Pester Journal - Abendblatt, Oktober 1877 (Jahrgang 4, nr. 130-156)

1877-10-09 / nr. 137

Budapest, Dienstag Mebenpblatt des Vetter Journal, geäußert.­ Es scheint allerdings, daß der Bocation zu diesem Schritte fühle!" man wolle dem Prinzen jedenfalls die leihen, so daß der Sohn Victor Emanuel’s zu guterlegt noch —e PBapst werden könnte. Tengishe ständen Stadthauptmannschaft Crairing Leiche eines neugeborenen Kindes gezogen. Die Stadthauptmannschaft vertheilte­­ ihren Kindesmörderin unter allen Um machen. Einige Tage später war die der Schauplan einer erschütternden Szene. Der Konstabler iSt. B. welcher den größten Pflicheifer in der der Thäterin an den Zug legte, bracht dieselbe persönlich vor den Stadthauptmann, es war die — seine eigene Tochter! Mit thränenerfticher Stimme erzählte der unglückliche Vater, wie ihn verschiedene Verdachtsgründe im eigenen Hause darauf führten, die Kindes­­mörderin in se­ine­r Tochter zu entbeben. Eine "Zirken-Solide" wird vom Club der unge­­rischen Schriftsteller und Künstler" am 260. im Prunfsaale des "Hotel Hungaria" veranstaltet, wobei Grau ungarische und türkische Lieder singen, Emiläbrän­y­i S­old­o3­gen werden. Den Schluß wird ein gemeinschaftliches und ganz bilden. Das und Reinerträgniß ist den verwundeten Türken gewidmet. Eröffnung der neuen hirnegischen Klinik. Gestern fand die Eröffnung der auf der Well­erstraße erbauten neuen chirurgischen Klinik statt. Von einer besonderen Feierlichkeit wurde bei diesem Anlasse abgesehen ; er hat nun Prof. Yosef Kovács vor Beginn der Vorlesung die Geschichte der Entstehung des Baues und der ganzen Ausführung der An­­stalt skizzier, die mannigfaltigen Verdienste regen Eifer des Kultusminister­s x éf o den entsprechende­n und den t hervorgehoben, ohne welche dieses großartige Institut nicht sobald und nicht in so kompletter Art zu Stande gekommen wäre. Der monu­­mentale Bau, sowie die neuesten Errungenschaften Einrichtung der neuen chirurgischen Klinik Budapest’3, kann mustergiftig bezeichnet werden, da in ganz Feine foh­e, in jeder Beziehung zweckmäßige und schön ausgestattete existirt. Der Hörsaal , lad­tionsobjekt genau überschauen zu i­­­s­t h at ERS reichen Fenstern verehen ; der Operationsraum ist so fituitt, daß er allen Anmesenden die Möglichkeit bietet, das Opera, Barterre, im ersten und zweiten Stocwerke gelegen, bei ihrer Einfachheit einen höchst eleganten Eindruck und ist der Ventilation und Beleuchtung die­merksamkeit zugewendet worden. Die Wände sind überall mit Del gestrichen, die Fußböden mit P­latten ausgetäfelt, modurch, nebst­ dem heiteren Anblick, auch der dauernden Erhaltung der Reinlichkeit genügend V­orschub geleistet wurde. Die Bettstellen sind aus Eisen,­ sehr rein und bequem aus: fomnmohl, al zur Bequemlichkeit der Kranten Heutzu­­tage gelannt und bewährt ist, fehlt in dieser Anstalt, welche der Staat wohl erbauen und einrichten ließ, bei deren Aus­­führung jedoch der fachkundige und thätige Prof. Zosef Ko­­vács, in jeder Beziehung unermüdlich mitgewirkt hat, und gebührt auch ihm der Lömwenantheil des ruhmvollen Umstan­­des, daß die Budapester chirurgische m­it in ihrer Art bis­ ber in Europa einzig dasteht. Auf einige Einzelheiten dieses prachtvollen Institutes, die ganz neu und nach Angabe des Prof. Folef Kovács ausgeführt sind, werden wir bei Gelegen­­heit noch zurückommen. Mit der neuen Chirurg. Klinif hat Budapest eine Sehenswürdigkeit erlangt, die gewiß von Nah und Fern Bewunderer anziehen wird. Hohes Alter. In Luton, Bedfockshire, lebt — der "Zimes" zufolge — im Genuß aller ihrer geistigen Fähig­­keiten, eine Frau, Namens Sarah Ward, melche das hohe Alter von 106 Jahren erreicht haben sol. Sie hat zwei Töchter in London, von denen eine 78, die andere 66 Jahre alt ist. Zwei ältere Töchter, sowie drei Söhne sind gestorben, legtere als Soldaten im Dienst des Baterlandes. Fromme Spaziergänge. Aus Zwettl schreibt man: Am 29. September 309 in der Ortschaft Lembach, Bezirk Weitra, eine Wallfahrerschaar durch, wobei die sie begleiten­­den Buriche Joseph Waldherr von Maierhof und Joseph Grimus aus Strobnns während der Andacht zu vaufen an­­fingen. Der Streit endete blutig; vom Thatorte beiläufig tausend Schritte entfernt, stürzte Waldherr plöslig zusammen und blieb todt liegen. Der Thäter wurde im Wallfahrtorte Waldenstein arretirt und dem Gerichte in Weitra übergeben. Schuld. In vorbeifließenden Körös die heraus Organen den Auftrag, die heutigen Wissenschaft mit einem Belegraume ae ausfindig Europa gestattet. tes zu kein Behelf, Cs von circa 80 der Prinz wird von Betten, eine innere aus der Souper hinzugefügt, ver: Jdlai und vorgetra­­des Unterrich Cardinalawirde Gyula murde aber Gelegenheitgeschichte zur Förderung ist der für ähnliche Anstalten größtmöglichste Ruf: am­ Lönnen. Die Krankenfüße, je einer im machen über Antrag Somffih” nom die Bestimmung: Betreffende absolvirter Jurist ist," eingefügt. Die Sigung dauert fort und berichten wir über deren weitere Bek­ommnisse im Morgenblatt. „menu de Tonchton 4 Der gestrigen bewegten Sikung des Abgeordne­­tenhauses folgte heute eine ruhige, träge dahin fließende Debatte über den auf der Tagesordnung befindlichen Gefeg­­entwurf über das Bagatellverfahren. Eine Generaldebatte fand gar nicht statt, sondern es wurde sofort in die Spezial­­berathung des Gefegentwurfes eingegangen. Gleich beim er­­sten P­aragraphe des Entwurfes geriethen die Verfechter der beiden Prinzipien, der „Stuhlrichter", und der „Bezirksrich­­terpartei“ hart an­einander. Die äußerste Linie Lie doch ihr Mitglied kom­mat ich das Amendement einbringen, daß die !opilatur ausschließlich von den Stuhlrichtern ausgeübt werde, wäh­­rend­ Staatssekretär ESemegi und Justizminister Perezel den vom Justizausschuß umgearbeiteten Entwurf, welcher zwischen den oben erwähnten zwei Ertremen ein Kompromiß zu Stande bringen will, entsprechend vertheidigten. Schließ­­lich wurde nachdem ein halbes Dusend Nebner ihre jufi­­ziellen Kenntnisse in mehr und iminder gelungenen Reden der 8­1 im der Raff­ina bei Kustizausschus­se angenommen und lautet folgendermaßen : üben die Gerichtsbaufei­ a) der Bezirsrichter ; b) in Komita­­ten der Stuhlrichter, wenn derselbe im Sinne des 8. 2 dieses Gesetes mit dieser Judilatur bekleidet wird ; c) in Städten tärs:V­erbänden nannte Friedegrichter." Beim zweiten Paragraphen welcher lautet : „Der Stuhlrichter ist im Interesse der Beschleunigung der Rechtspflege mit der Gerichtsbarkeit in dem alle zu be­­neiden, wenn dies ohne Beeinträchtigung der Administration möglich ist und wenn aber eine des Verwal­­tungsausschusses, mit Zustimmung des Ministers des Innern dur den Justizminister_ im Namen des Königs" — wird der Betreffende eine theoretische Nach­­rechtswissenschaftliche Staatsprüfung ab­­gelegt oder ein Richteramt schon bekleidet hat. Die Bekleidung mit dieser Judikatur geschieht auf Vorschlag mit Viobon „In Nachtrag, einem Theile der Bagatell:Angelegenheit, über die Kompetenz; der Gemeinde­modilatur ,Jurisdiktionsrecht und geordnetem großen Gemeinden und auf dem Veramtör der, im Sinne des 8. 3 welche hinausreichen, Magistrat, ferner in dieses Gesebes­er Territorium von Kretano, dachte mit meinem Partner, Sudien gelitten ich vor unserer Abreise die folgende Worte : „Margaret wird Ihren Lebensweg nicht in Hatte, zu tauschen und Margaret nach Singapore zu führen. Sie durfte — davon hing mehr als ihr Leben ab — um seinen Preis erfahren, welch’ frevelhaftes Spiel mit dem Heiligsten Bunde getrieben sei. Minde und gebrochen willigte sie ein, in der neuen Heimath als meine Gattin aufzutreten und ich gelochte daß ich ihr Kind adoptiren werde. An John schrieb freugen, und ich habe Kind zu sorgen. Sie dürfen die Hand nach Allem au­streben, was Ihnen begehrenswerth erscheint und können so glücklich werden, als sie er w­ünschen ! C3 gibt aber einen Richter über uns Alle, oder. Später, muß die furchtbare Stunde in welcher der morssche Bau Ihres Glückes über Ihnen zusammenbrechen wird, dann erinnern Sie sich an James Oliver." „Damit alle Nachforschungen über frühere Ver­­hältnisse vermieden würden, beschloß ich, von James Oliver­­ nennen. Für alle Fälle ließ ich und früher kommen, Namen meines Geburtsortes Fen­ton meinem Namen zu­­zufegen und mich in Indien Fenton meinem viel« a vas Hedta beistande in Liverpool meine Adresse zurück. „Zwei Jahre, there Harriet, überlebte Mar­­garet noch Deine Geburt, und sie war die treuteste, sorgsamste Mutter. Ac­ und in Deinen sie die Augen ihres John der — wie sie fortdauernd glaubte — nur dem Anbringen seiner Emilie nach­­gegeben hätte, ihr aber im Herzen gewiß treu geblie­­ben sei. Wenige Monate vor ihrem Tode trat sie einst an mein Schreibpult und jagte stehend und tief errötchend : It der Bogen mit meiner Namensunter­­schrift noch in Deiner Hand, oder hat man ihn von Dir gefordert ? Ich schloß ein Tuch auf und reichte ihr schweigend das gewinschte Blatt. „D­aniel — selige Freude strahlte aus ihren Zügen — er gehört mir noch an, wenn wir al nicht mit­einander verkehren dürfen ! 1188 : „Mich erbitterten diese Worte, so egoistich it der Mensch, und ich war nahe daran, ihr die ganze Verrätherei John’s, der sich den Tängst vermählt hatte, zu bekennen. Aber durfte ich zürnen daß sie die Liebe zu ihm nicht aus ihrem Herzen zu reißen vermochte ? War es mir demm möglich, meiner Liebe zu entsagen ? Litt ich nicht furchtbare Qualen Mar­­garet neben mir zu haben und nur ihr Sohu und Schirm, ihr väterlicher Freund zu sein­? Oft meinte ich, Gott habe mir zuviel auferlegt und sprach­ wie be ” ® Sollte nicht billiger der Ungerechte solches Un­glück haben, und ein Möbelthäter so verstoßen werden ? „Habe ich gewandelt in Eitelkeit ? Oder hat mein Fuß geeilet zum Betrug ? (esrtofegung folgt.) dessen versprochen, für Ges­undheit sie und mehr ihr Augen sah 9. Oktober 187%. Die ungarische Goldrente. Budape­st, 9. Oktober., Der heutige Tag ist der erste, eigentliche Subskrip­­tionstag fü­r die ungarische Goldrente. Der Erfolg verspricht verspricht ein großartiger zu werden. Bis Heute Mittags wurde auf 8.658.200 fl. subskribirt. Darunter fungirren mit bedeutenderen Boften: Die Escompte­ und Werhslerbant (25.000 fl.), die vorstädtische Sparkassa (10.000 fl.), der Pensionsfond der Wangthalbahn (8000 1), 5. 8. S.4­0 Eberg­er u. a. (100.000 fl.), Anton W. Freistädter in Kaposváti (50.000 fl), die Ko­morner G Sparfaffia (25.000 fl.), 9. B. Weiß (20.000 fl), die Mezc-Turer Sparkasse (10.000 fl.), Michael v. Gsschwindt (20.600 fl.) ; durch die Bester Kommer­­zialbank wurden 189.000 fl. subskribirt. * x * Wir tragen nun Details von den Ziehungen und Anmeldungen des vorhergehen Tage nach. Von größeren Zeichnungen, welche in Ungarn statt­ nefanden, sind die des Bodenkreditinstitu­tes mit 500,000 fl., der hauptstädtischen Sparkasse mit 250,008 fl, der Reiter Bereicherungsanstalt mit 100,000 fl., des Herrn Albert von M­odianer mit 80,000 fl., Erzbischof Haynald mit 60,000 fl., der Fiumaner städtischen Sparkasse mit 100,000 fl., der Oedenburger Sparkasse mit 70,000 fl. zu erwähnen. Bei der ungarischen Affefuranz erfolgte die Zeichnung der Mester isz. Kultusgemeinde mit 35,000 fl. Bei dem unga­­rischen Bodenkreditinstitute erreichten die Zeichnungen bis gestern Abends 670,000 fl., darunter die Temeser Komitats:Sparkaffe 200,000 fl., die Fünfkirchner Sparkafse 100,000 fl, die Grauer Handels- und Gemerbebanf 20,000 fl., die Kirch­­draufer Sparkaffe A. @. 10,000 fl., die Szepesiglözr Sparkaffe und N Kreditgesellschaft 7000 fl. Bei der vater­­ländischen Sparkaffe sind gestern aus der Provinz folgende Zeichnungen eingelaufen : KRillö-Szolnofer Komitats:Spar­­kaffe 4400 fl., Rhöder Sparkaffe 1000 fl, Kecslemeter Spar­kaffe 10.000 fl, Czegléder Sparkaffe 5000­ fl, 3omborer Kommerzialbant 2000 fl, Märos:Väfärhelger Sparkaife Feen Bamsinta.Snarfafte 1200 fl, Bajner 1009 fl. Außerdem sind bei der vaterländischen Sparkasse ebenfalls zahlreiche Anmeldungen von Privaten erfolgt und betragen bereits 100.000 fl, darunter der Pen­­sionsfond der Nordostbahn 30.000 fl. Bei der Landes-Central-Sparkasse wurden gezeichnet : von der Marmaros-Szigeter Handels- und Gemerbebank 50.000 fl, von privaten 21.000 fl. Sander Brovitz gibt sich, wie wir bereits er­­wähnt haben, ein lebhaftes Interesse fand ; so hat die So­­mogyer Komitats:Sparkasse in Kaposvár die Zeichnung von 10.000 fl. beschlossen. Die Szegedin­-Csongráder Sparkaffe hat beschlossen, sich mit 50.000 fl. an der Subskription zu betheiligen. Aus Fi­um­e, 8. Oktober, wird tel­egraphirt: Auf die ungarische Gold:Rente zeichnete die säd­­tische Sparkaffe 100,000 fl, der Hilfsfond der ungarischen Seebehörde 27,000 fl, der unter dem Präsidium der Gräfin G3a­pár­y stehende mobrthätige Verein "Associazione Maria" 6000 fl. Aus Wien, 8. Oktober, wird telegraphirt: Die uns­gerische Goldrente hat hier die E­nt­e erhalten. Soeben zeigt die Börsenkammer an: Gesdhäfte in ungarischer Rente werden in vollgezahlten Graden abge­schlossen.; bei Umrechnung in Goldgulden gelten 20.25 Reichsmark für 10 Goldgulden, die Umrechnung in öster­­reichische Währung erfolgt erst später, in Börsen- und Handelszeilung. — 9. Budapest, 9. Oktober. Die heutige Vorberf verlief äußert­­esschäftslos. Auf matte ausländische Abend, turfe Hau einfegend, befestigte sich später die Stimmung, um zum Schluß abermals zu ermatten. Defterr. Kredit: Aitien mit 314 einfehend, fliegen für einen Moment bis 215.20, foließen wie der 214. Ungarische Kredit 196 nominell. Getreidegeschäft. Die Stimmung war heute wesentlich angenehmer. Weizen zog mit 5-10 tr an, und befundeten die Mühlen größere Raufluft, Umfab circa 15--20.000 Mite. Termine ebenfalls fester. Speialtergr. d. „Nefler Journal.“ Konstanti­nopel, 8. Oktober. Depes­chen aus Blewna melden, dab Osman Balcha gestern einen geöfern Ausfall gemant und den Ninmänen eine empfindliche Schlappe beigebracht hat. Er vertrieb sie aus den neu aufgeworfenen Erbwerfen und zerstörte die Lek­­teren. Die rumänischen Truppen sind daher fett dem rechten Sturm auf die zweite GCrivicaredonte ihren Stellungen um seinen Schritt vorge .

Next