Oedenburger Zeitung, 1920. August (Jahrgang 52, nr. 174-198)

1920-08-08 / nr. 180

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Sodann wird über den Antrag Elemer Hukars auf Abänderung der Bestimmungen der Getreideverordnung verhandelt. Michael Kerefes be­antragt, den Preis des M­eizens für Die Unversorgten von 500 auf 100 Kronen herabzujegen. Die Differenz sei durch Besteuerung der Kriegsge­winner und­­ der Einkommen von über 60.000 Kro­­nen zu deben. Die Kopfquote solle mit 12 Kilogramm pro Monat festgelegt werden. Die Breite sämtlicher Indu­­strieartikel seien zu­­ marimieren, wobei der Nußen im Großhandel mit 10 Pro­­zent, im Kleinhandel mit 15 Prozent festgelegt werden soll. Hierüber ent­­spann sich eine lebhafte Debatte, in deren Verlauf Gaston Baal den gegen die Landwirte erhobenen Auflagen ent­­gegentrat und tagte. Die Christlich­­sozialen wollen alle Lasten , auf die Die Konuisitions­­verordnungen haben die Keime des Bolcchewismus während des Krieges in sich getragen. Gaal richtet sodann seine­­ Angriffe gegen die Beamtenschaft, die nicht arbeite und gegen den Bolcchewis­­­mus nicht, aufgetreten sei. Hiebei kommt es zu einer lebhaften Asntivacerie zwischen Gaal und den spriitlichsozialen. Gaal droht, das die Bauern, wenn es so weitergehe, Die Sache nicht ruhig ansehen werden. Er bemängelt es, daßs die Beamten der Marenverzehrs-U.-G. nicht arbeiten, sondern nur immer­­ Spazierfahrten im Auto unternehmen und in den Gast­­häusern trinken. Deshalb sei die Ein­­semmlung des Getreides so teuer ,und deshalb sei der Getreidepreis so sehr er­­höht. Hierauf beantwortet der Mini­­sterpräsident die Interpellation von Eugen Tomori über die Ausliefe­­rung Pela Runs und Genossen und be­­tont, daß die deutsche Negierung nit forrest vorgegangen sei und den Ver­­trag nicht eingehalten habe. Die Frei­­lassung erfolgte nicht wegen der verspä­­teten Ankunft des Kuriers, sondern unter der Pression des russischen Vor­­marsches. Das Auswärtige Amt hat ihh seines Ber­äumnisses schuldig ge­­macht, sondern sei voll­ommen forrest vorgegangen. Ein Sängerlandesfest in Oedenburg, Wie wir erfahren, werden Derzeit eingehende Verhandlungen gepflogen, um Oedenburg für den 19. September Dieses Jahres zum Schauplate eines Sängerlandesfestes zu machen. Zu die­­sem Zweckk weilte dieser Tage Der Gene­­ralsekretär des Liederverbandes, Doktor Homonnay, aus Budapest hier und stellte mit der Leitung des hiesigen „Herfidaltör“ das Festprogramm zu­sammen. Demnach­ werden am 18. Sep­tember mit der Raaberbahn 140 Mit­­glieder des berühmtesten aller ungar­­ländischen Gesangsvereine, des „Dofener Männergesangsvereines“, sowie, Sän­­ger aus Raab und Steinamanger in Oedenburg eintreffen. Am Bahnhof wird ich der ganze Festzug zum Sze­­­nieren ein feierlier Empfang bereitet, ‘wobei ihnen Ehrenjungfrauen die Ber­ ‚einsstandarten betränzen werden. Dann wird ihm der ganz Festzug zum Se­­henyi-Denkmal begeben, wo die er­­schienenen Sänger und ihre mitgenom­­menen Angehörigen vom Bürgermeister Dr. Michael Schurner im Namen der Stadt begrüßt werden und die Bes­­crechung des Tages erläutert wird. Nach Absingung des Hymnus Durch einen Riesensängerchor von min­desstens 300 Stimmen werden die Gäste in ihre Quartiere geleitet. . Abends findet dann ein gemeinschaft­­liches Bankett statt und in den späten Abendstunden werden Tierenaden zur Ehrung des Damenkomitees und der vornehmeren Familien abgehalten. Am nächsten Tage, welcher auf Sonn­­tag fällt, wird um 9 Uhr vormittags­ vom Bischof Ditofar Prohakfa un­­ter klangvoller Allistenz in der Sankt Michaelisfische Die grobartige aufgeführte­ Vollmannsche Votalmesse in D-Dur zu Sehör gebracht. Der Messe folgt um 11 Uhr vormittags eine M­a­­tinee im­­ Stadttheater, an welcher außer den Gesangsvereinen auf erstklassige Kräfte von der Oper mit­­wirfen werden. Die Festrede hält ent­­weder Bischof Brohäakta oder (im Falle seiner Verhinderung) Der Staats­­sekretär Julius Besar. An diese Rede schließen ich die Worte des Bürger­­meisters an und Dann werden Die Opernsängerin Anna Medakf und der berühmte Sänger Dr. Saefeluhidg, von Professor Altd­örfer begleitet, Arien aus verschiedenen Opern zum Vortrag bringen. Auch die bestbekannte­­ Alawiervirtuosin Lily Markus stellt ihre erlesene Kunst der Matinee zur Verfügung Angekündigt ,­ außerdem noch der berühmte Violoncellist Zu­pancjics, dessen Vortrag Professor Altdörfer harmonisch ergänzen will. Das Schlaflied wird vom Oedenburger Männergesangsverein vorgetragen wer­­den. Nach dem obligaten Festbankett (zirta 5000 Bestede) wird zur Ehrung der Gäste im Elisabethpark ein groß,­­selten­ zügiges Bolfsfest abgehalten werden. Abends 7 Uhr soll dann im großen K­alinosaale das eigentliche Kon­­zert der Gesangsvereine stattfinden, welches Solovorträge Budapester Künst­­­ler unterbrechen werden. An das Kon­­zert schließt ich natürlich zur Belusti­­­­gung der Jugend ein Ball an, welcher bis zum Ende der nach Möglichkeit ver­­längerten Sperrstunde währen wird. Das Arrangement des N Riesenfestes, welches für den künstlerischen Ruf un­­serer Stadt von unbezahlbarem Wert wäre, ruht in den bewährten Händen der Vereinsleitung des Männergesangss­vereines. Es wird daher in erster Linie den Herren Dr. Meißner (Bräses), Nemes (Vizepräses), Kiis (Dirigent) und Almasly (Sekretär) zu danken sein, wenn dieser schöne und lebensfähige Gedanke zur Wirklichkeit reift. Bis dahin gedulden wir uns und­­ erhoffen uns von der unermüdlicher awareR der Festveranstalter das aller­­eite Todesfälle. De hiesige angesehene Schlossermeister Michael Rößler starb­­ borgestern im Alter von 60 Jahren. — Geitern starb Frau Ferdinand Schranz geb. Katharina Boor im Alter von 81 Jahren. Außerdem starb geitern Die Laborantin Lisela Heim im Alter von 19 Jahren. — Sn. Hegyfalu starb dieser Tage Frau Gräfin Gabriel Szchenyi geb. Felice Horváth de Szentgyörgy. Die Gräfin war als M­ohltäterin in weiten Kreisen bekannt. Die Frist für die Meldung der Ausländer läuft bis zum 10. August. Wie wir erfahren, sind noch zahlreiche in unserer Stadt wohnende Ausländer ihrer Anmeldepflicht nicht nachgekommen. Bis jeit haben sich erst etwa 300 Hand­­haltungsvorstände angemeldet, wo den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht. Da eine Verlängerung der Anmeldepflicht nicht erfolgen wird, mögen sich alle, die sie noch nicht gemeldet haben, in ihrem eigensten Interesse Sofort melden. Die zu entrichtende Gebühr ist bekam­tlich herabgefegt worden und beträgt für jeden Haushaltungsvorstand K 20 ° — (zwanzig) Ob und wann jene, die K 200’— (zwei­­hundert) erlegt haben, die zu vielbezahlten K­­ 180 °— zurückerhalten, ist bei den hiesigen Amtastellen noch nicht bekannt. Achtung Raucher! Der Tabak ist eingetroffen und gelangt am Dienstag zur Verteilung, noch von dem Kleiter des städtischen Approvisionierungsamtes versichert, daß innerhalb vierzehn Tagen eine zweite Rauchmaterialsendung eintreffen wird, nachdem die Raucher so BR haben ent­­behren müssen. Widerrechtlicher Mehrberuf Gegen den Schuhmachermeister Josef Eitler wurde Die Anzeige erstattet, daß in seinem Mehlbuch­ die Anmeldung von einer Person auf zwei ausgebessert wurde. Demnach bezog er seit Juni für zwei Personen widerrechtlich Mehl. Das Berichten wurde eingeleitet. Außerdem wurde uns: RERRRE ET EREE »­. N­­­­ER RE EN EN AM­US “ . « OFEN WERFEN UN . SEHE IT Sonntag, 8. August 1920 Bergib!“ | DOriginalvoman von SH. Eourihs-Mahler, (39. Fortjegung.) Trautes Miene blieb unentwegt bei seinen bittenden Worten. Seht nur nicht nachgeben, dann habe ich gewonnenes Spiel“, date sie. Und laut sagte sie: 0,5 kann dir unmöglich in deiner ‚nachlässigen Art gehen lassen. Das sind Singgesellenmanieren, die jeder als ständige Mann seiner­rau zuliebe ablegt.“ Er ließ sie los. Der herzliche Aus­bruch seines Gesichts machte einer für m­­lichen Miene Plas: „jo entschuldige mich — ich will michh umfleiden. Soll ic dir Deine Be Ileiden? sagte er: steif. „Ich bitte darum.“ Er verneigte ih­­n weittieben pöstisch und ging hinaus. Traute sah ihm mit bösen Augen nach. — „Mama hat recht. Die Hausfrau hat zu lange in Hohenstein gefehlt. Die­­ser unausstehlichen Zorn geht jedes feine Empfinden ab. Sie hat hier einen Ton ‚einteihen lassen, den ich seinesfalls dul­­den werde. Dem Haufe, das ist sicher.“ Dieses Geschöpf mit aus, wo dachte sie Hans Georg aber stand in seinem Zimmer am Fenster und starrte auf den Park hinü­ber Traute hatte er vorzüglich verstan­­den in­ den kurzen Wochen jedes warme Gefühl für sie zu unterdrücken. Sie nahm seine Rücksicht auf sein impulsives Mejen,­ vom ersten Tage an wollte sie ihn hofmeistern. Dabei zeigte sie bald genug, wie sehr er sich in ihrem Mejen geräuscht hatte. Er sah sehr schnell ein, daß sie ihm mit ihrem findlich- rühren­den Wesen eine Komödie vorgespielt hatte, und si nun erst zeigte, wie sie war. — Das hatte ihn erbittert, und es war schon zu unangenehmen Szenen gekom­­men. Hans-Georg war dabei so unvor­­schtig gewesen, Traute zu erzählen, wie gut Lori ihn verstand, er hatte sie ihr gewissermaßen als Vorbild eingestellt. Das empörte Traute namenlos. Die fühlte,­ wie der Ya auf Lori in ihrem Innern wuchs. So fehrte das junge Paar in frie­­gerischer Stimmung heim. Hans-Georg fand eine Weile in ge­­drücter Stimmung am Fenster. Aber dann richtete er si energisch auf und pfiff Seise vor sich Hin. « »Also das ist wun der heiligu be­­standen schon— unterkriegen laßt sich der Hang-Jörg.Hohenstein­s­ deshalb doch nicht—onein!Frau Traute,ich bedauere, auf diese Art bin ich nicht u­einen Pantossel zu zwingen In Ihren Gemächern mögen Sie den Ton bestimmen. — darüber hinaus aber bin ich der Herr — verstanden?“ Sp redete er­­ im Geiste mit seiner Stau und verneigte si spärlich nach ihrem Zimmer. Dann kleidete er si um, und zen Minuten später rannte er Dur das Haus, um Lori zu suchen. Er fand sie bei seinem Vater im Mestflügel. Die beiden ihm so Tieben Menschen jagen sich stumm gegenüber, als Hans-Georg wie ein Sturmwind hereinsaufte. Und nun feierten die drei erst das­­­iedersehen auf ihre Art. Von Traute sprachen sie, wie auf Verabredung, sein Wort: „Ach, hier ist’s gemütlich! Hier ist noch das alte liebe Hohenstein! Drüben im Ostflügel herrscht kalte Pracht. Das i­st mir alles so neu und ungewohnt. Ich glaube, ihr werdet mich hier viel auf dem Halse haben,“ sagte Hans-Georg mit einem tiefen Atemzuge. Und er plauderte lebhaft weiter, als sei es ihm eine Mahltat, einmal wieder frisd) von der Weber weg zu reden. Als die Tischzeit war, erhob er ich mit einem Seufzer. „’Sießt will ich Traute holen. Sie wird wohl mit ihrer Toilette fertig den lafffen. Du darfst dich da nicht ein­­mischen.“ „Natürlich nicht, Mädchen! Traute scheint ein bikchen viel von der hoheits- En Art ihrer Mutter geerbt zu hab­en (Sortregung folgt.) sein. Komm, Baby, gib mir schnell noch einen Ruß — unter Ausichluk der Oef­­fentlichkeit.“ Er fühte Lor­ fest und warm auf die Lippen und dabei empfand er recht­­ deutlich, wie fast und spröde Trautes Lippen ihm gegen diesen warmen Mäd­­chenmund erschienen. Aber er dachte nicht weiter darüber nach. Langsamer als vorher ging er durc das Haus, um T­raute das erste Geleit in den Speise­­saal zu geben. Als Hans-Georg das Zimmer­ ver­­ließ, sahen jr Herr von Hohenstein und Lori eine Weile schweigend an. Dann holte Herr von Hohenstein tief Atem. „Du, Lori!“ „Mal denn, Väterchen?“ gantE Merkte was, Lorhen — ich glaube, der Hansjürg und die Traute passen nicht so vet zueinander. Da muß ich no viel abschleifen.“ Lori nichte. „sa,­­ Väterchen, und wir müssen ihnen dabei helfen — allen beiden — dDadurch, dak wir uns ganz neutral ver=­­halten und sie mit sie­ selbst fertig wer­­... Ya Die Sommerunterhaltung der Veteranen, die vorigen, Sonntag infolge der Zugunst des Metterd nicht abgehalten werden konnte, findet diesen Sonntag mit dem ursprünglich geplanten, reichhaltigen Programmn im Garten des Brau­­hauses statt. Ab 5 Uhr nachmittags wird getanzt. win er

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