Neuer Weg, 1972. október (24. évfolyam, 7280-7305. szám)

1972-10-01 / 7280. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements: einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Le;, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen ■ yi'p/'lv é>@<tibiter, Neuer Weg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung : Bucureşti, Piaţa Scinteii, Telefon: 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Re­­schitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar 24. Jahrgang / Nr. 7280 Bucureşti, Sonntag, 1. Oktober 1972 Einzelpreis 30 Bani Sitzung des Exekutivkomitees des ZK der RKP Am 29. September 1972 tagte das Exekutivkomitee des ZK der RKP unter dem Vorsitz des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei. Minister und Leiter einiger Zentralorgane nahmen als Gäste teil. Genosse Nicolae Ceauşescu legte dem Exekutiv­komitee einen Bericht über den Freundschaitsbesuch der rumänischen Partei- und Staatsdelegation in der Volksrepublik Bulgarien dar. Das Exekutivkomitee würdigte die von der rumänischen Delegation unter Leitung des Genossen Nicolae Ceauşescu entfaltete Tätigkeit und billigte einstimmig die Ergebnisse des Besuches sowie die genehmigten Dokumente. Es erach­tete, dass der abgestartete Besuch und die erzielten Übereinkommen einen neuen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der rumänisch-bulgarischen Wirtschafts­beziehungen bedeuten, einen Beitrag zur Festigung der Freundschaft und Zusammenarbeit der Sozialisti­schen Republik Rumänien und der Volksrepublik Bulgarien, der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Bulgarischen Kommunistischen Partei im In­teresse der beiden Völker, der Sache des Sozialismus und des Weltfriedens. Das Exekutivkomitee des ZK der RKP prüfte die Möglichkeit für neue Massnahmen zur Unterstützung kinderreicher Familien und beschloss, Müttern, die acht bis neun Kinder zu erhalten haben, ab 1. No­vember 1972 monatliche Beihilfen von 200 Lei zu ge­währen und Müttern mit mehr als neun Kindern von 300 Lei. Diese Beihilfen werden unabhängig davon gewährt, ob die Mütter Angestellte, Genossenschafts­bäuerinnen oder Rentnerinnen sind oder Einkünfte aus anderen Quellen beziehen. Die Beihilfe wird so­wohl in der Stadt wie auf dem Land gewährt. Zugleich wurde beschlossen, die derzeitigen staat­lichen Kinderbeihilfen für Angestellte und ihnen Gleichgestellte für das sechste Kind um 20 Lei zu er­höhen, für das siebente um 30 Lei, für das achte um 40 Lei, für das neunte Kind und die nächsten um 50 Lei. Um die gleichen Summen werden auch die Kin­derbeihilfen für die Mitglieder der landwirtschaftli­chen Produktionsgenossenschaften erhöht. Das Exekutivkomitee prüfte und billigte die Vor­schläge des Ministeriums für Metallurgische Industrie und des Ministeriums für Landwirtschaft, Nahrungs­mittelindustrie und Wasserwirtschaft hinsichtlich der technisch-ökonomischen Hauptkennwerte einiger In­­vestobjekte, die im laufenden Planjahrfünft in Betrieb genommen werden sollen. Mit Rücksicht darauf, dass die Erntearbeiten im ganzen Land auch während des grössten Teils des Monats Oktober weitergehen und um deren entspre­chenden Ablauf nicht zu behindern, hat das Exekutiv­komitee beschlossen, den „Tag der Ernte“ ab diesem Jahr in der letzten Oktoberdekade, nach Abschluss der Ernteeinbringung, zu feiern, um so eine umfas­sendere Bilanz der von den sozialistischen Landwirt­schaftseinheiten erzielten Ergebnisse ziehen zu kön­nen. Zum Abschluss der Sitzung regelte das Exekutiv­komitee des ZK der RKP Probleme der laufenden Tätigkeit. Zu Ehren des 25. Jahrestags der Republik Hidromecanica-initiative macht Schuie 231 Gewerkschaftsgruppen in neun Industrieeinheiten erstellen Zusatzproduktion mit Sparwerkzeug ,Von unserem Korrespondenten Hans Schuller Braşov. — Seit Jahresbeginn war die Belegschaft des Hidromecanica-Werks bemüht, die Wirtschaftseffizienz zu erhöhen, so dass die zusätzliche Warenpro­duktion zu Ehren des 25. Jahrestags der Republik noch beachtlich gesteigert wird. Das Werk liefert bekanntlich Ausrüstungen für die Förderindustrie und ist so, wenn auch indirekt, an der Abwicklung von Exportaufträgen beteiligt. Sie liegen heuer im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent höher. Im Bestreben, den Ferti­gungsprozess zu verbilligen, setzten sich zwei Gewerkschaftsgruppen noch im Apn dieses Jahres zum Ziel, die gesamte Zusatzproduktion mit Sparwerkzeug zu er­stellen Wie uns der Vorsitzende des Betriebs-Gewerkschaftskomitees Gavrilä Iel­­ciu mitteilte, ergibt das bei der Zusatzproduktion des Werks einen Sparwert von 600 000 Lei. Nicht zufällig haben die Gewerkschafts­gruppen Nr. 2 und 3 der Abteilung für hydraulische Getriebe diese Initiative ge­startet. Hier gab man sich nämlich Re­chenschaft, dass gegenüber dem Vorjahr der grosse Werkzeugverbrauch herabge­setzt werden kann und muss. Seit dem Start der Initiative vor genau vier Mo­naten konnten die Produktionskosten um 380 000 Lei verringert werden. Dabei hat man keineswegs den Werkzeugverbrauch willkürlich eingeschränkt. Die Sparsum­men sind ein Ergebnis des sorgfältigeren Arbeitens, der höheren Berufsqualifika­tion und des umsichtigen Wirtschaftens. Besonders stolz ist man im Betrieb dar­auf, dass die Initiative nicht nur im Werk selbst von allen 30 Gewerkschaftsgruppen übernommen worden ist, vielmehr hat sie auch ausserhalb des Kreises Schule ge­macht. Dipl.-Ing. Dumitru Ştefan, Sekre­tär des Betriebsparteikomitees, führte diesbezüglich aus : „In unserem Werk ist kürzlich ein Erfahrungsaustausch der Fachbetriebe des Kreises veranstaltet worden, an dem sich zahlreiche Chefin­genieure, Meister und Arbeiter beteiligt haben. Heute wird die Initiative in neun Betrieben angewandt, darunter in der Werkzeugfabrik in Rosenau und in der Fabrik für Blecherzeugnisse in Codlea. Alles in allem hat die Initiative der Hi­­dromecanica-Belegschaft 231 Gewerk­schaftsgruppen in 28 Abteilungen erfasst. Sie wird somit von rund 8000 Arbeitern angewandt.“ Vorbildlich zur Ausweitung der Initiative haben die Metallarbeiter (Fortsetzung auf Seite 3) * Davis-Pokal in Bukarest Der Davis-Pokal, die begehrteste Trophäe im Tennissport, wird zum erstenmal in seiner 72jährigen Geschichte in Rumänien aufbewahrt. Ein Flugzeug der Lufthansa hat ihn von Cleveland über Frankfurt a. M. nach Bukarest gebracht, wo am 13., 14. und 15. Oktober die Auswahlen Rumäniens und der USA darüber entscheiden werden, ob der Pokal zurückgeflogen wird nach Amerika oder zum ersten Mal nach 35 Jahren wieder in Europa aufbewahrt wird. Neuer Hochofen angeblasen Hunedoara (NW). — Im Hüttenkombinat von Hunedoara wurde der Hochofen Nr. 9 angeblasen. Nach 750 Tagen pausen­loser Arbeit konnte nunmehr der dritte 1000-Kubikmeter-Hochofen mit einer Jahresleistung von einer halben Million Tonnen Roheisen in Betrieb genommen werden. Der neue Gigant wurde von IPROMET Bukarest entworfen, sein Rüstzeug von der Landesindustrie erstellt und vom Hüttenbauunternehmen Hu­nedoara aufgebaut. Dazu waren u.a. 6500 Tonnen Metallbauten, 14 800 Tonnen Scha­motte, 1500 Kubikmeter Bauziegel und 95 Kilometer Elektrokabel erforderlich. Die Erfahrung der Bauleute beim Bau derartiger Aggregate ist diesmal vollauf zum Zuge gekommen, denn wenn für die Montage der Heisswindanlagen des ersten Ofens volle 60 Tage erforderlich waren, so gelang die Montage beim letzten Ofen in nur 14 Tagen. Am 15. Oktober 1970 wurde der erste Löffel Erde ausgebaggert, der letzte Staub wurde am 27. September 1972 weggewischt. Massgeblich beteiligt waren Dipl.-Ing. Rüdiger Loidl, Ober­meister Teodor Malancea, der Brigadelei­ter Hans Hauptkorn, Wilhelm Fischer, Michael Theis und zahlreiche andere Bauleute, die sich auf den Grossbaustellen von Hunedoara einen Namen gemacht haben. Die letzten 36 Stunden waren Durchmarsch. Nun haben die Schmelzer den Ofen übernommen, dessen erste Charge vorfristig in die Pfannen fllesst. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Die Warm­luftströmung aus dem Mittelmeerraum hat all­mählich das polare Tief verdrängt und zur Verbesserung der Wetterlage in unserem Land geführt. Leichte Niederschläge wurden vorwie­gend aus dem Südosten des Landes gemeldet. Die Tiefstwerte lagen zwischen minus 3 (To­­pliţtt, Miercurea Ciuc) und 9 Grad (Sulina). In Siebenbürgen, Oltenien und der Moldau wurde Reif, im Südosten Siebenbürgens Bo­denfrost verzeichnet. Die Mittagstemperaturen lagen zwischen 2 Grad (Blasendorf) und 14 Grad (Buzău, Tulcea). In Bukarest zwischen 3 und 12 Grad. Wetterentwicklung: In den näch­sten zwei Tagen ist mit heiterem, aber kühlem Wetter, besonders während der Nacht und1 morgens, zu rechnen. Im Karpatenvorland Bodenfrost. Voraussichtliche Tiefsttemperaturen zwischen minus 2 und 8 Grad, Höchstwerte im Südwesten des Landes zwischen 16 und 23 Grad, sonst zwischen 10 und 18 Grad. Gebirge: Kühl, vorwiegend heiter. In den Ostkarpaten und im Karpatenbogen leichte Schneefälle und Rauhreif-Eis. 4 Rundschau international Wetter wird „durchleuchtet“ Meteorologen starten im Atlantik bisher grösstes Beobachtungsexperiment der Geschichte Genf. — 25 Hochseeschiffe, 15 mit Spezialgeräten ausgerüstete Flugzeuge und mehrere künstliche Satelliten sollen für das bisher grösste Wetterbeobachtungs­­experiment der Geschichte eingesetzt werden, welches 1972 über dem südlichen Atlantik vorgesehen ist. Kürzlich beendeten in Genf die Experten aus den inter­essierten Ländern am Sitz der meteorologischen Weltorganisation eine dreitägige Konferenz, bei der technische Probleme des Experiments abgesprochen wurden. Eine zweite Expertenkonferenz befasste sich mit der Vorbereitung eines noch grö­sseren Forschungsunternehmens, das 1977 die ganze Welt umspannen soll. Von diesen tjeiden internationalen Ver­suchsprogrammen erhoffen sich die Me­teorologen die Erkenntnisse, die es ihnen in absehbarer Zukunft erlauben sollen, der Menschheit mit wirklich sicheren Wettervorhersagen zu dienen. Zahlreiche Naturerscheinungen, die das Wetter „er­zeugen“, sind nämlich gegenwärtig noch unerforscht. Insbesondere die Rolle der Ozeane, über denen sich die schweren Wirbelstürme und andere Wetterphäno­mene bilden, konnte bisher nur unzurei­chend studiert werden. Das erste Experiment, von den Meteo­rologen „Gate“ getauft, wird die tropische Zone des Atlantischen Ozeans zwischen Afrika und Lateinamerika umfassen. Auf einer Fläche von einer halben Million Quadratkilometer wird die grösste inter­nationale Flotte patrouillieren, die je für friedliche Zwecke zusammengezogen würde. Ein rundes Dutzend Staaten hat bereits seine Mitwirkung fest zugesagt. Der Kommandostab wird unter der ge­meinsamen Leitung von Kuettner (USA) und Tarbejew (UdSSR), zweier bekannter Wissenschaftler, stehen. Der Internationa­le Rat Wissenschaftlicher Vereinigungen nimmt ebenfalls an den Versuchen teil. Das wissenschaftliche Hauptziel ist die Erforschung jener Energiequellen, die für die Luftströmungen rund um den Erd­ball verantwortlich sind. Diese Energie­(Fortsetzung auf Seite 2) Genosse Nicolae Ceauşescu empfing Genossen P. E. Schelesf, Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates der UdSSR Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalse­kretär der Rumänischen Kommunisti­schen Partei, Vorsitzender des Staatsra­tes der Sozialistischen Republik Rumä­nien, empfing am 29. September Genos­sen P. E. Schelest, Mitglied des Polit­büros des ZK der KPdSU, Stellvertre­tender Vorsitzender des Ministerrates der UdSSR, der auf Einladung des ZK der RKP seinen Erholungsurlaub in unserem Land verbringt. Im Laufe der Unterredung, zu der es bei dieser Gelegenheit kam, wurdet} Pro­bleme des Aufbaus des Sozialismus und Kommunismus in den beiden Ländern erörtert. Mit Genugtuung wurde die stete Entwicklung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der Rumäni­schen Kommunistischen Partei und der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, zwischen der Sozialistischen Republik Ru­mänien und der Sowjetunion hervorge­hoben, die den Interessen der beiden Völker, der Sache des Sozialismus und des Friedens entspricht. Das Gespräch verlief in herzlicher, freundschaftlicher Atmosphäre. Noch viele Trauben an den Stöcken Trotz Schlechtwetter gute Arbeitsergebnisse bei der Durchführung verschiedener Arbeiten Bukarest. — In vielen Wirtschaften wurde in der abgelaufsnen Woche eine Arbeit geleistet, die volles Lob verdient. Trotz ungünstiger Witterung wurde danach getrachtet, das Erntegut rasch und verlustlos zu bergen. Nun hat sich das Wetter wieder gebessert, so dass die Arbeiten noch mehr intensiviert wer­den können. Im jüngsten Lagebericht des Ministe­riums für Landwirtschaft, Nahrungsmit­telindustrie und Wasserwirtschaft wird darauf hingewiesen, alle Kräfte vorrangig für die Obsternte und W^nlese einzuset­zen. Bis Wochenende ist die Weinlese in den SLB zu 65 und in den LPG zu 59 Prozent bewältigt worden. Gut voran gekommen ist man mit die­ser Arbeit in den weinbauenden Einhei­ten der Kreise Prahova, Konstanza und Vrancea, wo schon drei Viertel des Le­seguts eingefahven wurden. Im Kreis Arad hingegen sind da beachtliche Rückstände festzusteilen. Hier hat man erst 18 Prozent des Erntepensums be­wältigt. Gegenwärtig werden — wie im er­wähnten Lagebericht festgehalten wird — starke Kräfte für die Maisernte einge­setzt. Der Leistungsstand in den LPG : 19 Prozent. Obwohl es sich um geringe Flächen handelt, ist dennoch die Tatsache hervorzuheben, dass viele Wirtschaften nicht auf Schönwetter gewartet haben, um hochleistungsfähige Kombinen einzu­setzen ; sie haben vielmehr die Ernte­arbeiten von Hand vorgenommen. Dass auch bei Schlechtwetter gute Ergebnisse erzielt werden können, geht u. a. aus folgender Tatsache hervor : In den letz­ten sieben Tagen wurden 13 Prozent der Kartoffelfelder gerodet — fast soviel wie im Vorjahr in einer V/oche mit gutem Wetter. Schrittmacherdienste leistet der Kreis Suceava, wo bereits mehr als die Hälfte der Knollen eingefahren worden ist. In einer einzigen Woche wurden hier 20 Prozent der Felder abgeerntet. Im Lagebericht wird ferner die For­derung erhoben, auch hinfort der Einla­gerung von Futtermitteln für den Winter alle Aufmerksamkeit zu schenken, wobei Abfälle aus den Gemüsegärten weitge­hend zu verwerten sind. Bereitschaftsgruppen im Einsatz Kreis Arad : Landmaschinen nicht überall maximal ausgelastet Arad (NW). — Nahezu hundert LPG, darunter jene, die zu den Kooperations­räten Sanktanna, Neuarad, Winga und Schiria gehören, haben die Einbringung der Sonnenblumen schon vor Tagen beendet. Ebenso sind in diesen Wirtschaften Zuk­­kerrüben, Körnermais und andere Kulturen von beachtlichen Flächen geerntet wor­den. Der zügige Fortgang der Erntearbeiten trotz ungünstiger Witterung ist vorran­gig auf die maximale Auslastung der Maschinen zurückzuführen. Beispielgebend in dieser Hinsicht ar­beiten die SML Sanktanna, Neuarad, Winga, Schiria und Baumgarten. Sämt­liche Maschinen stehen im Einsatz, und wenn eine infolge eines Betriebsschadens ausfällt, wird sie von Bereitschaftsgrup­pen 'sofort wieder funktionstüchtig ge­macht. Der Generaldirektor der Arader Kreisdirektion für Landwirtschaft, Dipl.­­Ing. Petru Glăvan, informierte uns, dass man in diesem Herbst alle nötigen Schrit­te für die Vollauslastung der Maschinen unternommen hat. Allerdings wird nicht in allen LPG danach getrachtet, jede einzelne der vor­handenen Erntemaschinen entsprechend zu nutzen. Dies ist vor allem in der LPG Şerpreuş der Fall. Da diese Wirtschaft u. a. 425 Hektar Sonnenblumen abzuern­ten hat, wurden ihr mehrere C3-Kombi­­nen und eine C12-Kombine zur Verfügung gestellt. Der LPG-Leitungsrat jedoch setzt die erstgenannten Maschinen nicht ein. Das ist die Erklärung dafür, dass diese Einheit noch auf nahezu 300 Hektar Son­nenblumen am Stengel stehen hat. Auch die vorhandenen Transportmittel werden nicht überall maximal ausgela­stet. So werden auf den Feldern der LPG Cermei grosse Mengen Kolbenmais gela­gert, der infolge Schlechtwetter zu Scha­den kommt. Eine ähnliche Erscheinung ist auch in den Genossenschaften Şicula und Ineu anzutreffen, wo das Erntegut (Zwiebel und anderes Gemüse) nicht rechtzeitig abtransportiert wird. Temesvár: Tagung zu Fragen der Marktversorgung Temesvár (NW). — Fragen der Markt­versorgung waren Gegenstand der 17. Ta­gung des Munizipalvolksrats Temesvár. Unter dem Vorsitz von Bürgermeister George Micota und in Anwesenheit von Mihai Telescu, Mitglied des Exekutivko­mitees des ZK der RKP, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees und Vorsitzender des Kreisvolksrats Temesch,wurden von den Abgeordneten des Munizipal- und Kreisvolksrats sowie von Mitgliedern der Kontrollgruppen Massnahmen zur besseren Versorgung mit Lebensmitteln, Konsum­gütern und Heizmaterial erörtert. Die zahl­reichen von den Tagungsteilnehmern ein­­gebrachten Vorschläge sind in einem Massnahmenplan aufgenommen worden. -V Lehre, Forschung und Praxis Das Hochschuljahr beginnt im Zeichen produktiver Investitionen Von Hans Fink S ogar für die Studenten der Philologie fanden die Dekanate heuer eine ver­nünftige und ihrem künftigen Beruf entsprechende Beschäftigung in Bibliotheken, Archiven, Museen und Redaktionen ; damit wurde auch durch den vernünftigen Einsatz der Studenten beim sommerlichen Praktikum I bekräftigt, wie ernst es jeder Fakultät um die Verbindung mit der Praxis zu tun ist. Die im Juli eröffnete Ausstellung „Expo 72“ vermittelte ein hoffnungsvolles Bild vom Bei­trag der rumänischen Hochschüler zum Fort­schritt von Wirtschaft und Wissenschaft in unserem Land, im vergangenen Schuljahr haben Kollektive von Studenten schon 786 Forschungsthemen behandelt, die im Staats­plan nominalisiert sind ; unter den 576 Er­findungen aus den Jahren 1966—1972 errei­chen etliche Weltniveau. Gleichwohl darf der berechtigte Stolz auf solche Leistungen nicht über die geringe Auslastung des tatsächli­chen Potentials der Hochschulen hinwegtäu­schen. Die ungenügende Auslastung des Po­tentials wird am sprunghaften Anwachsen der in Arbeit genommenen Forschungsthe­men offenbar : vor zwei Jahren (1970) erst 406, vor einem lahr 537, zuletzt 786. Im Schuljahr 1971-1972 erreichten die zwischen Hochschulen und Wirtschaftseinheiten ge­schlossenen Verträge für die Forschungstä­tigkeit der Studenten wertmässig vier Mil­lionen Lei. Vier Millionen auf Landssebene sind nicht eben viel, wenn man liest, dass allein die Verträge, die das Bukarester Po­lytechnische Institut für das anbrechende Schuljahr bisher unterschrieb, die 10-Mil­­lionen-Grenze überschreiten oder das ' Te­­mesvarer Polytechnische Institut mit 225 Ver­trägen (in beiden Fällen sind Lehrkräfte und Studenten beteiligt) sogar rund 16 Millionen erreichte. Die materiellen Bedingungen für mehr sind vorhanden. Man muss nicht gleich an das neue Lokal des Bukarester Polytechni­schen Instituts mit seinen 100 Laboratorien denken oder an das neue Lokal der Uni­versität von Braşov auf dem Mühlberg oder an den grossartigen, praktisch von den Stu­denten des Temésvarer Polytechnikums er­bauten dreigeschossigen Komplex von Werk­stätten, die mit den modernsten Maschinen ausgestattet wurden. In der naturwissen­schaftlichen Fakultät der Babeş-Bolyai-Uni­­versität wird zu dem Elektronenmikroskop des Vorjahrs bald ein Lasergerät hinzukom­men und den Studenten die Einführung in so moderne Disziplinen wie Biochemie, Mo­lekularbiologie und Biophysik erleichtern. Diese und andere Beispiele, 100 neue Lehr­bücher nicht zu vergessen, sprechen über­zeugend für die Bedeutung, die Partei und Staat der Förderung des Hochschulunterrichts zumessen, und stellen gleichzeitig zusam­men mit den sozialen Leistungen für Studenten ein Hauptargument dar für die berechtigte Forderung, Lehre und Forschung enger mit den konkreten Belangen unseres wirtschaft­lichen und gesellschaftlichen Lebens zu verknüpfen. Die materielle Basis kommt doch nur zur Geltung, wenn die Katheder mit Wirtschaftseinheiten wie Forschungszentren in Tuchfühlung bleiben, wenn Fachleute aus der Produktion Lehraufträge übernehmen, wenn die Studenten in den Schulwerkstätten Prototypen fertigen und Substanzen herstel­­len, die die Wirtschaft in geringen Men­gen braucht, aber auf dem inländischen Markt nicht findet. Wenn schliesslich die Studenten durch ihre Diplomarbeiten Pro­bleme aus der Produktion jener Einheiten lösen, in denen sie nach Beendung des Studiums tätig sein werden. Die schuleigene materielle Basis als Voraussetzung für einen praxisverbundenen Unterricht fällt sogar etwas ab, wenn man von dem Plan hört, in der Nachbarschaft der genannten Buka­rester Lehranstalt ein Kombinat für Werk­zeugmaschinen, eine Fabrik für feinmecha­nische und optische Geräte, eine Fabrik für elektrische Maschinen, eine Einheit für den Bau von Landwirtschaftsgeräten sowie eine Einheit für den Bau von Flugkörpern anzu­siedeln . .. als „Lehrmittelgrundlage'' non plus ultra. In der vergangenen Woche sind wieder 3000 Hochschulabsolventen der Produktion zugeteilt worden, u. a. haben 1416 Ärzte und Apotheker einen Posten gewählt, so dass jetzt auch die entlegensten Gemeinden über einen Arzt verfügen : Ip im Kreis Sălaj, Ce­tăţeni im Kreis Argeş, Prisäcani im Kreis Jassy und Biscoul Mare im Kreis Maramu­reş. Aber leider wurden dieser Tage auch minder erfreuliche Dinge publik : Am 1. Sep­tember fanden sich etwa bei „Independenţa" Sibiu nur 18 von 21, beim Hüttenkombinat von Hunedoara nur 17 von 19 zugeteilten Hochschulabsolventen ein. Zur Erziehung von Fachleuten beizutragen, die sich nebst Kom­petenz, Anpassungsfähigkeit und dem Wunsch nach Fortbildung auch durch Ver­antwortungsgefühl auszeichnen, wird des­halb in höherem Masse Aufgabe des Un­terrichts in den Sozialwissenschaften sein, zu dessen Unterstützung nach dem November­plenum 1971 überall Kabinette eingerichtet wurden. Im Mittelpunkt dieses Unterrichts muss nach wie vor das Studium der Innen­­und Aussenpolitik der Rumänischen Kommu­nistischen Partei stehen, die sich weltweit grosser Achtung erfreut — die Eröffnung des Europäischen UNESCO-Zentrums für Hoch­schulwesen in der Hauptstadt unseres Lan­des ist dafür ein erneuter Beweis. Durch jene (zufällig) unmittelbare Nachbarschaft aber von der Zuteilung junger Ärzte, Apothe­ker, Handelsfachleute und Agronomen an die Einheiten der Volkswirtschaft, die sie dringend brauchen, und der Eröffnung des Hochschuljahrs wird verständlich, war­um der 1. Oktober alljährlich nicht nur ein Ereignis für 150 000 Jugendliche und deren Familien darstellt, sondern für alle Bürge® unserer Gesellschaft ein Tag von nationale) Bedeutung ist.

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