Oedenburger Zeitung, 1920. Februar (Jahrgang 52, nr. 26-49)

1920-02-25 / nr. 45

i Yoritisches Tag pratt­eden"urger" Zweiundfü­nfzigster Jahrgang. Nr. 45. Mittwoch, 25. Februar 1920. Bezugspreise: Mit Zuftelung durch Boten monatlich 10.— Kronen. Mit Zuftelung per Post monatlich 12.50 Kronen. Einzelnummer 50 Heller. — Anzeigen laut Tarif. Berant­wortlicher Schriftleiter : Dr. Stefan Palovich Privatfernruf: Ar. 191. Schriftleitung und Verwaltung : Oedenburg, Denkpla Az. 56. Fernenf: Schriftleitung: 25. Verwaltung: 19. Rubinek über den Regierungswechsel. Budapest, 24. Februar. Wie Aderbauminister Rubinek dem Mitarbeiter eines großen­­ Abendblattes gegenüber betonte, besteht in der Partei der leinlandwirte die Hoffnung, daß der Regierungsweg hiel ohne Schwierigkeiten vor sich gehen werde. Gegenwärtig ist noch genug Zeit vorhanden, um die Vereinbarung zwischen den beiden Hauptparteien zu erzielen, so daß dem Negenten ein fertiges Webereink­ommen vorgelegt werden kann und keine längeren Besprechungen erforderlich sein werden. Bezüglich der Funktion der Nationalversammlung besteht die Absicht, diese derartig zu regeln, daß nach je einer Arbeitswoche je eine Woche Baule erfolge. Dies wäre erforderlich, da die Mehrheit der Kleinlandwirtepartei aus Landarbeitern besteht, welche ihre Obliegenheiten nicht vernachlässigen können.­­ Die Räumung der ungarischen Gebiete jenseits der Cheib. Budapest, 24. Februar. Wie »Nemzeti Ujság« erfährt, haben die Verhandlungen mit den maßgebenden rumänischen Militärstellen zu dem positiven Ergenis geführt, daß mit der Räumung des Ungarn zugesprochenen Gebietes jenseits der Theiß am 25. d. M. Seitens des rumänischen M­ilitärs begonnen wird. Am 26. d. M. über­­legen dann Teile der N­ationalarmee den Fluß und folgen im Zwischenraum von vier­­undz­wanzig Stunden den sich zurückziehenden Bewegungstruppen. Nach den getroffenen Vereinbarungen wird der Rückzug der Rumänen am 15. März bis an die sogenannte Slemenceau-Linie vollzogen sein. Apponin durch französische Arbeiter tätlich insultiert? Budapest, 24. Februar. Wie ein Budapester Abendblatt zu berichten weiß fül die un­­garische Regierung an die führenden politischen Kreise in Frankreich eine Protestadresse gerichtet haben wegen der schweren Insultierung Apponyis durch französische Arbeiter im Boiß de Boulogne von Paris. Diesbezüglich stellt jedoch das Ungarische Korrespondenzbureau fest, daß diesbezügliche Nachrichten von ihrem WBariser Korrespondenten nicht eingetroffen seien und daß die ungarische Regierung daher auch seine Protestnote schilden konnte. Neue Einzelheiten über Somonyis Ermordung. Budapest,24.Februar.Wie»Népszava«zu berichten weiß,werden die Untersuchungen der Polizei energisch fortgeführt und stehen das Armeeoberkommando und das Ministerium des Innern in fortwährendem Kontakte mit derselben.Big nun wurden gegen 100 Zeugen verhört und festgestellt,daß das fragliche Auto am 17.d.,nachmittags,gesteuert von einer Zivilperson, vor einemnausehielh Der hausn­eister,namens Stefan Papp,ließ nach entsprechender Legitimation das Auto in die leere Wagenremise­­ einstellen,von­ welcher es am fraglichen Tage gegen 7 U­hr abends abgeholt wurde.Gegen 12 Uhr nachts kehrte es mit beschädigten Recep­toren und anderen Havarien in die Garage zurück,welche dann endgültig noch im Laufe der Nacht verlassen wurde. Ein Spenglermeister,welchen die Anfaßen des Autos aufsuchten,schildert die eine Zivil­­person als glattrasiert und von einem einnehmenden Reußern.Im übrigen wurde,nachdem es sich um einen militärischen Kraftwagen handelt,die weitere Untersuchung zur erfolgreichen Weiterleitung, von der Staatsanwaltschaft den Militärbehörden übergeben und künnen daher einstweilen nähere Einzelheiten im Interesse der Nachfol­gungen nicht publiziert werden. · Br Der Weg zum VWAusgleich. Wohl allen, die in das schier unlösbare Problem der westungarischen Frage mehr oder weniger eingeweiht sind, wird es klar erscheinen, daß diesbezüglich noch nicht das legte Wort gesprochen wurde. Wenn wir aule die Tatsac­he zugeben wollen, daß die jügige österreichische Regierung und selbst ein großer Teil der Na­­tionalversammlung ji) einer Einigung gegen=­über in g­risser Hinsicht ablehnend verhalten hat, so dürfen‘ wir nicht vergessen, daß wir auch andere Stimmen gehört haben, die mit Rücksicht auf die Malle des MWolfes, welche bereits heute hinter ihnen steht und von Stunde zu Stunde wählt, für die Zukunft unseres Landes von ausschlaggebender Bedeutung sein dürften. Um dies zu verstehen und die Um­greifungspolitik und das Abschnürungsbestreben der umgebenden Staaten und hauptsächlich vom Oesterreich begreiflich zu finden, dürfen wir nicht vergefsen, daß es sich beim streitig ge­­machten Bei von­­ Westungarn bei .unserem Kahbarıı nur so sehr um patriotische und brüderliche Bedenken handelt, als vielmehr um den Gegenzug der rein international-sozial­­demokratischen und der demokratisch schriftlichh nationalen See. Bekanntlich hat die gegen­­wärtig in Oesterreich Herrschende politische Richtung im Innersten herzli wenig mit nationalen und Stammvereinigungsbestrebungen zu tun, denn wenn sie es täte, so würde in erster Linie dahin gearbeitet werden, die fast vier Millionen österreichischer Deutschen von­ fremden und ihre völkliche Eigenart fast er­­drüdenden Joche zu befreien, oder aber wenig, frend mit der Wiederbefreiungsarbeit zu be­­ginnen. Nicht aber danach traten, einem Lande, wie Ungarn, welches gleichsam als natürlicher und einziger Bundesgenosse zur­­ Wiedergewinnung seiner abgetrennten und ver­­gewaltigten Brüder fi) anbietet und eine Staatliche und nationale Wiedergeburt durch die christlich nationale Idee in Oesterreich ge­­währleistet, einige, wenige Hunderttausende zu­­frieden, und nunmehr mit allen Völkerfreiheiten angestattet lebende, gut ungarisch fühlende Deutsche, wider ihren Willen nehmen und un­­glücklich machen zu wollen. Oder dürfen „hiels leicht diejenigen von nationalen Gefühlen sprechen, die mit den Unterbrüdern von Mil­­lionen ihrer Brüder, den Tihechen, gemein­­same Sache machen, um den Unterbrüchten auf immer den Weg zur Freiheit zu versperren und ein tapferes, ehrliches Volk wie Ungarn, umgeben allerseits von Feinden, ihren einzigen natürlichen Bundesgenossen in der Zukunft,» nur darum, weil er patriotisch und religiös ein neues Leben führen wollte, von der Welt erbarmungslos abzuschnüren! Wohl verstanden es die würdigen Vertreter des heutigen Regi­­mes ihrem Tun mit vor Tränen erstichter Stimme ein fadenscheiniges Mäntelchen der bitteren Notwendigkeit umzuhängen und fich @ustav_Schöll’s Nachfolger @gza Bänfi, Pedenburg, Grabenrunde 10. empfiehlt sein men assortiertes Lager in ME” Seidengaze für Mühlen, Tapezierer zugehöre 20.. "BE ferner: Lauf-, Ti­che, Wand- und | Vorhänge, Stores und | Bett- u. Pferdedecken, Kogen, | Korona: Ba Dauerhafteste Einkaufs: Bettvorleger - Teppiche Vitragen in Spißens, Neifeplaides, Fensterichtiger Adsteeifer (I | Markt) Taschen, Rob­­’ | Künstler­, Batist: u. Tül- | (Lambrequing), Washti­h- | und =Laufr CT u. Segel-Leine, Zeinen= u. in Holländer, Pinkafelder | Ausführung. Vorhang | Borleger (Linoleum), in alen SZ | Hanf-Spagat, Neibtüger, und Delour =» Ausführung. | Stangel und Karniffen. | Gummi-Betteinlagen. a 1845 Strohläde. * Wr; « , » Be ——

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