Oedenburger Zeitung, 1883. Februar (Jahrgang 16, nr. 25-47)
1883-02-23 / nr. 43
REMEBu RR a rein an RE an N Re Freitag, 23 Februar 1883, XV Zahrgang. Lebenburger Zeitung, (Bornt als „Bedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Forttritt zur Ehre! — Berrichten an Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.“ Das Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonnd oder Feiertag folgenden Tages. Pränumerations:® Preise: Für Loco: Ganzjährig fe note üörig 55 fl., Bierteljährig Monatl Für Audwärts: Gengii et fl., „gelojäeig T fl., Biertel= ayrı Alle für das Blatt Bestimmte, eben mit Ausnahme von Inseraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, sind an die Redaktion portofrei einzusenden. Adminiseation, Mering und Inferatenaufnahme; Buchtruherei &. Nonwalter , Sohn, Grabenrnde 121, BEI Einzelne Nummern Rollen 5 Kreuzer. U Inserate vermitteln: In Wien: Dinea 2 Bar Wal- Fogefe 10, A. Oppelit, 1., Stubenbastei 2, Heinrich Schalet, olfeile 12, marolie, "Seilerstätte 2, M. 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Die Ueberfwenmmungen der an der Donau liegenden Distrikte Ungarns läßt für heuer eine derart fühlbaren Ausfall gegen den sonst anzunehmenden Mittelduchschnitt des Ernteergebnisses besorgen, das nicht bloß Wolfskreise, sondern selbst die „Hochjonst nur um die Füllung des Staatsfädels eifrigst besorgte Reichstagsmajorität auf Mittel zu finnen begann, wie dem Beifalle der innern Lebenskräfte der ungarischen Nation entgegen zu arbeiten weise“ !anded-Industrie-Ausstellung allein bis die zur Eröffnung sei. ua nahm drei Projekte in die Hand, großer in Budapest, gelangen wird, vergeht denn doc eine relativ viel zu lange Zeit, al daß doch ihren (übrigens al no sehr problematischen) Erfolg, d. h. den dur fie ins Land geleiteten Goldstrom (!) der bedenklichen Ehde, welche die Kanäle des Volfswohlstandes fast gänzlich ausgetrocknet hat, so rasch sollte abgeholten werden können, wie es die Umstände eigentlich erheichen würden. Immerhin ist es erfreulich, daß die Negierung wenigstend den Willen zeigt, nur bloß für Familitenbahnen und sonstige Protektions-Unternehmungen einen wirtschaftlichen Sinne zu offenbaren, sondern auch nur eine wirklich gemeinnüßige große Schöpfung auf industriellem Gebiete, Geld ins Land zu ziehen. Die Einsicht, daß sich Ungarn nur durch die Erhaltung seiner Arbeitskräfte, durch Belebung von Industrie und Gewerbe vom wirthschaftlichen Verfalle retten kann, ist zwar spät gekommen, allein sie scheint endlich do alle Krei- Die fe durchgedrungen zu haben. Die Regierung thut endlich Einiges zur Förderung der Industrie, während sie in früheren Jahren ein passiver Zuschauer der von dem interessirten Kreisen veranstalteten Ausstellungen geblieben war. Allein wir erwähnten ja dreier Mafnacnahmen, die Seitens der Regierung ins Werk gefett werden sollen, um Geld- und Meditwesen in Ungarn zu heben. Bezüglich des gewerblichen Kreditwesens, dessen Organisation die Regierung in die Hand nehmen will, leitet dieselbe der ganz wichtige Grundgedanke, daß viele Gewerbetreibende der Natur ihres Geschäftes gemäß Feine Wechsel im Portefeuille Haben, welche sie eventuell bei einer Bank efsomptiven lassen konnten, während sie selbst genöthigt sind, oft auf lange Zeit Kredit zu gewähren. Es handelt sich somit um die Auffindung der richtigen Form, in welcher für diese Kategorie des Kreditbedarfes die Wohlthaten des Kredites zugänglich gemacht werden können. Die Mehrheit der Parlamentarier glaubt diese Form in der Bildung einer auf solidarischer Haftung beruhenden größeren Genossenschaftsbamk gefunden zu haben. An der Landeshauptstadt will man eine solche ins Leben rufen. An Hinblick endlich auf das dritte Projek, grübelt ein Theil unserer Luande später über eine bessere Organisation des landwirthschaftlichen Kredites nach; doch hat man die richtige Form no immer nicht gefunden. Die Bodenkreditanstalt für Kleingrundbefiger hatte den Plan gefaßt, neben dem eigentlichen Hypothesarkredit den landwirthschaftlichen Kredit im engeren Sinne, dasjenige, was die Franzosen „credit agricole“ nennen, zu organisiren. Ess sollten genossenschaftliche Borfihtigvereine für Landwirthe in’ Leben gerufen werden, welche dem Landwirthe, der sich in ganz ähnlicher Lage befindet wie der Gewerbetreibende, nämlich daß ihm seine Geschäftswegsel zur Verfügung stehen kur den Kredit ertheilen sollten. Die Sache ging aber nicht vorwärts, weil eben jene sparende Klasse von Landwirthen, welche die Grundlage dieser Vorschußvereine dur ihre Einlagen herbeischaffen müßte, nicht erkfärt. Es gibt gewiß auch in Ungarn wohlhabende und gut vangirte Landwirthe, welche über ansehnliche Baarschaften verfügen, aber diese tragen dieselben in die bereits bestehenden Spartaffen oder legen sie in Realitäten an. Die eigentlichen Kreditbedürftigen sind eben zu schwach, als daß von ihnen die Iitiative zu lebensfähigen Gestaltungen ausgehen konnte. Die produktive, wenn geschäftliche Kreditbewügung gehört, namentlich so weit er ft um den kurzen Kredit handelt, in den Streifen der ungarischen Landwirthe zu den größten Seltenheiten. Die Inansprungnahme eines Kredites, speziell eines kurzen Kredites, hat auf der bescheidenen Entwicklungsstufe, auf welcher sich die ungarische Landwirtschhaft befindet, immer einen Beigeschmad von Noth; mithin handelt es sich wie gesagt um Scaffung eines großen Institutes, in den von Staats wegen ein Kredit auf Bodenkultur gewährt wird. Diese drei Pläne sind an sichb schön, aber ihre Verwirklichung noch in ziemlich weitem Felde, dagegen hat das Fön. ung. Handelsministerium das Verbot von Mobilagemuten bereits erlassen. Zögernd kommt bei und das Gute angezogen, pfeilschnell ist das Schlechte da. Jeder Affekuranzfahrmunn weiß es, daß ohne Mobilagenten an eine Ausdehnung des Affekuranzgeschäftes kaum zu denken sei. Jene Kunden, die selbst und aus eigenem Antrieb die Agenturen der Affekuranzen aufsuchen, bilden auf dem flachen Lande die Minderzahl. Man muß den Landmann zur Versicherung ein überreichen, wenn man mit ihn ein Geschäft machen will. Aber trotdem hat sich die Mehrheit der Yahman feuilleton. Die schöne Heineiderstocher. Roman aus dem Wiener Wolfsleben von Heinrich Frey. (Fortlegung.) Nora drühte der Frau Sali gerührt die Hand, während Thränen aus ihren Augen perlten. „Bleiben’s nur ruhig liegen“, fuhr die Greislerin fort. „Sie müssen sich zuerst erholen, ehe Sie aufstehn.“ Dann,trat sie zum Ofen und hielt eine Schale, die sie vom Boden genommen, und in welche etwas Wein gegosfen war, über den Wärme spendenden Herd. Nach einigen Minuten, die alle im Zimmer Anmwetenden in Schweigen verbracht, wurdfrau Sali zuerst dem schlafenden Leopold und dann auch dem beim Ofen stehenden Hugo das Gesicht und vornämlich die Schläfe mit dem erwärmten Wein, und jet trat sie endlich zu dem, wie er schien, in tiefes Nachdenken verfundenen, an der Wand lehnenden Familienvater. Da öffnete aber auch schon die schöne Pepi leise die Thüre. Jau Sali eilte derselben entgegen, flüsterte ihr einige Worte zu und trat dann, mit einem sehr großen, mit einer Stütze bedeckten Topf in der Hand, wieder ins Zimmer, wo sie das Gefäß auf den wadligen Zifch niederstellte Dann eilte sie abermals in die Küche hinaus und brachte zwei Körbe ins Gemach, wovon sie den einen, mit Kohlen angefüllten, dem Ofen zunächst plackte, während sie den anderen neben den Tisch stellte. ALS das geschehen, beugte sich Jan Sali zuerst über die zu Tod erschöpfte KRola und flüsterte ihr einige Worte zu, worauf diese ihr dankend die Hand drücte. Dann aber wandte sich die Greiflerin an Hangerschmied und sagte zu ihm in halblautem Zone: „Jet, gnä’ Herr, schaun’s, daß Ihre Familie was zu effen Friegt, eh’ er Kalt wird, und effen auch Sie, denn Sie sind ebenfalls ganz todtenbleich. In einer halben Stund’ komm i wieder , dann künnen wir weiter reden.“ Damit flioß Frau Sali zur Thüre hinaus. Einen Moment blieb Hangerschmied noch an die Wand gelehnt stehen. Dann fuhr er si mit der Hand über die Augen und trat zu dem kleinen Tisch, wo er den Dedel von dem großen Kopfe wegnahm. Die demselben entströmenden Dämpfe verbreiteten einen starken Suppengeruch in dem Kleinen Zimmer. „Der Liebe Gott hat uns da geholfen,“ sagte der Vater mit merklich zitternder Stimme. „Stuhe! Segt Fliegen wir was zum Essen“, rief Hugo aus, indem er zum Zifhe eilt. „Soll ich nicht den Lepold weden ?“ „Wart nur, ic werde zuerst der Mutter etwas geben." „Lieber Hofer", sagte Rosaleise, „gib nur zuerst dem Hugo. Mir ist doch den Wein etwas besser geworden, Siehst Du, ich fann mich fon aufviten.“ „Sollen wir den Leopold weden ?“ fragte der Bater. „Stelle ihm etwas Suppe auf den Ofen. Er schläft jegt ruhiger; auch ist ihm nicht mehr so, kalt. Wir wollen zuerst etwas geniegen und dann den Knaben weden." Die Frau Sali hatte ein reichliches Mahl herbeigeschafft, das den Halb verhungerten ‚armen Leuten Löstlich mundete. Als der erste Hunger ‚ges ftlt war, umschlangen si die Ehegatten und, ‚für jterten leise miteinander, während Hugo, ‚neben denselben auf dem Strohlade Play nehmen, seinen Kopf auf des Vaters Schooß legte. nett bin ich auf al müde und, salät meinte der $tnabe. „Das macht die Wärme," ertolbenteg Dar: fchmied. „Wir sind D dieselbe nicht mehr ,,gewöhnt. Aber schlafen darfst Du jegt nicht. Denn die Frau Sali kommt no einmal zurück. — Wenn ic mir wüßte, wie ich ihr danken, was ich ihr sagen soll,?* „Lieber Stofef, wir werden jeiben. Leopold weden, damit er auch etwas genießt. ‚Schau HE, wie er jegt roth im Gesichte ist.* „Das macht ebenfalls die Wärme, ahn der Ofen ausströmt. Er ist ganz glühend.“ Der Knabe wurde gemweht. „Ach, jetzt ist es [hhön warm,“ sagte der Kleine, vig, ar TEEN BE ae RALF RL BEE ERSTEN en, a TE Es EIERN Ihr eier Br TEE