Neuer Weg, 1979. november (31. évfolyam, 9471-9496. szám)

1979-11-01 / 9471. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 8 Lei, vierteliährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen. Tageszeitung desNeuerweg Landesrates der Front der Sozialistischen Einheit 31. Jahrgang / Nr. 9471 Bucureşti, Donnerstag, 1. November 1979 Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Redaktion und Verwaltung : 71 341 Bucu­reşti. Piaţa Scînteii 1. Telefon : 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 1312 17 (Redaktion), 18 15 32 (Leserbriefe). — Redaktionsver­tretungen in Temeswar, Braşov, Sibiu. Arad. Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Agnetheln, Schässburg. Sitzung des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP Am Dienstag fand unter dem Vorsitz des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Par­tei, Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, Vorsitzender der Front der Sozialistischen Einheit, eine Sitzung des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP statt. Das Politische Exekutivkomitee erörterte die von Genossen. Nicolae Ceausescu unterbreiteten Vorschläge „ÜBER DIE ERHÖ­HUNG DER ROLLE DER FRONT DER SOZIALISTISCHEN EINHEIT IM SOZIAL-POLITISCHEN LEBEN RUMÄNIENS UND DIE VERBES­SERUNG IHRER ORGANISATION". Das Politische Exekutivkomitee schätzte die Vorschläge des Ge­neralsekretärs der Partei hoch ein und billigte sie uneingeschränkt, da es der Ansicht ist, dass ihre Anwendung von grosser politi­scher Bedeutung sein wird für die Entwicklung der sozialistischen Demokratie und für die aktive Beteiligung des ganzen Volkes an der bewussten Gestaltung seiner eigenen kommunistischen Zukuntt. Das Politische Exekutivkomitee beschloss, dass die Vorschläge des Genossen Nicolae Ceausescu veröffentlicht werden, wonach das Plenum des Landesrats der Front der Sozialistischen Einheit die notwendigen Massnahmen für ihre Verwirklichung treffen soll, da­mit eine immer breitere und intensivere Beteiligung unserer Arbei­terklasse, der Bauernschaft und der Intellektuellen, aller Bürger, ungeachtet ihrer Nationalität, an der Verwirklichung der Innen­­und Aussenpolitik der Partei und des Staates, am grossen Werk des Aufbaus der vielseitig entwickelten sozialistischen Gesellschaft und der kommunistischen Ordnung auf dem Boden Rumäniens ge­währleistet werde. Uber die Erhöhung der Rolle der Front der Sozialistischen Einheit im sozial-politischen Leben Rumäniens und die Verbesserung ihrer Organisation Die tiefgreifenden Wandlungen in der Geseilschaftsstruktur Ru­mäniens und in den gesellschaftlichen Verhältnissen als Ergebnis der Entwicklung der Produktivkräfte und des erfolgreichen Verlaufs des sozialistischen Aufbaus haben ein starkes Anwachsen des Be­wusstseins der breiten Volksmassen, ihre bewusste, immer aktivere Beteiligung am politischen Leben unseres Landes ausgelöst. Der neue organisatorische Rahmen, der durch die Bildung der Räte der Werktätigen, durch die Institutionalisierung der General­versammlungen sowie durch die in den letzten Jahren in den ver­schiedenen Tätigkeitsbereichen abgehaltenen Kongresse mit Landes­charakter verwirklicht wurde, gewährleistet die breite Beteiligung der Werktätigen an der Leitung aller ökonomisch-sozialen Bereiche, an der Leitung der ganzen Gesellschaft. Unser demokratisches System zur Organisation und Leitung des öffentlichen Lebens beweist mit Nachdruck die Überlegenheit unserer sozialistischen Demokratie, die dem Volk die Möglichkeit der freien Gestaltung seines eigenen Geschicks und seiner kommunistischen Zukunft sichert. Als Ausdruck der Einheit und Geschlossenheit unseres Volkes sind im Rahmen der Front der Sozialistischen Einheit alle gesell­schaftlichen, ökonomischen und Massenorganisationen, die Schaf­fensverbände, wissenschaftlichen Gesellschaften sowie Glaubensge­meinschaften vereinigt. Ebenso wurden auf den Dörfern Organi­sationen der Front der Sozialistischen Einheit gegründet. Wir müssen jedoch zugeben, dass dieser Rahmen es uns nicht gestattet, eine Reihe von Kategorien von Werktätigen in die poli­tische Tätigkeit einzubeziehen. Dies ist der Tatsache zuzuschreiben, dass viele der in der Front der Sozialistischen Einheit erfassten Or­ganisationen und Körperschaften nicht den Charakter von politischen Organisationen haben. In Anbetracht des ständigen Anwachsens des politischen Bewusst­seins der Werktätigen, ihres Wunsches und gleichzeitig der Notwen­digkeit, immer aktiver am politischen Leben teilzunehmen, ist es er­forderlich, dass wir entsprechende organisatorische Formen finden. Zu diesem Zweck erscheint es als notwendig, innerhalb der Front der Sozialistischen Einheit ihr eigene Organisationen zu gründen, die ein­zelne Mitglieder aus den Reihen der Bürger aufnehmen, die nicht Mitglieder der Rumänischen Kommunistischen Partei sind. Die ei­genen Organisationen der Front der Sozialistischen Einheit müssen auch in Dörfern, Städten und Vierteln sowie in Betrieben und Insti­tutionen gegründet werden. In den Gemeinden, Städten und Mu­­nizipien ist es notwendig, neben den Räten der Front der Sozia­listischen Einheit Komitees der Organisationen der Front der Sozialistischen Einheit zu bilden. Ebenso müssen Komitees der Or­ganisationen der Front der Sozialistischen Einheit innerhalb der Kreisräte sowie innerhalb des Landesrats der Front der Sozia­listischen Einheit geschaffen werden. Um die Massen, einschliesslich der jungen Generation, immer weitgehender im politischen Leben zu erfassen, muss jeder Bürger der das 18. Lebensjahr erreicht hat, die Möglichkeit haben, Mit­glied einer Organisation der Front der Sozialistischen Einheit zu werden. Die Mitglieder der Organisationen der Front der Sozia­listischen Einheit werden das Recht haben, in die Leitungskomi­tees auf sämtlichen Ebenen gewählt zu werden. Alle FSE-Organi­­sationen werden ihre Tätigkeit unter der Anleitung der Parteior­ganisationen entfalten. Die Hauptaufgabe der Organisationen der Front der Sozia­listischen Einheit muss in der Gewährleistung der Beteiligung ihrer Mitglieder am gesamten politischen Leben des Landes bestehen, die aktiv teilnehmen werden an der Erörterung aller Gesetze und Beschlüsse, die dem ganzen Volk zur Diskussion unterbreitet wer­den. Innerhalb der Organisationen werden auch die Beschlüsse der Volksräte sowie die Massnahmen besprochen werden, die das Leben und die ökonomisch-soziale Entwicklung der städtischen und ländlichen Ortschaften betreffen. Ebenso werden sich die Orga­nisationen der Front der Sozialistischen Einheit an der Aufstellung der Kandidaten für die Abgeordneten in die Volksräte aller Kate­gorien beteiligen. Gleichzeitig werden in Zukunft die Abgeordneten für die Volksräte auch aus den Reihen der Mitglieder der Organi­sationen der Front der Sozialistischen Einheit aufgestellt. Die Komitees der Organisationen der Front der Sozialistischen Einheit werden ihre Tätigkeit innerhalb der Räte der Front der Sozialistischen Einheit entfalten und Vertreter in diesen Räten, ein­schliesslich im Landesrat, haben. Die Organisationen der Front der Sozialistischen Einheit werden sich in ihrer ganzen Tätigkeit von den Landesgesetzen und den Beschlüssen der Rumänischen Kommunistischen Partei - der füh­renden politischen Kraft unserer sozialistischen Gesellschaft - leiten lassen. Gleichzeitig ist es notwendig, einige Verbesserungen in der Organisation der Räte der Front der Sozialistischen Einheit, an ihrer Leitung vorzunehmen. In diesem Sinne schlage ich folgendes vor: - Der Vorsitzende des Gemeinde- und Stadtrats der Front der Sozialistischen Einheit soll einer dei Sekretäre oder Stellvertreten­den Sekretäre des betreffenden Parteikomitees sein. - In den Munizipien und Kreisen soll der Vorsitzende des Rats der Front der Sozialistischen Einheit ein Sekretär oder ein Mit­glied des Büros des betreffenden Parteikomitees sein. Í - Auf zentraler Ebene soll der Vorsitzende der Front der Sozia­listischen Einheit der Generalsekretär der Rumänischen Kommuni­stischen Partei sein. Gleichzeitig soll für die Leitung der laufenden Tätigkeit das Amt des Exekutivvorsitzenden des Landesrats der Front der Sozialisti­schen Einheit eingerichtet werden. Ich betrachte diese Massnahmen als notwendig in Anbetracht der Erweiterung der Tätigkeit der Räte der Front’ der Sozialistischen Einheit infolge der Gründung eigener Organisationen wie auch für die Gewährleistung einer operativen und ständigen Leitung der gemeinsamen Tätigkeit der gesellschaftlichen und Massenorgani­sationen. Die Billigung dieser Massnahmen wird den organisierten Rah­men bieten für die Beteiligung am politischen Leben von Millionen von Werktätigen, Staatsbürgern der Sozialistischen Republik Rumänien, die nicht Mitglieder der Rumänischen Kommunistischen Partei sind und beharrlich die Politik unserer Partei verwirklichen, die voil und ganz den vitalen Interessen des gesamten Volkes entspricht. Diese organisatorischen Massnahmen zur Erweiterung der Demokratie im politischen Leben des Landes entsprechen voll und ganz der neuen historischen Etappe, ifi der sich Rumänien befindet - der Etappe der Errichtung der vielseitig entwickelten sozialistischen Gesell­schaft. Sie bilden eine objektive Forderung unseres Voranschreitens auf allen Ebenen, eine Forderung des Zusammenschlusses und der Förderung alier Energien und schöpferischen Fähigkeiten des Vol­kes im Hinblick auf die Gewährleistung des vielseitigen Fortschritts des Vaterlandes. Die vorgeschfagenen Massnahmen sind ein neuer und spre­chender Ausdruck der Kraft unserer sozialistischen Ordnung, der unerschütterlichen Geschlossenheit des ganzen Volkes um die Par­tei. Durch ihre Billigung erheben wir unser allgemeines demokra­tisches System auf eine neue, höhere Stufe, sichern wir die inten­sivere Beteiligung der breitesten Massen der Werktätigen, unge­achtet ihrer Nationalität, des ganzen Volkes an der Leitung der Gesellschaft, an der bewussten Gestaltung des neuen, freien, un­abhängigen und blühenden Lebens, am gewaltigen Werk der Er­richtung des Sozialismus und Kommunismus in Rumänien. Dadurch wird die Geschlossenheit des ganzen Volkes um die Rumänische Kommunistische Partei noch nachdrücklicher bestätigt, dadurch wer­den sich unsere sozialistische Gesellschaftsordnung, die Unabhän­gigkeit und Souveränität des Vaterlandes festigen, wird sich unser Voranschreiten auf dem Wege des Fortschritts und der kommu­nistischen Zivilisation beschleunigen. NiCOLAE CEAUŞESCU Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien Retributionserhöhung für die aus weiteren Zu den rund zwei Millionen Werktäti­gen. für die bereits die Retributionserhö­hung der zweiten Etappe durchgeführt wurde, kommen ab heute, gemäss dem Beschluss des Plenums des Landesrates der Werktätigen über die Durchführung des Programms zur Hebung des Lebens­standes in der Zeitspanne 1976—1980, die Werktätigen aus weiteren drei wichtigen Tätigkeitsbereichen hinzu. Es sind dies die Werktätigen aus den Einheiten für Sonderproduktion der Ma­schinenbauindustrie (einschliesslich des Apparats der Zentralen), die Werktätigen aus der Polygraphischen Industrie sowie die Werktätigen aus den Betrieben des Erdgastrahsportes und des Erdgasvertei­lungsnetzes. Auch in diesen wichtigen Tätigkeitsbereichen liegt die durchschnitt­liche Hetributionserhöhung, die 14,3, 13,9 und 15,0 Prozent ausmacht, über dem Landesdurchschnitt von 13,6 Prozent. Mit den Werktätigen aus den Einheiten für Sonderproduktionen ist nun für sämt­liche Maschinenbauer des Landes die Re­tributionserhöhung der zweiten Etappe wirksam geworden, die zusammen mit der Retributionserhöhung der ersten Etappe dazu führte, dass die Tarifretribu^ tionen der Maschinenbauer in diesem Planjahrfünft im Schnitt um 34,5 Prozent erhöht worden sind. Es ist. wie man weiss, die grösste Retributionserhöhung, die jemals in einem Fünfjahresabschnitt durchgeführt worden ist, und damit ein beredter Beweis für die ständige Fürsorge von Partei und Staat um die Hebung des Lebensstandes der Werktätigen. Die Grundretribution ist, wie bekannt, die Berechnungsgrundlage für Dienstal­terszuschläge und Akkordbezüge, die mit der Erhöhung der Grundretribution ent­sprechend substantieller werden. Für das Personal der Betriebe der Flugzeugindu­strie wurde mit der Retributionserhöhung der zweiten Etappe gleichzeitig ein neues Retributions-Tarifnetz geschaffen. Die Wie sich allein die Retributionserhöhung der zweiten Etappe im Einzelfall auf die Arbeitseinkünfte auswirkt, veranschau­lichen einige Beispiele aus dem Maschi­nenbau, Im Falle eines Schlossers der Retribu­tionskategorie II, Stufe II ergibt sich fol­gendes Bild: Einstufung in diesem Tarifnetz ergibt für einen Arbeiter der I, Retributionskatego­rie, in der Grundstufe eine Grundretri­bution von 2081 Lei. für einen Arbeiter der VI. Retributionskategorie. Stufe II. von 3254 Lei und für einen Arbeiter in der neu geschaffenen VII. Retributionska­tegorie sogar von 3601 Lei. Gegenwärtige Netto­­gruntlretribulion 1744 Lei Erhöhte Netto­grundretribution 2040 Lei Bei einem Dreherder Retributionskategorie VI. Stufe II Daten: Retributions­zuwachs 296 Lei ergeben sich folgende Gegenwärtige Netto-Erhöhte Netto-Retributions­grundretribution grundretribution • Zuwachs 2448 Lei 2856 Lei 408 Lei Einzelpreis 30 Bani Genosse Nicolae Ceauşescu gewährte der holländischen Wochenschrift „Nieuws Net" ein Interview Wie berichtet, empfing der Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, Genosse Nicolae Ceauşescu, am 16. Oktober Ronald Kraayeveld, Stellvertretender Chefredakteur der aussenpolitischen Wochenschrift „Nieuws Net" von Amsterdam, dem er folgendes Interview gewährte. FRAGE: Herr Präsident, die von Ru­mänien befolgte Politik ist in der Welt wohl bekannt wegen der Beharrlichkeit, mit der Ihr Land sein Recht unter­streicht, für sich selbst zu sprechen, für die Verteidigung der Unabhängig­keit, Souveränität und Integrität, ln den letzten 12 Monaten wurde im Westen über die Aussichten einer solchen Politik viel gesprochen, und es gab zahlreiche Spekulationen. Was denken Sie über die im letzten Jahr in diesem Bereich eingetretenen Entwicklungen und über die Perspektiven solcher po­litischer Orientierungen? ANTWORT: Rumänien geht in seiner internationalen Politik von der Notwen­digkeit aus, die Beziehungen zu allen Staaten der Welt, ohne Unterschied der Gesellschaftsordnung, zu entwickeln und gründet diese Zusammenarbeit auf die Prinzipien der Gleichberechtigung, der Achtung der nationalen Unabhängigkeit und Souveränität, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegenseitigen Vorteils. Wir müssen bedenken, dass diese Prin­zipien heute auf internationaler Ebene immer weitgehender — fast einmütig — als die einzigen anerkannt werden, auf­grund derer eine Politik der Entspannung und Zusammenarbeit, der Unabhängigkeit und des Friedens verwirklicht werden kann. Deshalb ist es Rumänien, das diese Prinzipien im internationalen Leben, in den Beziehungen zu allen Staaten fördert, gelungen, in allen Teilen der Welt Freunde zu gewinnen. Was einige Spekulationen betrifft, 4ie im Westen gemacht wurden, glaube ich, dass sie die Richtigkeit dieser Politik und den Widerhall, den die von mir genannten Prinzipien im internationalen . Leben wecken, nicht genügend berücksichtigten, ebensowenig wie die Tatsache, dass Ru­mänien durch eine solche Politik bewusst die Festigung der Zusammenarbeit mit allen sozialistischen Staaten anstrebt — ein wichtiger Faktor seiner Aussenpolitik —, die Festigung der Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern sowie mit den entwickelten kapitalistischen Ländern. Rumänien wird weiterhin entschlossen diese Politik und diese Prinzipien befol­gen, da es überzeugt ist, dass nur in dem Masse, in dem jedes Volk sich frei ent­wickeln kann, reale Entspannung, der Frieden und der ökonomisch-soziale Fort­schritt einer jeden Nation zu gewährlei­sten sind. FRAGE: Rumänien ergriff wiederholt Initiativen im Bereich der Entspannung und der Abrüstung. Im Juni d.J. wurde in Wien das Salt-II-Abkommen unter­zeichnet; die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten bereiten sich jetzt auf Salt III vor. Welche ist Ihrer Ansicht nach die Rolle dieser Abkom­men? ANTWORT: In der Tat misst Rumänien nach wie vor der Entspannungspolitik und in diesem Rahmen der Durchführung der Kernabrüstung sowie der Abrüstung im allgemeinen besondere Bedeutung bei. Wir denken daran, dass die Einstellung des Wettrüstens und der Übergang zu kon­kreten Massnahmen der Verringerung der Militärbestände und der Rüstungen eine objektive Notwendigkeit für die Verwirk­lichung einer Politik der Entspannung und des Friedens darstellt, ebenso wie für die Lösung einiger komplexer Wirtschafts­fragen des internationalen Lebens und eines jeden einzelnen Staates. In Übereinstimmung damit haben wir stets jedwelche Abkommen und Initiativen unterstützt, die die Einstellung des Wettrüstens und den Übergang zur Abrüstung zum Ziel haben. Deshalb begrüsst Rumänien den Abschluss des Salt-II-Abkommens sowie die Perspek­tiven des Übergangs zur Ausarbeitung eines neuen Vertrags unter der Be­zeichnung Salt III, da das gegenwärtige Abkommen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten einen wichtigen Faktor für die Förderung des Vertrauens und den Übergang zur Billigung neuer Abrüstungsmassnahmen darstellt. Ich muss jedoch erklären, dass Rumänien zwar die Bedeutung dieser Abkommen unter­streicht, jedoch die Ansicht vertritt, dass es notwendig ist, gleichzeitig zu allge­meineren Abrüstungsmassnahmen überzu­gehen und zu diesem Zweck im Rahmen der bereits vorhandenen Organisationen unter Teilnahme aller Staaten vorzugehen. Dabei gilt es, im Auge zu behalten, dass konkrete Massnahmen in dieser Hinsicht nur unter Teilnahme aller Staaten durch­zuführen sind und sowohl die klassischen Rüstungen wie die Kernwaffen erfassen müssen. FRAGE: Herr Präsident, die Welt steht an der Schwelle der 80er Jahre, ln diesem Jahrzehnt werden dem ru­mänischen Volk die Ergebnisse der ra­piden Industrialisierung in den letzten 20 Jahren in grösserem Massp.. zugute kommen. Um 1985 soll sein Lebensstartd jenem in den entwickelten Ländern vergleichbar sein. Wird dieses Ziel trotz der weltweiten Rezession erreicht wer­den können oder muss dieser Zeitpunkt verschoben werden? ANTWORT: In den letzten 20 Jahren erzielte Rumänien beachtliche Erfolge auf dem Weg seiner ökonomisch-sozialen Ent­wicklung, sowohl hinsichtlich der Land­wirtschaft wie auch der Industrie. Ich un­terstreiche dies, weil wir alles daransetzen, um eine harmonische Entwicklung dieser zwei wesentlichen Bereiche der rumäni­schen Wirtschaft zu gewährleisten. In diesem Sinne darf man sagen, dass wir zugleich mit dem starken Anstieg der Industrie auch bedeutende Erfolge in der Landwirtschaft erzielten. Auf dieser Grundlage ist es uns gelungen, die stete Hebung des allgemeinen Lebensstands unseres Volkes zu gewährleisten. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Wirtschaftsfragen auf internationaler Ebene, auf die Vertiefung des Gefälles zwischen den entwickelten Ländern und den Entwicklungsländern ist Rumänien entschlossen, auch in den kommenden fünf Jahren ausdauernde Bemühungen zu unternehmen, um , sich den vom wirt­schaftlichen Standpunkt entwickelten Ländern anzunähern und zugleich zur allgemeinen Lösung der Probleme der Un­terentwicklung und der Errichtung der neuen internationalen Wirtschaftsordnung beizutragen. Unseres Erachtens können die Ziele, die wir -uns bis 1985 gesetzt haben, unter normalen Bedingungen, des Friedens, erreicht werden, trotz aller auf Weltebene infolge der Wirtschaftskrise im allgemeinen und insbesondere der Erdöl­krise bestehenden Schwierigkeiten. Somit behalten wir im Auge, dass die Bestim­mungen, die wir in einem Monat dem XII. Parteitag unterbreiten werden, das be­rücksichtigen, was wir in den bisher ver­öffentlichten Dokumenten festlegten; un­serer Auffassung nach wird es nicht not­wendig sein, die Verwirklichung dieser Ziele aufzuschieben. Ich wiederhole jedoch, dass wir Vorha­ben, in dieser Periode die internationale Zusammenarbeit auszuweiten, da wir von der Überzeugung ausgehen, dass die kom­plexen Probleme ihre Lösung auf dem Verhandlungsweg finden werden, dass die Politik der Entspannung, der Zusammen­arbeit und des Friedens erstarken wird. FRAGE: Rumänien ist ein Entwick­lungsland. Der bevorstehende Parteitag der Rumänischen Kommunistischen Partei wird eine Reihe von Wirt­schaftsfragen ' erörtern. Welches sind die Hauptorientierungen der weiteren, langfristigen Industrialisierung Rumä­niens und in welcher Wechselwirkung stehen sie zur Energielage der Welt im allgemeinen und Ihres Landes im besonderen? Mit welchen Wirkungen rechnen Sie bei den Orientierungen und Massnahmen, die der Parteitag für die künftige ökonomische Entwick­lung Rumäniens fassen wird? ANTWORT: Rumänien ist weiterhin ein sozialistisches Entwicklungsland. Deshalb achten wir bei der Ausrichtung der künftigen Entwicklung — die wir dem XII. Parteitag unterbreiten — auf die Ge­währleistung der ausgeglichenen Entwick­lung sämtlicher Wirtschaftszweige. Ich erwähnte bereits, dass Rumänien unseres Erachtens sowohl eine leistungsstarke In­dustrie wie eine sehr entwickelte Land­wirtschaft haben muss. Deshalb legen wir in den Direktiven für den XXI. Parteitag grosses Gewicht auf die Rohstoff-, Ener­gie- und Landwirtschaftsfragen, da diese drei Bereiche unserer Auffassung nach wesentliche Faktoren der ganzen künfti­gen Entwicklung der rumänischen Wirt­schaft bilden. Gleichzeitig messen wir den Problemen der wissenschaftlichen Forschung, der Vertiefung dieser Tätigkeit in allen Be­reichen grosse Bedeutung bei. Wir be­rücksichtigen die Tatsache, dass viele Pro­bleme der Entwicklung Rumäniens und der Entwicklung im Weltmassstab über­haupt ohne den immer weitgehenderen Beitrag der Wissenschaft in allen Berei­chen nicht gelöst werden können. Deshalb (Fortsetzung auf Seite 2) Zu Ehren des XII. Parteitags der RKP: Vorbildliche Leistungen in sämtlichen Schwerpunktbereichen der Wirtschaftstätigkeit Leichtindustrie-Chefmechaniker bereichert Fertigungspalette Schässhurger Nicovala-Betrieb reift Serienerzeugnisse aus / Erhöhtes Augenmerk gilt der Deckung des Ersatzteilbedarfs / Von Helwig Schumann Schässburg. — Der Nicovala-Betrieb ist die einzige Wirtschaftseinheit der Kokelstadt, in der sozusagen nur Männer arbeiten. Alle übrigen Fabriken sind dem Ministerium für Leichtindustrie untergeordnet und beschäftigen somit hauptsäch­lich weibliche Arbeitskräfte. Dennoch hal auch der Nicovala-Betrieb zur Leichtin­dustrie Kontingenz, da er für diesen Fertigungszweig sozusagen als „Chefmecha­­niker" eine ganze Reihe von Maschinen und Ersatzteilen bereitstellt. Die Maschi­nen und Ausrüstungen bilden etwa zwei Drittel des Produktionsausstosses, wäh­rend das verbliebene Drittel Ersatzteile für den Maschinenpark der Leichtindustrie umfasst. Im Laufe dieses Jahres hat die Nico­­vala-Belegschaft Beachtliches bei der Ver­ringerung des Energie- und Brennstoff­­wie auch des Metall- und Werkstoffver­brauchs geleistet. Bemerkenswerterweise hat der Nicovala-Betrieb im Vorjahr seine Planauflagen als erste Wirtschaftseinheit der Stadt erfüllt. Dabei ist die Struktur der Warenproduktion auf den Bedarf der einzelnen Anwendereinheiten der Leicht­industrie abgestimmt und demgemäss recht vielfältig. L. Beer .vom Plandienst sagt, dass rund zwei Dutzend Maschinen und Ausrüstungen in kleinerer oder grö­sserer Serie gefertigt werden. Abnehmer sind die Konfektionsbetriebe in Vulcan (Tg. Jiu). Tulcea, Suceava. Săveni (Boto­şani). Jibou (Cluj) und die „Moldova“­­Fabrik in Jassy, die aus Schässburg me­chanische oder automatische Bügelpressen erhalten. Elektrohydraulische Stanzen, ge­hen an Abnehmerbetriebe der Industrie der Schuh- und Lederwaren in Topliţa, Bacău, Suceava, Tg. Mureş, Hunedoara, Oradea, und Cluj-Napoca. Filterpressen. Trockenanlagen. Transportmittel und an­dere Ausrüstungen sind für Glas-, Fein­keramik- und Porzellanfabriken sowie für Emailbetriebe bestimmt. Andere Abneh­mer von Nicovala-Erzeugnissen sind die Hanf- und Flachsröstereien, Kautschuk­verarbeitungsbetriebe und Einheiten der chemischen Industrie. An elektrohydraulischen Stanzen lieferte der Betrieb während der ersten drei Tri­mester. 90 Stück, obgleich anfänglich nur 50 Stück für das ganze • Jahr eingeplant waren. An automatischen Bügelpressen für die Bekleidungsindustrie sind inzwi­schen mehr als 20 Exemplare ausgeliefert worden. Der Stolz der Belegschaft sind nach wie vor die Vulkanisiespressen für technische Kautschukartikel. Das Ferti­gungsprogramm sieht zwei Typengrössen mit kleinerer und grösserer Heizplatte vor. An kleinen Pressen sollen in diesem Jahr 184 Stück gefertigt werden. Bis Ende die­ses Monats hat man die eingeplanten Stückzahlen reibungslos ausliefern können. Da die Pressen recht preiswerte Brocken sind, haben die Nicovala-Ingenieure und -techniker sie weiter entwickelt und ver­bessert. während mit der Zeit auch die Zusatzimporte einzelner Maschinenteile ausgeschaltet werden konnten. Seit diesem Jahr werden die Pressen ausschliesslich in eigener Regie gebaut, ohne auch nur das kleinste Zubehör zu importieren. Wie Entwurfsleiter Dipl.-Ing. Anton Orăşan sagte, besteht eine wesent­liche Verbesserung der Pressen darin, dass man die Vulkanisierplatten auf elektrische Erwärmung an Stelle der Heissdampfer­­hitzung umstellte. Auf diese Weise erübri­gen sich kostspielige Dampferzeuger ne­ben dem zugehörigen Leitungsnetz. Die ständige Bereicherung der Ferti­gungspalette erweist sich auch bei den Bügelautomaten, von denen gegenwärtig sieben Funktionsmuster gebaut werden. Im nächsten Jahr soll ein verbesserter Typ geringerer Ausmasse im Vergleich zum Vorgänger herausgebracht werden, dessen Bedienung von einer einzigen Schalttafel erfolgen kann. Der Entwicklungschef meint dazu einfach, es handelte sich um „die Modernisierung unserer Erzeugnisse, wobei wir einerseits Metall einsparen und andererseits die Maschinen leichter ge­­handhabt Werden können“. Ein Kapitel für sich ist die Fertigungs­aufnahme von Ersatzteilen, die der Be­trieb sowohl für die Maschinen und Aus­rüstungen der eigenen Produktion wie auch für die Maschinen anderer Betriebe erstellt. Seit Jahresanfang hat man in die Fertigung rund 90 Planpositionen für die eigenen Ausrüstungen wie auch rund 60 Planpositionen für andere Maschinenty­pen übergeleitet, was der Volkswirtschaft mehrere Millionen Valuta-Lei Einsparun­gen brachte. Zu den in jüngster Zeit herausgebrachten neuen Maschinen zählen eine Ballenpresse für Chemiefasern, ein Gabelstapler für 1,5 Tonnen Nutzlast, ein Bügelautomat für Baumwollwirkwaren sowie eine Vakuumpresse für Kaolinpaste. Fügt man dem noch die im Eigenbau ver­­zeichneten Leistungen hinzu — die Be­­triebsingenieure und -techniker entwickel­ten Prüfstände für die Maschinenhydrau­lik und die Maschinenelektrik — so kann man ruhigen Gewissens sagen: Hier ist ein tüchtiges und erfahrenes Arbeitskollektiv darum bemüht, zu Ehren des XII. Par­teitags den im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel angewachsenen Produk­tionsplan fristgemäss zu erfüllen, wenn diesbezüglich auch manche Schwierigkei­ten überwunden werden müssen.

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