Pannonia, 1878 (nr. 1-155)
1878-10-09 / nr. 121
Seite 2 Kaschau, Mittwoch „PANNONIA“ Nr. 121 zwischen Meister und Gesellen, die Feststellung der gesetzlichen Dauer der Gesellenarbeit, weil zur Handwerksbildung gehörig, in den Thätigkeitsbereich der Handwerksgenossenschaft. Diese hat naturgemäß denn auch die allfälligen zwischen Meistern und Gesellen und Lehrlingen entstandenen Streitigkeiten aus dem Handwerksverhältnisse zur Herstellung der Ordnung zu vermitteln und die Erklärung darüber abzugeben, ob einem zur Ausrichtung eines selbstständigen Gewerbebetriebes sich meldenden Gesellen die dafür vorgeschriebenen Bedingungen, der Besitz des Lehrzeugnisses und der Ausweis über die Dauer seiner Gesellenarbeit, zu eigen sind, also aus dem Standpunkte der Handwerksbildung kein Hinderniß für die Ausübung des Meisterrests obwaltet. Ahnlich den Meistergenossenschaften könnten und sollten sich auf die Handwerksgesellen zur Wahrnehmung und Ordnung ihrer Interessen für Errichtung von Kranken-, und Hilfs- Cassen und dzgl. organisiren und in dieser Organisation eine Vertretung erhalten, dur welche sie an alle Genossenschaftsverhandlungen, welche Angelegenheiten der Gesellen oder Gesellschaft betreffen, theilnehmen könnten, während Streitfragen zwischen der Genossenschaft und der Vertretung der Gesellschaft durch die Handwerkskammern schiedsrichterlich ausgetragen werden sollten. In vorstehenden allgemeinen Umrissen ist dargelegt, in welcher Weise eine Reconstitution unseres Handwerks möglich wäre, die dem Interesse seiner Selbstständigkeit, der Consumtion und der allgemeinen Wohlfahrt dienen würde, ohne darum das alte Zunftwesen wieder aufzurichten oder der persönlichen Freiheit und der Freizügigkeit irgendwie zu nahe zu treten. Politische Nachrichten. Wie wir bereits in der vorigen Nummer gemeldet haben, hat Se. Majestät der König die Demission des ungarischen Gesammtministeriums angenommen. Die Minister werden jedoch bis auf weitere Verfügung ihre Amtswirksamkeit fortseten, da das neue Ministerium erst bei Eröffnung des Landtages ernannt werden dürfte. Nach einem Prager Blatte dürften die Delegationen am 26. October zusammentreten. Wenn diese Nachricht richtig ist, so müßte spätestens am 20. b. der ungarische Reichstag eröffnet werden. * Graf Andrássy ist noch immer der Ansicht, daß seine Politik die richtige sei, oder wenigstens will er dies glauben machen. So schreibt der „P. Ul.“ : „Graf Andrássy scheint zu wünschen, daß die Aufklärungen über seine Politik, welche er persönlich und unmittelbar doch nur vor den Delegationen zu geben in der Lage ist, den Parlamenten bekannt seien, ehe diese selbst fi mit der auswärtigen Politik beschäftigen. Von diesen Aufklärungen erwartet Graf Andrássy offenbar nicht nur einen günstigen Eindrug auf die Delegationen ging seiner eigenen Stellung, sondern eine und somit eine Festinicht minder günstige Rückwirkung in den Parlamenten und eine „Degagirung“ jener Landesminister, welche der Politik des Grafen zugestimmt haben." Das ist wohl eine kühne Behauptung ! " Nach und nach erfährt man denn doch etwas Neues. Bis jegt hat wohl Jedermann geglaubt, willigung der Mächte occupiren, jegt daß wir Bosnien mit Bestellt sich heraus, daß wir im Irrthume waren. Ein russischer Deinister-Resident erklärte nämlich : Die Annexion Bosniens durch Oesterreich-Ungarn würde den Berliner Vertrag verlegen. Diese Provinzen müssen selbstständig, oder in Montenegro und in Serbien einverreißt werden. + Aus London telegraphirt man vom 6. October: Die Pforte erließ eine Circularnote, Mächte erfucht, Desterreich-Ungarn in welcher sie die europäischen zu nöthigen, daß es an den Erklärungen seiner Kongreßdeligirten festhalte . Oesterreich-Ungarn soll den Vormarsch seiner Truppen einstellen, den von denselben verübten Excersen (! !) steuern, bis die Entscheidung der Mächte erfolgt sei, andernfalls werde die Pforte Oesterreich-Ungarn als Verleger des Völkerrechtes ansehen. Correspondenzen, M. W. Abanj-Szäntó, 3. October. (Orig.-Corresp.) Ehre dem Ehre gebührt ! Seit kurzer Zeit wurde Oberungarn so wer heimgesucht. Zuerst traf das Unglück den Hernadstrich. Kaum erhielt unser hof geehrter Oberrabbiner Herr Leopold Lipschitz hievon Kunde, so eilte er in Gemeinschaft eines hervorragenden Vorstandmitgliedes in die heimgesuchten Ortschaften, um sie mit eigenen Augen über diesen Unglückfall einen klaren gewinnt es doch sehr viel an der edlen, echt poetischen Sprache, an dem Um echt dramatischen Leben, das das ganze Stü> dur<weht; vieles unbedeutender ist Paul Lindau's Schauspiel : „Die Johannstriebe“, welches vor Kurzem über die Bretter des Burgtheaters gegangen ist. In demselben wird von einem deutschen Professor Namens Ebenhard gesprochen, der nach seiner Verlobung nach Jndien reist und dort verschollen zu sein scheint. Während dieser Zeit hat seine Verlobte einen Andern geheiratet und als Ebenhard nach langen Jahren zurückkehrt, erblickt er die Tochter seiner einstigen Geliebten, und die späte Liebe, „Der Johannstrieb erwacht. Daß diese seine Frau wird, brauche ich nicht zweimal zu sagen. “ Ein Gegenstand, der ein wenig an Blutschande erinnert, jedo< mit großer psycologischer Kenntniß und wahrhaft realistischen Zügen ausgemalt wird. Der Erfolg des Schauspiels war äußerst gering. Im Theater an der Wien, welches dieses Jahr seine Eröffnung mit einem Spektakelstück : „Atlantic-Pacific-Company“ gefeiert hatte und in welchem die Decorationen des virtuosen Kleeblattes Burghardt, Brioshi und Kautsky allseitig bewundert wurden, wandte man si neuerdings der Operette zu und brachte „die Gloßen von Corneville“ zur Aufführung. Der Verfasser derselben, Planquette, scheint ein geübter Compilator der reizenden Melodien Strauß’ und Offenbachs zu sein. In Budapest, wo diese Operette bereits vor einem Jahre aufgeführt wurde, verdankte sie in Betschen meistens der Virtuosität der Frau Szigligeti, die als „Serpolette“ unerrei<bar ist und Rivalin der gefeierten Frau Blaha-Soldos zu werden verspricht. Auch hier erfreut sich die Operette allseitiger Beliebtheit. Die ihres Unglückes wegen berühmte komische Oper am Scottenring ist neuerdings erstanden. Director Strampfer, berühmt durc seine Unglücksfälle, hat das herrliche Haus unter dem prunkvollen Namen „Ringtheater“ wieder bevölkert. Dasselbe wurde unter dem Volksstück : „Alte Wiener“ von dem unübertrefflichen Ludwig Anzengruber eröffnet und verspricht auch das gesunde Stür des erwähnten Autors zugkräftig zu werden. Roman Groch. 9. October 1878. Ueberbh zu verschaffen, spottet jeder Beschreibung. Sofort ließ der Herr Oberrabbiner einen Aufruf an die größeren Gemeinden Ungarns ergehen, sie zur sofortigen Unterfrügung der Hartbedrängten auffordernd. Der Andlid, der fid hier darbot, Die hiesige Gemeinde, welche nicht zu den wohlhabendsten] gehört, schi>te sofort 120 fl. und Wäsche ; die Gemeinde Groß- Kanizsa 30 fl., Kis8-Kun-Halas 14 fl. 45 kr. Da inzwischen die furstbare Katastrophe über die Städte Miskolcz, Erlau und Mad hereinbraß, konnten obbenannte Gemeinden nicht mehr senden, da sie auch die anderen Heimgesuchten unterfrügen mußten. Viele Gemeinden versprachen außerdem ihr Schärflein zur Linderung der Noth für die Hernad-Ueberstwemmten beizutragen. Der Herr Oberrabbiner veranstalte eine Collecte für die Bedrängten der Städte Miskolcz, Erlau und Mad, welche ein Ergebniß von 330 Gulden ergab. Hievon erhielt Miskolcz 200 Gulden, 7 Centner Brod und Wäsche ; außerdem wurden sehr viele Private unterstüßt. Erlau erhielt 100 Gulden und Mäd 30 Gulden. Wenn sich in jeder Gemeinde solche Männer an die Spike einer Bewegung stellen, kann der Erfolg nie ausbleiben. A.n. G SzepeszÓfalu, 6. Oktober. (Orig.-Corresp.) Aus allen E>en und Winkeln unseres Vaterlandes erscheinen Ausweise über die zahlreichen Spenden, welche theils auf's Schachtfeld nach Bosnien, theils aber an unseren verunglückten Mitbürgern in Miskolcz und Erlau adressirt waren; — nur der Maguraner Bezirk schloß sich diesmal unerklärlicher Weise aus, welcher Umstand mich umso mehr befremdete, als die Intelligenz unseres Bezirkes nicht nur Gastfreundlichkeit, sondern auch die aufopferndste Wohlthätigkeit auszeichnet. Nach den Angaben jenes berühmten französischen Polizei- Kommissärs, der bei jeder wichtigen Angelegenheit den Ausspruch that: „Suchet das Weib !", verfolgte ich mühsam die Ursache dieser Apathie, und ich fand sie wirklich in Form eines vor Kurzem aufgelösten Frauenvereines, der jahrelang wohlthätig im Bezirk wirkte, Hungrige nährte, Nackte kleidete und Thränen verschämter Armuth trodnete. — Nun kam der Dämon der Disharmonie, der Feind alles Schönen und Guten, und zerstörte den heiligen Bund. Der Wohlthätigkeitssinn der Damen, der ehedem so viel Gutes stiftete, entslummerte — das Capital, das so weibliche Zinsen trug, lag brav. — Do< zur Ehre aller dieser Frauenherzen sei es gesagt, es bedurfte nur einer leisen Anregung und der Sinn für Wohlthun erwachte wieder mit aller frühern Lebhaftigkeit. Aus den Trümmern des frühern Vereines entstand einem Phönix gleich ein neuer Schwesterbund, eine Quelle der Wohlthätigkeit und Mildthätigkeit. Möge dieser Verein ewig blühen, mögen denselben niedrige Anfeindungen ferne bleiben, möge dieser „Bund“ nach wie vor eine Stüße der Armuth und des Elends seine s Tages wenigfeiten, [Sichung des Verwaltungs-Ausscusses bei dem Altaujvärer Comitats-Municipium.] (Schluß) Ueber das Referat des Herrn Obernotär in Militärangelegenheiten wurde beschlossen : 1. Daß die wegen Dringlichkeit mit Beseitigung des Ausschusses effectuirte Vorlage an das hohe Ministerium des Gesuces der Witwe nach Joseph Groß aus Krasznik-Wajda um Entlassung ihres Sohnes Jonas und des Gesußes um Entlassung des in Szala zuständigen Joseph Szombathy aus dem Militärverbande zur Kenntniß genommen werde. 2. Daß das Gesuß des in Meßkenseifen zuständigen, in Aj wohnhaften Johann Thaiß um Edelicenz und des Johann Gyurinko aus Heß in gleicher Angelegenheit, — dann 3. daß 9 Stü. Gesäße um Entlassung aus dem Militärverbande ebenfalls befürwortend dem hohen Ministerium vorzulegen seien ; ein Gesuch hingegen abgewiesen werde. wieder In Folge des Vortrages des kön. Steuerinspectors wurde über einige saumselige Gemeinden die persönliche Haftung verhängt, falls dieselben bis 31. October wenigstens die auf die verflossenen dreiviertel Jahre fälligen Steuer und von dem Rücstande wenigstens das Aequivalent eines Vierteljahres nicht nachtragen werden; ferner wurde ein die Steuereinhebung urgirender Ministerial-Erlaß zur Kenntniß genommen ; über einen andern Erlaß wegen Vers<onung der Familien von Mobilisirten von der Steuer-Execution für die Dauer des Kriegsdienstes wurde beschlossen, denselben den Gemeinde-Vorständen mitzutheilen ; desgleichen wurde die Mittheilung des Erlasses demVorstande von Sziks36 beschlossen, in welchem das hohe Ministerium die Entscheidung trifft, daß dieser Vorstand von einer Buße zu 109 fl. befreit zu erachten ist, falls die 304 fl. 42 fl. Steuereintreibungs-Unkosten dem Aerav rut erstattet werden. Hierauf wurden nur Abschreibungen bei einigen Luxussteuerposten angeordnet und die executive Feilbietung von Liegenschaften etwa dreier Steuerschuldner ausgesprochen, bezüglich deren constatirt ist, daß selbe keine beweglichen Güter besitzen. Die Reclamation wegen Steuerherabsezung des Grafen Alexander Forgach wurde abgewiesen. Bezüglich des Recurses der Gemeinde Szik836 gegen die persönliche Haftung in Steuerexecutionssachen wurde dessen Vorlage an das hohe Ministerium angeordnet. Den regelmäßigen Monatsberict hat der Ausschuß zur Kenntniß genommen. des Waisenstuhlpräses Auf Grundlage des Referates von Seite des Schulinspectors hat der Ausschuß die Stuhlrichter zur Durchführung der über den Zustand der Baumschulen ausgestellten und den Gemeinden zugesehiten Tabellen angewiesen , ferner denselben die Erübung der Percentual-Gründe für die Schulen in jeder Gemeinde aufgetragen und beschlossen, daß das hohe Ministerium bezüglich der Gender ref. Schule, wo die Lehrer nur von Zeit zu Zeit angestellt werden, zu Maßnahmen zu ersuchen sei ; endl, daß die Beschwerde des Kenyheczer Lehrers, der sich in derselben gegen den Stuhlvicgter Ungebührlichkeiten erlaubt, behufs Verweises des Gesuchstellers an die Kirchenobrigkeit ausgefolgt werde. Veder den Antrag des Unter-Staatsanwaltes wurde die Einleitung des Disciplinarverfahrens gegen den Kreisarzt-Substituten Karl Muraközy beschlossen, da derselbe in einem Vergiftungsfalle die nöthigen Schritte behufs Bestimmung des Thatbestandes zu machen versäumte. Der Staatsingenieur erstattete Bericht über das Resultat mehrerer Offertsverhandlungen.“ Seine gestellten Anträge wurden alle ohne Modificirung angenommen. In Folge Antrages des Referenten in Post- und Telegraphenwesen Herrn Dr. Biringer wurden die Durcshnittspreise der Fütterungsmittel pro August beim Hafer mit 2 fl. 8 kr., beim Heu mit 2 fl. und beim Stroh mit 70 kr. festgestellt und den Gemeinde-Vorständen zu Szántó, Metenfeifen und Szik836 aufgetragen, die Marktberichte für Monat October bis 20. l. M. an die Postdirection einzusenden. Hierauf wurde die Sikunz geschlossen, [Generalversammlung des Abaujer Municipal-Ausscusses.] Die Generalversammlung der Municipal-Repräsentanz des Abaujer Comitates wurde vom Herrn Obergespan Emeri< v. Darvas am 7. I. M. Vormittags eröffnet. _ Die Ministerial-Zuschrift, daß Se. k. und ap. k. Majestät die Dankadresse des Comitats bezüglich der Spende von 3000 fl. zu Gunsten der Hernadthaler Ueberschwemmten allergnädigst zur Kenntniß zu nehmen geruhte, wurde verlesen und ehrfur<tsvoll zur Kenntniß genommen. Zur Verlesung gelangte ferner eine Anordnung des Ministeriums des Innern über die Vorlage des Budgetpräliminars für 1879 und im Zusammenhange mit derselben auch der Budgetentwurf des Finanzcomitee s. Den Entwurf nahm die Repräsentanz mit einigen Modificationen an und wurde unter einem beschlossen, daß bezüglich der Vermehrung des Personals bei 4 Stuhlrichterämtern des Comitates und bezüglich einer Zuschuß-Dotation für dieses Jahr im Interesse der Equipirung der Hajduken besondere Petitionen an das b. Ministerium gerichtet werden sollen. Ueber das Ministerial-Fatimat,mitate zu Gunsten der Uebers,wemmten in welchem die vom Cogemachte Spende von 1500 fl. genehmigt und dem Comitate eröffnet wird, daß die Regierung den Berunglücten nur ein Darlehen von 3--4000 fl. gewähren könne, wurde beschlossen, dem Vicegespan den Auftrag zu geben, damit die 1500 fl. zur Disposition des Central- Hilfs-Comites ausgezahlt werden sollen ; ferner wurde beschlossen, dem b. Ministerium darzulegen, daß das Comitat sich zwar zum Danke verbunden erachtet, dasselbe jedoch das Darlehen in Folge der zu schweren Darlehens-Bedingungen nicht in Anspruch nehmen könne. Es wurden verlesen die Berichte des Vicegespans und der Stuhlrichter über die wictigeren Momente der Administration während des 2. und Auf Grundlage 3. Quartals des laufenden Jahres dieser Berichte wurde der Bezirke Sziks 36 und Kaschau aufgetragen, den Stuhlrichtern im Interesse der Delogirung der Ueberschwemmten und im Interesse der Expropriation solcher Gründe, die etwa zum Baue benöthigt werden, die nöthigen Schritte — wie dies im Cserehäter Bezirke [don ges<ah ] zu veranlassen. Auch wurde den Stuhlrichtern der Göncz, Sziks36 und Cserehát eingeschärft, vier Bezirke Kafhau, die Rückstände aufzus arbeiten und die Wohsungsgebühren, die öffentlichen Arbeiten betreffend, im Ganzen von 2029 ff. 55 ff. bis Ende des Monats in die Comitatscafta einzuliefern. In Folge des Berichtes des BVerificirungs-Comit68 wurde in der Liste der Virilisten pro 1879 eine Modification vorgenommen dadur, daß an die Stelle des Joseph Teglassy und Salamon Rosenberg, August Putnoky und Johann Mäcza in die Liste eingetragen worden sind. Zugleich wurde zur Wahl der 22. October festgefißt und der non fehlenden Repräsentanten es wurden alle zur Wahl nöthigen Anstalten getroffen. Ueber das Intimat, womit das Statut bezüglich der Versicherung des Waffenvermögens behufs Publicirung herabgelangt ist, wurden die vom Vicegespan in dieser Richtung gemachten Vorkehrungen zur Kenntniß genommen und beschlossen, daß das Statut mit den dagegen ergriffenen Recursen dem h. Ministerium neuerdings vorgelegt werde. Es wurde verhandelt der Berict des Verwaltungsausschusses über dessen Semestral Thätigkeit. Der Bericht wurde zur Kenntniß genommen und es wurde angeordnet, daß die Akten im Archive deponirt werden sollen. Hierauf vertagte sich die Generalversammlung auf den nächsten Tag, d. i. den 8. October. [Carl Wiedermann,] der ehemalige Director des Kaschauer Gymnasiums, gegenwärtig Gymnasial-Director und gleichzeitig betli HpH in Preßburg, feierte am 3. d. sein 25jähriges Jubiläum als Professor. Zahllose Freunde und Verehrer des Jubilars brachten dem hochverdienten Manne ihre Glühwünsche dar. Abends war ein großartiges Bankett, bei welchem es natürlich an gelungenen Toasten nicht fehlte. Im Namen seiner Kaschauer Verehrer wünschen auch wir dem Jubilar Glück und Segen ! [Neue Fahrordnung.] Vom 15. b. M. angefangen tritt auf der Kaschau-Oderberger Strecke eine neue Fahrordnung ins Leben. Abfahrt von Kaschau gegen Jul6 und Eperies 12 Uhr 25 Minuten Mittags und 6 Uhr 40 Minuten Abends. Ankunft des Oderberger Zuges in Kaschau 9 Uhr 55 Minuten Früh und 6 Uhr Abends. [Für die Verwundeten am Occupationsschauplan, sowie für die zurückgelassenen Familien der Mobilisirtens erhielten wir von Fräulein Margit Polak 1 Paket Charpie und Verbandzeug. Ferner erhielten wir von 2 Fräuleins. Leben sind, dem Gebrauche gemäß das Gotteshaus verlassen, ein [Beitrag zu unseren Sanitäts-Verhältnissen] Wer das Unglüc hat, die Töpfergasse zu passiren, der wird gewiß die Erfahrung gemacht haben, daß man wohl thut, sich das Sanitut vor die Nase zu nehmen. Diese Erfahrung mußte auf unsere Behörde gemacht haben, denn es ist bereits die Verordnung ergangen, daß man in dieser Gasse keine Schweine mehr halten dürfe. Hiemit wird jedoch dem Uebel nicht gesteuert, denn der Hauptquell dieses üblen Geruches ist das städtische Gefängnißhaus Ede der Büttelgasse, wo sich kein Kanal befindet und die bes kannten Kübel in einer Weise ausgeleert werden, daß deren Inhalt die Luft verpestet. Wenn unsere Behörde will, daß das Publicum die Reinlichkeit erhalte, so muß mit gutem Beispiel vorangehen und darum die städtische Behörde wäre es sehr angezeigt, wenn nach dieser Richtung etwas geschehen möchte, 2 fl. — kr. Bereits ausgewiesen 31 fl. 70 kr. Zusammen 33 fl. 70 kr. [Das Gas- und Wasserleitungs-Etablissement] von Friedrich Aro>er, Wien, VII. Bezirk, Mariahilferstrasse Nr. 24, ist unstreitig eines der größten seiner Gattung und die aus ihm hervorgehenden Erzeugnisse und Arbeiten können Anspruch auf Weltruf machen. — Besonders aufmerksam wollen wir auf die in diesem Etablissement zu findenden Majolikabäder machen, welche daselbst zum practisen Gebrauche zur Ansicht aufgestellt sind. — Das Nähere besagt der Junseratentheil unserer heutigen Nummer. Aus Nah und Fern, [Ein Unfall im Gotteshause.],P. Ll. schreibt: Heute Morgens hat im isr. Tempel (Tabakgasse) ein aufregender Vorfall stattgefunden. Bei Beginn des Seelenheilgebetes, während dessen diejenigen Andächigen, deren Eltern noch am -