Oedenburger Zeitung, 1920. Mai (Jahrgang 52, nr. 100-122)

1920-05-23 / nr. 117

x Berichterstatter bot d Brenn Horth. wn der „Oedenburger Zeitung“.) Schluß des Blattes eingelangt.) dapeit, 22. Mai. Ihr Korre­g­ent hatte heute Gelegenheit, vor­­ dem Neichsberiveter Horthy in län­­gerer­ Audienz zu erscheinen und ant­­wortete der Neichsberiveter auf Die e, ob der Friede don uns unter­­zeichn­et werde, wie folgt: „Es war sn der Kriege und die ganze Welt it fi nach dem Frieden. unser hi­er liegt in der Hand der Entente nur die Verzweiflung fünnte uns » »als die Wassen in­ die Han­d drü­ckem Y«sind ü­berzeu­gt dass jedes aggreß Poraeh eiii­nnåtig ist da doch .«""t­ die staaten der En­ten­te selbst zuseh­en­ beginnen­,daß die Friedeng· bedingungen für Ungarn auferordent: Li hart sind. Durch die Abrüstungsborschrift bleibt uns ns Taum je viel Militär, um Die Ordnung im Innern des Landes auf­­techt erhalten zu können. Per Ab­­rüstung Ungerns mö­ßten dann auch die Abrüstungen in allen übrigen ‚G Staaten folgen. Im Ungarn ist heute jeder Mensch Monarchist, doch kann men jekt no a sagen, wann das Land jeder König haben wird, da erst in n Beziehung geordnete Bergäbtnisse antreten müssen. ” dem Sturze des Kommunismus fanden in Ungarn insgesamt 30 Hin­­richtungen auf Grund einwandfreier ‚gerichtlicher Urteile statt. Per Fall’ Go­­mogy i­st in seiner Art ganz isoliert und höchst bedauerlich.“ (Die weiteren überaus interessanten Ausführungen des Neid­3verwesers fönden ihrinfolge Blagmangel nicht mehr bringen. Die Larinieitung­ @ Dedenburger Zeitung Ein Riesenprojekt für unsere Lichtversorgung. Dedenburg, 22. Mai. Von besonderer Seite erfahren wir: Die Eisenstädter Elektrizitätaktiengesell­­schaft hat, um die große Not, welche durch den Mangel an Diesel-Motoröl und Brenn­stoffen beim unerschwinglichen Preisen in ihrer 500 HP=Zentrale entstanden sind, mit Vertretern der Stadtgemeinde Wien, die das 40.000 HP: Kraftwerk in Eben­­furth beit und melde ihren Kohlen­­bedarf auch dem fürstlich österhäzyichen Bergwerk in Neufeld dedt. Verhandlungen wegen Wederlastung von elektrischen Strom eingeleitet. Die Angelegenheit ist so weit vorgeschritten, daß der Ausbau dieser An­­lage noch­ diesen Sommer zu erwarten ist. Gleichzeitig wird dieses Projekt so aus­­geführt werden, daß im Bedarfsfalle die Gemeinden Hornstein, Mühlendorf, Groß­­höflein, Weinhöflein, St.­Georgen, Gichieh, Dalid, Dottau, St.­Margarethen, Nußt, Trauerndorf, Siegendorf, Zagersdorf, Klingenbach, Baumgarten, Draßburg, Mat­­tersdorf, Wöttelsdorf, W­alberndorf, Ze­­mendorf, Stöttern, Wulfaprodersdorf, Hirn, Krennadorf, Sigles, Pöttiching, Zilling­­tal, Stinfenbrunn, Nohrbach und Marz, sofern si genügend Litz und Kraftver­­braucher melden, ganztägig versorgt wer­­den können. Die Ofsenstädter Zentrale ver­­bleibt weiter als Reserve bestehen. 63 zu­ begründete Hoffnung vorhanden, daß dieses für die deutich westungarischen Gemeinden so bedeutende Werk, dessen Durchführung von dem Gifenstädter Obers­tahlrichter Ludwig Wolf-Gevay angeregt wurde, von der Gifenstädter Elektrizitäts­aktiengesellschaft, an deren Sorge der fürstl. Esterhäzyische Defoupmierat Franz von Merenyi als Präsident und der fgl. Notar Dr. Alexander von Brada als­­ Vizepräsi­­dent Stehen, troß der großen Schwierig­keiten bei der Materialbeschaffung baldiuit durchgeführt wird, wodurch ein für allemal der Beleuchtungsnot in den einzelnen Ge­­meinden ein Ende bereitet würde. So die Mitteilung unsered Gemwähre: manned. Wir glauben, sie wird allent­­halben in den oogenannten Gemeinden große Freude Hervorrufen. Wir werden über diese Angelegenheit und ihr Vor­­wärtsschrei­en fortlaufend berichten. LOLOOROa La aLDHLAIALa ger Pfingstfeiertage wegen ge­langt die nächste. Rummer unseres 5 Blattes am Dienstag, den 25. Mai, nachhm. um­­ 5 Uhr zur Ausgabe. Pfingsten. D, Bingsten, du Beit, so lieblich und holde, Du Diamant an dem Ninge von Golde, Der Festtag an Festtag uns reiht! Du Denkstein des Jahres im blumigen Kranze, Du Markstein, umflossen von hellen Glanze, Du selige, fröhliche Zeit ! Die Bäume im­­ Blütenschmude ragen, Die dden Dornen selbst Noten tragen, Und ringsum so grün die Flur! So silbern die munterplät­chernde Quelle, Das Tagesgestirn so goldig, so helle, Der Himmel von reinstem Azur ! Du golden glänzende Pfingstenfonne, Di Spenderin vieler Luft und Wonne, Wie leuchtest du heute so hell Soldstrahlen, die ihr vom Himmel flanmtet Und wieder zurück zum Himmel flanmet, Euch sendet der Liebe Duell. Sp lichtumflossen der Berne Gipfel, ©&p glanzübergossen der Bäume Mipfel Vom goldenen Tagesgestirn ! D, heiliger Geist, dur göttliche Leichte, Erwärme der Menschen Herz und­ erleuchte­hr irrwahnbefangen’ Gehirn. Du, Heiliger Geist erfüll’ uns mit Liebe Zum Höchsten, daß jeglicher Haß zerstiebe Und. Friede blüh’ fort und fort ! DO, leufe zum Guten al’ mer Wollen, Bewahr’ umer Herz vor Neid und Grollen Sei ftet, unser, leuchtender Hort! D, heiliger Geist, der Bote, dir Lehrer, 2 Kater und Tröster ud Führer und Lehrer, Du Quelle des reinsten Lichts, DO, lehre uns glauben, Hoffen und Lieben, Grleuchte uns, die wir von Zweifeln getrieben Iu dieser Welt des Nichts. 3­8. Szabi-Gilek, ’ ‚ 23. Mai. Oldenburgerit richten, CENT IKK UK UT RT Todesfall, Der hiesige Tietzmen­­macher Larl Steiger it gestern im Alter von 20 Jahren an Scharlach, ge­­storben. Die christlichsoziale Wirtschafts­­partei wird heute, 7 Uhr abende, eine Ausschupfigung halten, an welcher auch unter Abgeordneter teilnehmen wird. Die Partei ersucht die Ansschußmitglieder, zur Se möglichst zahlreich zu erscheinen. Das Programm der städtischen Generalversammlung, welche wie be­kanntlich d an 27. d. M., 3 Uhr nachmit­­tage, stattfindet, enthält in der Hauptsache folgende Bünfte: (4) Endgültige Betrau­­ung Dr. Ziembergs als Obergespan der Stadt und des Komitates Oedenburg, (6) Protestantrag gegen den Friedensver­­trag, (10) Borschlag bezüglich Neuregelung des Virilrechtis, (12) Antrag des Dr. 9. Weiler zur Erbauung von Notstandamwoh­­nungen, (13) Schlußrechnungsunterbreitung des städtischen Beleuchtungs: und Fraft­­übertragungsunternehmend, (22) Terra­ aiumerhöhung und Fad­erpertendelegierung ‚in das Breitnbe­ger Bergwerk, (23) Aır­­tran der Magistrates zur Gichtung einer Le­faufebude für den städtischen Küchen gar­en, beim Bau der Löwergintelstraße in An­spruch genommenen Grunder, (31) Negu | (30) En­tshätigung betreffs di­sierung der Hofader (bei der Karl Kaserne), (42) Ansuchen der Professoren der evan­­­gelischen ıheologischen Hochschule wegen , Sommenabsteuerfreiheit. Graf Rund Klebelsberg, der Ab­­geordnete unserer Stadt, wird, wie wir u Ivernehmen, im Laufe des heut'gen Tages! ‚in Oedenburg ein­reffen.­­ Ein Gratisbad mit tödlichem Aus­­gange. Gestern nachmittags um 1­,3 Uhr begab sic der 1Sjährige MWandorfer Maurerlehrling Samuel Brand zu dem äußersten Ende de Teiches der alten Schwimmfaule,, um ein Gratisbad zu nehmen. Scheinbar wagte sic­h der des Eh­mwimmens unfindige Burihe so weit in das M­asfer, daß er den Grund unter den Füßen verlor, um si zu­­ sagen begann und alsbald unterging. Die sofort angestellten Rettungsversuche führten zwar zur Beratung des Maurerlehrlings, ohne jedoch ihn wieder zum Leben erwecken zu können. — Im­­ Zusammenhange damit können wir nicht verschweigen, daß Die hohen Badepfeile den ärmeren Bevölke­­rungsschichten, die bei dem heutigen an Infektionstrankheiten reichen Zeit beson­­ders notwendige Neinhaltung des Körpers nicht erm­öglichen und daß derlei U­nglück­­fälle auf das Konto der Qurusbadetüten zubus­hen sind. &3 wäre man eine Aufgabe der Be­­hörden, so wie es schon in anderen Städten der Fall ist, den neistigen und physischen minderbemittelten Arbeiter und seinen An­­gehörigen eine Bademöglichkeit zu bedeutend ermäßigten Breiten zu schaffen, eventuell durch behördliche Festlegung von Beamten und Arbeiterbadetagen Die etwaigen Mißbräuche könnten dur Anz­itelungs- und Arbeitslegitimationen bes­­limmter Berufskategorien, beziehung­s­weise durch Lationsarten für dieselben verhindert werden. Wir erwarten mit Bes­­timmtheit ein verständnisvolles Eingehen der Behörden auf diese dringende Note wendigfei­ und beldige Durchführung­s­maßnahmen. Das Neinerträgnis des ungari­­schen Abends, welches am 8. d­t. der Oedenburger ungarische Meännerge­­fangsverein zur Heimbeförderung ınserer Kriegsgefangenen veranstaltete, beträgt 8493 Seronen 94 Heller, welche der Verein heute Bürgermeister Dr. Thurner aushändigte. Außerdem wurden zahlreiche nahmhafte Ueberzahlungen und Naturalienspenden geleistet. Das ers­te „Gefrorene“, Goestern abends ist mem troß dem herrschenden Eid­­mangels für Bo­ ferrnährung,z­ede das erste diesjährige Gefrorene zu den Kaffee­­­häusern aufgetaucht, un von denjenigen nach allen Regeln der Kunst mit Bedacht:­­samfeit gewosfen zu werden, denen der Preis von 10 Kronen per Vertion nicht zu hoch ist. Die anderen weniger Glüc­­lichen faven zu und dachten an die Zeit ihrer Kindheit zurück wo sie von i­hr ne­ben Eashändler tüchtige, in allen Farbe schillernden Wo­tionen Eis um 10 Heller und darunter erhielten. Die Zeiten und die Schmadhaften Wafsersitangen werden wohl nicht so bald eine Geneuerung er­ Fahren.­­­­­­­­­ er Tod des Doktor U. R.. Gerade als ich aus der Villa trat, sem Sg ich im Vorgarten der Billa . U. in der Nähe des Garten­­o­es Fe jüngeren Mann, der dur as Gitter zur Billa Miltons Scharf­em überspähte und in dem Augenblicke, 5 ich Dieselbe verlieh, ji rasch ent­­nt Die Gesichtszüge desselben me ich nicht genau wahrnehmen, de) glaubte ich, ihn bisher nicht gesehen­­ haben. Je ich in der Villa U.s wieder an­­langte, um das Verhör fortzufegen und­unächst den jungen Walter Bridge her­­rufen ließ, bemerkte ich an seiner Ge­­stalt sofort, dar er jener Mann war, den ic vorhin am Gitter gesehen hatte. Walter Bridge, der Tagesportier des Dr. U., über dessen Tätigkeit ich bereits Näheres angedeutet habe, war ir Iympathischer junger Mann. Auf meine erste Frage, was er denn den beim Gartengitter zu tun gehabt habe, schien er sehr verlegen und meinte, er habe hinübergesehen, da er ununter­­brochen beim Telephon beschäftigt sei, um wahllose Anfragen zu­ beantworten und ich daher nicht fortwährend zur Verfügung Halten kürne. Er habe un­­terdessen das Stubenmädchen Dr. U.s beim Telephon gelassen und sei her­­untergekommen, Umschau zu halten, ob ich nicht Ihen von Wilsons zurückehre. Diese Erklärung war offenbar eine un­­geschicte Ausrede. Weiters erklärte Bridge auf Befra­­gen, daß er in der Nacht tief und fet ge­­schlafen habe und nichts Verdächtiges gehört oder bemerkt habe. Er sei tags­­über so angestrengt, daß er froh sei, seine ungestörte Nachtruhe geniegen zu künnen. Außer den bereits befragten Perso­­nen standen noch eine Köchin, ein Stu­­benmädc­hen und eine ältere Frau in Dr. U.s Diensten. Die Köchin und das Stubenmädchen schliefen in den Bedien­­tetenwohnungen und wußten nichts von Bedeutung anzugeben. Die alte Frau war eine Art Kammerzofe der Gattin des Dr. U. und hatte lediglich die Dienste um die Person der legteren zu versehen. Wie man mir mitteilte, war sie gerade um ihre Herrin be­­schäftigt. Sch­leichloh, vorläufig von der Ein­­vernahme der Gattin U.s und ihrer Be­­dienerin abzusehen und wollte mich ge­­rade in Die von Dr. U. selbsit bewohnten Räume begeben, als die Bedienerin hereinsam und mich im Auftrage ihrer Herrin bat, zu Derselben zu kommen. 6. Ich fand Frau Dr. U. in einer ruhi­­geren Verfassung, als ich Dies erwartete. Spuren großer Abspannung waren allerdings noch sichtbar. Frau Dr. U. bat mich, Pla zu­­ nehmen. Ich befand mich in jenem starr ver­­dunkelten Gemach, Das ebenso wie das Herrenzimmer gediegen und fostbar ein­­gerichtet war. Frau Dr. U. war eine wahrhaft flafsi­h schöne Frau von majestätischer Erscheinung. „Mein Herr,“ begann sie mit beben­­der Stimme, „ich rief Sie herbei, damit Sie mir über einen einzigen Bunft Ge­­wißheit geben. Ich will wissen, ob mein Mann ermordet wurde, oder ob er Hand an sich gelegt hat.“ „Diese Frage, gnädige Frau, kann ich noch nicht beantworten. Es Liegt vielleicht in ihrer Macht, mir irgend­­welche Anhaltspunkte zu geben, aus de­­nen ich für die eine oder die andere Theorie Material schöpfen kann.“ „Sragen Sie, mein Herr, soweit es in meiner Macht steht, will ich Ihnen gerne Auskunft geben.“ SH 309 zunächst den P­apiersegen, den Perkins in der Hand des Toten ge­­funden hatte, hervor: „Könnten Sie mir wohl sagen, ob Sie die Schriftzüge, soweit Si­e auf diesem Stüf Rapier erlightli ‚ fennen?“ Stan Dr. U. te jekt eine stei­­nerne Ruhe und spielt ihre Aufmerksam­­keit offenbar auf die wagen konzents­triert, die ih an sie richtete. Das Papier, das ihm vorwies, schien auf sie seinen besonderen Eindruck zu machen. Wohl aber war sie sehr überrascht, als sie die Worte Las, die auf dem Pa­­piere sichtbar waren. Schließlich sagte sie: „Die Schrift ist zweifellos die meines Mannes.“ Offen gestanden hatte ich d­iese Aus­­kunft nicht erwartet und war genötigt, meine Gedanken, die bisher im Laufe des Wahrgenommenen bereits gemeilte Kombinationen erfaßt hatten, auf an­­dere Bahnen zu lenfen. Ich stand offen­bar vor einem zweiten Näd­el, das ich auflösen mußte. „Ist eine Täuschung bezüglich der Schrift ausgeschlossen?“ „Eine Täuschung ist nicht möglich.“ Sie erhob sich und öffnete die Lade eines im Gemache stehenden kleinen Schreibtisches und entnahm demselben einige Briefe. „Der Inhalt tut wohl nichts zur Sade. Bitte, überzeugen Sie ich von der Gleichheit der Schriftzüge. Diese Briefe rühren alle von der Hand meines Mannes her.“ Tatsächlich war mir auf den ersten Blik klar, da die Schrift auf den mir vorgewiesenen Briefen mit der Schrift auf dem Papierstück identisch war. (Fortfegung folgt.) 1 r T­AS ! u R En - Kriminalroman von WB, Hopkins. (5. Fortjegung.) Delikatefl en- Karl Gi 1345 af: fidy als befte Ginkanfsquelle, + Telephan 125. ia Devenbure Szecenyiplak Ar, 17. u

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