Neuer Weg, 1971. május (23. évfolyam, 6837-6862. szám)
1971-05-23 / 6856. szám
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Mai 1971 Einzelpreis 30 Bani < Slavici-Gesellschaft in Schiria Ausländische Gäste beim Arader Kulturfrühling Von unserem Korrespondenten Martin Schmidt Arad. — Für die Bewohner der Weinbaugemeinde Schiria hatte der diesjährige Arader Kulturfrühling eine ganz besondere Bedeutung. In einem festlichen Rahmen und unter Teilnahme namhafter Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller wurde hier in dieser Gegend mit reicher kultureller Tradition — es ist die Heimatgemeinde von loan Rusu-Şirianu, loan Slavici und Emil Monţia — die erste Kulturvereinigung des Kreises Arad gegründet. Bürgermeister Theodor Petcovici sprach vor zahlreichen Dorfbewohnern, die zur Gründungsfeier kamen, über den Sinn und Zweck dieser Vereinigung. In Anerkennung des grossen Sohnes der Gemeinde und gleichzeitig als eine Verpflichtung für eine gute Arbeit schlug er vor, die Vereinigung „loan Slavici“ zu nennen, was mit grossem Beifall angenommen wurde. Sodann wurde das Statut der Kulturvereinigung genehmigt und ein Leitungskollektiv gewählt. Ein bedeutendes Ereignis, diesmal für das Arader Publikum, war auch die Filmgala, die der Cineclub im Haus der Freundschaft veranstaltete. Die Filmamateure zeigen sieben Streifen, und es ist bestimmt kein Zufall, dass ihre Filme in letzter Zeit mehrere Preise und Anerkennungen bei verschiedenen Wettbewerben erhalten haben. Die Dokumentarstreifen „Der Regen fällt nicht vom Himmel“ (erster Preis beim Landesfestival), „Die Helden von der Marosch“, „Augenblicke im Leben“ (über die Überschwemmung), „Zeichnungen auf dem Asphalt“ und „Männlich oder weiblich“ sollten nicht nur in Arad gezeigt werdend Der Freitag war auch mit dem Auftritt ausländischer Künstler verbunden. Im Staatstheater gab eine Schauspielergruppe aus Sabatz (Jugoslawien) Branislav Nisics „Doktor der Philosophie“ und das Jókai-Theater aus Békéscsaba (Ungarn) in Chişineu Criş „Technische Störung“ (Adáshiba) von Szakony Károly. Heute Ende der Musiktage Temesvár (NW). — Mit der Gastvorstellung der Bukarester Rumänischen Oper werden heute Abend im Opernhaus der Stadt die Temesvarer Musikfesttage abgeschlossen. Das hauptstädtische Ensemble führt unter der Stabführung von Cornel Trăilescu die Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Rossini auf. Von den gestrigen Veranstaltungen im Rahmen der „Musiktage“ ist vor allem das Konzert der amerikanischen Cellistin Marion Davies zu nennen. Die Künstlerin spielte in Begleitung der Temesvarer Philharmonie „Banatul“ Tschaikowskis „Variationen auf ein Rokoko-Thema für Cello und Orchester“. Partei- und Regierungsdelegation unter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu besucht die Mongolische Volksrepublik Auf Einladung des Zentralkomitees der Mongolischen Revolutionären Volkspartei und der Regierung der Mongolischen Volksrepublik wird eine Partei- und Regierungsdelegation der Sozialistischen Republik Rumänien unter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates, der Mongolischen Volksrepublik in der zweiten Junihälfte d. J. einen offizeilen Freundschaftsbesuch abstatten. Rundtischgespräch im Blauen Stadthaus Hermannstädter Tage der Medizin : 75 wissenschaftliche Mitteilungen zur Debatte .Von unserem Korrespondenten Oskar Bock Hermannstadt. — Zwei Tage lang stand die Stadt am Zibin im Zeichen der „Tage der Medizin“, eine wissenschaftliche Veranstaltung, an der sich ausser Fachärzten des Kreises Hermannstadt auch Gäste aus verschiedenen Landesteilen und den Universitätszentren Bukarest, Klausenburg, Temesvár und Tg.-Mureş beteiligten. Die Eröffnungsfeier fand, wie bereits berichtet, Freitag im Saal des Hermannstädter Staatstheaters statt. In den dabei gehaltenen Ansprachen wurde darauf hingewiesen, dass die „Tage der Medizin“ eine langjährige Tradition der Hermannstädter Ärzteschaft weiterführen wollen. Zum erstenmal wurden die „Tage“ von einer Gruppe Hermannstädter Ärzte, der u. a. Iosif Stoichiţă, Nicoiae Hozan, loan Cosma, Cornel Manta und Gheorghe Preda angehörten, im Jahre 1933 veranstaltet. Bereits damals haben die Hermannstädter Ärzte engere Beziehungen zu der wissenschaftlichen Tätigkeit der medizinischen Universitätszentren des Landes angestrebt. Mit Beginn des Jahres 1949 — dem Gründungsjahr der Gesellschaft für Medizinische Wissenschaften — erfuhr auch die medizinische Forschungstätigkeit in Hermannstadt einen neuen Aufschwung. Hier wurde eine der ersten Zweigstellen dieser Gesellschaft gegründet, die seither eine erspriessliche Tätigkeit entfaltet hat. Dieses geht auch daraus hervor, dass die Hermannstädter Zweigstelle für Medizinische Wissenschaften mit der Veranstaltung einer Reihe wichtiger wissenschaftlicher Tagungen betraut wurde. 1952 fand b'er der erste Landeskongress der Kinderärzte, 1953 die Landesberatung der Psychiater, 1962, 1964 und 1966 die Landesberatung der Ohren-, Nasen-, Halsspezialisten statt. Die Hermannstädter „Tage der Medizin“, die 1969 wieder als ständige Einrichtung im wissenschaftlichen Leben der Stadt am Zibin aufgenommen wurden, sind nach der Kulturwoche „Cibinium“ und der „Protehnica“-Reihe die dritte sich alljährlich wiederholende Veranstaltung zur Verwertung wertvoller Traditionen. Die in diesem Jahr vorgelegten 75 wissenschaftlichen Mitteilungen behandelten Themen im Zusammenhang mit der „Verhütung und Behandlung von chronischen degenerierenden Krankheiten“ sowie „Probleme des Gesundheitsschutzes von Mutter und Kind“. Während sich rund 20 Fachärzte aus Bukarest, Klausenburg, Tg.-Mureş, Kronstadt, Mediasch und Hermannstadt Samstag im Rahmen eines Rundtischgesprächs im Blauen Stadthaus mit Fragen der Fehlgeburten und deren Ursachen auseinandersetzten, verfolgten andere Teilnehmer beim Sitz der Gesellschaft für Medizinische Wissenschaften eine Vortragsreihe über die geschichtliche Entwicklung des Gesundheitswesens in Hermannstadt. Zu Ehren der Gäste fand im Saal des Staatstheaters ein Festkonzert statt, das hauptsächlich von Hermannstädter Ärzten bestritten wurde. * Rundschau international Erste Akte der Anti-Mafia-Kommission Auch gegen Behörden soll ermittelt werden Rom. — Eine erste ernsthafte Aktion gegen die Mafia auf Sizilien kann nun beginnen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit, nach der Ermordung des Staatsanwaltes Scaglione in Palermo durch bisher noch unbekannte Mafiosi, öffnet die parlamentarische Anti-Mafia-Kommission ihre Geheimarchive. Erste Berichte, die sie dem Staatsoberhaupt schon vorher mit dem Gebot strenger Vertraulichkeit übergeben hatte, wurden dadurch jetzt bekannt. Andere, vermutlich noch wichtigere Untersuchungsergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet. Aus den ersten Resultaten geht hervor, dass hohe Gerichts- und Polizeibeamte in Palermo, aber auch der ermordete Staatsanwalt Dr. Scaglione, sich im Kampf gegen die Mafia nicht korrekt verhalten haben. Vielfach haben sie unerlaubte Amtshandlungen begangen. Höchste Stellen der Verwaltung auf Sizilien sind durch diese Berichte kompromittiert. Schon vor ein paar Tagen beauftragte daher der höchste Magistrat von Rom den Staatsanwalt von Genua mit der Behandlung des Falles Scaglione. Bisher weiss man über die Täter und über die Hintergründe aber noch ebensowenig wie über den vor Monaten verschwundenen Journalisten De Mauro, der über die Mafia zu viel wusste und schreiben wollte. Aber auch über die Motive für angeblich nicht korrektes Verhalten mancher Beamten weiss man noch nichts Eindeutiges. Die neuen Dokumente der Anti-Mafia- Kommission zeichnen das Bild einer ganz neuen Mafia auf Sizilien, einer Luxus- Mafia von schwerreichen Händlern, die auch hohe Staatsbeamte . zu terrorisieren vermochte, die ihre Drahtzieher aber auch in den Parteien und in politischen Kreisen Roms hatte und vermutlich noch hat. Die Gewinne dieser Händler stammen meist aus dem Zigaretten- und Drogenschmuggel sowie aus Bestechungs- und Erpressungseinnahmen. Die so erzielten Einnahmen werden grösstenteils in die Bauindustrie investiert und hier durch gewissenlose Spekulationen, erpresste Baulizenzen und Betrug mit Baumaterial verhundertfacht. Die neue Machtstellung der Mafia ergibt sich vor allem aus dieser neuen Verbindung von Schmuggel, Bestechung, Erpressung und Bauspekulation auf hoher Ebene. In Palermo stehen bekannte Namen auf dem Spiel. Von weiteren Veröffentlichungen der Anti-Mafia verspricht man sich Sensationen. Die Steuerbehörde von Palermo hat jetzt mit einer Untersuchung über die Quellen von Einnahmen der „Neureichen“ in Palermo und Umgebung begonnen. Das Netz zieht sich zusammen. Ein bekannter Luxus- Mafioso, ein gewisser Toto Greco, ist bereits geflohen. Er wird von Interpol gesucht Staatsratsvorsitzender Nicoiae Ceauşescu empfing Aussenminister der Republik Chile, Clodomiro Almeyda Freitag, den 21. Mai, empfing der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicoiae Ceauşescu, den Aussenminister der Republik Chile, Clodomiro Almeyda, der unserem Land einen offiziellen Besuch abstattet. Dem Empfang wohnte Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrates, bei. Ferner waren anwesend : Aussenminister Corneliu Mänescu, Aussenhandelsminister Cornel Burtică, Bujor Almăşan, Minister für Bergbau, Erdölindustrie und Geologie, sowie der Erste Stellvertretende Aussenminister, George Macovescu. Chilenischerseits nahmen teil : Julio Homero Luciano Ruiz de Loizaga, Botschafter der Republik Chile in Bukarest, und Hugo Cubillos, Botschafter, Stellvertretender Generaldirektor im Aussenministerium der Republik Chile. Im Laufe der Unterredung, die bei dieser Gelegenheit stattfand, wurde die günstige Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sozialistischen Republik Rumänien und der Republik Chile sowie der gemeinsame Wunsch hervorgehoben, die vielseitige Zusammenarbeit beider Länder im Interesse des rumänischen und chilenischen Volkes, der Zusammenarbeit und des Weltfriedens zu entwickeln und auszuweiten. Zugleich wurde ein Meinungsaustausch über einige aktuelle Fragen des internationalen politischen Lebens vorgenommen. Das Gespräch verlief in herzlicher, freundschaftlicher Atmosphäre. Staatsratsvorsitzender gab Diner zu Ehren Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicoiae Ceauşescu, gab Freitag mittag zu Ehren des Aussenministers der Republik Chile, Clodomiro Almeyda, ein Diner. Rumänischerseits nahmen teil : Ion Gheorghe Maurer, Dumitru Popescu, Aussenminister Corneliu Mänescu, die Minister Bujor Almăşan, loan Avram, Mihail Florescu und Cornel Burtică, Erster Stellvertretender Aussenminister George Macovescu und Andrei Ştefan, Erster Stellvertretender Abteilungsleiter beim Zentralkomitee der RKP. Chilenischerseits waren anwesend : Julio Homero Luciano Ruiz de Loizaga, Aussenministers Hugo Cubillos, Kurt Dreckmann, Botschafter, Erster Stellvertretender Präsident der Korporation für Wirtschaftliche Entwicklung, Fernando Belloni, Botschafter, Kabinettsdirektor des Aussenministers, Rubens Cespedes, Stellvertretender Leiter des Planungsamtes, Mario Silbermann, Beratender Minister, Stellvertretender Präsident der Korporation für Wirtschaftliche Entwicklung, Juan Ibanes, Leiter des Amtes für Informationswesen und Rundfunk beim Präsidium der Republik Chile. Während des Diners hielt Genosse NICOLAE CEAUŞESCU eine Tischrede, in der er sagte : Ich möchte der Genugtuung unserer Partei- und Staatsf ührung über Ihren Rumänien-Besuch, über die zwischen Rumänien und Chile bestehenden günstigen Beziehungen Ausdruck verleihen. Wir verfolgen nach wie vor mit Interesse die Entwicklung der sozialen revolutionären Wandlungen in Chile, die Tätigkeit der Regierung der Volkseinheit und die des chilenischen Staatspräsidenten und freuen uns aufrichtig über die Ergebnisse, die Sie bei der sozialen und demokratischen Umgestaltung des Landes erzielen. (Fortsetzung auf Seite 5) Nicoiae Ceauşescu des chilenischen 70 Jahre Temesvarer „Banatul“ Temesvár (NW). — Şamstag nachmittag feierte Temesvars grösste Schuhfabrik „Banatul“, den Temesvarern auch unter den früheren Namen „Turul“ oder „Dermata“ bekannt, ihr 70jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird im Betriebsklub eine Ausstellung gezeigt, die in zahlreichen Fotos ein anschauliches Bild der Entwicklung des Betriebs in den vergangenen 70 Jahren bietet. Das älteste Foto stammt aus dem Jahre 1902, also ein Jahr nach der Gründung, und zeigt eine Gruppe der ersten Facharbeiter der „Turul“. Interessant ist das ausgestellte reiche Angebot des Betriebs an Herren- und Kinderschuhen, von denen ein grosser Teil für den Export bestimmt ist, sowie die im Rahmen der Selbstausstattung in der „Banatul“ gebauten Maschinen. Bei der Feier, an der Vertreter der lokalen Partei- und Staatsorgane, der Leitung des Temesvarer Leder- und Schuhindustriekombinats sowie Veteranen der Fabrik teilnahmen, sprach Chefingenieur Gheorghe Boia über die Entwicklung des Betriebs. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Überwiegend veränderlich mit gewittrigen Regenschauern im Hügel- und Bergland, aber auch in Oltenien und Muntenien. Schwache bis mässige Winde. Nächtliche Tiefstwerte zwischen 6 Grad (Joseni, Miercurea Ciuc) und 19 Grad (Calafat). Tageswerte zwischen 14 Grad (Miercurea Ciuc) und 27 Grad (Giurgiu). Mittagstemperaturen in Bukarest bei 25 Grad. Weiterentwicklung: Das Wetter in Rumäniens steht weiterhin, unter dem Einfluss eines atmosphärischen Tiefs aus Nordeuropa. Dadurch gewittrige Regenschauer im Hügelland und in der nördlichen Landeshälfte ; im Südosten weiterhin warm bei schwach bis massig bewölktem Himmel. Nächtliche Tiefstwerte zwischen 5 und 15 Grad, Tageswerte 16 bis 26 Grad, im Südosten örtlich höher. Gebirge : Im allgemeinen leicht veränderlich bei schwach bis massig bewölktem Himmel. Gewitterneigung in höheren Lagen. Mässige, dann zeitweise böig auffrischende Winde. Temperatur im Sinken. Gemeinsames Kommuniqué über den Besuch der Delegation der Finnischen Kommunistischen Partei in der Sozialistischen Republik Rumänien Auf Einladung des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei besuchte eine Delegation der Finnischen Kommunistischen Partei unter Leitung des Genossen Arvo Aalto. Generalsekretär der Partei, vom 13. bis zum 20. Mai d. J. die Sozialistische Republik Rumänien. Der Delegation gehörten an die Genossen : Ossi Nurminen. Sekretär des ZK der FKP. und Kerttu Vainio. Sekretär des Distriktkomitees Helsinki der FKP. Während ihres Aufenthalts in der Sozialistischen Republik Rumänien besichtigte die Delegation der Finnischen KP in der Hauptstadt sowie in den Kreisen Argeş, Kronstadt und Prahova Industriebetriebe, soziale und touristische Einheiten. Die Delegationsmitglieder trafen mit Vertretern der Parteiund Staatsorgane sowie mit Werktätigen zusammen und wurden überall herzlich, freundschaftlich empfangen. Während ihres Besuchs führte die Delegation der Finnischen Kommunistischen Partei Gespräche mit einer Delegation der Rumänischen Kommunistischen Partei unter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei. An den Besprechungen beteiligten sich die Genossen : Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP. Mihal Gere, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees. Sekretär des ZK der RKP. Ghizela Vass, Abteilungsleiterin beim ZK der RKP, und Petre Constantin, Sekretär des Munizipalparteikomitees Bukarest. Beide Seiten hoben mit Genugtuung die weitere Entwicklung der Beziehungen kameradschaftlicher Freundschaft zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Finnischen Kommunistischen Partei hervor, ebenso die besonders ergebnisreiche Rolle der gegenseitigen Besuche, der Meinungsaustausche, Begegnungen und Gespräche zwischen den Vertretern beider Parteien und ihrer Leitung ; sie kamen überein, diese Beziehungen der Zusammenarbeit und Solidarität weiterhin zu festigen. Die RKP und die FKP bekundeten ihre Genugtuung über die positive Entwicklung der rumänisch-finnischen Beziehungen und äusserten die Entschlossenheit, auch in Zukunft für den Ausbau der politischen, ökonomischen. technisch-wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Rumänien und Finnland, entsprechend den Interessen beider Länder, der Sache des Friedens, der (Fortsetzung auf Seite 2) Tngesspiegel Symposion über Balneotherapie Eforie Nord. — Im Hotel „Europa“ in Eforie Nord fanden die Arbeiten eines Landessymposions über Balneotherapie statt. Dabei wurden vor allem Fragen der Behandlung von endokrinen Krankheiten in den Badeorten am Schwarzen Meer behandelt. Das Symposion gestaltete sich auch zu einem Austausch von Fachkenntnissen zwischen Balneologen und Endokrinologen. Brand gefährdete Thronschatz Teheran. — In Teheran gefährdete ein Grossbrand in der iranischen Nationalbank den Thronschatz, der in den Kellergeschossen aufbewahrt wird. Der ganze erste Stock der Notenbank wurde ein Raub der Flammen, wobei unzählige Dokumente vernichtet wurden. Man nimmt an, dass das Feuer gelegt wurde. Max Ernst wieder in Brühl Bonn. — Zum ersten Mal nach 20 Jahren kam der heute in Frankreich lebende 80jänrige Maler Max Ernst wieder in seine rheinische Heimat. „Dada-Max“, wie Max Ernst von seinen Verehrern genannt wird, weihte in seiner Heimatstadt Brühl bei Bonn einen Brunnen im Stadtzentrum ein, für den er die Figuren gestiftet hatte. Der Künstler hatte Deutschland 1922 als junger Mensch verlassen; seine Werke wurden in der Nazi-Zeit als entartete Kunst aus den Ausstellungen verbannt. Der zu internationalem Ruhm gelangte Künstler feierte nun Versöhnung mit seiner Heimat, wo er Lob und Ehrung mit höflicher Zurückhaltung entgegennahm. Autogramme in Bücher und Prospekte zu geben, lehnte Max Ernst ab. Calley-Antrag abgelehnt Washington. - William Calley, der wegen des Massakers von Song My zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilte US-Oberleutnant, wird während der Zeit der Berufungsabwicklung nicht auf freien Fuss gesetzt. Ein entsprechender Antrag des Offiziers wurde nun von der US-Armee zurückgewiesen. Sie gab bekannt, dass Calley weiter bei „leichter militärischer Bewachung“ unter Hausarrest steht. Aufstand im Gefängnis Kalkutta. — Bei einem Gefangenenaufstand in Kalkutta kamen 15 Gefangene ums Leben. 45 Insassen der Strafanstalt gelang die Flucht. 33 Strafvollzugsbeamte wurden bei dem Aufstand verletzt. Die Todesfälle sind darauf zurückzuführen, dass einige Gefangene von einer hohen Mauer sprangen. Aus inoffiziellen Kreisen verlautete dagegen, in dem Gefängnis seien Schüsse gefallen. Strafantrag nach Hochzeitsunglück Paris. — Das junge Ehepaar, bei dessen Hochzeitsfeier in dem kleinen nordfranzösischen Dorf Sailen wie bereits berichtet dreizehn Menschen ums Leben kamen, sowie der Vater der Braut, wollen Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung stellen. Unter den Opfern, die in einem unter dem Saal liegenden, acht Meter tiefen Brunnen ertranken, waren auch die Grossmutter und eine Tante der Braut. Inzwischen häufen sich die Vorwürfe gegen den Bürgermeister der 330 Einwohner zählenden Gemeinde. Wie bekannt wurde, soll es der Bürgermeister im vergangenen Herbst abgelehnt haben, den Saal von einer Untersuchungskommission auf seine Sicherheit überprüfen zu lassen. Er habe damals der zuständigen Behörde versichert, das Gebäude werde nicht mehr benutzt. „Goldene Scala“ an Karajan Rom. — Der berühmte Dirigent Herbert von Karajan ist mit dem internationalen Preis „Goldene Scala“ ausgezeichnet worden. Die 1965 erstmals vergebene Auszeichnung stellt eine Abbildung der Mailänder Scala in Gold dar. Der Preis soll Montag im Rahmen einer Feier in der Mailänder Oper an Karajan überreicht werden. Im Geiste der Zusammenarbeit und der Entspannung R umänien hatte in diesen Tagen den Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Gustav Heinemann, mit Gattin, Aussenminister Walter Scheel und andere offizielle Persönlichkeiten zu Gast. Dieser Besuch — wie hervorgehoben wurde, der erste offizielle Besuch eines westdeutschen Staatschefs in Rumänien und der erste, den der Bundespräsident in einem sozialistischen Land unternimmt — gab den hohen Gästen die Möglichkeit, das rumänische Volk, seine schöpferischen Fähigkeiten, seine kulturellen Traditionen näher kennenzulernen. Reisen in die Provinz, zu den moldauischen Klöstern und nach Kronstadt, vermittelten Kontakte mit der Bevölkerung. Die offiziellen Besprechungen, die in einer Atmosphäre der Herzlichkeit und des gegenseitigen Verständnisses verliefen, boten, wie das gemeinsame Kommuniqué feststellt, „Gelegenheit zu einem umfassenden Meinungsaustausch über den Stand und die Aussichten der bilateralen Beziehungen sowie über einige internationale Fragen von gemeinsamem Interesse". Als sozialistisches Land stellt Rumänien bekanntlich die Pflege der Beziehungen der Freundschaft, des Bündnisses und der Zusammenarbeit in den Mittelpunkt seiner Aussenpolitik. Gleichzeitig entwickelt es Beziehungen zu allen Staaten der Welt, ungeachtet ihrer Gesellschaftsordnung, in der klaren Erkenntnis, dass dies der friedlichen Koexistenz, Hauptforderung des internationalen Lebens unserer Tage, dient. Die 1967 zwischen Rumänien und der Bundesrepublik aufgenommenen Beziehungen haben sich, wie die beiden Seiten im Laufe der Besprechungen feststellten, günstig entwickelt und damit nicht nur der Verbesserung des Verhältnisses zwischen den beiden Ländern gedient, sondern auch den Prozess der Entspannung in Europa und die Normalisierung der zwischenstaatlichen Beziehungen gefördert. Der Besuch Präsident Heinemanns veranschaulicht, Wie der Vorsitzende des Staatsrates Rumäniens, Nicoiae Ceauşescu, bei dieser Gelegenheit feststellte, „deutlich den aufsteigenden Kurs, den die rumänisch-westdeutschen Beziehungen in den letzten Jahren erfahren haben, und in weiterem Sinne gehört er zu der Entwicklung, die die Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten, im Geiste der Achtung und des Respekts, der Gleichberechtigung, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegenseitigen Vorteils heute erfährt". Die Wirtschafts- und Handelsaustausche zwischen den beiden Ländern standen selbstredend im Vordergrund der Besprechungen. Sie haben im Laufe der letzten Jahre an Umfang zugenommen, Rumäniens Exporte in die Bundesrepublik erreichten 9,05 Prozent seiner Gesamtausfuhr, derselbe Prozentsatz betrug bei Importen 8,14 Prozent. Dennoch waren sich beide Seiten darüber einig, dass noch bedeutende Möglichkeiten in diesem Bereich bestehen. „Ich glaube, wir sind uns darüber einig", sagte Präsident Heinemann auf dem zu seinen Ehren gegebenen Diner, „dass das Erreichte kein Grund ist, sich zu bescheiden, dass es vielmehr ein Ansporn sein soll. Der lebhafte politische und fachliche Meinungsaustausch zwischen Vertretern unserer beiden Länder ist ein Zeichen dafür, dass wir uns auf einem guten Weg befinden." Es wurde denn auch vereinbart, dass die im Herbst zusammentretende Gemischte Kommission für Zusammenarbeit die konkreten Möglichkeiten für die Erweiterung der wirtschaftlichen und technisch-industriellen Kooperation sowie für eine Zusammenarbeit auf Drittmärkten untersucht. Der weitere Ausbau der Kontakte auf staatlicher und gesellschaftlicher Linie, Jugendaustausche und eine intensivere Zusammenarbeit im Bereich des Tourismus u. a. wurde ebenfalls vereinbart. Das rumänische Volk und an seiner Seite die deutsche Bevölkerung unseres Landes begrüssen die sich weitende Perspektive einer solchen Zusammenarbeit, da sie dem Aufbau dienlich ist, für den unser ganzes Volk im Einsatz steht und zu dem, wie Staatsratsvorsitzender Nicoiae Ceauşescu feststellte, die deutsche Bevölkerung ebenso wie die Rumänen, wie die Ungarn, einen besonders aktiven Beitrag erbracht hat. Die bei dieser Gelegenheit abgegebene Erklärung : „Die deutsche Bevölkerung erfreut sich wie alle Bürger des Vaterlandes derselben Rechte und hat zweifellos auch dieselben Pflichten, dieselben Perspektiven — die Perspektive eines freien, unabhängigen, glücklichen Lebens" ist eindeutig und illustriert ein übriges Mal die prinzipienfeste Nationalitätenpolitik unserer Partei und Regierung. Bei der Besprechung der internationalen Lage wurde ein breiter und nützlicher Meinungsaustausch, insbesondere über Fragen des Friedens und der europäischen Sicherheit, vorgenommen. Der bekannte Standpunkt unseres Landes, dass von der Anerkennung der Nachkriegsrealitäten in Europa ausgegangen werden muss, von der Notwendigkeit, alle Überbleibsel des Krieges zu beseitigen und die Beziehungen zwischen allen Staaten unseres Kontinents zu normalisieren, wurde bei dieser Gelegenheit erneut bekräftigt. In diesem Sinne werden im Schlusskommunique die Verträge zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik, zwischen Polen und der Bundesrepublik sowie die Verhandlungen zwischen der BRD und der DDR und der Beginn von Gesprächen zwischen der BRD und der CSSR positiv gewertet. Eine baldige Ratifizierung der Verträge würde das internationale Klima beträchtlich verbessern. Ein Beitrag zur Entspannung und Entwicklung der Zusammenarbeit in Europa wäre zweifellos die Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik seitens aller (Fortsetzung auf Seite 2)