Oedenburger Zeitung, 1873. November (Jahrgang 6, nr. 120-132)

1873-11-19 / nr. 127

:--.«« XX III-Y- k BR “ Mittwoch, 19. Noveniber 1373. ng . ..-iw:«w;-«-3M:a-;.xiå«sscMk.« Moto: „Dem Fortschritt zur Ehr? — Beprücten zur Wehr? — Der Wehrheit eine Gaffe.” RETTEN NEN + Berlag u. Expedition: Das Blatt erscheint jeden Mittwoch, Freitag n. Sonntag. Präanumerations- Preise. Für Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 4 Fl. 50 fl., Vierteljährig 2 fl. 25­ fl., Monatlich 1 fl.­ür Auswärts? Ganzjährig 12 fl., Halbjährig 6 fl., terteljährig 3 fl. Alte fü­r das Blatt bestimmte Sendungen, mit Ausnahme von Pränumerationen und Insertionsgebilde­ten sind an die Nedaction portofrei einzusenden. G­sk-­­ VI. Jahrgang. en Organ Für Handel, Industrie und Frandwirthschaft, dann Für anonme Interessen überhaupt. BE REDE DE DE WE DE DEE DIEBE BE DRENE0 00V DE D000 00 DD BEE DEE DE DEDEODS N Medackion: | Grabenrunde Nr. 121 Kirchgasse Nr. 29.0. 1. Y , Annan in Einzelne Nummern kosten MED Kreuzer. Stock.­­ In Auslande übernehmen Präm­merationen auf Infera Id Die General-Agentschaft Zeitung ,‚Vester- Lloyd” Nanbenstein 13] goffe Nr. 7 Wien, Hansenstein , Vogler Wien, Walfn­e­r Saffe 10, Hamburg, Berlin, gespann, Hr HER: · Nation-Gespr­­foNr für die gewaltig­,10N1r.für die zweispaltige jläNtn für die weiss-alt grundtoNtnfstr die durchlaw­­­fende·Petitzeile exkuive der Steuwelgebu­hr von MU- spAuskünfte in allen Ritungu werden bereitwilligster b­ei Fr­­­ankfurt aM. Basel eh RER EBEN r Die Nede des Finanzministers Freiherrn de Pretis, womit derselbe die Finanzvorlage über das 80-Milio­­nen-Ansehen vor dem Abgeordnetenhause motivirte, laus­tet wörtlich wie­ folgt: Mit verhöhrter Ermächtigung habe ich die Ehre, einen Gegebentwurf, betreffend die­ Benügung des öf­­fentlichen Kredites zur Beschaffung der Mittel für Er­­richtung von Borschuhraffen und Förderung des Eisen­­bahnbaues, auf den Til des hohen Hauses niederlegen und­ bitte, mir zu gestatten, die Genesis dieses Gefech­­te mit einigen wenigen Worten begleiten zu dürfen. Die Briefe, welche im Monate Mai dieses Sah­­red an der Wiener Börse zum Ausbruchhe­am und bald den gesammten österreichischen Geldmarkt erschüt­­terte... bezeichnet jenen­ natürlichen Rückschlag, welcher nach einer Periode ausgelassener Spekulation nochwene Digerwerte eintreten mußte. Dem unbefangenen Beo­­bachter konnte er ja schon lange nicht entgangen sein, dah die Maffe der neugegründeten Unternehmungen mit unseren,­ wenn­ au duch schaffende Thätigkeit ich bei benden Kapitalk­räften in seinem richtigen Verhältnisse stehe und daß­ die Anspannung des Kredites einen ge­­­­fährlichen Grad erreicht­ habe. Die gegenwärtige Regierung erkannte sofort bei ihrem Amtsantritte die Gefahr der Wendung und ges­brauchte alle Mittel, welche sich ihr darboten, um dur­c Warnungssignale ihre Besorgnisse vor dem Herannahen des Sturmed fundzugeben. Wenige Wochen nach ihrem Amtsantritte versuchte es die Regierung, die übergehen­­den Fluthen der Konzession"- Werbung einzudänken­­ und dur das oft genannte Negulativ vom 2. März 1872 Grundlage aufzustellen, welche geeignet erschienen, den hauptsächlichsten Mitbräuchen entgegenzutreten. Sie­­ beschränkte die Zahl der Konzessionen, so widerlegte sie allen Statuten-Wanderungen, welche darauf schienen,­­ Spekulationen auf die Leichtgläubigkeit des Publikums zu bastren. So waren dies die einzigen Remeduren, welche nach der Lage der Geießgebung der Regierung zur Verfügung standen und auf welche sie ss wohl beschränken mußte, biß neue Gefege, zu deren V­orberei­­tung die Einleitung sofort getroffen wurde, bessere Bürgschaften zu gewähren im Stande sein würden. Gegenüber den Bersuchen, in den durch das Gefeg aufgestellten Restriktionen zu entziehen, hatte die Stei­gerung nur ein einziges gewegliches Mittel, nämlich die erweigerung der Notizung. Denn trug der Bemühungen der Regierung für Eindämmung des Unwesend die Krise in unaufhaltsa­­mer Weise hereinbrach, so hat dies seinen­ Grund da­­rin, daß das Möbel bereits zu tief gegriffen hatte, daß der Markt bereits mit fiktiven Werthen überschwemmt war, und daß der Reiz des mühelosen Spielgewinnes die weitesten Kreise schon zu sehr berauscht hatte, als wchr die Warnungsrufe der­ Regierung Gehör gefunden ätten. Und wer ss am Ende sagte, daß ein so leichtes Treiben ein ernstes Ende nehmen müßte, der täuschte sich nur zu­ gerne über den Augenblick, wo dieses Ende eintreten sollte. In den ersten Tagen des Monats Mai dieses Jahres waren: es die Zahlungseinstell­ungen einiger soges nannten Börsecomptoird, Ddieser namentlich für das nichtkommerziele Publikum jo gefährlichen Brutstätten ded verderblichsten Börsespield, welhe genügten, um das ganze fünftliche Gebäude in seinen innersten Fugen zu erschüttern. Im Verlaufe von wenigen Tagen war auf der Börse und in allen Kreisen, welche zu derselben in Beziehung stehen, eine vollständige Deroute eingetreten, deren Folgen fi kaum ermessen ließen. &o zeigte sich bald, daßs der von der Börse ausgehende Rüdichla ebenso weit als tief zu wirken drohte; er zeigte si sofort die Gefahr, dah die Erschütterung des Geltmark­­tes und die daraus hervorgehende Krediterschütterung auch Handel und Industrie im zerstörender­­ Weise bes rühren müßten, wenn nicht außerordentliche Vorsorge getroffen würde. So wenig die Regierung si veranlaßt sehen durfte, der übertriebenen Spekulation zu Hilfe zu kom­­men, welche ihrem selbstverschuldeten Schiciale übers lasfen bleiben mußte, ebensowenig durfte sie zögern, die zulässigen Maßregeln zu ergreifen, welche den redlich arbeitenden Kauf- und Gewerbemann vor der Gefahr frügten, in die Verheerung hineingerissen zu werden, und lediglich, um die drohende Handelsst­fig abzuwenden, wurde auf Grund der $. 11 des Staats­­grundgeleges die fatserliche Verordnung erlassen, für welche die Nationalbank ermächtigt wurde, statutene mäßig die Wechsel zu effemtiren und statutenmäßig Effekten auch dann zu belehnen, wenn die in ihren Statuten de­r Menge der ohne Metallbededung wenn u h­erordnung wird Ihnen heute zur verfassungsmäßigen Behandlung mitgetheilt, d­en erschöpft sein sollte. Diese kaiserliche ae Die Regierung betrachtete­n weiter als ihre Auf­­gabe, dahin zu wirken, daß die Zahl der neugegründe­­ten Unternehmungen so möglichst rasch vermindere, und in dieser Weise der Geldmarkt erleichtert werde. Die Forderung von Rohbilanzen, deren Prüfung der­ Sachverständige amtlich angeordnet wurde, sollte die Anstalten veranlassen, ji über ihre Ciistenzbefähigung klar zu­ werden, und die Schwachen zur Liquidation bes­­timmen. «­­­ Die ebenfalls auf Grund des§­14 der Staat­­grundgelege erlassene kaiserliche Verordnung vom 21. Sunt d. 3, welche Ihnen gleichfalls zur verfassungen­mäßigen Behandlung mitgetheilt wird, wird die Durch­­ar der Liquidation beschleunigen und erleichtern.­ie Regierung hatte hiemit gezeigt, daß sie nicht weniger als passiv der Krisis zusehe, sie hat aber damit diejenigen Mittel erschöpft, welche die Gelege und ihre Verantwortlichkeit zu ergreifen ihr gestatten. Die Regierung hielt sich weder geießlich no vom Standpunkte einer richtigen volkswirthschaftlichen Politik berechtigt,­ in irgend­einer Weise materiell einzugreifen, wohl aber stellte sie ihre moralische Vermittlung überall dort zur Verfügung, wo dieselbe zum Schuge berech­tigter Interessen angerufen wurde. So geschah ed dem­nach, da b­ald es sich zeigte, daßs gar manche unter­­tagungswürdige Kreise der Hilfe entbehren mußten, weil die Natur der von ihnen anzubietenden Sicher­heiten oder sonstige Umstände ihnen den direkten Ap­­pell an die Bankkarten nicht gestatteten, sich in Folge Initiative und unter der Regide der Regierung das so­­genannte Hilfscomite in Wien Konstituirte, in welchem eine Reihe der angesehensten Institute und Firmen mit der Nationalbank sich vereinigte, um auf Grund eines RETTET Feuilleton. Die Blume von Shetland, Original Novelle von H. Anthieny. (Fortsehung.) Steven­ Paterson­ geriet­ allmälig in jene behag­­liche Stimmung, die der gastfreie Shetländer stets em­­pfand, wenn sein Haus sie mit Freunden und­ Nachbarn füllte. So war die Zahl der Erwarteten fast voll und nur der Pfarrer auf; Brefja-Neb fehlte no­ Ch war dieß unstreitig die, angesehenste Persönlichkeit auf den jammischen Inseln. Niemand wuste sein Alter; die­­ ältesten Leute entjaunen fi ihn nicht anders, als in ‚feiner jegigen ‚Stellung als Pfarrer gelannt zu­ haben. Man wußte von ihm nur,‘ daß er, ein’ geborner Shet­­länder, sein Baterland noch im Zustande der schönsten Blüthe vor und während der Schmady unter dem Gou­­­vernement der beiden Stuart’s gesehen hätte. Der nahte auch­ jegt, begleitet von zwei andern angesehenen Müns­tern, alle drei beritten. Weit hallte ihm des Udaller’s lautes Willkommen entgegen. Die Reiter stiegen ab und während die Begleiter des Pfarrers schnell in das Haus schritten, blieb Paterson mit dem Pfarrer James Man, fon noch einige Augenblicke stehen Dieser uralte Greis war von hoher Gestalt, kaum kleiner als der blinde Leber ; wie diesem, so hingen auch ihm lange weiße Loden ums Haupt; überhaupt hatte er mit ihm eine gewisse, doch nur Äußerliche Aehnlichkeit. Denn während jenes Antlip hart, trüb, oft finster brütend aussah und ‚durch die erloschenen Augen fast todt erichten, war das des Pfarrers, wenn auch, verwittert,­ doc freundlich, milde, »offen; der Ausdruck des Auges lebendig, faht jugendlich, die Stirn dagegen hoch, voll majestätischen Gruffes. ©o erwecte seine ganze Griheinung ebenso Ehrfurcht wie Vertrauen. Er war seit Jahren, ja seit Jahrzehn­­ten die Triebfeder aller Handlungen, die die Insulaner gemeinsam Sr­er war­en, der all diese Vers­­ammlung veranstaltet hatte und sollte dadurch, wenn­­ auch nur mittelbar, in das Schicsal unsrer Freunde nicht bedeutungslos eingreifen. Alle behandelte er,­­und sein Alter gab ihm ein Necht dazu), wie seine Kinder und alle liebten und verehrten ihn. Nur zwischen ihm und dem blinden Griffon war seit jenem Unglückage, wo der Regiere frevelhaft fühn die Höhle des Warlod- Sta besuhte und für den Verlust seines Augenlichts den zweifelhaften Gewinn einer trügerischen Sehergabe ı ertheilt, wider beider Willen eine Art Rivalität entstan­­­­den. Die abergläubischeren Shetländer holten sich Rath bei dem blinden Seher, die gläubigeren bei dem guten Pfarrer. Das aber war für diesen eine nagende Sorge, daß durch diesen Unglünk­chen der Aberglaube, gegen den er schon seit langer, langer Zeit oft vergebens zu Felde 308, in­ erschredender Weise gesteigert wurde. Er sollte von dieser Sorge bald befreit werden. Der Obdaller näherte sich in eifrigem Gespräch über die Veranlassung und den Zweck dieser Versamms hung dem Hause, als aus diesem Dlaf, seine Braut an der Hand führend heraußtrat. „ Wetter !“ rief Steven, sobald er ihrer ansichtig wurde, „hätte ich doch bald vergessen unserm verehrtem Gaste das neueste Ereugni mitzutheilen, das noch nicht älter ist als als die legte Ebbe. Die Paterson’d und Briffon’s haben ihre alte Freundschaft in den Kindern erneuert. Die jungen Schöhlinge der alten Stämme haben ihre Zweige zu dauernder Bereinigung verschlun­­gen und hoffen auf ein fröhliches, gemeinsames SPEER. „Wozu Gott seinen reichen Segen gebe,“ feßte der­ ehrwürdige Pfarrer hinzu. Damit näherte er sich Mary und, indem er ‚seine Hand segnend auf ihr blond» lediged. Haupt legte füßte er väterlich ihre Stirn, die übliche, Begrüßung zwischen Männern und jüngeren Gliedern des Schönen Geschlechts auf Shetland. Dann wer er Olaf mit kräftigem Drude die Rechte und­agte:­­ „Wer die Blume von Shetland heimführt der’ muß stets eingedenf sein, dab er das Schönste besigt was unser rauhes und ödes Vaterland hervorgebracht. Danach sol er handeln und an seinem Vaterlande und die» jem mit Rath und That seinen Dank bezeugen.“ Das will ich thun, ihr würden,” verjeste Olaf. „Ich will meine Braut im Kampfe um die Freiheit und das Glaf meiner Heimath zu verdienen suchen und mich jegt und immer ihrer Liebe würdig zeigen.“ „Recht so, mein Sohn,“ antwortete der Pfarrer: „Die Stunde ist nahe vor der Thür, wo Shetland nach seinen Söhnen und ihrer Kraft ruft.” Und dann Mar ws und Olaf's Hände vereinigend fuhr er im Tone eines Boten Gottes auf Erden fort: „Gott segne Eu und behüte Eudy und lasse Eu leben und gedeihen zu seiner Ehre, Eurer Heimath zu Nußen, Eudy selber zurt Freude, würdig Eurer Ahnen. Amen. !* Sie betraten fest zusammen das Haus und samm­­­lische in der Halle versammelten Gäste begrüßten dem hochgeachtenen Pfarrer aufs herzlichste. Keiner wußte die Pläne, zu deren Berathung und Ausführung dieser die Männer hierher berufen hatte; aber jeder war willig seiner Aufforderung gefolgt, den jeder wußte, dag Al­­les, was James Manson that, Hand und Fuß hatte. „Nun denn, meine sehr werthen Gäste,“ begann nach dieser legten Begrüßung der Udaller, „wollet zu­­nächst heut‘ Abend mit dem Wenigen vorlieb nehmen, was ich Euch zum Imbiß und zur Erquidung nach Eu­­ren anstrengenden Reifen in mein entlegenes Metal zu bieten vermag. Lasset für heut die Gedanken beim gu­­ten Meth und der dampfenden Bowle fröhlich in die schöne Zeit unsrer Väter zurückchwimmen, damit wir nach langer Zeit endlich die Freude wieder in unsrer Mitte sehn. So feiern wir die Verlobung meines ein­­zigen Sohnes Olaf mit Mary, der Blume von Shett­land, meines alten Freundes Erifson schöner Tochter, Morgen aber eröffnen wir den ersten Rath der Däns­ner zu unfred unglüclichen Baterlandes Nuß’ und Ges­cheihen, unter St. Magnus, des Märtyrers, Beistand­e Diese wieder alle Gewohnheit in wohlger­­egte Rede des ehrlichen Shetländers, die ihm in der. .». » 4 Er RE EEE BES a .­­«z . ai en N­ee ET RT EEE NLA TEE RENTE TEE TREE ERTEEEN b. Ex 4 x Fir sr

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