Oedenburger Zeitung, 1882. November (Jahrgang 15, nr. 252-276)
1882-11-21 / nr. 268
— ."ie,«s-»its-d«is."—d-en»beset-ze··TLX-.g-e-u's"die«Ei-nen entmuthigen, die Audern aneifern,früher besessene,ans nichts als auf Gewalt basirte Rechte zurückzuerobern,welche Allen aber so unerquicklich dünken,daß Diejenigen zu zählen sind,welche sich nach einer vollständigen Umwandlung der gegenwärtigen Vershältnisse nicht sehnen.Dazu kommt aber noch, daß, weil von der Freiheit nur der Namen geborgt würde, um damit das Althergebranchte zu deuten, der segenspendende Kern aber als „nicht für die europäischen BVerhältnisse passend“, in den Winter geworfen wurde, jenes Llnd, das die wahre und volle Freiheit den sie verehrenden Völkern fast wuglos in den Schooß wirft, gar nit erscheinen konnte, weil, wo nicht gefäet wird, auch nicht geerntet werden kann. In Folge deffjen hat während der vierunddreißig Jahre, welche seit dem Eintritte des europäischen Völkerfrühlings vertroffen sind, der Wohlstand in jenen Ländern, wo man den mittelalterlichen Institutionen nur das Freiheitsmäntelchen umhing, nicht aber auch den wahren Kern des Liberalismus als Samen in den Boden legte, ab, und die Verarmung stetig zugenommen. Da aber eine Institution, die verbesserte Schule, sich während jener Jahre fest eingebürgert, so sind all jene, welche darauf angewiesen sind, si ihr Brod durch ihrer Hände Arbeit schwer genug zu verdienen, zum Unzusfriedenen geworden. Und das ist begreiflic. Denn ‚Diese fühlen, durch das in der Neuschule Gelernte belehrt, daß sie ganz denselben Anspruch auf materielles Glüc haben, wie alle anderen im Wohlstande sich sonnenden Staubgeborenen, sehen aber an, daß die sogenannte „neue Zeit“ nicht jene Gegenfage ausgeglichen hat, wie er ihre Väter im Achtundvierziger Jahre erhofft. Da man diese unzufriedenen Arbeiter und Heinen Handwerker für ihre Lebensstellung vielleicht genug, für die Erlennung der wahren Lage der Dinge aber viel zu wenig gelernt haben, so Ffünnen sie naturgemäß gar nicht begreifen, daß die Anhänger der Freiheit es einerseits mit ihnen vollkommen ehrlich meinen, und andererseits leuchtet es ihnen an nicht ein, daß diese Liberalen nicht daran Schuld sind, daß die Mängel der „neuen Zeit“ deren Bartheile tausendfach aufwiegen. Würden die Arbeitermaffen und die kleinen Handwerker dagegen genügende Bildung befigen, so müßten sie bei einigem Nachdenken erkennen, waß an ihrer materiellen Nothlage einzig und allein die Thatface sould. ist, daß statt wahrer Freiheit nur das Gespenst derselben in den verschiedenen europäischen Staaten das Szepter führt. Und bei solcher Einsicht würden dann die in Nede stehenden Volksmasfen, statt sich in unfruchtbaren sozialistischen Fantastereien zu ergehen, ebenso aus voller Seele um die Sahne der Freiheitshaaren, wie es ihre Räter imahre 1848 gethan. — Die Reaktion hat,eben in Folge der dargelegten Verhältnisse,in den meisten europäischen Staaten weiten Raum gewonnen.Sie scheint so gar in denselben zu triumphiren und brüstet sich noch mehr damit,indem sie Siegesfanfaren erschallen läßt und aus vollem Halse ruft: »Unser ist wiederum die Macht und die Herrlichkeit!«—Aber ebenso gewiß es ist,daß es ihr gelangen,ihre Netze über fast alle Länder unseres Kontinents auszubreiten ebenso gewiß ist es auch, daß die politische Reaktion nie mehr im Stande sein wird,jene,alle geistige Freiheit und alle Menschenwürde und Menschenrechte erdrückende Macht zu erringen, welche sie, zu ihrer eigenen Schande, vor Zeiten bereifen. Und daran ist nicht etwa der Sceinfonstitutionalismus, daran ist nicht das Freiheitsmäntelchen Schuld, welches den mittelalterlichen Istitutionen in den verschiedenen Staaten umgehängt worden, sondern der Grund für den nur halben Sieg der Reaktion liegt in der — — Säule!! — Die Heutige Generation ringt sich blutig im Kampfe ums tägliche Brod, im Kampfe gegen die Halbheit der freiheitlichen Austitutionen, im bes wußten oder unbewußten Kampfe gegen all jene, die ihr: das „mittelalterliche Joch“ in etwas veränderter Form wieder über den Namen werfen wollen. — —die kommende Generation, welche die Wohltäter der stets vorwärtsschreitenden Neuschule in sich aufgenommen, wird, troß aller heutigen Siegesfanfaren und Maxinationen der Reaktion, endlich Doc über diese triumphiren. Und darum, in bdieser Gewißheit, in diesem felsenfesten Vertrauen, müssen und fünnen die Anhänger der wahren Freiheit nicht verzagen. Denn unser Theil ist es, daß wir säen für die Späteren. Ein hehrer Zrost bleibt es aber für uns, wenn wir nach mühevollem Ningen uns sagen können: „Das, was wir erstrebt, war Das NRN echte,folglich wird und muß es einst siegen,und so kämpften vom Lane, OD Allerhöchste Auszeichnungen für k. E Beamte auf dem Destupations-Gebiete hat ein Erlaß Seiner Majestät wie folgt verlautbart: Den Orden der Eisernen Prone dritter Klasse war frei: dem als Kreisvorsteher in Zravnif in Verwendung stehenden Bezirksfommissär Julius BProsopczyc und dem als Kreisvorsteher in Banjalufa verwendeten Bezirkskommissjär Rudolph Grafen Pace, das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens, dem als Bezirksvorsteher in Mogotica in Verwendung stehenden Aussultanten Jaroslav Freiherrn von Sedlnngfi, dem Bezirksfommissär Dr. Lothar Ritter von Berfs, dem Bezirksfommissir Roman Nitter von Szimanomsätt und dem Gerichtsadjunkten Pius Freiherrn von Kazzarini,das goldene Verdienstfreug, dem prodisorischen Kanzlisten der Bezirksbehörde in Mostar Leopold Pecar. O Der Delegationen Hlük und Ende. Die in Budapest versammelten Neids boten kappen die Bücher zu. An Samstag hat die österreicische Delegation ihre Arbeiten beendigt und nach Entgegennahme des Allerhöchsten Dankfes die Session geschlossen. Sonntag brach die ungarische Delegation ihre Zelte ab, denn die Lager: Periode ist aus. Gut! das wäre also das „Ende“, wo aber ist denn das „Slüd“? Ei, das bestand dir darin, daß man ohne sich erhngen, ohne sich ereifern zu müssen, fein säuberlich Alles bewilligen durfte, was die Regierung verlangt hat. So geräuschlos, wie in diesem Jahre, so ohne alle Gemütsemotion ist noch Feine der vorausgegangenen 16 Sessionen der gemeinsamen Neicsvertretung verlaufen. Es waren feine pifante Episoden, seine aufregenden Debatten zu verzeichnen. Wie „am Schnürl“ Hat sich Alles abgewidelt. Die von der gemeinsamen egierung vorgelegten Konti wurden besehen, geprüft und die Steuerträger wurden zur Bezahlung angewiesen. Die gemeinsamen Minister können ihre Freude an den wohldrefjirten Hündchen haben, welche folgen die Millionen apportiren und dabei nicht einmal ein bisschen Fuurren und die Zähne weifen. Der schüchterne Berfuch 100.000 fl. zu streichen wich schließlich auch noch besserer (?) Ueberlegung und die Steuerzahler müssen sich darein finden, zu zahlen, was ihnen auferlegt wird, vorausgefegt, daß sie’s noch können und nicht von unter dem Steuerbrude und sonstigen Folgen der heimischen Unwirtscchaft zusammengebrochen sind. Unsere Finanzpolitik ist leider seit Jahren nur von dem einen Gedanken beseelt , möglicht viel Geld in die ungariishhen Staatswaffen und von diesen in die gemeinsamen Wassen zu leiten; an die finanzielle Zukunft des Staates, dessen künftlich hinaufgeschraubte Einnahmen immer weit hinter den Ausgaben zurückbleiben, dessen Defizit Höchstens scheinbar einmal geringer wird, weil die Ausgaben ebenso unbesonnen gesteigert, als die Steuern unbarmherzig erhöht werden ; daran denkt in den leitenden Streifen keiner. Die Arbeit der Delegirten ist zu Ende und das betrachten sie als ein Slüd, das Glück der Nation ist lange schon in die Schanze geschlagen und wir fürchten dage U gohal-Rettung. Situngsbericht aus der am 16. November 1882, im städt. Nathhaussaale abgehaltenen Generalversammlung des hiesigen Munizipal: Ausschusses. (Schluß.) Hierauf fragt sich Abt v. Pöda beim Präsidium an, 06 die Nekurse, welche gegen den vor fast einem Jahre gefaßten Beschluß, das alte Rasinogebäude und eine Summe von 30.000 fl. an den Fath. Kirchenkonvent zu überlassen, eingereicht wurden, noch immer nicht abgegangen seien, er bittet um Beschleunigung dieser Sache. Der Dorfigende erklärt, daß die gedachten Schriftstücke eben jegtmundirt werden, er werde aber Sorge tragen, daß deren Erpedirung ehestens stattfinden könne. Quterpellant nimmt diese Antwort zur Senntniß. Nah al’ Diesem erhebt sich zum Entfegen der Jufaffen der kurullischen Stühle noch ein Interpellant, nämlich Herr M. dr. Szilvánsy tun. Er fragt an, warum der Magistrat versäumt habe, bei dem Tode des großen vaterländischen Dichters Johann Arany einen Antrag zu stellen, dahin gehend, die Kommune Dedenburg möge den Manen des großen ZLodten ihre Berehrung protofollarisch darbringen und, auch ein Beileidschreiben an die Familie des Verblichenen absenden. Hier—-t«r"ohte.die Vet-ha"ndlutig««M-etwas formlose Gestalt anzunehmen,denn von verschiedenen Seiten Entschuldigungsversuche laut wurden,gab die in Allem und Jedem nationaldenkende Volkspartei ihrer Entrüstung unisono Ausdruck. Der Borfigende meint dann, Herr v. Szil«vasy sei ja ohnehin als Deputirter der Stadt Dedenburg bei Arany’s Begräbnig (? !) in Budapest gewesen, wird aber sofort unter großer Heiterkeit von Seite der Volkspartei von unseren Propräfenetanten aufmerksam gemacht, das Szilväsy bei der Petöfifeier in Budapest war und das Arany erst später gestorben sei. Stadtfiskal Gebhard gibt zu, daß das von Szilväsy gerügte Bersäumniß stattgefunden habe, er schlägt daher vor, man möge das Beträumte sofort nachholen und zugleich einen Beitrag zu einem Denkmal für Arany votiven. Repräsentant H. Kugler schließt si ebenfalls diesem Antrage an, und meint, es sei nobler, wenn wir noch früher in der Nichtung etwas thun, bevor man uns darum angeht. Die Versammlung beschließt Hierauf im Sinne eines Antrages, den Szilvásy nach den vorerwähnten Expektorationen formulirt hatte, Folgendes: Die Generalversammlung gibt ihre Theilnahme für den Berlust, den das Land dur den Tod eines seiner größten Dichter erlitten, zu Protofoll und wird diesen Gefühlen in einem Schreiben an die Familie des Dahingeschiedenen Ausdruck geben ; ferner wird beschlossen, mit der Berathung und Sirkung einer Summe als Beitrag zur Errichtung eines Denkmals für den großen Sohn unseres Vaterlandes, die Finanz und Kontrollsjektion zu betrauen. Hierauf folgt Punkt 1. Der städtische Verwaltungsausschuß legt im Sinne de 6 48, vom G. ©.A. des Jahres 1876, seinen, für die erste Hälfte des l. F. erstatteten Bericht vor. Wird zur Kenntniß genommen und zur öffentlichen Einsichtnahme aufgelegt. Punkt 2. Gutachten des Magistrates auf den Bericht der Waldkommission, bezüglich des Anlaufes der Hälfte des Moravegischen Grundes auf dem Walde. Nachden aus dem Neferate hervorgeht, das der gedachte Grund eine Enklave im städt. Walde bildet, beantragt Repräsentant Dörfler, denselben anzulaufen, wenn er preiswürdig zu haben sei und zur Lizitation die Herren Alexander Demy, Frank und den fubst. Magistratsrath Prinz zu exmittiven. Wird angenommen. Repräsentant PR. Müller macht hier eine von und nicht verstandene Bemerkung, in Folge welcher Repräsentant Demy die Mission ablehnt und Herrn B. Müller auffordert, er möge statt ihm, si selber exmittiren lassen. Punkt 3. Gutachten desselben, bezüglich Ausschreibung des Konkurses auf die erledigte Stelle des Protofossisten. Das Gutachten sagt, das an Stelle des verstorbenen Protofollisten Neidenhaller vor,läufig der städt. Kanzelist Ulreich substituirt wurde und beantragt wegen Bewegung dieser Stelle den Konkurs auszuschreiben. Repräsentant Keßler Hält eine lange Anzsprache, welcher man entnehmen Fanıı, daß der Protofollift eigentlich wenig zu thun hat, während der Bürgermeister überbindet ist; man solle daher anstatt mit 700 fl. diese Stelle mit wenigstens 1000 fl. Motiven und einen absolvirten Zuriften anstellen, welcher für den Bürgermeister Konzeptionsarbeiten machen könnte. Repräsentant Dörfler persifiert diesen Antrag und meint, das sei wohl der lang ventilirte bürgermeisterliche Sekretär, der uns in der jüngsten Vergangenheit wiederholt als Nothwendigkeit (?) vordemonstrirt wurde. Er sei wirklich merk würdig, was jegt für allerlei Entdeckungen gemacht werden und wie seit Herrin Druder der Oecdenburger Bürgermeister überbürdet ist. a, wenn man den ganzen Tag Privatbriefe schreibt oder Agitationen inszenirt und leitet, dann habe man freilich seine Zeit zum Arbeiten. Wir hatten fast zwei Jahre lang einen Bürgermeister, welcher zwei Aemter versah (Herr Glozer war zu gleicher Zeit auch Stadthauptmann) und doch wurden all diese Agenden besser versehen als in der neuen Aera und wegen Ueberbürdung hat Redner seine Klage gehört. Dieser Antrag erscheint dem Redner nur wieder wie ein Mittel zum Zweck, um irgend ein Protestionskind auf Kosten der Stadt zu versorgen; er verwahrt sich gegen dergleichen. Die Herren Abt v. Bida, Ale, Demy und Dr. Schwark sprechen ebenfalls zur Sach. Schließlich einigt sich die Generalversammlung das hin, den Konkurs zu den gewöhnlichen Bedingungen auszuschreiben und nur zu bemerken, daß ein Surist den Vorzug habe, , er x a Er PER er en Be a er ER a BE ner f«·» n geit unseres Lebens für wirdin „einktünftiges freies Geschlechtl! — ren ww