Oedenburger Zeitung, 1890. Dezember (Jahrgang 23, nr. 277-299)

1890-12-03 / nr. 278

EEE LEER THE­ TIT­ T EEE EEE ZELGEREE TOTTE TEEENTTTET SITE TE TER TTESOTEH ETUI TER Nittwod), 3. Son 1890. XXIH. Jahrgang. Ar. 278. "Fr burger ein l. Mraan für Politik, Handel, Industrie und Landwirthschaft, sowie für soziale Interessen. Adm­ittenkron, Dering und Inserntenaufnahme: Suhdrukeri &, Rommwalter , Sohi, Grabenrunde 121. Einzelne Nummern hoffen 5 SKreujer. Ssi­ferate BER in Wien: Halenstein & Vogler, Walls Stichgasse 10, U. Oppelit, I, Stubenbaitei 2, Heinrich; Scalek, I., Wolferle 12, R. Mofje, Seilerstätte 2, M. Dufes, I., Nienter»­gasse 12. An Budapest: Jaurus Gy., Dorotheagasse 11, Leop. Lang, Gisellaplag 3, A. ®. Goldberger, Servitenplab 3. Insertions:Sebühren: 5 fr. für die ein-, 10 fr. für die zwei-, 15 fr. für die drei-, 20 fr. für­ die vierspaltige und 25 fr. für die durchlaufende Petit­­zeile evclusive der Stempelgebühr von 80 fl. 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Die einstige Negentin ging nämlich von der Ansicht aus, daß der Staat das Privateigenthum “ des Kaisers zu schngen verpflichtet war und dafür haftbar er. Er wurde somit am 15. Dezember 18575 seitens der S Kaiserin dem Staate ein Prozeß ge­­macht und eine Entschädigungssfumme von ungefähr zehn Millionen Staats gefordert. Ein Urtheil des Seine-Tribunals, datiit vom 12. Februar 1879,­­brach­ den Erben des Kaisers zweieinhalb Millionen, nebst fünf per­­zentigen Interess­en zu; das Ministerium gab sich damit zufrieden, aber der Staat fügte sich nicht, da er hiezu nicht gezwungen werden konnte. Seither nahm man wiederholt Veranlassung, ich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen. Im Jahre 1883 legte Minister Tirard der Kammer einen Entwurf vor, um die laufenden Zinsen der Summe von dritthalb Millionen zu amortieiren, aber der Entwurf wurde nicht genehmigt und Ende 1855 war die ursprüngliche Summe mit den Binsen be­­reits bi zu vierthalb Millionen angewachsen. Heute übersteigt sie vier Millionen. Der Prä­­sident der Finanzkommission des Senats senft nun neuerdings die Aufmerksamkeit auf diese Angelegen­­heit, indem er der Meinung Ausdruck gibt, daß, so lange die Kaiserin lebt, allerdings seinerlei Schwie­­rigkeiten zu befürchten sind, daß dieselbe aber spa­­nische Prinzen als Erben hat, die ihre Ansprüche würden verfechten wollen, und daß es daher rath­­samer sei, die Sache mit einem Mal zu erledigen und dieser Schuld ein Ende zu machen. Er für seinen Theil fände es keineswegs er­­wiesen, daß der Staat auch wirklich zur Zahlung verpflichtet ist. Es sei vielmehr wahrscheinlich, daß, sollte der Staat in der That nach der bezeichneten Nichtung Schuldner der Kaiserlichen Familie sein, er umgekehrt seinerseits Ansprüche gegen dieselbe geltend zu machen berechtigt wäre. Der Staat hatte weder gegen ein Urtheil de Seine-Tribunal- Op­­position zu erheben, noch dasselbe mit seinen Ange­­legenheiten zu betrauen, für welche er inkompetent gewesen wäre. Der Berichterstatter der Finanz­­kommission zieht noch ein weiterer Moment in Er­­wägung, und zwar die Lage, ob vom Konstitutio­­­nellen Standpunkte aus die Güter eines enttrohnten Fürsten noch immer demselben angehören oder wie­­der dem Staate zufallen. Eine solche Frage könne aber nur durch die Mitglieder der parlamentarischen Körperschaften entschieden werden, und diese Ents­­cheidung würde de facto das gerichtliche Urtheil annulliren. Die Anschauungen des Berichterstatters der Finanzkommission, Herrn Boulanger, resu­­miren also darin, die Angelegenheit ein= für alle mal und endgültig zu regeln — eine Aufgabe, die in erster Linie der Deputirtenkammer zufällt und später den Senat zu beschäftigen haben wird. E&3 ist nun alle Wahrscheinlichkeit dafü­r vor­­handen, daß diese seltsame Schuld demnachhaft in der Kammer zur Sprache gelangen wird, und werden auch schon Namen von den Deputirten laut, die geneigt sind, von der Tribüne aus eine parlamen­­tarische Entscheidung zu provoziren. ey Reform der englischen Bankakte.­ ­ Gelegentlich der rechten SKrile in London (Baring) kam auch die Frage einer Reform der englischen Bankakte vom Jahre 1844 zur Sprache. Der wesentliche Inhalt dieser Akte ist folgender: Die englische Bank hat zwei besondere Ab­­theilungen und zwar die Zettelbank und dann das neue Bank-Departement. Die Bank ist berechtigt für 15 Millionen Pfund Sterling solche Noten zu melde ni­ durch Gold gedecht sind. emittiren. Zur Deckung dieser Noten dient das Aktienkapital der Bank mit 14.553.000 Pfund Sterling, welches aus Forderungen der Bank gegen die Regierung und aus ärarischen Noten besteht. Betreff der diese 15 Millionen Pfund Sterling übersteigenden Summe in Noten muß die Bank für eine Deckung von dreiviertel Theil in Gold und einviertel Theil in Silber Sorge tragen. Die Intention dieser Bestimmungen ist die zu verhindern, daß das Disfontogeschäft der Bank zu große Dimensionen annehme. Die Grenzen der Disfontojäße der englischen Bank sind enger gestedt al irgendwo in einem ähnlichen europäisc­hen I­nstitute. Diese Bestimmungen machen wohl ein nor­­males Wirken der Bank in normalen Zeiten möglich, aber bei abnormen Ereignissen ist die Thätigkeit derselben dadurch sehr beschränkt. Dies hatte auch eine zeitweilige Suspension der Bankaste in frittichen Zeiten, wie 3. 3. in den Jahren 1847, 1857, 1866 zur Folge. Da nun die Katastrophe des Hauses Baring größer ist als jene der hier ange­­führten Jahre, macht sich auch die dem Institute auferlegte Beschränkung fühlbarer und deshalb wird das Berlangen nach Aufhebung dieser Beschrän­­kungen laut. Die „Zimed“ sagen hierüber: „In gut unterrichteten Streifen hält man es für wahrscheinlich, daß jene Umstände, welche die Banf von England dazu vermochten, Gold aus dem Auslande Herbei­­zuschaffen, die Ernennung einer fünfgl. Kommission zur Folge haben werden, welche die Banfaste vom Jahre 1844 zu überprüfen haben wird. 3 ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß der jenige Herr Finanzminister das Gejeß betreff der Noten- Emission abzuändern wünscht und es i­st wahr­­scheinlich, daß Göfhen es an der Zeit findet, die Basis, auf welcher die Geschäfte der englischen Bank ruhen, neu zu organisiren. Sachverständige sind der Meinung, daß die Regierung ihre Schuld an die Bank b­ezahlen solle, denn wenn dieselbe über ihr ganzes Kapital verfügt, hätte sie eine größere Anzahl von Wechseln und sie sühnte siedurch auf den Diskontomarkt und auf die Ein- und Ausfuhr­er Feuilleton, Faramie Jah. (Fortlegung.) Er brach plöglich ab und Tauschte in die Ferne. Man hörte das Geräusch eines goloppiren=­den Pferdes. C3 kam näher und näher und nun s prengte ein Mann zu Pferd um die Ehe der Blod­­hütte, ein Comboy, bleich wie der Tod, mit Hilflos herabhängendem linken Arm. Das schaumbededte Pferd Hielt und Comande Charley sprang rasdh Hinzu, denn der Reiter wankte in feinem Gipe. — Was ist’s, Johnny ? — Die Indianer brachen so­, stieß der arme Burfe mühsam hervor, ein ganzer Haufen... kommen herunter zu Wilsond. Rand . . sah sie 2, d versuchte zu fliehen, um Alarm zu machen 2. Sch offen nach mir... Sein Kopf fiel auf die Brust und in Char­­ley’s Arme fanf ein lebloser Körper. Laramie Jad stand mit übereinandergebissenen Zähnen da, während Comanche plöglich wie ver­­wandelt schien. — Barmwärts, alter Kamerad! rief Laramie an. Du rufft alle Freunde zusammen, ich eile ing Fort und alarmire die Soldaten. Auf der Kreu­­zung der Straße von hier zum Rand stoßen wir zu­einander. Es ist nicht eine Minute zur verlieren. Du Biel, wer d’runten ist bei Wilfond — Du fahft sie! Während Comanche Charly in den Stall­ef, entre fih Sad mit einem unschlüffigen Blide zu Frank. Dieser trat rasch auf Ja zu und faßte seine Hände. — Sad, nehme mich mit Dir! Allmächtiger Himmel! Ich muß mit Dir gehen. Ich weiß, was Du denkst, aber so wahr mir Gott helfen möge — ich bin ein anderer Mensch geworden und ich will es bleiben für den N Rest meines Lebens, wenn wir jegt da durchkommen. Jad, lab mich mit Dir gehen! Sad blichte ihn einen Moment lang schwei­­gend an. — Weil, sagte er dann, ich denke, es ist Gottes Fügung, daß Du mitgehen solst, und ich kann nicht Nein jagen. Und nun zu den Pferden ! In kurzer Zeit waren sie im Sattel, gerade­­ lals Comanche Charley seinem Gaul die Sporen in die Flanken stieß und davongaloppirte. Nicht ein Wort wurde zwischen den Beiden während ihres rasenden Rittes gewechselt. Laramie Sad hielt ss an der Seite, in gerader Linie auf einen einsamen Baum am Ende der Hügelkette zu­­steuernd. Um sie diesen im einer furiosen Pace erreicht hatten, erblichen sie am Fuße der jenseits sich ausbreitenden Ebene die Mauern de Forts. Sad band sein Taschentuch an sein Winchesterge­­wehr und schwang diese improvisirte Signalfahne, anscheinend nach einem gewissen System, Hin und her. Und bald antwortete die Flagge, welche vom Ort weithin sichtbar in die Luft flatterte. — Ein Glück, dak ich diese Signale lernte, sagte Yad, während er, ohne den Ritt auf Leben und Tod zu unterbrechen, seine Verständigungs­­­­zeichen mit dem Ort fortlegte.­ Das bringt ung nahezu fünfzehn Minuten ein. Weiter und weiter ging die wilde Jagd, und näher und näher kamen die weiß blinfenden Mauern, über welchen das Sternenbanner wehte. Plönlic hörten sie den Donner einer abgefeuerten Kanone. Sad wußte, was dies zu bedeuten hatte — das Signal für das Sammeln der außerhalb des Forts befindlichen Pferde. Und jchon sahen sie die intelligenten, auf diesen Kanonenschuß trainierten Thiere im Galopp über die Rasenfläche dem Fort zu stürmen. In die­­sem selbst konnten sie schon alle Anzeichen großer Geschäftigkeit wahrnehmen. Bald waren Sad und sein Begleiter vor dem Fort angelangt, wo der Major des Kavallerie - Regiments, ein stattlicher­ Mann mit eisengrauem Haare und einer Narbe auf der Wange, an seiner Seite der Adjutant, be­­reits erwartungsvoll stand. Laramie Sad erzählte in fliegender Haft, was geschehen war, binnen wenigen Minuten wa­­ren für ihm und Frank auch schon Frische Pferde bereit. — Lif’ auf — Marn — Trab! — und die ganze Kavallade, mit dem Major, dessen Ad­­jutanten, Sad und Stanf in Front, seßte sich in Bewegung . Als sie etwa eine halbe Stunde geritten wa­ren, deutete Laramie Jad, sich zu Frank wendend, mit der Hand nach einer Seite, wo­­­löglich eine Staubmwolfe aufwirbelte. Schluß folgt.)

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