Oedenburger Zeitung, 1919. September (Jahrgang 51, nr. 94-117)

1919-09-19 / nr. 108

Tagesneuigkeiten. Personalnachricht. Graf Dyonisius Szechenyi, gewesener österr.-ungar. Botschafter in Kopenhagen, ist gestern in Horpäcz eingetroffen. Todesfall. Der in unserer Stadt sallbefaunte Herr Johann Steiner wurde gestern mittags von feinem uhredlichen Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Der Verblichene erreichte ein Alter von 67 Jahren. Er war „Inhaber des seit 45 Jahren hier be­­stehenden Dienstvermittlungsbureaus, welche? er von seinem Vater über­­nommen und bis kurz vor seinem Hinscheiden versehen hat. Herr Steiner, der eine Witwe und fünf Kinder hinter­­läßt, war ein gewaltiger Nimwod vor Dem Herim,­ der besonders in den Kreisen der Schnepfenjäger so renom­­miert war, daß ihn einmal der ges wefene Thronfolger zur Schnepfenjagd i­lwd. Sein Bruder ist der bekannte Maler Steiner. Das Leichenbegängnis­­ morgen, Samstag, den 20.8. M., Tat. Spenden für das Dispensaire. Wie und mitgeteilt wird, sind für die Hiesige Jungenheilanstalt folgende hoch­­herzige Spenden eingelaufen: Deden­­burger Sparkassa 5000 K. Herr Richard Saleifer 500 K. Die Zentralmilch­­­ genossenschaft Liefert täglich 8 Liter Milch gratis und den erforderlichen Net zu reduzierten Wreise. 3 wäre wünschendwer, wenn noch weitere Spenden für das humanitäre Institut­­ einlaufen würden. Die Oedenburger werden als Oester­­reicher behandelt. Der Staatsrat in Wien hat beiäroffen, Daß die aus MWeitungern fan­menden Fremden als Defterreicher angesehen und nicht inte andere Fremde­n bis zum 20. Sehtem­­­ber Wien und Defterreich zu bestaff­en haben. Tatsächlich können Depenbarger ohne weitere Die Österreichische Grenze überschreiten, während beispi­lowerse Reisende and Steinamanger an der Brenze zurückgemiesen­t wurden, weil die in Steinamanger ausgehebten Pille als nicht vom österreichischen Konsulat in Budapest vidiert für nie gültig erklärt wurden. Auffindung der von der roten Grenzwache geraubten Werte. In Ligetfalu wurden im Amtslokale der Grenzwace Toldhe Wertgegenstände ge­­funden, welche den unter der Mäte­­republik in Ligetfalu als angebliche Spione ermordeten Versonen gehörten. Unter den Effekten fand man auch die Papiere des ermordeten Reisenden Berdef aus Wien, der seit März verschmunden ist. Die Polizei hat die Wiener Polizeidirektion um Daten über den versch­wundenen Bezdet er­­sucht. Etwas über Badeanstalten. Wir haben fett Wochen das schönste warme ‚Wetter, wie wir es im ganzen Som­­­mer nicht hatten. Alles leidet unter der Schwülen Hipe und sehnt sich nach einer Abkühlung. Wie gut würde jebt ein frisches Bad tum und wie kräftig würde die herrliche Sonne im Luft­­bad auf den erschlafften Körper ein­­­­wirken können, jedoch sämtliche Bade­­‚anstalten sind zu. Denn bei uns regiert nicht die Vernunft, das Einsehen, die Bemwedmähigkeit, sondern der Liebe, gute Antischimmel, der altehrwürdige Bopf. A­n 1. September fließen ich ‚der Tradition gemäß die Thore der Bäder, wenn auch der Sommer no ‘so heiß über ‘die Umzäumung herein­­lacht, wenn sich der leise Abendwind no so wohlig auf den lauen, Kleinen Am 1.­September im Saisonschluß, so ist es nun einmal beschlossen und mit dankbaren Gefüh­ 8Ten quafen allabendlich unzählige Fre­­sce im seeliger Einsamkeit. .­.Wellentummelt. in Dr. Alexander Schwarz in Wien. Je in Wiener Neustadt erzählt wird, hält sich der flüchtige Dr. Alexander Schwarz in Wien auf. Er soll dort mit der Herausgabe einer Wochen­­jegeist beschäftigt sein, welche sich an­­geblich auch mit seiner Rechtfertigung befoffen wird. Unglaubliche Zustände auf dem hiesigen Südbahnhof. Man weiß, wie h jet im Allgemeinen auf Bahn­­höfen­ zugeht und sollte meinen, da die Bahnberivaltinsen bestrebt sein d­üsten, die brühenden Bedingungen, welche das Reifen wo unangenehmer und besäwerlicher wachen, ala «8 selig wäre, abzuschwächen. Das ge­rade Gegenteil ist der Fall. Hunderte von­dersonen müssen sich bei einem einzigen Schalter herumdrängen, der­­selbe wird absolut nicht früher als eine Stunde vor Abgang des Zuges geöffnet and Die Abfertigung ist eine beispiellos langsame, so dab die Züge lediglich aus diesem Stunde 10 Mi­­nuten und mehr Verspätung beim Ab­­gange haben. Nun kommt plöglic eine neue Einteilung, die wir umso­ weniger v­erstehen Zbnmen, als sie wahrseinlic die Bahnhofleitung selbst nicht versteht. Die Gebühren für die Aufbewahrung des Handgepädes müssen bei­­m einzigen Schalter, der die Fahrkarten verläuft, eingezahlt wer­­den und die im derselben Zeit, wie die Radgabe der Billets erfolgt. Da hört sich Doch Ion der ganze Gurken: handel euff Die Fremde am dem neuen Bug, nah­e Steinsmanger und nach Wr.­Neustadt wird dem Ruslikum auf diese Art gehörig verfalgen. Reine Semmel, kein Weißgebäck mehr! Der Ernährungsminister hat mit einer Verordnung die Erzeugung sämtlicher Arten von Demmeln, Weiß­­gebäd und Kaffeehausbäderwaren ver­­boten. Zur Erzeugung der Ruder­­bäderwaren und S Honigkuichen darf anstatt Getreidemehl nur Kartoffel­­mehl, anstatt weißen oder rohen Zuder nur das Nachprodukt des rohen Zuders verwendet werden. Gleichfalls ist der Gebrauch von Fett, Butter, Schmalz und Margarine 2c. bei Zucerbäder­­waren, beziehungs­weise Honigfuchen­­erzeugung, verboten. Die Rindernährmittel können im Sinne einer Verordnung des Ernäh­­rungsministers frei angeschafft werden. Dieselben können an die Konsfumenten ohne ärztliche Bewilligung verabfolgt werden. Direkter Zugsverkehr mit Wien über Ebenfurt. Die überaus hästige Einhaltung einer Gehstrede zwischen Ebenfurt und Neufeld ist nunmehr be­­seitigt.­­ Seit 8. September ist der Eisenbahnverkehr auch für personen­­führende Züge zwischen diesen beiden Stationen wieder aufgenommen, und zwar verkehren: Zug Nr. 6 ab Oeden­­burg-Raaberbahnhof um 8 Uhr 25 Min. vormittags, an E­benfull um 10 Uhr 45 Min. vormittags, mit Anflug nach Wien, dort an zirka 12 Uhr mit­­tags. Ferner mit Anschluß von Wien ber­g dort ab zirka 12 Uhr mittag­s der Zug Nr. 5 ab Ebenfurt um 3 Uhr 5 Min. nachmittags, an Oeden­­burg-Raaberbahnhof um 5 Uhr 17 Min. nachmittags. Tabakkarten. Ale Männer über 18 Jahren, deren Namen mit 8, 8, M und NR beginnen, sönsen am 19. d.M., vormittags von 8 Bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Jahr im Hädtiihen Mehlverteilungs­­amte (Feretich’igen Meierhof) gegen ‚Berwetlung bed Mehlbuhrs Tabak­­sarten bekommen. Klage über das Ausbeuteln von Staubtüchern. Von mehreren Seiten laufen Beschwerden darüber ein, daß in der Nähe des Fertetich-Maierhofes aus den Fenstern in den Vormittags­­stunden in rüdsichteloser Weise Staub auf die Köpfe der zahlreichen Raffanten geschnüttelt wird. Ebenso auf dem alten Schornmarkt. Neinlichkeit ist eine große Tugend, welche aber nicht auf Kosten unsehuldiger Fußgänger geübt werden sollte. Darum seien die betreffenden Frauen und Mädchen gebeten, den Staub auf einem anderen Wege zu entfernen, damit nur die wachsame Polizei ein Haar darin finde. Augsverkehr Wr.­Neustadt—Oeden­­burg. Vem 18. d. M. an verkehren zwischen Miener-Neustadt und Oeden­­burg folgende Personenzüge täglich: M Wiener-Neustadt ab 3 Uhr 40 Min. früh, Dedenburg an 6 Uhr 49 Min. Wiener-Neustadt ab 5 Uhr 22 Min. nachmittags, Dedenburg an 6 Uhr 56 Min. Dedenburg ab 1 Uhr 25 Min. nachmittags, Wien­er-Neustadt an 3 Uhr 5 Min. und Dedenburg ab 6 Uhr 22 Min. nachmittags, Wiener-Neustadt an 7 Uhr 36 Min. — Diese Züge verkehren nach der Sommerzeit, also gegenüber der mitteleuropäischen Zeit um eine Stunde früher. Anmeldung der Kriegsgefangenen. Das Kriegsministerium fordert Die Verwaltungsbehörden auf, zur Vor­­bereitung der Friedensverhandlungen die Daten der no) auf ungarischem Boden befindlichen Kriegsgefangenen der 51. Abteilung des Kriegsministe­­riums anzumehen. In Betracht kom­­men alle Kriegsgefangenen, welche­­ seit August 1914 auf irgendwelchen Kriegs- Schauplage anläßlich einer Kriegsope­­ration der Einheiten der Österreich­­undoiiigen Armee gefangen genom­­men wurden. Stempelgebühren für die Wohnungs­­gesuche. Der städtische Magistrat hat beschlossen zur Deckung der Organi­­sierungäfosten des­­ Wohnungsamtes von den Barteien Stempelgebühren einzuheben,­ welche in städtischen Stem­­pelmatten zu entrichten sind. Die Stempelgebühr beträgt nach jedem Ge­­suche um Zinsbemessung 5 K, bei Ge­­fügen um Inanspruchnahme von Mahnungen pro Räumlichkeiten, er- Einsive Nebenräumlichkeiten, 5 K. An­meldungen von Evakuierungen, unweiterd die um Mederprüfung der während der Proletardiktatur vollzogenen Nequis­­ierungen vorgelegte Bitten, sind der Stempelgebühr nicht unterworfen. Von der Stempelgebühr fan­n der Vor­­eigende des Wohnungsamtes in wohl­­begründeten Fällen der Mittellosigkeit enthoben. In alle A­ngelegenheiten, über weile noch sein Beschluß gefaßt w wurde, sind die Stempelgebühren nac­­­träglich zu entrichten. Das Wohnungs­­amt fordert die Parteien auf, dieser Verpflichtung baldigst nachzukommen, da durch das Bersäumnnis die Erledie­gung ihrer Angelegenheiten verzögert wird. Baustabak. Wenn die Tabak­pflanze ordentlich gepflegt wurde, der Kopfteil vor der Blüte abgenommen, Seiten­­trieb und die untern Blätter entfernt, was der Fachmann „Geizen” nennt, so sind die Blätter gerade jet gut entwickelt. Ob sie erntereif sind, er­­kennt man daran, daß sich die Ränder etwad nach abwärts biegen und die Oberfläche gelbliche Fläden zeigt, eine Art „Marmorierung“. Sit et so, dann werden die­ Blätter abgenommen und getrocnet. Man fädelt sie auf Spiel­­nadeln oder auf Draht und läßt sie in der Sonne trocnen werden. Sind sie getrodnet, so sind manche schon in diesem Zustande aromatisch und rauch­­bar. Im allgemeinen aber sind die Blätter so mit zu brauchen. Sie müssen „fermentiert” werden, das heißt einen Gärungsprozeß durchmachen. Dies geschieht, indem man sie mit Salz­­wasser oder einer Lösung von dop­­­pelkopfensauren Natron befeuchtet und­­ in kleinen Häufchen, die man tie Holz umschichtet, damit nach und n alle Blätter mit der Luft in Berühr­­­ommen, gären läßt. Dadurch erha die Blätter Farbe und Aroma. So­bald beides im gewünscten Grad er­­reicht ist, muß man die Gärung­­ zerbrechen und die Blätter so­wie das erstemal trodnen. Man hängt sie hier­bei ähnlich auf, wie man gewaschene Handschuhe zum Trodnen aufhängt so daß sie so viel als möglich & warmer, trockener Luft umgeben sind.­­ Nach dem zweiten Trodnen kann man sie auch „heizen“, was Geschmahlfade­nt. Abfochungen von Zimt, Steinflee, Rosenblättern u. dgl. in gerudertene Waffer oder verdünntem Sirup ges­aügen in den meisten Fällen. Die­ Ber reitung der „Tabaksaucen“, wofür 8 zahllose V­orschriften gibt, ist sehr in Wahrifäge heimnich. Nach dem „Saucier ren“ sind die Blätter wieder zu trade­nen. Nun fan man sie, wen alles gut gegangen ist, verwenden, am besten als Pfeiffentabat. Auf das Anfertigen von Zigarren sol man sie Lieber und einlaffen, sondern zufrieden sein, wenne man einen guten Pfeifentabat erzielt, denn zu allem gehört Erfahrung : Geichielichkeit. Neuer Zugsverkehr zwischen Deden­­burg und Steinamanger. Anstatt den eingestellten Zügen Nr. 336 und 338 verkehrt der Zug Nr. 310 zwischen Steinamanger und Dedenburg. De Zug geht von Steinamanger um 9 Uhr 36 Min. frü­h ab und kommt in Deden­­burg um 11 Uhr 30 Min. vormittags an. Der Personenzug Nr. 315 geht von Dedenburg um 5 Uhr 30 Mein. nachmittags ab und kommt in Stein­amanger um 7 Uhr 9 Min. abends am. Max Nordan, Präsident des Juden- Staates. Der bekannte Schriftsteller und B Zionistenführer Israel Zang­­wikl hielt kürzlich in einer Londoner Maienversammlung aus Anlaß des 70. Geburtstage Mar Nordaus eine bemerkenswerte Rede zum Prob­­lem des Judenstaates. Ban Härte, daß die Hindernisse zur Ver­wirklichung des Judenstaates in Pa­­lästina nicht unüberwindlich sein und begrüßte Mar Nordau als einzig möge­lichen Präsidenten der jüdischen Nepa­dlit B­alästina. Zangwill fügte bei, daß nichts ungeschehen bleiben dürfe, um ein freies Balästina zu ver­wirke­lichen und kündigt an, daß Nordan demnägst nach London kommt, um den Weg des Judentums nach Palästina vorzubereiten. Itaosevikaoen etkeichen Hatsqllgn mir galt Deutscher­ werden«Aberwiesz beginnen.Wofd­lichdeutschse Ruhe und Gesetztheit­ erneuerchcist Eist gebe ich in den Kuhstalleinse WirtschaftsbürgerTn möchteHeinUth lett einatmen zu kdunein·Werde·;icht!geisy hat die Kuh befragen,wonn«d wie i& anfangen sol. Wadelt fie­belt mit den Ohren, Thhlägt nit dem Schwan, bäichel phlegmetish nach Fliegen und mich tiefanit an. « nmprduksasxchmachen,« Die Hauvtsache ist die Ruhe und srkgs tiefe Ernst Jedoch nicht nur das Bee,«sJL·;«« nehmen muß gesetzt set man wiz derzjj Magen muß sich andte nen es Kosts wöhnen.Werde ich halt statt Pap»«-T-gusgas den ganzen Tag geleß««-«·s’n­åt »Vacalc«,hat Namen Rübec gessseuxjk gez-Bohnen,,Seebohn«und,,Dn"ds lerisbohn«,wie der Bruder sagths wird mein armer,ungarischer Mann-ET dazujagen.Auch Stimmungm"­­der sitschgemachte Deutsche haben. Mußlernen,wie man auf die Tischekkxss heut,vey Kopfschütte rekonstruiert­ s nmcht und Heurigwtrinth BeszeizxK Zebekekqumich hettxw Mer ist gntz bald habet wiss die Stimme-UTs die ein guter Vatript braucht».s.kk?« Noch einen Liter und noch einen..";« Wolft der Zigeuner ZJchwill Z den Titchen tanzent Werdedal­Us Wernichtmtt istwgtxungaktschesig wirdberanzgeschmissenlTynthge sacysnitstgsp­­­f-4

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