Oedenburger Zeitung, 1879. März (Jahrgang 12, nr. 27-39)

1879-03-26 / nr. 37

­ TRETEN) ERRRTEESTERTE TEE! EEE n­ussciefen Eichzkvler Hemmnisse bekeitxoder hinder­­nisse in den Weg zu lege und er erklärt sich gleich vor­­weg als Gegner des sertichristtes und der geistigen Vervollkommung der menschlichen Fähigkeiten. Bei uns hat sich der MännergesangsVetein,die schöne Aufgabe gestellt für die gute Sache in wirklich aufopfernder Weise zu wirken,und wie der»Rückbl­ick« auf seine voriächtige Leistung zeigt war der sünstb­i­dig wie pekuniäke Erfolg einfür die bieraktigen Verhält­­nisse schmeichelhaft lohnender und dffizitlos undankbarer.­­­Im diesmaligen Carneval wurde so mancher schöne Vergnügungsstraß unserer frohgemuthenst einen Welt geboten und eben da man daran geben wollte für die tristen melanchpolischen Tage der Baltenzeit, die wie alle jährlich geübten öffentlichen Gesangsproduktionen vers­bunden mit einigen Theaters Dilettantens Vorstellungen, in Scene zu jegen, — verbittert der Hypermoralist von Mattersdorf das Vergnügen dadurch, daß er seine, gewiß in dieser Beziehung sehr unmaßgebliche Meinung cursiren läßt, das Theaterspielen wäre für die Sittlich­­lichfiit der jungen Damen von gefährlien Nachheilen. Weil der aller Lebenslust so feindselige Herr in den Sphären wirkt, die den Engeln näher stehen wollen, als den irdischen Geschöpfen, so muß dur die Oeffent­­lichkeit mit ganzer Stimmengewalt dahingewirkt werden, um dieses schädliche Läufeln dur einen totenden Drfan zu übertönen. — Der Publizistit fält das Schiedsrichteramt an« heim, mit seinem Urtheil die Zulässigkeit solcher „Neunionen“ als sittlcch durführbar zu erkennen und sich für Dherlet, sonst hochanständige, weil von besten Bürgersleuten protegirte Unterhaltungen zu verwenden. — Wenn das Motto des­­ Matterdorfer Gesangvereines lautet: „Freiheit, Brobsinn, Sangesluft ,Tön’ aus jeder Männerbrust —“ so bürgt auch Dieser Verein in seinem edlen Streben für öffentliche Moral und Wohlanständigkeit. —­­Hoffen wir, daß die Stimme des Gegners im der MWüfte verhallt und wir uns bald recht gut DLR der beliebtesten Exportartikel Desterreichs nach Italien waren von jeher die Spirituellen. Als 1867 der neue Zollvertrag wischen Desterreich und Italien abgeschlossen wurde, importirte Segtered 132.800 Hektoliter Spirituosen vom Auslande, von denen fast mehr als die Hälfte aus Oesterreich kam. 1868 betrug der Import 140.900 und 1869 sogar 160.800 Hektoliter. Am 11. August 1870 trat in Italien das Geld bezüglich der Gewährung einer Protectionsprämie an die heimatlichen Spiritusfabrikanten in Kraft und seitdem hat die Spirituosen-Einfuhr nach diesem Lande rapid abgenommen, so daß dieselbe 1878 nur noch 70.487 Hektoliter betrug. *) ganz besonders wohl durch die des Herrn­korrespondenten. **) ganz richtig! Landwirthschaftliches. Abnahme des Spirituosen Erportd von Defterreichern garn nach Italien. Einer 16 Eingesendet. *) Zur Aufklärung. Ein gehäßiges Gerücht wird? — von mir zur Zeit noch unbekannter Seite — bößwillig verbreitet, dem zu­folge in dem verunglückten Advokaten Pot»­tyondy S Kapitalien gegen vierungzwanzig Prozent pro anno, behufd weiterer Spekulation, vorge­­stredet hätte. Ich erkläre den Urheber und die Verbreiter dieser nichtswürdigen Anschuldigung für ehr und gewissenlose Berläumder. Gelingt «8 mir aber das Incognito des boshaften Beschädigers meines ehrlichen Namens zu lüften, oder Diejenigen zu entdecken, welche die Verdächtigung in feindseliger Absicht weiter verbreiten, so werde ich die gerichtlichen Schritte zum Schuße meiner angegriffenen Ehre einleiten, in jedem Falle aber alle möglichen Mittel ergreifen, um den Berläumder zu entdecken und zu entlarven. Allerdings sind mir Fälle bekannt und kann ic­ed Sogar dokumentarisch erhärten, dab auch noch mehr als Dreifig Perzent dem Advokaten Pottyondy von einzelnen seiner Geldgeber abge­­nommen wurden, mir aber hat mein Gewissen und meine Ehre derartig Schmachvolle Geschäfte natürlich immer untersagt. Dedenburg, 24. März 1879. 2. Jobb. *) Für unter dieser Nubrif befindliche „Wingerendet“ über­­nimmt die Medaition Feine Verantwortung. Schlußwort. So zieht denn, ihr Blätter, hinaus in die Welt, Seid ihr an nur dürftige Neifer, von danfbaren Herzen zum Kranze gestellt, Zum blühenden Kranz für den Kaiser! — Und wenn, was wir bringen verloren auch­ wär’, Inmitten weit schönerer Blüthen ; Er stammte vom innersten Herzen doc her, Dem Baterlandsliede durchglühten. Neid­ lohnte ja schon jede Müh’ und Geduld Der heilige Zwed, dem sie galten ; Doch unseres Herrschers unendliche Huld Wird über dies Werken auch walten. Es ist ja der Könige göttliches Los, Das Recht mit der Gnade zu theilen, Drum schmüdet ihr Name auch herrlich und groß Des Nahruhms urewige Säulen. Und wie heut’ zum himmlischen Vater der Welt Millionen von Hände sich heben, Das Huldvoll er fchaue vom Sternen gezelt Und scirme der Theuersten Leben, so flehen au wir hier inbrünftig und laut Zum zweiten hoczeitlichen Gange: Erhalte Franz Josef und auch seine Braut, Die Mutter des Landes, uns lange ! EEE EEE Marktbericht. Dedenburg, am 24. März 1876. Per 100 Kilo pr. ADD lo. Heu -— — „3.—- 18600, 1.70 6000, 1.20 SEO T00O- SR _ Verleger und Herausgeber: C. Kornwalter Verantwortlicher Redakteur: Ernst Marbach. Danksagung. Für die vielen Bennweife inniger Theil­­nahme welche, mir anlässli­ches Hinscheidens meineß geliebten Gatten , Ssojet Wilfing, von meinen Freunden und Belan­nten zu Theil wurden, sage ich hiermit meinen tiefstgefühlten Dant. Debenburg, am 24. März­ 1879. Anna Marie Wilfing. Nitril­ Superphosphat als bewährter bester Ersatz oder Bei­­gabe für Stalldünger, empfehlen, und lies­sern allerorts konfurrenzfähig die Nitril-Superphosphat-Fabriken Lissek bei BP 2­ za 8, Krümmel bei HH a­man SB, uumwg. In Pressburg Vertretung bei Hrn $. Foldenek, Dordres erbeten an das General-Bureau A. Schram in Prag, y—4 Mariengafse. 1. Dual, 2. Dual, 3. Dnal, 4, Dual, Weizen 1200%9.40 4000%28.90 6800 58.40 4000 7.80 Korn 300 „6.60 1500 „6.30 120,6.—­­ — — — Herile 8:0,6.80 2800 ,6.50 3400,6.20 2000 „5.80 Hafer 5006.20 1500,6.05 1000 „5.90 — — — — Enfutuh: 2000,58. 00 een Oedenburg, Druck von C. Romwalter, 13 Su diese Jahre fallen auch die meisten Bauten und Denkmäler, welche dem kunstsinnigen Kaiser von Oesterreich ihre Entstehung ver­­danken. Nachdem er der Stadt Wien mit dem colossalen Grundcompler der ehemaligen Stadtgräben und Olacis ein gar nicht zu bezifferndes Gesdienk gemacht hatte (1859), war der vaterländischen Baukunst ein weites Feld der Auswägung eröffnet. Es entstand die Singstrasse, welche das alte Wien zu einer der prachtvollsten Städte auf der ganzen bewohnten Erde macht. Die Monumente des Prinz Eugen und Erz­herzogs Karl­­ Meisterwerfe von dem 1878 im Arrenhause gestorbenen Fernforn) die Schwarzenbergstatue, das Nöffelmonument vor dem Boly­­technikum, das Schillerdenkmal am Opernring, das N­adegktymonument in Prag, das Tegetthofdenkmal in Pola, die Statue des Palatins Erzherzog Josef und das Hentzimonument in Budapest, der Rudolfsbrunnen in Sunsbruch, das Denkmal des Kaisers Mar von Mexiko in Triest, das ellach­monument in Agram und unzählige andere Denkmäler sind unvergängliche Monumente der Regierungszeit unseres Monarchen. Das prachtvolle Opernhaus, das nicht feines Gleichen hat, die ihrer Vollen­­dung entgegengehenden Hofmuseen am Burgring, die neue Universität, das imposante Künstlerhaus, die Blumensäule, das Arsenal, die Votiv­­kirche, die Franzesgosess- und Rudolfskaterne, zahlreiche Spitäler und Brüden nicht nur in Wien, sondern in allen Städten des Reiches sind theils ganz aus eigenen Mitteln, theild dur Höchst namhafte Beiträge des Kaisers Franz Kofer entstanden. Die faiserliche Privatcharouille ist oft derart in Anspruch genom­­men, daß sie bis zum letten Heller erschöpft ist, um so mehr, als der Kaiser sich und die Mitglieder seines Hauses freiwillig der Einkommen- Besteuerung unterworfen hat. — Ein Beweis seiner Güte und Tole­­ranz ist die Gleichheitserklärung aller Confessionen vor dem Gehege. Seine Burg ist für Ledermann zugänglich. Die liebenswürdigen Audienzen, die er seinen Unterthanen ohne Ausnahme entheilt, haben seine Popularität bis in das kleinste Dorfhäuschen getragen. Seine Ar­­beitsluft ist unermüdlich. Er steht im Sommer um 4, im Winter um 5 Uhr Morgens auf. Sein Gedächtnns ist bewundernswerth. So hat Er unter Anderem einen der Berfaffer dieser Zeilen, den Er im Jahre 1857 flüchtig gesehen hatte, als derselbe bei der f. f. Genie-Dirertion in Wien als Militär-Baubeamter angestellt war, 10 Jahre später bei Gelegenheit der Pariser Weltausstellung, wo er als Mitglied der öster­­reichischen Militär - Commission fungirte, augenblick­h wieder erkannt und mit seinem Namen angeredet. — Großmuth und Dankbarkeit, Ver­­söhnlichkeit und Herzensgüte sind seine Schönsten Eigenschaften. Nechnet man hiezu feine Einfachheit und Prunflosigkeit, feine tiefe, gründliche Bildung, feinen klaren Blik und raschen Entschlag in allen Angelegen­­heiten der Diplomatie und Politik, seine nie ruhende Schaffung straft seine Tapferkeit und seine Frömmigkeit, so haben wir vor uns das Bild eines der ritterlichsten und edelsten Fürsten aller Zeiten. Das Yahır 1878 ist wieder weich an Lorbeeren für das Haus Oesterreich. Der Congreß der Großmächte, welcher in diesem Jahre in Are N ER i­­ i 4 Sa

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