische Nation zur . Partei steht, welch grosse Kraft unsere' sozialistische Gesellschaftsordnung bildet, die dem Volk einen breiten Weg zu einem würdigen Leben erschlossen und es unbesiegbar gemacht hat. (Starker Beifall.) Wir wissen auch, welches Ansehen und welche Sympathie das rumänische Volk und unser Vaterland: in der Weltarena besitzen ; die Bekundungen der Sympathie und Solidarität wie auch die Unterstützung. die seitens Dutzender Völker aus aller Welt eingetroffen sind — aus den sozialistischen Ländern, aus anderen Ländern, seitens zahlreicher Staatschefs und Politiker, seitens zahlreicher internationaler Organisationen. Wirtschaftsorganisationen und ausländischer Firmen, seitens Bürger aus verschiedenen Staaten —. haben ein übrigesmal bewiesen, wie gross dieses Ansehen ist. Es hat sich erneut gezeigt, wie grosse Sympathie unser Volk in der Welt geriiesst. und zwar dank der von unserer Partei und von unserem Staat geführten marxistisch-leninistischen Politik, einer Politik der Freundschaft und Zusammenarbeit mit allen sozialistischen Ländern, mit allen antiimperialistischen Kräften, mit allen Völkern der Welt. (Starker Beifall : im Sprechchor wird gerufen „RKP — RKP“.) Ich möchte von hier in Jassy allen denjenigen danken, die in diesen Tagen schwerer Prüfungen für unser1 Volk ihre Gefühle der Freundschaft und Solidarität bekundeten und uns ihre Hilfe gewährt haben. Wir danken ihnen und versichern sie unserer Freundschaft und Wertschätzung. In all dem sehen wir auch einen Ausdruck des Wunsches der Völker, in Frieden und Zusammenarbeit zu leben. (Starker Beifall.) Ich habe nicht die Absicht, mich jetzt mit den internationalen Problemen zu befassen. kann jedoch nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass wir in diesen Tagen trotz der Schwierigkeiten, die unser Land durchsteht, Zeit gefunden haben, um mit den sowjetischen Genossen zusammenzukommen. Den Besuch, den ich mit anderen Genossen in Moskau abstattete, die Treffen mit Genossen Breshnew und anderen Führern der Kommunistischen Partei der Sowjetunion sind dazu angetan, die Beziehungen der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen unseren Parteien und Völkern noch mehr zu entwickeln. Dieses Treffen war vor längerer Zeit, bereits bei dem Besuch, den wir im vorigen Herbst der UdSSR abstatteten, festgelegt worden. Es war genau für den April, ungefähr zu dem Zeitpunkt, an dem es auch stattgefunden hat. festgelegt worden. Wir haben es für gut und notwendig befunden, diesen Besuch zu machen. Wir begaben uns zu diesem Treffen mit dem aufrichtigen Wunsch, zur Entwicklung der Beziehungen zwischen unseren Parteien und Völkern, zur Verstäi'kung der Zusammenarbeit zwischen den kommunistischen und Arbeiterparteien aus alien sozialistischen Ländern beizutragen. Wir hegen die Überzeugung, dass dieses den Interessen aller sozialistischen Staaten — also auch denen Rumäniens und der Sowjetunion —, den Interessen aller kommunistischen Parteien, der internationalen revolutionären Bewegung, aller antiimperialistischen Kräfte, der ganzen Menschheit entspricht, die sich zugunsten des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit aussprechen. (Starker Beifall ; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu — Ceauşescu“.) In unserer Innen- und Aussenpolitik werden wir weiterhin mit aller Entschlossenheit die Direktiven dés X. Parteitags unserer Partei im Hinblick auf den Aufbau der allseitig entwickelten sozialistischen Gesellschaft durchführen, . da dies sowohl den Hauptinteressen des rumänischen Volkes als auch der allgemeinen Sache des Sozialismus und des Friedens in aller Welt entspricht. (Starker Beifall.) Wir werden auch weiterhin mit aller Entschlossenheit für die Entwicklung der Zusammenarbeit mit allen sozialistischen Ländern eintreten, wir werden konsequent dafür wirken, dass die bestehenden Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten der Vergangenheit angehören. Wir sind überzeugt, dass dies erreicht werden kann, und wir werden ohne Unterlass kämpfen, um die Festigung der Einheit aller sozialistischen Länder sicherzustellen. (Starker Beifall.) Überdies wünschen wir die Beziehungen zu den kommunistischen und Arbeiterparteien im Sinne »’«r marxistisch-leninistischen Prinzipien, der Gleichberechtigung und der Achtung des Rechtes einer jeden Partei, ihre politische Linie selbständig zu bestimmen, zu entwickeln, da wir der Meinung sind, dass nur auf dieser Grundlage der allgemeine Fortschritt der internationalen und kommunistischen Arbeiterbewegung sichergestellt, die internationale Solidarität aller Werktätigen gefestigt werden kann. (Starker Beifall.) Wir werden weiterhin , dahin wirken und unseren Beitrag erbringen, damit die Kriegsherde in Indochina und in Nahost gelöscht werden, der Frieden in diesen Gebieten wiederhergestellt wird, damit die internationale Zusammenarbeit entwickelt, die Völkerrechtsnormen von allen Staaten eingehalten werden. Wir werden mit aller Entschlossenheit wirken, damit, die Prinzipien von Gleichberechtigung, Achtung der. nationalen Unabhängigksit und Souveränität, von Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten sich durchsetzen, um jedem Volk das Recht zu sichern, seine Entwicklung allein und ohne jede Einmischung von aussen zu bestimmen. (Langanhaltender Beifall.) Wir hegen die feste Überzeugung, dass die Kräfte, die sich heute für Zusammenarbeit und F rieden aussprechen, stärker sind als die Kräfte des Imperialismus, dass sie, indem sie geeint, entschlossen und beharrlich Vorgehen, den Frieden sicherstellen werden. Das rumänische Volk wird seinen vollen Beitrag zur Verteidigung des Friedens, zur Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit und zum Sieg des Sozialismus erbringen. (Starker Beifall, Hochrufe; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu — Ceauşescu“.) Liebe Genossen ! Überall — sowohl in den Kreisen, die ich heute besuchte, als auch in anderen Teilen des Landes, wo ich vor kurzem gewesen bin — haben viele von denen, mit denen ich zusammenkam, meinen Namen im Sprechchor gerufen. Ich sehe darin einen Ausdruck des Vertrauens in unser Zentralkomitee, in die Politik der Partei. in die Tatsache, dass ich in der mir von der Partei und vom Volk anvertrauten Arbeit bemüht bin, die Aufgaben ehrenvoll zu erfüllen. Ich möchte Ihnen versichern. dass es für mich nichts gibt, was höher steht als die Interessen der Partei und des Volkes, als der Kampf für den Sieg des Sozialismus und des Kommunismus in unserem Vaterland und in der ganzen Welt! Ich werde alles unternehmen,-was hierfür möglich ist ! (Starker Beifall ; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu und das Volk“.) Gestatten Sie mir, Genossen, Ilmen abschliessend von ganzem Herzen viel Erfolg in Ihrer Tätigkeit zu wünschen, einer Tätigkeit, die in diesem Jahr noch angespannter sein muss und sich mit noch grösserer Kraft entfalten muss. Ich wünsche Ihnen, Ihre Vorhaben unter den besten Bedingungen zu verwirklichen ! Allen wünsche ich viel Gesundheit und viel Glück ! (Starker langanhaltender Beifall ; minutenlang ertönen Ovationen und Hochrufe; im Sprechchor wird gerufen „Ceauşescu — Ceauşescu“, „RKP — RKP“.) „Nicovala“-Schlosser helfen Seidenwebern Grosseinsatz zur Wiederinstandsetzung des Schässburger Textilkombinats Schässburg (NW). — Von allen Betrieben der Stadt wurde das Textilkombinat mit -seinen drei Fabriken vom Hochwasser am schlimmsten in Mitleidenschaft gezogen. Millionenschäden sind durch den Ausfall der Produktionsmittel und durch die Materialveriuste entstanden. Die ganze Belegschaft des Betriebs, von der Weberin bis zum Generaldirektor, vom Maschinenschlosser bis zum Chefingenieur, steht nun im Grosseinsatz, um die Einheiten und Abteilungen so rasch wie möglich wieder betriebsklar zu machen. Das grösste Augenmerk gilt in erster Linie der Instandsetzung der Webstühle. Die Seidenfabrik „6. März“ ist die grösste Einheit des Kombinats. Hier sind alle Abteilungen überschwemmt worden. In der grossen Halle stand das Wasser über zwei Meter hoch. Darin 120 Webstühle, die nur vor zwei Jahren in der Weberei montiert wurden und für die unser Staat 4 Millionen Lei verausgabt hat. Auf die Instandsetzung dieser Webstühle sind die Hauptkräfte konzentriert. Vierzehn Facharbeitergruppen unter Leitung von je einem Meister säubern und reparieren die Maschinen. Die Arbeit ist sehr mühevoll. Bis die sehr empfindlichen Maschinen vom Schlamm und Schmutz gereinigt, die mechanischen und technologischen Proben sowie andere Arbeiten durchgeführt sind, vergehen neun Tage. Die Arbeit kann nicht übereilt werden. Das wissen die Meister der Fabrik, die mit ihren grösstenteils aus Maschinenschlossern der „Nicovala“ gebildeten Mannschaften je acht bis neun Webstühle pro Mannschaft instand setzen wollen. Die Mannschaften der Meister Pompil Pascu, Andreas Wagner, Heinrich Weither, Augustin Manie, Egon Schmidt, Fritz Theil, Michael Féder und Ştefan Dragomir verpflichteten sich, die Instandsetzungsarbeiten nach einem von der Kombinatsleitung festgelegten Diagramm so zu staffeln, dass Anfang Juli alle Webstühle wieder arbeiten. Auf ihren Vorschlag hin wurden jedem Webermeister, der eine Reparaturgruppe leitet, die Maschinen seines Arbeitsbereichs zugeteilt, für die er normalerweise sowieso verantwortet und die er besser kennt. Durch Vermittlung des Ministeriums für Leichtindustrie hat der Betrieb eine materielle Unterstützung von der westdeutschen Botschaft zugesagt bekommen, da fast alle Maschinen der Seidenfabrik von verschiedenen Firmen der Bundesrepublik Deutschland stammen. Sie soll in der Lieferung von Ersatzteilen für die beschädigten Maschinen bestehen. Ebenso werden westdeutsche Fachleute eintreffen, um technischen Beistand zu leisten. Es war einmal die neueste Schule der Stadt Schüler helfen ihren Mitschülern, die Spuren des Wassers zu tilgen / Der Schüler Franz Keul schwamm in ein Haus und rettete Akten Die Zehnklassenschule Nr. 6 in der Aurei-Vlaicu-Strasse in Mediasch steht mitten im Überschwemmungsgebiet. Einmal war sie die neueste Schule der Stadt. Im Hintergrund ist der Bussder Berg mit seinem schönen Tannenwald. Ein beliebter Ausflugsort der Schüler. In den Frühjahrsferien waren sie zum letzten Mal dort. Im Schulhof standen junge Bäume, di? die Kinder im Frühjahr gepflanzt hatten, und die Blumenbeete wurden sorgfältig gepflegt. Auch einen Sportplatz hatte die Schule. Das Wasser verwüstete den Hof, drang ins Untergeschoss der Schule, stand 24 Stunden lang 80 cm hoch in Klassenräumen, im Sekretariat, im Direktorzimmer. In der Eingangshalle aufgeschichtete Parkettbrettchen und eine grosse Tafel mit Kinderzeichnungen. Sieben Tage nach dem grossen Wasser — nach fünf Tagen „Ferien“ — hat man den Unterricht wieder aufgenommen. Man lernt, wie man kann. Wer Bücher hat, gibt sie den anderen, die keine mehr haben. Günther Hermann aus der IV. B-Klasse zum Beispiel hat keine mehr. Er stand mit seiner Schwester und mit seinen Eltern mehrere Stunden im Türrahmen. Das Haus war über ihrem Kopf zusammengefallen. „Nur die Wasch- und die Nähmaschine haben wir gerettet“, erzählt er. Regine Steiner aus der Nachbarschaft leiht ihm vorläufig ihre Schulbücher. „Von den 575 Schülern unserer Schule wurden 313 vom Wasser heimgesucht. 96 haben kein Zuhause mehr“, sagte der stellvertretende Schuldirektor Eduard Schmidt, der gemeinsam mit den Lehrern und Professoren — Lehrer Weinrich und Schoger leisteten vielleicht die meiste Hilfe, da sie selber vom Hochwasser nicht betroffen wurden — die Schule wieder in Ordnung gebracht hat. „192 Kinder haben keine Schulbücher mehr.“ Helmut Orendi ist der „Chef“ einer Gruppe von Jungen und Mädchen, die ihrem Kollegen Gerhard Maurer und dessen Eltern helfen, die Trümmer seines Elternhauses wegzuräumen. Franz Keni aus der VI. C, ein guter Schwimmer, schwamm während des Wassers durchs Fenster in ein Haus und rettete die Akten des Besitzers ; Ion Baba, Speranţa Holerga, Ion Dean, Walter Fleps sind nur einige der Jungen und Mädchen, die Ralfen, die eigene Schule, wieder in Ordnung zu bringen, und nun den vom Hochwasser heimgesuchten Kollegen Hilfe leisten. Die Mediascher Schüler sahen in diesen schweren Tagen nicht tatenlos zu. Sozusagen ein gutes Viertel der Stadt — 31 Strassen — wurde bei der ersten Überschwemmung unter Wasser gesetzt. Beim zweiten Mal drang das Wasser nicht so weit vor. 155 Häuser sind zusammengefallen, vier Zementbrückeri schwemmte die Kokel hinweg, drei Tote, sieben Vermisste. Fünf Unterrichtseinheiten wurden vom Wasser betroffen. Die 6er Schule hatte am meisten gelitten. Jetzt lernen die Schüler wieder.. Und nachmittags helfen sie, damit die Strassen rings um die Schule wieder schön werden. Bald werden sie auch in ihrem Schulhof neue Bäumchen pflanzen können. A. F. i. Die Donau fliesst nicht durch T ulcea Beton- und Basaltmauer schützt die Stadt / Das Delta schon seit Wochen Überschwemmt / Von unserem Berichterstatter Heinrich Lauer Wer in Tulcea das Schiff verlässt, geht heute nicht bergauf, sondern bergab in die Stadt. Die schwimmende Anlegestelle ist wohl zwei Meter höher als die unterste Treppe des Hafengebäudes ; und wenn ein grösserer Frachter vorbei nach Galatz fährt, so sind seine Aufbauten höher als das Hafengebäude — kein Wunder, denn die Donau selbst ist höher als die Strassen im Hafenviertel. Es liegt in der Physik des Wassers, dass es zunächst die unterirdischen Schleichwege zur Stadt suchte. Schon vor mehreren Tagen, so erzählen Arbeiter am Hafen, ging plötzlich mitten in der Stadt ein Kanaldeckel hoch, dem eine Wasserfontäne folgte. Das Zeichen war unmissverständlich. Die Reaktion folgte sofort : Jede Kanalöffnung erhielt eine trichterförmige Einfassung, so dass die Donau nicht auf diesem Weg in die Stadt kommen kann. In unmittelbarer Nähe des neuen und sehr schönen Hotels an der Donau-Promenade, die jetzt unter Wasser steht, erhöhen Arbeiter gerade so einen Betontrichter. Der Maurermeister sagt uns: „Steigt die Donau um eine Handbreit, so lege ich einen Stein zu, steigt sie höher. lege ich zwei Steine drauf.“ Das Prinzip der kommunizierenden Röhren wird hier sehr anschaulich in Grossformat demonstriert. In der gleichen Höhe mit diesen Trichtern, einen knappen Meter über dem Ufer, erstreckt sich auch die neue Kaimauer, deren Mörtel zwischen den blauen Basaltsteinen noch nicht getrocknet ist. Der Maurer sagt : „Da kann die Donau nicht durch.“ Hinter dem. Hafengebäude geht der Basalt in Beton über — auch hier nur einen knappen Meter hoch. Die Erklärung: Bei der Breite, die der Strom hier und weiter meerwärts hat, kann das Wasser nicht so sprunghaft und nicht so gewal-tig ansteig'en wie in schmalen Flussauen, wo es sich seitlich nicht verlaufen kann. Eine meterhohe Flutwelle in Binnenflüssen verflacht sich in ihrem Lauf bis zur Mündung des Stroms auf Zentimeter — auf kritische Zentimeter allerdings für den Landstrich östlich von Tulcea, der gerade nur diese wenigen Zentimeter über das Wasser hinausragt, überhaupt Land auf Gnaden des jeweiligen Wasserstands ist. So wenig Land wie in diesen Stunden hat der Strom seit 73 Jahren nicht mehr übriggelassen. Mit einem Motorboot des Hafenkommandanten fahren wir deltawärts. Die Stelle, wo der Sf.-Gheorghe- Arm abzweigt, ist bei diesem vielen Wasser nicht mit Sicherheit zu bestimmen. In der Nähe der Ortschaft Partizanul (welch besondere Bedeutung der Begriff Ortschaft in solch beklemmender Ümwelt des Wassers erhält !), die sieh am Sulina-Arm, man könnte sagen festklammert, entdecken wir einen Streifen Land, so breit wie ein Pferd und etwa 20 Pferdelängen lang. Ein paar Schweine, ein Pferd und einige Schafe sind darauf und weiden das Gras ab. Das Pferd macht ein paar Schritte vorwärts, und wenn es ihm einfallen sollte, sich zu wenden, macht es sich die Hufe nass. In Partizanul, das noch trocken ist, obwohl bereits 70—80 Zentimeter unter dem Wasserstand der Donau (es ist dammgeschützt), aber hinterrücks vom Wasser überfallen werden kann, das den Deich hinter dem Dorf umgeht, kommen die Kinder eben aus der Schule. Am jenseitigen Ufer des Sulina- Arms steht die Ortschaft Ilgani bis zu den Hüften im Wasser, und dazwischen — es ist wie eine Fata Morgana — steht ein Mann in Gummistiefeln und streicht die Fensterrahmen seines Hauses mit jener schönen blauen Farbe, mit der die Lipovener und Rumänen des Donaudeltas, diese prächtigen Fischersleute, Türenstöcke und Fensterläden zu streichen pflegen. In den Höfen hüpfen Kinder durch das Wasser, eine Glucke hat sich mit ihren Kücken auf dem merkwürdig unerschütterlichen Misthaufen eingerichtet, während aus manchem Hof ein Fischerboot herausgerudert wird, das keineswegs rí?« -3 T-----------J___ ___ *-**•'- AlttUU UU XJCUtC, auuucui -- JCiUSl VClständlich — das bereitgelegte Netz birgt. Es ist die Zeit, da man den Donauhering fängt. loan Ichim, der Zweite Kapitän des Tulceaer Hafens, unser Begleiter, lächelt, da er unsere Fassungslosigkeit bemerkt: „Wir sind hier im Delta — das dürfen Sie nicht vergessen. Hier kommt das Wasser oft über die Schwelle ; so lange der Fischer einen trockenen Ofen und einen dichten Kahn hat, geht er da nicht raus.“ Allein in den Ortschaften, wo „der Ofen nicht trocken“, wo es einfach keine Bleibe gibt, verhessen die Leute ihr Heim : in Sälceni, in Plaur, in Ilgani de Jos. Grösstenteils auf schwimmenden Schlafräumen liessen sie sich unterbringen — niemand will den Strom aus den Augen verlieren. Von rund 1700 überschwemmten Gebäuden (in 25 Ortschaften, davon zehn gänzlich überflutet) waren bis zum 24. Mai 320 Häuser zerstört. Nur 759 Familien waren bis zu diesem Zeitpunkt evakuiert, kein einziges Menschenleben ging verloren. Zur Zeit sind elf Schlepper in Aktion, um alles an Mensch und Vieh, Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, soweit sich dies als notwendig erweist. Neben den Ortschaften, die entschlossen sind, sich zu halten — dazu gehört auch Suli na. das äussere Tor des Deltas —, gibt es eine Reihe eingedeichter Gebiete (Landwirtschaft, Fischzucht, Schilfausbeutung), die zu schützen sind. Zur Zeit werden jedenfalls die Viehherden aus der Gefahrenzone evakuiert. Denn der Höchststand der Donau tritt in einer Woche ein, und da ist es ungewiss, ob die letzten Deiche des Deltas, die weder-aus Boten noch aus Basalt wie jene von Tulcea sind, standhalten werden. Der Wasserstand der Donau ist annähernd einen halben Meter höher als die Ufer promenade von Tulcea Foto : der Verfasser Seite 3 Arader Betriebe machen Rückstände wett Im Wcggonwerk 17 Millionen Lei Zusatzprodukiion / 20 Hochdruckpumpen fUr überschwemmte Gebiete Arad (NW). — Die Bewohner der Stadt und des Kreises Arad sind mit- erhöhtem Einsatz dabei, die durch Hochwasser und Arbeltsausfall entstandenen Schäden wettzumachen. Die meisten Strassen und Eisenbahnstrecken sowie zahlreiche Brükken wurden bereits instand gesetzt, die Stromzufuhr für die Dörfer Bîrzava, Cäpruţa, Bătuţa, Şuliţa, Bălcescu und Stejaru in Ordnung gebracht und die wichtigsten Telefonverbindungen wieder her,gestellt. In der Landwirtschaft werden alle Massnahmen getroffen, um die vom Wasser zerstörten Kulturen durch Wiederanbau zu ersetzen und die evakuierten Tiere wieder zurückzubringen. Einen grossen Beitrag zur Beseitigung der Schäden leisten die Arader Industriebetriebe. Die Belegschaft der Waggonwerke z. B. hat sich in einer Versammlung verpflichtet, die durch den Produktionsausfall entstandenen Rückstände noch im Juni wettzumacheh und bis Jahresende über ihre Verpflichtungen hinaus eine Zusatzproduktion Von 17 Millionen Lei zu erstellen. Das Kombinat für Holzverarbeitung wird seine Jahresverpflichtungen um 5 Millionen Lei überbieten und . eine realisierte Warenproduktion von zusätzlich 10 Millionen Lei liefern. Ein grosser Teil davon ist für den Export bestimmt. Dass diese Verpflichtungen äusserst ernst genommen werden, zeigen uns die Ergebnisse der letzten Tage. Allein am Sonntag wurden im Waggonwerk 15 Waggons fertiggestellt und auf Probefahrt geschickt sowie 13 Waggons für die Endfertigung vorbereitet. Die an diesem Tag erstellte Bruttoproduktion übersteigt 600 000 Lei. Die Textilarbeiter erzeugten nur in der Nachtschicht 100 000 Meter Gewebe. Die Arbeiter des Reparaturwerkes haben 20 Hochdruckpumpen über ihre Planaufgaben erzeugt und in Gebiete geschickt, wo sie zur Evakuierung des Wassers von den Feldern eingesetzt werden.