Oedenburger Zeitung, 1886. November (Jahrgang 19, nr. 251-274)

1886-11-21 / nr. 267

— Az. 267 Honntagstyovemberlssa (vormals „D­edenburger Nachrichten“.) Organ für Politik, Landel, Industrie und Landwirt­schaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Fortseritt zur Uhr! — Behrüchten zur Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.“ XIX.Jah­lgang. Dedenburger Zeitung, er —. — » u h 50 fr.,Mon­atlich1sf. , « Gestad-vario-Ganzjährigign.,Halbjä­hrig7n.,V­ertei­­jährig 3 fl. 50 fr. Alle für das Blatt bestimmte Sendungen, mit Ausnahme in Inseraten, Pränumerations- und Injertionsgebühren, sind um die Redaktion portofrei einzusenden. Adminiszentien, Verlag und Inseratenaufnahme: Krhdenkerii &, Nomivalter & Sohn, Graheneumde 121. Be»­ ­Bas Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonn oder Feiertag folgenden Tages. Präanumerations:2reife: Er Loeo: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl, BVierteljährig a Einzelne Nummern Bosen 5 Kreuzer. SInferate vermitteln: sm Wien: Hafenstein & Vogler, Wal«­fiagafse 10, A. 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Von Berlin aus wird gleichfalls eine Stei­­gerung der Wehrkosten um fast 39 Millionen Mark angekündigt und haben der Kriegs­­minister und der Marineminister $grantreich$, außer dem ungeheueren Militär­ und Marine-Etat wo die Kleinigkeit von 400 Millionen als Extras­kredit für Nepetitgewehre, Dynamit-Bomben und Torpedo gefordert. In den italienischen Arsenalen wird Tag und Nacht mit verdoppelten und ver­­dreifachten Kräften gearbeitet und die Verstärkung des italienischen Kanvheeres wird seit einigen Jah­­ren rastlos betrieben. England reformirt seine verrotteten Wehreinritungen, und wenn auch die russischen Rüstungen im Geheimen betrieben werden, so liegen da für ihre Furchtbarkeit man­­nigfache­n Anzeichen vor. M­ederal verfahren die Kriegsverwaltungen, als wenn 86 jeden Wagenblick „losgehen“ solte und die Parlamente leisten ihnen auch nicht mehr Wider­­stand, weil allgemein die Ueberzeugung herrscht, daß gewaltige Zusammenstöße durch Diplomaten­­funft wohl noch zu verzögern,­­doch nit lange mehr zu verhindern seien. Ob schon im nächsten Frühjahre, ob erst nach einigen J­ahren: der ger­fürchtete Zusammenflog im Osten, wie im­­ Westen unseres Welttheils wird erfolgen und er wird an Shredniffen Alles überbieten, was seit länger denn einem Jahrtausend die Weltgeschichte an Shredliden zu berichten mußte. Zwanzig Jahre des Friedens, welche nur durch die bosnische Ossupation und zwei Heine Sonsurrektions-Kampagnen unterbrochen waren, sind für unsere Armee dahingetroffen, zwan­­zig Jahre, ausgefüllt mit rastloser Arbeit. Ein neues, furchtbares Rüstzeug ward geschmiedet, das alte, morsehgewordene zu erregen ; auf einer neuen Basis wurde unter Heernwesen organisirt, die Berufsarmee dur ein Bolkeheer erregt, und Die­­se8 in der langen Friedensschule, erzogen für den Krieg. V­ermochten wir in dem Unglückkjahre 1866 mit genauer Noth auf die beiden Kriegsschaupläne des Nordens und des Südens die Mam­malziffer von 350,000 Mann zu entbieten, so werden es recht furstbare Massen sein, die Oesterreich-Ungarn in Uluß zu bringen vermag. 800,000 Streiter zählt allein die Linie, darunter 450 sofort mobilisirbare Feldbataillone, während hinter diesen weitere 120 als Nachschub und Nejerne kampf bereit stehen. Die Gehilfinnen des Heeres, die beiden Landwehren, zählen ebenfalls eine V­iertelmillion Bajonette und auch von ihnen fünnen sechs bis acht Truppendivis­­ionen die Feldarmee verstärken, ohne deshalb of­­fene Grenzen, das Neicsland, die Festungen und die Garnisonsstädte vom militäris­chen Schuge zu entblegen. Mit einem Worte, mehr als eine Mil­­lion Soldaten zählt das Heer, welches Desterreich- Ungarn aufbieten kann, wennm es etwa „so gehen“ solle. Unser Artilleriematerial ist dem ruffischen überlegen, die Handfeuerwaffe wenigstens der ruf­­fiigen nur unebenbürtig. Nepetirgewehre haben derzeit allerdings weder unsere Soldaten, noch ihre präsumtiven Gegner. Unsere 60.000 Säbel starre Meiterei wird freilich duch ihre Qualität erregen müssen, was ihr an Zahl die ruffische voraus hat. Unsere Artillerie zählt Alles in Allem 1679 Yeus­er­blünde. Auch hier eine erdrüdende Ueberlegens­heit der ruffischen Schwesterwaffe, dagegen ist der Bartheil der ungleich rascheren Mobilifirung auf Seite Desterreich-Ungarns. Im­ August 1878 wurde zwar viertel Million Soldaten duch die partielle Mo­­bilifirung auf die Beine gestellt, allein die Schlüffe die aus den Erfahrungen des Ossupationsjahres gezogen werden, lassen sich in die Worte resumiren, daß Oesterreich- Ungarns Heer am vierzehnten Tage nach erfolgter Mobilisirung schlagbereit, und daß ein großer Teil des mobilisirten Heeres bereits in die Aufmarschlinie eingerückt sein kann. Anders stehts mit Rußland, Er kann seinen ungeheuren Armee-KoloK nicht gar so rasch, in Bewegung jegen, und wenn wir all anneh­­men, daß seit den legten zehn Szahren der Vorbe­­reitungen für einen Ernstfall der ruffisce Mobilisirungs-Apparat ein wenig besser funktio­­nier, so it doch immerhin, dem Ausspruch gewieg­­ter Yadautoritäten zufolge, diese Maschine noch zu plump, um auch nur den entferntesten Vergleich mit derjenigen anderer Militärstaaten, wie Dejters reichellngarn auszuhalten. Immerhin würde es, wenn das Kriegspanier einmal entrollt wäre, einen schredlichen Waffens gang geben zwischen den beiden vivalisirenden Staaten , und heute, wo die düsteren Woffen den östlichen Horizont umsäumen und das Ungemitter immer drohender greift, eilt jedes der beiden Reiche , seine Kriegsrüstungen zu vervollk­ommnen. Der Herr Reichefliegeminister hofft auf das Magazinsgewehr, diesem neuproflamil­ nur eine­­ Seuilleton. Ein neues Buch des Kronprinzen. (Sortießung.) Da das Terrain außerdem no sehr uneben ist, fällt es ver fehner jene Distrikte in X Triebe einzutheilen und die Schagenlinie zu postiren. Die Schnepfen fliegen selten höher als die mannshohen Gebüsche und so muß sowohl wegen der Treiber, als auch wegen der Nagbarihügen große Borflät angewendet werden und gar manches Wild kommt unbetroffen durch. Wir trafen an Ddiefim Qage beiläufig 30 bis 40 Schnepfen an, von denen nur 10 zur Strebe kamen, außerdem wurden noch 2 Hasen, ein in Siebenbürgen seltenes, vielummor­­kenes Wild, und 2 Nußhäher erlegt ;Sein starrer Schell­­adler, der in einem Triebe ganz gemüthlich daher­ gezogen kam, erhielt eine tüchtige Portion Schne­­pfenschrotte, konnte er dennoch­h arg zerzauft in die Ferne retten. Am 25. wurde bejgriffen, in einem unmittelbar bei Görgeny mündenden Seiten­­thäle auf Bären zu jagen. Er ist dies eine der leichtesten Jagden im dieser Gegend; die Natur selbst theilte diesen Distrikt in Zriebe ein. Der linke Langgestredte, ziemlich steile, aber nur hohe Thalhang ist mit dichtem Walde bedeckt, im der Thalsohle hinvern Wiesen und Dörfer und am Berglamme ein weites mit Hutweiden und Feldern bedecktes Plateau den Bär, bei Tage aus dem Walde zu entweicen; wenn gut getrieben wird, muß­ er vor die Schügen kommen. Wir­ theilten das Terrain in drei Triebe ein und mahmen den mittleren, als den dichtesten zuerst. Die Schügen standen längs eines Weges, theild zwischen Gebü­­hen, theils im Stangenholze. Eine frü­he Fährte, die des Morgens noch nit gefunden war, sahen wir, doch rührte sie von einem stärkeren gefunden Bär­ber, der wahrsceinlich duch den Lärm aufge­­scheucht, sich aus dem Waldtomplere empfohlen hatte. Deit anbiegender Dämmerung fehrten wir von dieser interessanten, aber unglücklichen Jagd zurück. Dem Wunsche mehrerer Herren folgend, 30% gen wir am 26. früh in die höher gelegenen Ur­­wälder hinaus. Herrliche Waldpartien besamen wir zu sehen, da feine Bären. Drei Triebe im unwunderbarsten Buchenurwald wurden genommen ; ein­ Wildschwein, einen Hirsch, einen Rehbod und mehrere Haserhühner trafen theild wir, theild Die Treiber an, dergleichen einige Bärenfährten. Yu der 27. galt noch dem Urwalde, doch zum Glüde näher an dem Rande der Felder gelegenen Distrif­­ten.­­ Der erste Trieb war ganz leer, der zweite, der viele Hafelnußgebüsche aufwies und vom Wald­­rande an­genommen wurde, hatte einen glückliche­­ren Verlauf. Wir standen in einem mit wundervollem Ur­­walde bedeckten Graben ; gegen Ende des Friedes trid ein starrer Uhu ganz nahe bei ıniv vorüber, bald darauf kam ein dunkler zweijähriger Bär längs des Abhanges zwischen Graf We. und Baron %. herunter und verhoffte in der Thahlsohle ; im selben Momente bekam er vom Barott einen Blatt­ ichuß, worauf er direkt gegen den Grafen wechselte, der ihn in voller Flucht fehlte. Da der Bär seine Rigtung unaufhaltsam beibehielt, ver Schüße aber beim raschen Umdrehen zum Gewehrwechseln auß­­rutschte, sah sich der am Stande befindliche S­äger veranlaßt, Meister Peg durch einen hohen Blatt­­chuß zu vouliren . Kaum wieder auf den Läufen erhielt er eine Postenladung in den Hals, die in der Entfernung von höchsten fünf Schritten, seinem zähen L­eben ein Ende bereitete. Der erlegte Bär wurde nun im Triumphe nach Hause geführt. Am 28. jagten wir, da wieder sehr günstige Berichte eingetroffen waren, in den Vorwäldern in dems­­elben Thale, doch auf der entgegengefegten Seite, wie am 25. Us erster Trieb wurde eine nahe von Wiesen, Hutweiden und hochstämmigen Eichen­wäldern gelegene Dikung genommen. Wir stan­­den auf einem nicht allzuviel Ausschuß bietenden Fahrwege. Gleich zu Beginn des­ Triebes kam ein starker Nehbod zu mir, den ich selbstverständlich passiren ließ. Bald darauf fielen zwei Schiffe rasjhh nach­einander am rechten Flügel der Schügen­­linie. In den fegten Augenbliden des Triebes hörte ich zwischen mir und meinem, Schwager flutiges Wild trollen, gleich darauf erhoben die­ Treiber einen fürchterlichen Lärm ; es waren zwei Wölfe, die wahrscheinlich von der Schagenlinie Wind bekommen hatten und trog dem die Leute Dann an Dann gingen, da Lieber zurückbrachen, als vorzuwechseln. An den rechten Flügel eilend, erfuhr ihm das Graf WR. zuerst und hierauf Baron 3 DB. auf einen Bären geschoffen hatten, vom er­sten Anschuffe an fanden wir reiche Nothfährte. Nahe Hinter der Schügenlinie lag der beiläfig zwei- oder zweihalbjährige dunkle Bär schon volls­­­­ommen verendet ; beide Kugeln lagen am Blatte. — Hieza ein Halber Bogen Beilage und das „Illustrirte Sonntagsblatt". te E ı Er sp­­ee er re Ye ib Mini se } "

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