Pannonia, 1879 (nr. 2-148)

1879-02-26 / nr. 25

Redaction und Administration Erscheint Pannonia-Buchdruckerei jeden und Sonntag, Mittwoch u. Fr. Verlags - Actien - Gesellschaft in Kaschau. = Insertionspreis Pränumerations-Bedinguns eine 5spaltige Petitzeile 5 kr. BT Inserate ug werden angenommen bei der Admini­­stration des Blattes; ferner bei Haasen­­stein , Vogler in Pest, Wien, Berlin, München, Frankfurt a./M., Stuttgart, Hamburg und Bern Rudolf Mosse in Wien, Prag, München, Hamburg, Frank­­furt a./M., Strassburg, Berlin, Zürich, Breslau und Nürnberg. — L. Lang’s internationale Annoncen-Expedition in Pest. — Havas Laffite, Bullier & Co. in Paris. — G. L. Daube ő Co. in Hamburg und Frankfurt a./M.— Jäger’sche Buchh. und Chr. Herrmann’sche Buchh. in Frankfurt a./M. — K. Schüssler in Hannover, — Stahel’s Annoncen-Bureau in Würzburg. — F. W. Saalbach in Dresden. — A. Retemeyer’s Central- Annoncen-Bureau, Rudolf Mosse und Deutsches Zeitungs-Bureau „Invaliden­­dank" in Berlin. — Jacob Türkheim in Hamburg. — E. E. Oblieght in Florens und Rom, rANNONI Zeitschrift für politische, sociale und volkswirt­schaftliche ‚Interessen. ++ <zu an 20 a — -------­­ORGAN FÜR HANDEL zw Dezwaw www ge Zwgwge Zee Ze ee ee ee UND INDUSTRIE gestell® Dow wawn www EE SSS LGG SE LGGSEBEBEBEG <<< zzz da CC Kalkan, Mittwoch den 26. Februar Nr. 95 EEE OEL LLORET Für Loco: Ganzjährig Halbjährig Vierteljährig ua ihres a 514451 ee ele Mit Postversendung Ganzjährig 837 SEW DESES­­NERN WIGETOUEREITE Nee. ES und wollen sich die P. T. Abonı der Postanweisungen bediene Unfrankirte Briefe an die Red werden nicht angenommen. Anonyme Briefe werden nicht be­sichtigt, Manuscripte in keinem Falle zt SSS SSS SSG SSS ZERI 18 EEE ET ee e LLL LIS e ANANAA NINA Die Verarmung. Unter dieser Ueberschrift finden wir in einem Pester Volks­­blatte einen Artikel, der uns in schlichten, einfamen Worten ein treues Bild unserer Verhältnisse vor Augen hält. Wohl mag vielleicht Manches übertrieben und alles An­­dere nicht mehr neu sein, im Ganzen genommen sind die Worte des betreffenden Treibers der Beachtung werth: Ein trauriges Capitel. Und jeder Tag fügt ein neues Blatt hinzu mit neuen erschütternden Zügen. Nicht eine Schichte, nicht eine Etasse, nicht ein Stand ist es, der klagt, alle Schichten, Classen und Stände der Bevöl­­kerung überbieten einander in Klagen über die Noth der Zeit, über die unaufhaltsame Verarmung.­­ Das ist keine Krankheit mehr, das ist eine Epidemie. Da läßt sie auf nicht mehr mit gewöhnlichen Heilmitteln kurpfu­­schen, da bedarf es einer gründlichen, diäteten nur. Diäteten sagen wir; denn nur die Diät, wie bei uns das Parlament früher genannt wurde, kann Hilfe schaffen, voraus­­geseßt, daß es seine Aufgabe ernst nimmt und der Ursache des allgemeinen Verfalles auf den Grund, auf den tiefsten Grund geht und ohne Scheu, ohne Voreingenommenheit die Situation in ihrer vollen Klarheit aufhect und die Heilmittel mit rück­­sichtsloser Offenheit angibt. wesen Allerdings wird sich hiebei finden, daß unser ganzes Staats­­auf zu hohem Fuße eingerichtet ist. Zehn Minister mit Tausenden Beamten sind zu viel, Siebzig Obergespane mit vie­­len Tausenden Beamten sind zu viel. Ein­­ ganzes Heer von Justiz- und Finanzbeamten mit Heuskredigwärmen von Exe­­cutoren sind zu viel. Eine halbe Million Soldaten, gemeinsame und Honveds, sind zu viel. Zu viel für das arme, geschwächte Ungarn, wei­­l es kein Capital, keine Industrie und nur einen kümmerlichen internen Handel hat, finden, daß der ganze Regierungs­­­­apparat für uns zu kostspielig ist. Und es wird sich finden, daß uns das , Bündnis" mit Oesterreich, wie Tisza es abge­­schlossen, die Möglichkeit benimmt, uns zu entwickeln, die nicht vorhandene Industrie zu schaffen, dem AFerbau und dem Haus del größere Bedeutung zu verleihen. Und­ allerdings wird es sich zeigen, daß wir ein Verbre­­chen an uns selbst begehen, wenn wir unter solchen Verhältnis­­sen und Umständen «no­ auf auswärtige­s Abenteuer ausgehen und unsere­­ Schuldenlast in einem Jahre um 160 Millionen vermehren und daß wir nicht für Kroatien jährlich 5 Millionen opfern dürfen. Das wird ein betrübendes, aber heilsames Ergebniß sein, wenn ihm die Selbsterkenntniß und die Umkehr folgen. Die Regnung ist bald gemacht. Ungarn kann, ohne die Bürger übermäßig zu belasten, 200 Millionen jährlich einnehmen. Hievon geht die Hälfte auf Zahlung von Interessen nach unseren Schulden. Mit dem Reste müssen wir auskommen. Und sparen müssen wir überall. von der Zivillifte bis zur Beheizung der Canzleien. Von den Kanonen bis zu den Gamaschen. Anders geht es eben nicht. Der Antrag Baron Simonyi'8 muß angenommen und durt geführt, es muß eine allgemei werden. iie, ehrliche Enquete­ angestellt Die Wahrheit, die ganze Wahrheit müssen wir kennen, ehe wir auf Heilung, Rettung hoffen können. ő >< reb Eine Frau über Frauenbildung: Es­ gibt verschiedene sogenannte „Nachtwächterposten" in WERBEN Einer davon ist heutigen Tages aug Mädcenlehrer zu sein. Die Ursache liegt auf der Hand. Während der strengere Bildungsgang des Knaben durch Nothwendigkeit und Erfahrung, der genau gehandhabte gesetlsiche Vorschriften, und vor Allem schon durc die Forderungen des zukünftigen Lebensberufes ges­­chaffen und vorgeschrieben ist, stehen die Ansprüche an Frauen­­erziehung und besonders an Frauenbildung nur keines­­wegs fest. Den Einen genügt es vollkommen, wenn das herauiwach­­sende Mädchen außer­dem Religionsunterrichte ordentlich lesen, rechnen und schreiben lernt, neben den Elementen in Geschichte, Geographie und Naturbeschreibung. Vielleicht gestatten sie auch großmüthig noch einige Fabeln von Gellert, Schillers Glode und Hausmusik. Die Anderen dagegen möchten der heranwachsenden weib­­­igen Jugend alle Pforten gelehrter Bildung öffnen, Gymna­­sien für die ihre Töchter­ errichten und Universitäten gründen, in aller Welt “soll nun“ der Leiter und­ die Lehrer einer höheren Töchterschule sollte Contraste dur< passenden Un­­terricht versöhnen ? Denn — um es gleich im Voraus zu sa­­gen — die Einen haben eigentlich Und im gewöhnlichen Sinne so gut vet, als die Anderen, und unter normalen Ver­­hältnissen eine treue liebevolle Gattin und sorgsame Pflegerin und Hausmutter zu werden , dazu genügen gute Elementar­­kenntnisse vollkommen. Ja, ig glaube, die Mütter unserer großen Männer haben selbst diese nur unvollkommen besessen.­­Wenigstens­ bezeugen d­­en GER­ütter ee häufig daraus Hervorleuchtenden klaren Verstandes, meist eine so kindliche Auffassung aller, über das Alltagsleben hinausliegen­­den Gegenstände, ja ift eine so naive Unwissenheit, daß man sich unwillkürlich fragt, wie sie die höheren Pflichten der Mutter bei so geringer wissensc­haftlicher Bildung haben erfüllen kön­­nen. Und da ist diese Frage nicht so schwer zu beantworten. Der Mann­­ erkennt seine Pflicht, das Weib zumeist fühlt, sie ! Auch unseren Großmüttern gab das Pflichtgefühl die Richt­­schnur. Es blieb um so mehr in lebendigerer Aeußerung,­­als die sogenannten „s<önen Gefühle“ in steife, schwer zu durchre­­chende Formen eingezwängt waren. Der schlichte Christenglaube, der ihm die Familie durchrang, b­at das Uebrige und half vor Al­­bei der Erziehung der Kinder. Und noc heute kann die Frau bei beschränkter wissen­­schaftlicher Bildung vielleicht nur mehr, ihre weiblichen Pflichten treu erfüllen. Denn als beim Mann, handelt es es bei der Erziehung des Weibes um Characterbildung. Bei einer gesun­­den geistigen Entwickklung des Mädchens soll die Characterbil­­dung der Geistesbildung vorangehen, und sie gewissermaßen erst anbahnen, während bei dem langsam reifenden Jüngling sich die Characterentwickelung vorzüglich dur die fortschreitende Geistesentwicklung vollzieht, am meisten vielleicht durch die Kraft und Energie der alten Sprachen. Ja,­­ia gehe nu< weiter ! Gerade das Weib lernt in der Jugend nur zu häufig, um bald Pflichten nach der Verheirathung vollkommen gelangt — werden si abgezogen und Zwede zerstreut zu werden ! Denn was es jetzt zu nen und auszuüben gibt, dazu faden als Gewissen und Herz ! Hilft weder Lehrmeister no ! Allerdings habe ich dabei vorzugsweise den Mittelst: das Bürgerthum im Auge. Aber dieses ist ja auch bei uns von j vorzugsweise der Träger der Bildung gewesen, im Gegensatz England,­­ wo­ diese glücliche Rolle namentlich früher der stocratie zufiel. Nur Eins thut dieser beschränkteren, aber ausreicher Frauenbildung Noth ! Nur Eins, wogegen so oft gesündigt w­ Lasset uns das, was wir lernen, gründlich lernen, Ihr Sei und Erzieher! Gebt Zu für Abschl gewöhnlichen Töchterschulen wird zu Vielerlet gele! die Nachbarinnen der Vo schulen, treiben neben manchen anderen überflüssigen Din fremde Sprachen, wenigstens französisch. Bei der kurzen Da der Lcurpflichtigkeit kann dies nur unvollkommen geschehen, wird gelernt, gessen Pforte, der allerlei welche jederzeit eine ums­sende Bildung zugängli gemacht werden kann, bleiben unve­kommen. Wir Frauen sind nur zu häufig während der Lern, Gäste, zu einem Gastmahl geladen werden, Ist des Alltagslebens, A ders , wie sie die einfache, nüchterne Hausmanns, das Leben der verheiratheten Fr­aun einmal im Durcschnitte spendet, dem verwöhnten Ga nicht mehr mundet ? ganz anders it ‚denen die v, jagt "blieb. Ihre Zahl wird größer. Die materne Hindernisse,“ welche der Gründung eines Haushaltes entgege stehen, sind immer schwerer zu überwinden. Auch die ungü­ltigen lezten Jahre haben sie nor vermehrt. Die Einnahm sind vielfaß durch die Verhältnisse beschränkt worden, mit­­ Bedürfnissen geht dies nicht so schnell. Sie sind allmählig­e Gewohnheit geworden und geblieben. Bei den unverheiratheten Frauen findet sich aber erfa rungsmäßig und Jugendlust fast immer nach einem kurzen Traume von Gli eine Zeit der Leere. Die Blühezeit eines ju­gen Mädchens ist in unserer raschlebigen Zeit ersc­hrerend schn, dahin. Zwei, drei Saisons und neue glänzende Sterne hab, die alten: verdrängt. Und do entzündet sich bei dem jung, Weibe erst. jezt eigentlich das Licht des geistigen Lebe­ns. L entzündet sich um so rascher, brennt um so intensiver, je mel die Außenwelt den Reiz der Neuheit verliert und die Außen­dinge im richtigen Lichte angesehen werden. Dann beginnt mei eine Zeit des Unbefriedigtseins, zumal wenn ernste Pflichten , müßigen und doch unruhigen Gedanken, nicht in Anspruc neh­men. Alsdann sind Diejenigen, welche durch äußere Verhäl­nisse gezwungen werden, sich weiter zu bilden, um der Zeit­en gegenzugehen, wo ein ernster Wirkungskreis, ein Beruf sie an­nimmt — sei es, welcher es sei — fast besser daran, als di welche doch Verhältnisse, und seien es äußerst glückliche, daza zu vergessen, servirt sind. Sie, Selbst , denen den Und zwar gerade die Wichtigkeit Man“gibt uns und Größe der neu übernomm zum Bewuß Kraft entzogen, und welche die die besten seines Geschlech die weiblichen Mittelschulen, zu werden. Dabei wird 1 andern Disciplinen Zeit 1 fast zum Vergessen zwingen, um unserer einfacheren, und genügenden Bildung des Alltagslebens um im Durchschnitte waß eigentlichen später, wenn feine appetitreizende Le>erbissen zu kosten, es ein Wunder, wenn doch den wenigen Jahren Elementarkenntnisse, in überflüssiger Mei ohne uns zu sättig nöthig, bei ‘­­ welch Feuilleton, ebend oder todt. (Schluß.) Während meiner Abwesenheit hatte sich viel Arbeit ange­­sammelt, und mein Schreiber saß in später Abendstunde noch an seinem Pult. J< selbst befand mi in meinem dem Bus­seau zunächst gelegenen Arbeitszimmer, war aber nicht im Stande, meine Gedanken von den jüngsten Ereignissen abzulenken. 34 dachte an die sterbende, ja vielleicht sehr schon todte Frida, an das nicht unterschriebene Testament und jenen seltsamen Brief. Wohl eine Stunde lang mochte ich so träumerisch dagesessen haben; nichts als der Sturm, der draußen heulte, unterbrach die Todtenstille. Da trat mein Schreiber herein. „Herr Berger", fragte er, „soll denn das Gas drüben im Empfangszimmer brennen bleiben ?" „Brennen bleiben ?" wiederholte ich verwundert. „J< habe es ja ausgedreht, als ich durc das Zimmer kam." „Entsculdigen Sie, aber das muß do< wohl ein Irr­­thum sein, denn es ist drüben ganz hell", verfegte er. „Möglich, daß ich es denno< vergaß", sagte ich. „Bitte, machen Sie nur die Flamme aus." Er ging, kehrte aber glei darauf zurück. Er schien sehr verwirrt zu sein und es kam mir vor, als sei seine Gesichts­­farbe auffallend blaß. „Das ist da wunderbar", sprac er, „draußen ist eine Dame, welche auf Sie wartet." „Eine Dame“" rief ich. „Wie wäre das möglic ? I“ kann darauf so wören, daß ich beim Eintreten die Außenthüre verschlossen habe."­­ „Es ist mir auch unbegreiflich", entgegnete mein Screi­­ber, „aber sie ist da. Als ich in die Stube trat, las sie in Frau v. U.’s Testament, das auf dem Tische liegt.­­ sie, was sie wünsche. Sie antwortete nichts, sondern winkte nur s­weigend nach diesem ihrem Zimmer. Es liegt etwas ganz Eigenthümliches in ihrer ganzen Erscheinung, und ich ges­­tehe, daß ich in ihrer Gegenwart eine gewisse Bangigkeit nicht unterdrücken konnte. Wollen Sie sie sprechen ?" „Ja", erwiderte ich, „Ja muß wissen, wer diese näch­­liche Besucherin Mit einem ist." dunklen Vorgefühl dessen, was ich erfahren würde, st ritt ich durc das Bureau und blieb entfegt auf der Schwelle des Empfangszimmers stehen. Es war hell erleuchtet. Unmittelbar unter dem Kronleuchter stand eine Frau. Es bes durfte nur eines einzigen Vlies, um sie zu erkennen — es war Frida ! S< hatte sie seit vielen Monaten nicht gesehen, und da­mals stand sie noch in der Fülle der Schönheit und des Glü­­es. Jetzt war sie geisterblei ; ihre großen Augen lagen tief in ihren Höhlen und glühten von einem düsteren, fieberhaften Feuer. Die Blässe­­ ihres Gesichtes trat umso schärfer hervor, als sie eine schwere, tiefschwarze Robe trug. Staunend bemerkte ich, daß sie keinerlei KopfbedeXung aufhatte. Erst später fiel mir auf, daß ihr Gewand troß des draußen tobenden Regen­­sturmes völlig trocken war. " „Frida, sind Sie es ?" rief ich aus und trat auf sie zu. I< beabsichtigte ihr die Hand zu reichen, sie aber winkte mir mit der ihrigen zurück, und wie gebannt blieb ich auf der Schwelle tehen. ,­­­en „Berühren Sie mich nicht", sprach sie mit matter Stimme, die wie das ferne Echo ihres natürlichen men Sie mir nicht näher­n wir, werden Tones klang. „Kom­­mn dieser Welt keinen freundlichen Gruß mehr austauschen." „Was führt Sie zu mir?" fragte ich biebend, „wie ka­­men Sie ber? Als ich Ihre Heimath diesen Morgen verließ, da sagte man mir, daß Sie dem Tode nahe seien." „So war's", entgegnete sie ernst und bli>te mich starr an: „Aber konnte ich denn sterben und meine Kinder der Gnade­­ eines herzlosen Ungeheuers überlassen ? Dies Testament ist noch Ich fragte nicht gezeichnet. . Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß ich es un­­ter der Wiederholung dieser Worte faßte mich namen War sie lebend ? War sie todt ? Mir, wir belte es im Kopfe und ich vermochte nicht zu antworten. „Hoch! wieviel Uhr ist das?" fragte sie plöglich in­stand lauschend da. “­­ Eine Thurmuhr hatte eben zu schlagen angefangen, ich zählte die einzelnen Schläge. „Elf", sagte „Dann habe ich, ich keine Zeit mehr­ zu verlieren, bald Alles vorüber ; bis dahin muß das Testament unterzeichnet sein if Bringen Sie Feder und Dinte­r schnell !" Meine Bewegung bemeisternd, rief ich nach dem Schrei­­ber, der sich noch immer in seinem Bureau befand, und hies ihn das BVerlangte bringen. Dann deutete ich auf die Linke, wohin die Unterschrift gefegt werden mußte, und in feierlichen Schweigen schrieb sie in meiner und meines Screibers Gegen­­wart ihren Namen darunter, dem wir die unsrigen als Zeugen beifügten. Dann trugen wir Beide, froh der unheimlichen Nähe des geheimnißvollen Besuches zu entrinnen, das Document nach einem abseits stehenden Pult, um dort Tag und Stunde der geschehenen Unterzeichnung hinzuzusehen. Beim Vergleichen un­­serer Uhren ergab sich, daß beide auf fünf Minuten nach Elf zeigten. Kaum war die nothwendige Notiz niedergeschrieben, da vernahmen wir einen seltsamen Laut im Zimmer, die Lichter flagerten und erloschen, und wir standen mit vor Angst klopfen­­dem Herzen, in der Dunkelheit. Es dauerte eine gute Weile, ehe wir Muth fanden, das Gas wieder anzuzünden. Niemand außer uns war im Zimmer — die Fenster, die Außenthüre waren verschlossen. Frida war verscwunden, und, zum Beweise, daß uns Beide Phantasiegebilde betrogen, glänzte auf dem Testamente kein bloßes ihre noch „nasse Unterschrift. “ Am nächsten Tage erhielten wir die Nachricht, daß Frida d v. U. kurz nach elf Uhr in der vergangenen Nacht ent­­schlafen sei. Bald darauf verlangte Herr v. U. von mir die Papiere der Verstorbenen. Stellen Sie sich seine Wuth vor, lalg ich ihm sagte, daß sich darunter auch ein legter Wille der | terschreiben werde — lebend oder todt 2" | loses Entsetzen. kn nn m m ------- u nun un­d rr

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