Neuer Weg, 1971. május (23. évfolyam, 6837-6862. szám)

1971-05-23 / 6856. szám

f Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 bei, halbjährig 48 bei, ganzjährig 96 bei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). Telex : 011 618. — Redak­tionsvertretungen in Temesvár, Kron­stadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln. Bistritz. Schässburg. Sathmar 23. Jahrgang / Nr. 6856 Bukarest, Sonntag, 23. Mai 1971 Einzelpreis 30 Bani < Slavici-Gesellschaft in Schiria Ausländische Gäste beim Arader Kulturfrühling Von unserem Korrespondenten Martin Schmidt Arad. — Für die Bewohner der Weinbaugemeinde Schiria hatte der diesjährige Arader Kulturfrühling eine ganz besondere Bedeutung. In einem festlichen Rahmen und unter Teilnahme namhafter Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller wurde hier in dieser Gegend mit reicher kultureller Tradition — es ist die Heimatge­meinde von loan Rusu-Şirianu, loan Slavici und Emil Monţia — die erste Kultur­vereinigung des Kreises Arad gegründet. Bürgermeister Theodor Petcovici sprach vor zahlreichen Dorfbewohnern, die zur Gründungsfeier kamen, über den Sinn und Zweck dieser Vereinigung. In Aner­kennung des grossen Sohnes der Gemein­de und gleichzeitig als eine Verpflichtung für eine gute Arbeit schlug er vor, die Vereinigung „loan Slavici“ zu nennen, was mit grossem Beifall angenommen wurde. Sodann wurde das Statut der Kul­turvereinigung genehmigt und ein Lei­tungskollektiv gewählt. Ein bedeutendes Ereignis, diesmal für das Arader Publikum, war auch die Filmgala, die der Cineclub im Haus der Freundschaft veranstaltete. Die Filmama­teure zeigen sieben Streifen, und es ist bestimmt kein Zufall, dass ihre Filme in letzter Zeit mehrere Preise und Anerken­nungen bei verschiedenen Wettbewerben erhalten haben. Die Dokumentarstreifen „Der Regen fällt nicht vom Himmel“ (er­ster Preis beim Landesfestival), „Die Hel­den von der Marosch“, „Augenblicke im Leben“ (über die Überschwemmung), „Zeichnungen auf dem Asphalt“ und „Männlich oder weiblich“ sollten nicht nur in Arad gezeigt werdend Der Freitag war auch mit dem Auftritt ausländischer Künstler verbunden. Im Staatstheater gab eine Schauspielergrup­pe aus Sabatz (Jugoslawien) Branislav Nisics „Doktor der Philosophie“ und das Jókai-Theater aus Békéscsaba (Ungarn) in Chişineu Criş „Technische Störung“ (Adáshiba) von Szakony Károly. Heute Ende der Musiktage Temesvár (NW). — Mit der Gastvor­stellung der Bukarester Rumänischen Oper werden heute Abend im Opernhaus der Stadt die Temesvarer Musikfesttage abgeschlossen. Das hauptstädtische En­semble führt unter der Stabführung von Cornel Trăilescu die Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Rossini auf. Von den gestrigen Veranstaltungen im Rahmen der „Musiktage“ ist vor allem das Kon­zert der amerikanischen Cellistin Marion Davies zu nennen. Die Künstlerin spielte in Begleitung der Temesvarer Philhar­monie „Banatul“ Tschaikowskis „Varia­tionen auf ein Rokoko-Thema für Cello und Orchester“. Partei- und Regierungsdelegation unter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu besucht die Mongolische Volksrepublik Auf Einladung des Zentralkomitees der Mongolischen Revolutionären Volkspartei und der Regierung der Mongolischen Volksrepublik wird eine Partei- und Regierungsdelegation der Sozialistischen Republik Rumänien unter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates, der Mongolischen Volksrepublik in der zweiten Junihälfte d. J. einen offizeilen Freund­schaftsbesuch abstatten. Rundtischgespräch im Blauen Stadthaus Hermannstädter Tage der Medizin : 75 wissenschaftliche Mitteilungen zur Debatte .Von unserem Korrespondenten Oskar Bock Hermannstadt. — Zwei Tage lang stand die Stadt am Zibin im Zeichen der „Tage der Medizin“, eine wissenschaftliche Veranstaltung, an der sich ausser Fachärzten des Kreises Hermannstadt auch Gäste aus verschiedenen Landesteilen und den Universitätszentren Bukarest, Klausenburg, Temesvár und Tg.-Mureş be­teiligten. Die Eröffnungsfeier fand, wie bereits berichtet, Freitag im Saal des Her­mannstädter Staatstheaters statt. In den dabei gehaltenen Ansprachen wurde darauf hingewiesen, dass die „Ta­ge der Medizin“ eine langjährige Tra­dition der Hermannstädter Ärzteschaft weiterführen wollen. Zum erstenmal wur­den die „Tage“ von einer Gruppe Her­mannstädter Ärzte, der u. a. Iosif Stoi­­chiţă, Nicoiae Hozan, loan Cosma, Cor­nel Manta und Gheorghe Preda angehör­ten, im Jahre 1933 veranstaltet. Bereits damals haben die Hermannstädter Ärzte engere Beziehungen zu der wissenschaft­lichen Tätigkeit der medizinischen Uni­versitätszentren des Landes angestrebt. Mit Beginn des Jahres 1949 — dem Grün­dungsjahr der Gesellschaft für Medizini­sche Wissenschaften — erfuhr auch die medizinische Forschungstätigkeit in Her­mannstadt einen neuen Aufschwung. Hier wurde eine der ersten Zweigstellen die­ser Gesellschaft gegründet, die seither eine erspriessliche Tätigkeit entfaltet hat. Dieses geht auch daraus hervor, dass die Hermannstädter Zweigstelle für Medizi­nische Wissenschaften mit der Veranstal­tung einer Reihe wichtiger wissenschaft­licher Tagungen betraut wurde. 1952 fand b'er der erste Landeskongress der Kin­derärzte, 1953 die Landesberatung der Psychiater, 1962, 1964 und 1966 die Lan­desberatung der Ohren-, Nasen-, Hals­spezialisten statt. Die Hermannstädter „Tage der Medi­zin“, die 1969 wieder als ständige Ein­richtung im wissenschaftlichen Leben der Stadt am Zibin aufgenommen wurden, sind nach der Kulturwoche „Cibinium“ und der „Protehnica“-Reihe die dritte sich alljährlich wiederholende Veranstal­tung zur Verwertung wertvoller Tradi­tionen. Die in diesem Jahr vorgelegten 75 wissenschaftlichen Mitteilungen be­handelten Themen im Zusammenhang mit der „Verhütung und Behandlung von chronischen degenerierenden Krankhei­ten“ sowie „Probleme des Gesundheits­schutzes von Mutter und Kind“. Wäh­rend sich rund 20 Fachärzte aus Buka­rest, Klausenburg, Tg.-Mureş, Kronstadt, Mediasch und Hermannstadt Samstag im Rahmen eines Rundtischgesprächs im Blauen Stadthaus mit Fragen der Fehl­geburten und deren Ursachen auseinan­dersetzten, verfolgten andere Teilnehmer beim Sitz der Gesellschaft für Medizi­nische Wissenschaften eine Vortragsreihe über die geschichtliche Entwicklung des Gesundheitswesens in Hermannstadt. Zu Ehren der Gäste fand im Saal des Staats­theaters ein Festkonzert statt, das haupt­sächlich von Hermannstädter Ärzten be­stritten wurde. * Rundschau international Erste Akte der Anti-Mafia-Kommission Auch gegen Behörden soll ermittelt werden Rom. — Eine erste ernsthafte Aktion gegen die Mafia auf Sizilien kann nun beginnen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit, nach der Ermordung des Staats­anwaltes Scaglione in Palermo durch bisher noch unbekannte Mafiosi, öffnet die parlamentarische Anti-Mafia-Kommission ihre Geheimarchive. Erste Berichte, die sie dem Staatsoberhaupt schon vorher mit dem Gebot strenger Vertraulichkeit übergeben hatte, wurden dadurch jetzt bekannt. Andere, vermutlich noch wich­tigere Untersuchungsergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet. Aus den ersten Resultaten geht hervor, dass hohe Gerichts- und Polizeibeamte in Palermo, aber auch der ermordete Staats­anwalt Dr. Scaglione, sich im Kampf ge­gen die Mafia nicht korrekt verhalten ha­ben. Vielfach haben sie unerlaubte Amts­handlungen begangen. Höchste Stellen der Verwaltung auf Sizilien sind durch diese Berichte kompromittiert. Schon vor ein paar Tagen beauftragte daher der höchste Magistrat von Rom den Staatsanwalt von Genua mit der Be­handlung des Falles Scaglione. Bisher weiss man über die Täter und über die Hintergründe aber noch ebensowenig wie über den vor Monaten verschwundenen Journalisten De Mauro, der über die Mafia zu viel wusste und schreiben woll­te. Aber auch über die Motive für an­geblich nicht korrektes Verhalten man­cher Beamten weiss man noch nichts Eindeutiges. Die neuen Dokumente der Anti-Mafia- Kommission zeichnen das Bild einer ganz neuen Mafia auf Sizilien, einer Luxus- Mafia von schwerreichen Händlern, die auch hohe Staatsbeamte . zu terrorisieren vermochte, die ihre Drahtzieher aber auch in den Parteien und in politischen Kreisen Roms hatte und vermutlich noch hat. Die Gewinne dieser Händler stam­men meist aus dem Zigaretten- und Dro­genschmuggel sowie aus Bestechungs- und Erpressungseinnahmen. Die so erzielten Einnahmen werden grösstenteils in die Bauindustrie investiert und hier durch gewissenlose Spekulationen, erpresste Baulizenzen und Betrug mit Baumaterial verhundertfacht. Die neue Machtstellung der Mafia ergibt sich vor allem aus die­ser neuen Verbindung von Schmuggel, Bestechung, Erpressung und Bauspekula­tion auf hoher Ebene. In Palermo stehen bekannte Namen auf dem Spiel. Von wei­teren Veröffentlichungen der Anti-Mafia verspricht man sich Sensationen. Die Steuerbehörde von Palermo hat jetzt mit einer Untersuchung über die Quellen von Einnahmen der „Neureichen“ in Palermo und Umgebung begonnen. Das Netz zieht sich zusammen. Ein bekannter Luxus- Mafioso, ein gewisser Toto Greco, ist bereits geflohen. Er wird von Interpol gesucht Staatsratsvorsitzender Nicoiae Ceauşescu empfing Aussenminister der Republik Chile, Clodomiro Almeyda Freitag, den 21. Mai, empfing der Vor­sitzende des Staatsrates der Sozialisti­schen Republik Rumänien, Nicoiae Ceauşescu, den Aussenminister der Repu­blik Chile, Clodomiro Almeyda, der un­serem Land einen offiziellen Besuch ab­stattet. Dem Empfang wohnte Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrates, bei. Ferner waren anwesend : Aussenmini­ster Corneliu Mänescu, Aussenhandelsmi­­nister Cornel Burtică, Bujor Almăşan, Minister für Bergbau, Erdölindustrie und Geologie, sowie der Erste Stellvertretende Aussenminister, George Macovescu. Chilenischerseits nahmen teil : Julio Homero Luciano Ruiz de Loizaga, Bot­schafter der Republik Chile in Bukarest, und Hugo Cubillos, Botschafter, Stellver­tretender Generaldirektor im Aussenmi­­nisterium der Republik Chile. Im Laufe der Unterredung, die bei die­ser Gelegenheit stattfand, wurde die gün­stige Entwicklung der Beziehungen zwi­schen der Sozialistischen Republik Ru­mänien und der Republik Chile sowie der gemeinsame Wunsch hervorgehoben, die vielseitige Zusammenarbeit beider Länder im Interesse des rumänischen und chilenischen Volkes, der Zusammen­arbeit und des Weltfriedens zu entwickeln und auszuweiten. Zugleich wurde ein Meinungsaustausch über einige aktuelle Fragen des interna­tionalen politischen Lebens vorgenom­men. Das Gespräch verlief in herzlicher, freundschaftlicher Atmosphäre. Staatsratsvorsitzender gab Diner zu Ehren Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicoiae Ceauşescu, gab Freitag mittag zu Ehren des Aussenministers der Republik Chile, Clodomiro Almeyda, ein Diner. Rumäni­­scherseits nahmen teil : Ion Gheorghe Maurer, Dumitru Popescu, Aussenminister Corneliu Mänescu, die Minister Bujor Al­măşan, loan Avram, Mihail Florescu und Cornel Burtică, Erster Stellvertretender Aussenminister George Macovescu und Andrei Ştefan, Erster Stellvertretender Abteilungsleiter beim Zentralkomitee der RKP. Chilenischerseits waren anwesend : Ju­lio Homero Luciano Ruiz de Loizaga, Aussenministers Hugo Cubillos, Kurt Dreckmann, Botschaf­ter, Erster Stellvertretender Präsident der Korporation für Wirtschaftliche Entwick­lung, Fernando Belloni, Botschafter, Ka­binettsdirektor des Aussenministers, Ru­bens Cespedes, Stellvertretender Leiter des Planungsamtes, Mario Silbermann, Beratender Minister, Stellvertretender Präsident der Korporation für Wirtschaft­liche Entwicklung, Juan Ibanes, Leiter des Amtes für Informationswesen und Rund­funk beim Präsidium der Republik Chile. Während des Diners hielt Genosse NICOLAE CEAUŞESCU eine Tischrede, in der er sagte : Ich möchte der Genugtuung unserer Partei- und Staatsf ührung über Ihren Ru­mänien-Besuch, über die zwischen Ru­mänien und Chile bestehenden günstigen Beziehungen Ausdruck verleihen. Wir verfolgen nach wie vor mit Inter­esse die Entwicklung der sozialen revolu­tionären Wandlungen in Chile, die Tätig­keit der Regierung der Volkseinheit und die des chilenischen Staatspräsidenten und freuen uns aufrichtig über die Ergeb­nisse, die Sie bei der sozialen und demo­kratischen Umgestaltung des Landes er­zielen. (Fortsetzung auf Seite 5) Nicoiae Ceauşescu des chilenischen 70 Jahre Temesvarer „Banatul“ Temesvár (NW). — Şamstag nachmit­tag feierte Temesvars grösste Schuhfa­brik „Banatul“, den Temesvarern auch unter den früheren Namen „Turul“ oder „Dermata“ bekannt, ihr 70jähriges Be­stehen. Aus diesem Anlass wird im Be­triebsklub eine Ausstellung gezeigt, die in zahlreichen Fotos ein anschauliches Bild der Entwicklung des Betriebs in den vergangenen 70 Jahren bietet. Das älte­ste Foto stammt aus dem Jahre 1902, also ein Jahr nach der Gründung, und zeigt eine Gruppe der ersten Facharbei­ter der „Turul“. Interessant ist das aus­gestellte reiche Angebot des Betriebs an Herren- und Kinderschuhen, von denen ein grosser Teil für den Export be­stimmt ist, sowie die im Rahmen der Selbstausstattung in der „Banatul“ ge­bauten Maschinen. Bei der Feier, an der Vertreter der lokalen Partei- und Staatsorgane, der Leitung des Temesvarer Leder- und Schuhindustriekombinats sowie Veteranen der Fabrik teilnahmen, sprach Chefinge­nieur Gheorghe Boia über die Entwick­lung des Betriebs. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Überwie­gend veränderlich mit gewittrigen Regenschau­ern im Hügel- und Bergland, aber auch in Ol­­tenien und Muntenien. Schwache bis mässige Winde. Nächtliche Tiefstwerte zwischen 6 Grad (Joseni, Miercurea Ciuc) und 19 Grad (Calafat). Tageswerte zwischen 14 Grad (Mier­curea Ciuc) und 27 Grad (Giurgiu). Mittags­temperaturen in Bukarest bei 25 Grad. Weiterentwicklung: Das Wetter in Rumäniens steht weiterhin, unter dem Einfluss eines atmosphärischen Tiefs aus Nordeuropa. Dadurch gewittrige Regenschauer im Hügelland und in der nördlichen Landeshälfte ; im Süd­osten weiterhin warm bei schwach bis massig bewölktem Himmel. Nächtliche Tiefstwerte zwi­schen 5 und 15 Grad, Tageswerte 16 bis 26 Grad, im Südosten örtlich höher. Gebirge : Im allgemeinen leicht veränder­lich bei schwach bis massig bewölktem Him­mel. Gewitterneigung in höheren Lagen. Mässi­ge, dann zeitweise böig auffrischende Winde. Temperatur im Sinken. Gemeinsames Kommuniqué über den Besuch der Delegation der Finnischen Kommunistischen Partei in der Sozialistischen Republik Rumänien Auf Einladung des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei be­suchte eine Delegation der Finnischen Kom­munistischen Partei unter Leitung des Ge­nossen Arvo Aalto. Generalsekretär der Partei, vom 13. bis zum 20. Mai d. J. die Sozialistische Republik Rumänien. Der De­legation gehörten an die Genossen : Ossi Nurminen. Sekretär des ZK der FKP. und Kerttu Vainio. Sekretär des Distriktkomi­tees Helsinki der FKP. Während ihres Aufenthalts in der Sozia­listischen Republik Rumänien besichtigte die Delegation der Finnischen KP in der Haupt­stadt sowie in den Kreisen Argeş, Kron­stadt und Prahova Industriebetriebe, soziale und touristische Einheiten. Die Delegations­mitglieder trafen mit Vertretern der Partei­­und Staatsorgane sowie mit Werktätigen zusammen und wurden überall herzlich, freundschaftlich empfangen. Während ihres Besuchs führte die Dele­gation der Finnischen Kommunistischen Partei Gespräche mit einer Delegation der Rumänischen Kommunistischen Partei un­ter Leitung des Genossen Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommu­nistischen Partei. An den Besprechungen beteiligten sich die Genossen : Paul Nicu­­lescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP. Mihal Gere, Stellvertretendes Mit­glied des Exekutivkomitees. Sekretär des ZK der RKP. Ghizela Vass, Abteilungslei­­terin beim ZK der RKP, und Petre Con­stantin, Sekretär des Munizipalparteikomi­tees Bukarest. Beide Seiten hoben mit Genugtuung die weitere Entwicklung der Beziehungen ka­meradschaftlicher Freundschaft zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Finnischen Kommunistischen Par­tei hervor, ebenso die besonders ergebnis­reiche Rolle der gegenseitigen Besuche, der Meinungsaustausche, Begegnungen und Ge­spräche zwischen den Vertretern beider Parteien und ihrer Leitung ; sie kamen überein, diese Beziehungen der Zusammen­arbeit und Solidarität weiterhin zu festi­gen. Die RKP und die FKP bekundeten ihre Genugtuung über die positive Entwicklung der rumänisch-finnischen Beziehungen und äusserten die Entschlossenheit, auch in Zu­kunft für den Ausbau der politischen, öko­nomischen. technisch-wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Rumänien und Finnland, entsprechend den Interessen beider Länder, der Sache des Friedens, der (Fortsetzung auf Seite 2) Tngesspiegel Symposion über Balneotherapie Eforie Nord. — Im Hotel „Europa“ in Eforie Nord fanden die Arbeiten eines Landessymposions über Balneo­therapie statt. Dabei wurden vor allem Fragen der Behandlung von endokri­nen Krankheiten in den Badeorten am Schwarzen Meer behandelt. Das Sym­posion gestaltete sich auch zu einem Austausch von Fachkenntnissen zwi­schen Balneologen und Endokrinolo­­gen. Brand gefährdete Thronschatz Teheran. — In Teheran gefährdete ein Grossbrand in der iranischen Na­tionalbank den Thronschatz, der in den Kellergeschossen aufbewahrt wird. Der ganze erste Stock der Notenbank wurde ein Raub der Flammen, wobei unzählige Dokumente vernichtet wur­den. Man nimmt an, dass das Feuer gelegt wurde. Max Ernst wieder in Brühl Bonn. — Zum ersten Mal nach 20 Jahren kam der heute in Frankreich lebende 80jänrige Maler Max Ernst wieder in seine rheinische Heimat. „Dada-Max“, wie Max Ernst von sei­nen Verehrern genannt wird, weihte in seiner Heimatstadt Brühl bei Bonn einen Brunnen im Stadtzentrum ein, für den er die Figuren gestiftet hatte. Der Künstler hatte Deutschland 1922 als junger Mensch verlassen; seine Werke wurden in der Nazi-Zeit als entartete Kunst aus den Ausstel­lungen verbannt. Der zu internationa­lem Ruhm gelangte Künstler feierte nun Versöhnung mit seiner Heimat, wo er Lob und Ehrung mit höflicher Zurückhaltung entgegennahm. Auto­gramme in Bücher und Prospekte zu geben, lehnte Max Ernst ab. Calley-Antrag abgelehnt Washington. - William Calley, der wegen des Massakers von Song My zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilte US-Oberleutnant, wird während der Zeit der Berufungsabwicklung nicht auf freien Fuss gesetzt. Ein entspre­chender Antrag des Offiziers wurde nun von der US-Armee zurückgewie­sen. Sie gab bekannt, dass Calley wei­ter bei „leichter militärischer Bewa­chung“ unter Hausarrest steht. Aufstand im Gefängnis Kalkutta. — Bei einem Gefangenen­aufstand in Kalkutta kamen 15 Ge­fangene ums Leben. 45 Insassen der Strafanstalt gelang die Flucht. 33 Strafvollzugsbeamte wurden bei dem Aufstand verletzt. Die Todesfälle sind darauf zurückzuführen, dass einige Gefangene von einer hohen Mauer sprangen. Aus inoffiziellen Kreisen verlautete dagegen, in dem Gefäng­nis seien Schüsse gefallen. Strafantrag nach Hochzeitsunglück Paris. — Das junge Ehepaar, bei dessen Hochzeitsfeier in dem kleinen nordfranzösischen Dorf Sailen wie be­reits berichtet dreizehn Menschen ums Leben kamen, sowie der Vater der Braut, wollen Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung stellen. Unter den Opfern, die in einem unter dem Saal liegenden, acht Meter tiefen Brunnen ertranken, waren auch die Grossmut­ter und eine Tante der Braut. Inzwi­schen häufen sich die Vorwürfe gegen den Bürgermeister der 330 Einwohner zählenden Gemeinde. Wie bekannt wurde, soll es der Bürgermeister im vergangenen Herbst abgelehnt haben, den Saal von einer Untersuchungskom­mission auf seine Sicherheit überprü­fen zu lassen. Er habe damals der zu­ständigen Behörde versichert, das Gebäude werde nicht mehr benutzt. „Goldene Scala“ an Karajan Rom. — Der berühmte Dirigent Herbert von Karajan ist mit dem in­ternationalen Preis „Goldene Scala“ ausgezeichnet worden. Die 1965 erst­mals vergebene Auszeichnung stellt eine Abbildung der Mailänder Scala in Gold dar. Der Preis soll Montag im Rahmen einer Feier in der Mai­länder Oper an Karajan überreicht werden. Im Geiste der Zusammenarbeit und der Entspannung R umänien hatte in diesen Tagen den Prä­sidenten der Bundesrepublik Deutsch­land, Gustav Heinemann, mit Gattin, Aussenminister Walter Scheel und andere offizielle Persönlichkeiten zu Gast. Dieser Besuch — wie hervorgehoben wurde, der erste offizielle Besuch eines westdeutschen Staatschefs in Rumänien und der erste, den der Bundespräsident in einem sozialistischen Land unternimmt — gab den hohen Gästen die Möglichkeit, das rumänische Volk, seine schöpferischen Fähigkeiten, seine kulturellen Traditionen näher kennenzulernen. Reisen in die Provinz, zu den moldauischen Klöstern und nach Kronstadt, vermittelten Kontakte mit der Bevölkerung. Die offiziellen Bespre­chungen, die in einer Atmosphäre der Herz­lichkeit und des gegenseitigen Verständ­nisses verliefen, boten, wie das gemeinsame Kommuniqué feststellt, „Gelegenheit zu ei­nem umfassenden Meinungsaustausch über den Stand und die Aussichten der bilatera­len Beziehungen sowie über einige interna­tionale Fragen von gemeinsamem Interesse". Als sozialistisches Land stellt Rumänien bekanntlich die Pflege der Beziehungen der Freundschaft, des Bündnisses und der Zu­sammenarbeit in den Mittelpunkt seiner Au­­ssenpolitik. Gleichzeitig entwickelt es Bezie­hungen zu allen Staaten der Welt, ungeach­tet ihrer Gesellschaftsordnung, in der klaren Erkenntnis, dass dies der friedlichen Koexi­stenz, Hauptforderung des internationalen Lebens unserer Tage, dient. Die 1967 zwischen Rumänien und der Bun­desrepublik aufgenommenen Beziehungen haben sich, wie die beiden Seiten im Laufe der Besprechungen feststellten, günstig ent­wickelt und damit nicht nur der Verbesse­rung des Verhältnisses zwischen den beiden Ländern gedient, sondern auch den Prozess der Entspannung in Europa und die Norma­lisierung der zwischenstaatlichen Beziehun­gen gefördert. Der Besuch Präsident Heine­manns veranschaulicht, Wie der Vorsitzende des Staatsrates Rumäniens, Nicoiae Ceauşescu, bei dieser Gelegenheit feststellte, „deutlich den aufsteigenden Kurs, den die rumänisch-westdeutschen Beziehungen in den letzten Jahren erfahren haben, und in wei­terem Sinne gehört er zu der Entwicklung, die die Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten, im Geiste der Achtung und des Respekts, der Gleichberechtigung, der Nicht­einmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegenseitigen Vorteils heute er­fährt". Die Wirtschafts- und Handelsaustausche zwischen den beiden Ländern standen selbst­redend im Vordergrund der Besprechungen. Sie haben im Laufe der letzten Jahre an Umfang zugenommen, Rumäniens Exporte in die Bundesrepublik erreichten 9,05 Prozent seiner Gesamtausfuhr, derselbe Prozentsatz betrug bei Importen 8,14 Prozent. Dennoch waren sich beide Seiten darüber einig, dass noch bedeutende Möglichkeiten in diesem Bereich bestehen. „Ich glaube, wir sind uns darüber einig", sagte Präsident Heinemann auf dem zu seinen Ehren gegebenen Diner, „dass das Erreichte kein Grund ist, sich zu bescheiden, dass es vielmehr ein Ansporn sein soll. Der lebhafte politische und fach­liche Meinungsaustausch zwischen Vertretern unserer beiden Länder ist ein Zeichen dafür, dass wir uns auf einem guten Weg befin­den." Es wurde denn auch vereinbart, dass die im Herbst zusammentretende Gemisch­te Kommission für Zusammenarbeit die kon­kreten Möglichkeiten für die Erweiterung der wirtschaftlichen und technisch-industriellen Kooperation sowie für eine Zusammenarbeit auf Drittmärkten untersucht. Der weitere Aus­bau der Kontakte auf staatlicher und gesell­schaftlicher Linie, Jugendaustausche und eine intensivere Zusammenarbeit im Bereich des Tourismus u. a. wurde ebenfalls vereinbart. Das rumänische Volk und an seiner Seite die deutsche Bevölkerung unseres Landes be­­grüssen die sich weitende Perspektive einer solchen Zusammenarbeit, da sie dem Auf­bau dienlich ist, für den unser ganzes Volk im Einsatz steht und zu dem, wie Staats­ratsvorsitzender Nicoiae Ceauşescu feststell­te, die deutsche Bevölkerung ebenso wie die Rumänen, wie die Ungarn, einen beson­ders aktiven Beitrag erbracht hat. Die bei dieser Gelegenheit abgegebene Erklärung : „Die deutsche Bevölkerung erfreut sich wie alle Bürger des Vaterlandes derselben Rech­te und hat zweifellos auch dieselben Pflich­ten, dieselben Perspektiven — die Perspek­tive eines freien, unabhängigen, glücklichen Lebens" ist eindeutig und illustriert ein übriges Mal die prinzipienfeste Nationalitä­tenpolitik unserer Partei und Regierung. Bei der Besprechung der internationalen Lage wurde ein breiter und nützlicher Mei­nungsaustausch, insbesondere über Fragen des Friedens und der europäischen Sicher­heit, vorgenommen. Der bekannte Standpunkt unseres Landes, dass von der Anerkennung der Nachkriegsrealitäten in Europa ausge­gangen werden muss, von der Notwendig­keit, alle Überbleibsel des Krieges zu besei­tigen und die Beziehungen zwischen allen Staaten unseres Kontinents zu normalisieren, wurde bei dieser Gelegenheit erneut be­kräftigt. In diesem Sinne werden im Schluss­kommunique die Verträge zwischen der So­wjetunion und der Bundesrepublik, zwischen Polen und der Bundesrepublik sowie die Verhandlungen zwischen der BRD und der DDR und der Beginn von Gesprächen zwi­schen der BRD und der CSSR positiv gewer­tet. Eine baldige Ratifizierung der Verträge würde das internationale Klima beträchtlich verbessern. Ein Beitrag zur Entspannung und Entwicklung der Zusammenarbeit in Europa wäre zweifellos die Anerkennung der Deut­schen Demokratischen Republik seitens aller (Fortsetzung auf Seite 2)

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