Oedenburger Zeitung, Mai 1915 (Jahrgang 47, nr. 99-122)
1915-05-01 / nr. 99
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Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: ». Höfer, Feldmarschalleutnant.“ Der deutsche Generalfiaksbericht Berlin, 29. April. Das Wolffsche Bureau meldet: Westlicher Kriegsschauplan. Unsre auf dem westlichen Kanalufer befindlichen Stellungen nördlich von Ypern am Vperleebaby bei Steenstraate und Het Sas werden seit gestern nachmittag ununterbrochen, aber vergeblich angegriffen. Westlich des Kanals scheiterte ein gegen unsern rechten Flügel von Franzosen, Algeriern und Engländern gestern abend gemeinsam unternommener Angriff unter sehr harten Verlusten für die Feinde. Die Zahl der von uns in den Kämpfen nördlich von Ypern erbeuteten feindlichen Gesichte hat sich auf 63 erhöht. Feindliche Minensprengungen an der Eisenbahn La Balsee-Bethune und im der Champagne nördlich von Le Mesnil waren erfolglos. Bei Le Mesnil wurden nächtliche französische Angriffe gegen die von uns gestern nacht eroberten Stellungen unter starren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Die hier gemachten französischen Gefangenen befanden si in jammervoller Verfassung; sie zitterten von Angst, da ihnen von ihren Offizieren vorgeredet war, sie würden, in Deutsche Gefangenschaft geraten, sofort erschossen. Auf den Maashöhen südöstlich von Verdun schoben wir unsre Stellungen um einige Hundert Meter von und befestigten sie. In den Vogesen‘ist Die Lage unverändert. Deitlicher Kriegshauptag. Südöstlich von Kalwarja jegten wir uns in Besit des Dorfes Krowale und der Höhe südlich Davon. Bei Dahomwo südlich von Sohaczew eroberten wir einen russischen Stilspunkt. Oberste Heeresleitung. Ein über Kurma gestern gesichteter englischer Flieger wurde durch unsre Artillerie abgeschossen. Im Komitat Saros berechtigt im übrigen unsre Lage zu den besten Hoffnungen, und sowohl an als auch hinter der Front ist die Stimmung die zuversichtlichste. Ein Petersburger Situationsbericht. Genf, 29. April. Der Petersburger Sonderberichterstatter des „Temps“ telegraphiert: Die Verteilung der Verstärkungen an der österreichisch-ungarischen Front veranlaßte den eullischen Generalstab, eine neue Krümmung seiner Front vorzunehmen. Der russische Flügel in Ostgalizien und in der Bulowina wurde leicht zurückgenommen. Um den russischen Vormarsch zu hemmen, versuten nämlich die Gegner, ihn durch einen verstärkten Druf auf den Flügel zu lähnen. Das freiheitsflotte Bolk. Köln, 27. April. Die „Kölnische Zeitung“ erklärt, die gestrige Kundgebung des ungarischen Abgeordnetenhofes stehe an weltgeschichtlicher Bedeutung Hoch über der von der Geschichte verklärten Sagung des ungarischen Reistages des Jahres 1741, in der Maria Theresia mit ihrem Söhnchen auf dem Arme vor die ungarischen Stände trat. Diese Kundgebung bedeute mehr als die kriegerische Entschlossenheit der Heinen Teile der Nation von damals. In ihr kommt der feste Wille der verfassungsgemäß gewählten Vertreter des freiheitsstolzen Volkes zum Ausdruch. Besonders bedeutungsvoll waren die Erklärungen der Opposition. Was Ministerpräsident Tika über die Loyalität der Ungarischen Nationalitäten sagte, waren seine hohlen Worte, wie man sie in Baris und Petersburg hört. Schließlich hebt die „Kölnische Zeitung“ die herrliche Einmütigkeit der Ungarn nicht magnarischer Zungen hervor. Urteil eines Schweizer Offiziers über Die Uzjofer Kämpfe. Franz Molnar teilt mit, der Schweizer Major Tanner, der den Kämpfen am Maloser Bach beiwohnte, habe ihm seinen Bericht zur Verfügung gestellt. Die Uzjoter Gruppe hat seiner Meinung nach einen ungemein schweren Kampf um den Besit des Rajses gefochten. Der fühne und klare Schlachtplan dieses Kampfes kann jedem Gebirgsstrategen zur wahren Freude gereichen. Ueber die ungarischen Soldaten schreibt der Major mit Begeisterung. Das sind Söhne der Ebene, jagt er, die ihr Vaterland großartig verteidigen, obwohl sie nie in ihrem Leben so viel Schnee und so hohe Berge haben. Tanner verweist auf die überraschenden technischen Arbeiten, die Tag und Nacht arbeitende Dampfsäge. Die neu geschauenen Gebirgswege, die an Stelle des gesprengten Viadukts erbaute Eisenbahnlinie, die neuen Britten, den Panzerzug, Das Militärbad, Die aus Bosnien hieher gebrachten kleinen Gebirgspferde, Die auf unmwegsamen Pfaden bis in die Schügengräben Munition und Proviant tragen, die von Dochsen gezogene schmalspurige Feldbahn ulm. Die Kriegsleistungen dieser Truppen, jagt Tanner , jehließlich, sind einfach unermeklich. Italien und der Krieg. Berlin, 27. April. Die „Berliner Tägliche Rundschau“ meldet aus Züri): Römischen Berichten zufolge traf der nestrige italienische Ministerrat Maßnahmen in Sachen Banngut und gegen die Spionu sowie andere Maßnahmen militäriscr . Im „Corriere di Napoli“ erklärte der Senator D’Andria, der dieser Tage eine Unterredung mit dem Fürsten Bülow hatte und den Inhalt dieser Unterredung dem Ministerpräsidenten Salandra mitteilte, er habe es als seine Pflicht betrachtet, Salandra die Ansicht einer Reihe von Senatoren mitzuteilen, die die Überzeugung haben. Italien sollte nur dann zu den Waffen greifen, wenn dies ganz unvermeidlic geworden sei. Die Leitung der Universität Rom hat die Vorlejungen des als „deutichfreundlich“ ausgefragten Professors de Louis eingestellt. Das Ministerium billigt diese Maßnahme. In Mailand dehnt ji Die Bewegung an den Hochschulen aus. Die Studenten der Technischen Hochschule erschienen nicht mehr zu den Vorlejungen, ebenso diejenigen der Tierärztlichen Hochschule und der Handelsschule. Auch die Studenten der Universitäten Badua Bavia und Bologna MORE dies Bewegung mit. Der gestrige Ministerrat soll alle Straßenfundgebungen am 1. Mai untersagt haben. Die Regierung scheint überhaupt auf eine strenge Durchführung des Verbots von Kundgebungen drängen zu wollen. Yiezarpathenschlath Aus Eperjeg wird telegraphiert:" Die Lage ist unverändert für uns anhalt endgünstig.Infreichswere Artillerie beschießt erfolgreich die tuffischen Stellungen auf der Anhöhe von Blatny. RReh: Communanal- Beitimn. Der Mehlverkauf in sädtischer Region beschlossen. Generalversammlung des städtischen Munizipalausschusses. Eine Generalversammlung, wo außer einigen Zwischenrufen ( sie waren geitern geistreich, diese Zwischenrufen) fast ausschließlich die Referenten gesprochen. Da eine Generalversammlung, die eine Frucht von fertiger Stärke zeitigte, wo sozusagen eine neue Werttafel geschaffen und aufgestellt wurde. Die unleidige Mehlfrage ist endlich vollständig geregelt worden. Der Odysseus Mehl ist von seinen Irrfahrten zurückgekührt und sein Boot ankert vor den Winden menschlicher Schwächen, welche ich im Mangel von Selbstlosigkeit äußerte in sicherem Hafen. Die Repräsentanz stellte sich wie ein Mann hinter den Magistrat und jubelte seinem Antrage in begeisterter Cinmütigkeit zu. Der Vortrag des Oberbuchalters Dr. Thurner, in welchem er den Antrag des Magistrates begründete, war ein Meisterwert der aus ehrlicher Überzeugung heraus geborenen Beweisführung. Eine Freude war es, zuzuhören, wie diese männlichen Worte von mächtigen Akenten getragen dahingeschwollen, mit dem Umgestüm eines starren Wellenschlages. Diese Rede klang wie die Seele des Erzes, denn die Seele des Erzes, welche ji in dem reinen Klang sich offenbart, in die Ehrlichkeit. Auch die Worte dieser Rede erfüllte - EEE EN Sg s « - .«»« »Jngka EEE x.-.-» Tos» "’-L-—sk-;s-«-·HE—-:J -.-:.'.-:-«-«";-—-L-.-. Le