Oedenburger Zeitung, 1885. April (Jahrgang 18, nr. 74-98)

1885-04-08 / nr. 79

Schnelligkeit der Verfügungen eine Hauptbedin­­ngung der Prospersität bildet,w­ährend dass Gegen­­oxiHsptheil zu­ allerlei Silierwickelungen,Verspin­tungen und Jznoch zu­ schlii­in­­eren Uebeln­ führen kan­n­.Eine einheitliche Sprache in­ der Veri­altu­ng ist geradezu »ein Postulat der gesu­n­den­ Vern­un­ft.Soll man­ die­­«««sen Boriheil leichtfertig aufopfern,oh.:ehie du­rch ..etwas Anderes als Langeweile,Verschleppun­g und noch un­angenehm­ere Resultate zu erreichen» ·­­­Denn Eines dürfen wir nicht vergessen, wenn sie die relativ mäßigen Postulate der kroatischen Megnifolardeputation in Betracht ziehen: das ist Die ho bedeutsame Thatsache, dag die wahre Ur­­­­sache der Wirren in Kroatien nicht in jenen, jegt unnachträglich Hervorgeholten Beschwerden lag. Wenn aber diese Beobachtung richtig i­st, so wird al die Aufregung duch Behebung dieser nur oberfläc­­h­igen Arsagen Flaum aufhören. Nichts wäre b­e­­zichter, als wenn man dur die etwas sanfteren Saiten, welche fett in Agram aufgezogen werden, sich Hinreigen lassen wollte, Sen Sernaten neue Kon­­­zessionen zu machen, die dann mit Pauken und Trompeten als Gebühr reflamirt werden wür­­den, der Pater müßte dann das Geld Seiden, und die Glut der Leidenschaften könnten bescheidenere Konzessionen nicht mehr beschwid­­­digen.­­ Was wir der ungarischen Negrifolardeputa­­tion vor Allem empfehlen möchten, das wäre die äußerste Vorsicht und Kaltblütigkeit in der Abprä­­gung und noch mehr in der Gewährung der von Agram ausgehenden Wünste. rn ; ;­­— Y, «.. Dem Tage. Oglkerhöchste jänszeichn­unk Sei­»Ma­­jestät der König hat dem ungarischen Leibgardisten Rittm­eister Julius Korbu­ss,sei­n­e dessen gesehlichen s Nachkommiem den ungarischen Adel mit dem­ Prä-­­dikate»Så«shaliii­ und Baranylaki«verliehen.Ferner Espgernhie der Monarch dem Statthaltereiraihe in Lem- Elberger,Rom­an Decykiewicz,als Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse,den­ Rit­­’,«verstand und­ dem Bürgerm­eister Johann Mahl ..zu Brunn­eck in Tirol in Anerkennung seines verdienst­­­lichen Wirkens,das goldene Verdienstkreuz m­it der Krone zu verleihem Optik-schwedisches Jin­gspmmweiches aus der Durchreise nach Konstantinopel Wien berührte, bestattete ain­4.d.M.um halb 1 Uhr Mittags in der Wiener Hofburg Sr. Majestät dem König einen Gegenbesuch ab und reiste um halb 4 Uhr Nachmit­­tags mit dem Kourierzuge der Staatsbahn über Buda­­pet nach Bukarest, alsdann mit einem Geparatzuge nach Burma, woselbst eine vom Sultan gesendete Yacht der hohen Herrschaften harrt, um Dieselben an das Bier ihrer Reise, allı wo bekanntlie ihr drittgebore­­ner Sohn am Typhus Frank darniederliegt, zu bringen. OD Ministerpäsident Bißa und Finanz­­­minister Szapary begaben si gestern Abends zu zweitägigem Aufenthalte nach Wien, um mit den Mitgliedern der gemeinsamen und österrei­­hischen Regierung über mehrere abschwebende Angelegenheiten zu konferiren.­­ Ernennungen. Der bisherige Generalfon­­sul Graf Berchem und der geheime Legations­­ah Hellwig wurden zu Direktoren im auswärtigen Amte und Direktor Bojanovsky zum Generalkonsul in Budapest ernannt,­­­­ärft Alexander Szaragyorgyevics­if, wie man auch Temesvar meldet, von den Aerzten auf­­gegeben worden. Seine Kräfte nehmen rapid ab. Die Ankunft seiner Söhne und seiner Schwiegertocter, der montenegrinischen Prinzessin Zorka, wird stünd­­lich erwartet. O Graf Anton Sorgach ist Donnerstag den 2.2. M. auf seinem Familienstammschlag zu Gacs­­ im Neograder Komitat, nach kaum dreiwöchentlicher­­ Krankheit gestorben. Graf Forgach war im Jahre 1819­ geboren, erreichte also ein Alter von 66 Jahren, gehörte Zeit seines Lebens der altkonservativen Hof­­partei an und erfreute sich in Folge seiner im Jahre­­ 1849 beobachteten Haltung einer besonderen Populari­­tät. Er widmete sich nach Absolvirung der juridischen Studien der Beamten - Laufbahn, die er bei der Hof- Kanzlei begann und beim Fiumaner Gubernium fort­setze. Im­ Jahre 1848/49 flog er sie den Kaiser­­lichen an und wurde von denselben als Kommissär und xuffische Lager entsandt. Nach der Revolution wurde er von Bach zum Kafhaner Kreishaupt­­mann, später zum Statthalter von Böhmen ernannt. Im Jahre 1861 wurde er unter Schmerling ung­a= zischer Hofkanzler, von welcher Stelle er im Jahre 1865 zurücktreten mußte. Seither war er Abgeordneter des Lorenczer Wahlbezirks, entfaltete jedoch seine besondere politische Thätigkeit. Graf Forgad) Hinterläßt zwei Söhne und zwei Tüchter, aus seiner Ehe mit der Bürgerstochter Josefine Ederer.­­ Militärisches. Dem Generalstabshauptmann Geza von Szilvinyi wurde die Bewilligung zum Annehmen und Tragen des ihm verliehenen Ritter freuzed exter SMaffe des fünfgl. bayerischen Verdienst­­ordens ertheilt. Se. E. u. E apostolische M­ajestät geruhte ferner den GM. Peter Zipperer Enlen von Enggenthal, Artillerieinvestor des 5. Korps in Presburg, zum Kommandanten der 5. Artillerie- Brigade, und zum Kommandanten der 9. selbstständigen Schweren Batterie-Division den Major Heinrich He­­ger den bisherigen Feld Artillerie-Regimentes Nr. 3. zu ernennen­. O Ein neuer Erzbischof. Die Ernennung Monsignors Balma zum Erzbischof von Bu­­karest ist bereits vollzogen. O Mit der Leitung der Sektion, welcher Bisher der sich zum Mitgliede des Finanz­ver­­waltungs = Gerichtshofes ernannte Sektionsrath Baron Bongracz vors­tand (Tabak und Lotto), hat der Finanzminister den Se­ktionsrath Julius Yvady betraut, ferne zur Leitung der Sektion, welcher bisher der ebenfalls zum Mitgliede des Finanz-V­erwaltungs-Gerichtshofes ernannte Sek­­tionsrath Martin Detrich vorstand (Rechte­­angelegenheiten), den Ministerialsek­etär Sofef Angyal bestimmt.­­ Berlobung in der high-life. Der f. f. Kämmerer, Graf Wilhelm Bongracz, hat ih mit Frl. Gabriele Hußär de Barat, Toter des Reichstagsabgeordneten St. Hußär, verlobt.­­ Der Unterrichtsminister hat Herrn Berthold Dance zum propijärtigen Sur­­inspektor des Wieselburger Komitates ernannt. O Das Vorbereitungskomite des sieben­­bürgischen Kulturvereines begann vor einigen Dio­­naten seine Thätigkeit damit, daß er seine Aufrufe an die Städte, Gemeinden und selbst an die sieben­­bürgischen Munizipien versendete und diese nicht nur zum Beitritte, sondern auch zur Berathung der sonftituirenden Generalversammlung einlud. O Seüßentag in Budapest. Anläglich der Landesausstellung findet am 24. Mai ein Landes­­flügenfest statt. Die Hauptstadt Budapet wid­­mete für das Beitfliegen 1000 Gulden.­­ Bestausstellung in Antwerpen. Der König und die Königin von Belgien werden die feier­­liche Eröffnung der Ausstellung am 2. Mai d. NS. vornehmen. 2 O Eisenbaßnnwesen. Der königl. ungartige Kommunikationsminister hat eine neue Instruktion für den Verkehrs- und Transportsdienst der auf Eisenbahnen mit ordentlichen Betriebe verkehrenden Domnibuszüge (Züge zweiten Ranges) erlassen. Die neue Vorfgrift, welche am 1. Juli d. S­. in’s Reben tritt, steht im Uebereinstimmung mit einer Verordnung ähnlichen Inhaltes, welche das f. f. Handelsministerium in Wien für die österreichischen Eisenbahnen erläßt. Bis zu dem erwähnten Termin haben die Eisenbahnverwaltungen ihre Dienstes- Instruktionen mit der hier in Rede stehenden Bor- Schrift in Eink­ang zu fegen und der Eisenbahn- Generalinspektion die etwa erforderlichen Vorlagen zu unterbreiten. In diesen Vorlagen sind namentlich die für einzelne Linien oder Streben bestehenden Erleichterungen oder Verschärfungen hinsichtlich der Weiterbeförderung ersichtlich zu machen. Der Ge­­nerals­nspektion bleibt es vorbehalten, Diese Be­­stimmungen zu bestätigen oder zu modifiziren. O HHeberstempelung von Wenfeln. Der fön. ung. Finanzminister Hat an sämmtliche Finanz Direktionen, Gebührenbemessungse- und Steuer­­ämter, sowie an die Finanzwach-Kommissariate eine Luftfusion versendet Über die Ueberstem­pelung von Wechseln durch die hiezu bevollmästigten Post­­ämter zu Bu­dapest-Hauptpost, Budapest-Festung, Budapest-Wafserstad­t LI, Budapest-Theresienstadt, Neupest, Zaysigrocz und Doplary. Die Ueber­­stempelung hat unentgeltlich und auf Verlangen der P­artein in deren Gegenwart zu erfolgen, und zwar können durch die Pot nur jene Wedel über­­stempelt werden, welche mit seiner österreichisch-un­­garischen Original-Unterschrift versehen sind; be­züglich andersgearteter Wechsel sind die Parteien an die ordentlichen Stemplungsämter (Budapest, Zentral-Stempelmagazin im Zolllaufe und in der Provinz die fünf Steuerämter) zu weisen. Stem­­pel auf ärarischen Wechselblanquetten, sowie auf kaufmännischen Anweisungen, Bons, Cliques und Geschäftsburgern dürfen von den Postämtern nicht überstempelt werden und sind auch diesfalls die Parteien an die ordentlichen Stemplungs-Aemter zu ver­weifen. Ist die Wechselsumme wo nicht aus­­gelegt, s­­ann die Ueberstempelung erfolgen, wenn der Wechsel den früher erwähnten Bedingungen entsernt und die Nothwendigkeit einer Befunde­aufnahme nicht vorliegt. Wenn jedoch die Wechsel­­summe bereit ausgefegt ist, so muß untersuct werden, ob der Stempel nach Sfala I. oder II. entspingt. In Desterreich - Ungarn ausgestellte Wechsel, die innerhalb jed8 Monaten fällig werden, sowie im Auslande ausgestellte Wechsel, die innerhalb zwölf Monaten fällig werden, unter­liegen der Stempelskala I, alle übrigen der Skala II. Wechsel-Duplikate und Sefunda-Wegsel fallen unter Diefeldbe Efala wie die Original-Wechsel. Lauten die Wechsel auf fremde Baluta, so hat die Beurtheilung der Skalarichtigkeit nur auf Grund­­lage­ der Börsenptirung, sondern der Berechnung an öffentlichen Karfen zu erfolgen. Wenn der Stem­­pel der Skala nicht entspricht, it derselbe vor der Ueberstempelung duch die Bartei zu ergänzen. Yun Fällen jedoch, wo die Stempelmarken verstüm­­melt sind, wo zerrissene Marken wieder zusammen­­gelegt erscheinen, wo Spuren früherer­­­enügung sichtbar sind und wo im Auslande ausgestellte Wechsel später als nach 14 Tagen, oder nachdem dieselben im SYnlande bereits in Verkehr gesetz worden sind, auf andere Personen übertragen wur­­den, wo Zahlung geleitet, Protest erhoben oder der Wechsel amtlich bereits benügt ward, darf Die Ueberstempelung nur erfolgen, sondern es hat der­­ amtliche Befund aufgenommen und Dies auf dem Wechsel, der der Partei zurückzustellen ist, ab­ges merkt zu werden. In Fällen, wo in Betreff der Beschaffenheit der Wechsel Zweifel entstehen, sind die Parteien, ohne Befundaufnahme an das vıdent­­lie Stemplungsamt zu weisen. Er ua­ri Bo­ 5 x­een na Gorresponden­. Angarish-Hradish, 4. April. Der Shuster 3. Hlushtik aus Hollerhau wurde wegen der an feinem Weide (Mutter von vier Kindern) und der Häusler Josef Branzopsfy aus Dedlowig wegen des an der siebzigjährigen Ausgedingerin begangenen Meuchelmordes vom hiesigen Schwurgerichte zum Tode doch den Strang verurtheilt. Seine Majestät hat beiden Mördern die Todesstrafe nachgesehen und der Oberste "Gerichtshof verhängte über sie eine Kerker­­strafe in der Dauer von zwanzig Jahren. Telegramme. Wien, 7. April. Im Hotel "Hamerand" in der Spiefstadt feuerte in selbstmörderischer Absicht der hier beurlaubte Lieutenant Lehel Fest! Regiments- Adjutant des in Fünflinden stationirten Infan­­terie-Regiments Nr. 52, zwei Schiffe auf sich ab und verlegte si schwer. Paris, 7. April. Brisson hat offiziell die Mission, ein Ministerium zu bilden, angenommen Breycinet wird wahrscheinlich das Aeußere über­­nehmen. Die Liste lautet: « Brisson Präsidium­ und Unterricht,Frey­­cinetAeußerei,Geblet Justiz,Sadi Carnot Finanzen,Allailn TargeJuneres,Heraut Han­­del,Loubet Ackerbau­,Cuvinot Post,Sarr­ien öffentliche Arbeiten­,Cam­penon oder Leival Krieg, Krantz oder Galiber Marine. Brissoni und Freycin­et konserirten bereits mit Ferry in Betreff der Angelegenheiten Tonkings. Diesm­al ist es Ernst mit den­ chinesischen Friedensbedingungen,dieselben sind wie aus sicherer Qu­elle verlautet:Vollständiges Aufrechthalten des Tientsin­er Friedensvertragez,Eva­­kuieiing Toulings seitens der Chinesen­ bis 30.April,und zr war in drei Zeitabschnitten,verblei­­ben der Franzosen in ihren Positionen­,in­begriffen­ die Peccadores-Inseln;die Fran­zosen dürfen sich verstärken un­d approvisioniren und ihre Blokaden aufrechterhalten ; der Handelsvertrag har­t nur noch der Unterschrift der Minister. London, 7. April. Die Antwort Ruß­lands ist sehr versöhnlich, es ist jedoch ein weites rer diplomatischer Meinungsaustausch zwischen London und Petersburg nöthig, ehe die gemeinsame Kommis­­sion zur Feststellung der afghanishen Grenze schreiten lan. Dukarest, 7. April. Die Yacht „Zazedin“ traf gestern Abends in Barna ein. Das shmedische Königspaar legte nach 16stündigem Aufenthalt die Reise nach Konstantinopel fort.­­ Lokal-Reitung. Das große Wohlthätigkeits-Konzert, welches am 5. April im großen Shafinosaale bei ausverkauften Haufe stattfand, hat Dank dem um­­flätigen Arrangement des Komites, mit Herrn Nitter von $landorffer an der Soige, und der unermüdlichen Selbstaufopferung des Herrn Eugen v. Koffen, einen entschieden günstigen Erfolg, sowohl in artistischer, als auch in materi­­eller Hinsicht errungen. — Einen imposanten Aus­blich bot der Prachtsaal, in dem sich Sonntag das durchlauchtige Fürstenpaar, die Elite der Oeden­­burger Gesellsschaft, und das ganze wohltätige und funftsinnige Publikum in enormer Anzahl, Kopf an Kopf, versammelten. Ein prachtvolles Bild wies das Podium, bejäct mit einer Legion von er, Ne Her

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