Pester Journal - Abendblatt, Oktober 1877 (Jahrgang 4, nr. 130-156)

1877-10-25 / nr. 151

...-...­­I In Instrument für Budape mit tiiglich weimalieesustellung.iie die Provini .tiumal-Fortversendung stonatl.si.!--10, «-eim.s»2.1s,piekte1j.·­.xo,hakbk.si.c. Das Abendblatt des erheint ARM ch, mit Ausnahme von Sonm Und Ytadhmittang nach 2 NETTE TER­RT FETTE fa u A Aga Adminifiestisn Re Ti &2tterganse B. Göttergas e . Be B. va er we BR " Elmeine Mamnen ©­ om bet Abendblattes 2 kr. Bulerate für bat Mbendblatt werden a­btlíraft berechnet. GET 2 mann Budape­st, 25. Oktober. EMie „Ellenör" meldet, kehrt Ministr­are fort unwahrscheinlich heute nach Budapest zurück und wird er dem abzuhaltenden Ministerrathe über den Stand der Verhandlungen "ü­ber den deutschen Zollvertrag refehiren. Mit den deutschen Delegirten wird noch heute­ oder morgen eine Gisung in Wien abgehalten werden, die legte in dem alle, wenn von keiner Seite ein Antrag oder Vorschlag mehr gemacht wird, welcher die Hortlegung der V­erhandlun­­gen ermöglicht. [/ TR Ze * Ein wichtiger Ministerrath, wird heute abgehalten. Einen der Gegenstände dieses Ministerrathes wird die Vor­­lage des Finanzministers bezüglich des nunmehr vollständig fertigen Budgets pro 1878 bilden. In­folge dieses Mi­­nisterrathes hat der Finanzausschuß seine fü­r heute anbe­­raumte Litung vertagt. x %* Der , Breffe" wird unterm 24. d. aus Ragusa gemeldet . Der Präsident ‚der provisorischen Regierung Bos­­niens, Wladimir Ja­nin erließ aus dem Insurgenten­­lager bei Tishlomag eine P­rollamation an alle Bosnier zur äußersten Fortlegung des Kampfes. Der Sultan sei nicht mehr legaler Monarch Bosniens. Bis zur definitiven Rege­lung der bosnischen Frage dur die christlichen Mächte sei die provisorische Regierung die einzige Landes - Autorität. — Der russische Kaiser werde bei der Befreiung aller christlichen Slawen gemäß auch die nationale Unwugungsges urn herstellen. Die Proklamation ist von zwölf Woiwoden und zwei Bußen mitunterschrieben.­­ Dem „remdenblatt” zufolge wird die Regierung die Delegationen jedenfalls vor Jah­res ihlußeim berufen. Wenn die Hauptpunkte des Ausgleichs Ende Novem­­ber perfekt werden, würden die Delegationen für Anfangs Dezember einberufen, um ordnungsgemäß zu verhandeln. Sollte dies nicht möglich erscheinen, so werden die Delegatio­­nen am Jahresschluß einberufen, um den gemeinsamen Finanz­­minister zu bevollmächtigen, daß er die von den Parlamenten für gemeinsame Angelegenheiten fortministern zuführe, votirten Summen den Rei: Ihre Pferde sind abgehärtet und start, Futter ist in Deenge vorhanden. Eben während ich schreibe, bewegt sich ein ungeheurer Wagenzug mit Munition und Proviant Plewna zu. Ber Blewna selbst bieten die Dörfer Urbica, Griwica Tuhenica ud Radihemwo I Unterkommen, genug für das Hauptkorps der Belagerungsarmee. Die Borposten müssen natürlich) wie 1870 vor Met und Paris, in Erd-, Stroh­ und Holzhütten untergebracht werden. Mag alledem sehe ich nicht ein, warum der Eintritt des Winters die Rufen nöthigen müßte, von Plewna abzulassen, wenn auch eine theilweise Ablösung der Belagerungstruppen eintreten sollte. Ueber die Truppenzahl und die Proviantvorräther Osman Pascheks hat man hier keine genaue nachz richten;die Belagerungsarbeitte haben aber in den" letzten Tagen rasche Fortschritte gemacht.Auch ist ein,.x neues Element aufgetreten;die russische Reiterei unter." General Gurko wird noch im Laufe dieser Woche 24’ Regimenter,alle mit Bordangewehren bewaffnet,zäh­­­len.Ihr ist eine zahlreiche und gut berittene leichte Artillerie beigegeben und wenn nun noch weiterero­»­viantzüge nach Blevna hineinkommen, so­ kann dieses nur durch große Nachlässigkeit auf Seite der Rufen geschehen.“ "·«« Oesterreichs Hochmuth. Budapest,25.thober. Täglich mehren sich die Beweise der hochfah­­renden Gesinnung,welche Oesterreich lange gegen seinen Bruderstaat hegte und nunmehr ganz frei und offen,mit einer bewundernswürdigen Schamlosigkeit kundgibt. Der Telegraph brachte uns heute Nachts die Mittheilung,daß der österreichische Ausgleichsaus­­schuß die Vorlage über die 80-Millionen­­schuld einfach verworfen habe. Unsere Leser wissen zur Genüge,daß Oester­­reich vor Abschluß des Ausgleichs mit Ungarn sich ein Sümmchen von S0 Millionen von der National­­bank ausborgte, an deren Nachzahlung es bis heute nicht gedacht hat. « auch Ungarn an der Zahlung dieser Schuld par Das ist wieder so ein glänzendes Stückchen österreichischer Finanzpolitik,die man uns immer als Muster vorreitet. Nun soll diese Schuld endlich zugleich mit den übrigen Ausgleichsvorlagen geregelt werden und da werden von Seiten Oesterreichs Ansprüche laut,daß tizipiren soll. Wer nur einigermaßen ein Billigkeitsgefühl im Leibe hat,der wird die empörende Ungerechtigkeit dieser Forderung einsehen,zumal Ungarn mit kava­­liersmäßigem Leichtsinn im Jahre 1867 vom den sämmtlichen damals verrechneten Staatsschul­­d­e­n eine ziemlich derbe,unalteri­bare Quote über­­nam. Ungarn hat Oesterreich fortwährend Ges­­chenke gemacht,Geschenke von dem Schweiße und Blute seiner Steuerträger.Diese Geschenke sind alle gemacht worden,um nur die konstitutionelle Freiheit,das kostbare Gut des parlamen­­­tarischen Systems für Ungarn zu retten. Mk«-1....«-I.F«.·-..-.-t,...k«.».:r.4Why-Fam­­lich auf Raub und Erpressung abgesehen und die ungarische Nation steht auf dem Punkte,den Kampf um ihre politische Freiheit mit dem Kampfe um ihre materielle Existenz vertausche­n müsen. Es ist nicht zu verlangen daß Ungarn alle die Foren der frühern und jetzigen schmählichen finan­­ziellen Otterwirthschaft Oesterreichs trage. Oesterreichs Regierungen haben die unselige Zettelwirthschaft eingeführt,sie sind es,die die Na­­toralbank ins Schwanken gebracht haben durch fort­­währende Anleihen und durchs den freien Gebrauch der Druckerpresse,sie sind es,die bisher jeder Rege­­lung der Valuta hinderlich im Wege standen,sie sind es,die eben da durch Jahraus Jahre in die Völker der Monarchie um einen beträchtlichen Theil ihres Vermögens bestahlen, sie sind es,die in Folge dessen die Leistungskraft des ungarischen Staates,der seine Goldzinsen mit ent­­wert­etem Lumpenpapier decken muß,lähmen und nun kommen noch diese Oesterreichr und diktiren sansigäne eine Weiterbelastung des ungarischen Staatsschatzes. Nein, das wird die ungarische Legislative doch nicht dulden. . Oesterreich führte einen Krieg mit Preußen um eine Machtfrage, die Ungarn gar nicht­ anging. Oesterreichs Völker wurden in Blut gebadet, um das alte nadelige deutsche Bundes­­gebäude in der Ejchenheimer Gasse in Frankfurt auf­­recht­­zu­erhalten. Ungarns beste Söhne wurden auf die Schlachtbank geführt, um eine Häusliche deutsche Frage auszufechten und nicht genug die­­sers enormen Blutsteuer verlangt der Erbe des abso­­luten­ Desterreich auch noch eine Mitschuld Ungarns an einem Bankanlehen, zu dem Ungarn nie seine Zustimmung gegeben hätte. Die Desterreicher thun sehr Unrecht, an alten Bunden zu rühren, ihr Sündenregister war und ist sehr groß und wird noch täglich größer und bedarf wahrlich nicht muthwilliger Vergrößerung. Möge Desterreich die 80­ Millionen, die es seit vielen Jahren an die Nationalbank schuldet, ruhig selbst bezahlen. Ohnedies hat Desterreich fast 15 Ja­re Yang seine Zinsen dafür entrichtet und diese Zinsen erreichen schton beinahe die Höhe des Kapitals. Die­ Nationalbank Hat geschwiegen zu diesem Naube, aber wenn man jet alte Sünden reguliren will, möge man Ungarn sein aus dem Spiele Lassen. Die österrei­­chische Yinan oft gegen den Willen Ungarns geführt worden. So weit wird die bedauerliche Gutmü­tigkeit Ungarns schon nicht mehr­ gehen dürfen, um Die Suppe austueffen, die sich die Oesterreicher eingebracht haben. ie ist nie mit der Einwilligung.­­ Der Krieg. Buda­pest, 25. Oktober. Die neuesten Depeschen berichten über seine Ver­­änderung der Lage auf den Kriegsschauplänen. In Asien versucht Ismail Pascha die Bereinigung seiner Armee mit Mushtar Bajdja Herzustellen, was ihm trot der russischen Anstrengungen, sein Vorhaben zu verhindern, gelingen dürfte. Seine­ Truppen hefiten viel Beweglichkeit und sind den Positionen Mushtar’s bereits sehr nahe gekommen. Ueber einige Nesognoszirungsgefechte während der vorigen Woche am Rom berichtet ein Korrespon­­dent der "Zimes" aus Gorni-Studen vom 17. b. Dann fährt er fort : „Das schöne Wetter hat wieder umgeschlagen ; er it regnerisch, sü­rmisch und folt. Viele Zelte wurden umgerissen und es herrscht allge­­meines Wubehagen, doch haben fünf Tage trockener Witterung die Straßen bedeutend gebessert ; diese sind fest wenigstend wieder passt­bar, ein wahres Glüh für die Zug- und Lastb­iere. Ich habe niemals eine Armee mit 10 ungeheuren Transportmitteln gesehen wie Die zuffische , abgesehen von dem auf der Eisenbahn aus Rußland mitgebrachten Material haben die Ruffen in Rumänien und Bulgarien 26.000 Fuhr­werfe zur Fortschaffung von Proviant und Munition ge­­miethet. Su­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­’ Dies Belagerung plent cag. Budapest,25­ Oktober. Man schreibt der,·Pol"1t-Corr­«"aus Zimnica,21.. Oktober: : Sr Der Sicher in Aussicht gestellte Angriff auf die Gri­­viga Redoute hat am 19. Oktober stattgefunden.. Eins gehende Details über den Verlauf des Kampfes sind begreif­­licher­weise noch nicht bekannt. Yan weiß nur, daß die Rus­mänen zurückgeschlagen wurden und spricht von begangenen Fehlern, von nicht rechtzeitigem Eingreifen der Reserven u.­­­m. Jedenfalls ist dieser mißglückte Sturm auf die tür­­klische Nedonte nur der Anfang einer ganzen Serie von Oper­­ationen, die nach einem gemischten, aus Gerinnung und partiellen Angriffen auf Hauptstellungen bestehenden Systeme geführt werden. Bevor man die Einzelnheiten der Kämpfe fennt, ist es nicht uninteressant, die Entstehungsgeschichte und Vorbereitung des jet in Ausführung begriffenen Planes zu erörtern, um ein anschauliches Bild der Stellung der an­greifenden Armee und der verschiedenen Operationen­ zu ha­ ben. Der Kampf, welcher am 19. Oktober stattgefunden, ändert wenig an dem allgemeinen Gange der Operationen: Es ist so ziemlich Alles beim Alten geblieben. Im Allgemei­nen hat sich seit der Ankunft des Generals Zotleben eine viel systematischere Führung der Operationen um Plewna fühlbar gemacht. Der genannte General war nach eingehen­­der Prüfung und Inspektion der Stellungen und Kräfte der vom Fürsten C­a­r­l gleich anfänglich ausgesprochenen Ans fight beigetreten, daß die türkische Stellung durch Gerinnung und Beschießung erst geschmäh­t werden müsse, um partielle Frontalangriffe, wenn dieselben nothwendig s­ind, zu erleich­­tern. Dies ist au­geschehen, aber zu spät. Gleich in den ersten Tagen nach der Ankunft des bes­rühmten russischen Genie-Generals machte sich die einheitliche Führung dur­chen den russischen Abtheilungen vom­ Centrum der Aufstellung bis zum Linken Flügel ertheilten Befehl dn merklich, fünf Kilometer vorzugehen, dort sich zu verschangen und sogleich mit der größtmöglichsten Schnelligkeit zur Eröff­­nung von Parallelen zu schreiten, so daß der Ring, welcher durc das Vorbringen der Rumänen und das Zurückbleiben der Rufen ungleichmäßig geworden war, vor einigen Zagen a ichon zu einer s­ystematischen, einheitlich geführten Belagerung. Operation wurde. Außerdem wurde die Zerntrung der türkis­chen Stellung in rationeller Weise in Angriff genommen. Die so oft gemeldete und so lange erwartete Operation gegen die Straße von Polewna nach Orhanie wurde beschlossen und sogar vom 8. bis 17. Oktober durchgeführt. Der senergische General Gurko wurde an Stelle des schwachen Generals Kriloff zum Kommandanten des hin­­ter Plewna operirendens fliegenden Korps(14 Kavallerie-Reg­ise­menter,8reitesade Batteries Schüyen-Bataillone)ernannt und trat auch sogleich mit Nachdruck in die Aktion,indem er der weiteren Verproviantirung und Verstärkung Osman Paschcks vorläufig ein Ende machte.Außerdem marschisten schon am 7.Oktober die erste Garde-Division und eine Bris­gade der 3. Division auf der Straße nach Soden ab, trafen so .

Next