Pester Lloyd, Januar 1854 (Jahrgang 1, nr. 1-26)

1854-01-22 / nr. 19

Kleingewehrfeuer vermengt­ entspcut und immer mehr steigerte Um1 Uhr bei Abgang der Post hörte man noch immer Schuß auf SchußfallmNstch Giurgewo sind zwölf Kanonen­ des schwersten Kalibers und andere Belagerungsgeschütze und Requisiten abge­­sendet worden. Nach einer telegraphischen Depesche haben die Tü­rken ab­­ bei Silistria einen Donauü­bergan­g versucht­ jedoch ohne Er­folg­­da sie von den Russen nach einer kurzem Gefechte gezwungen wur­­den,sich eilig zurü­ckzuziehen­. Der , Banderer" bringt aus Erajova vom ausführliche Schilderung der lechten Kämpfe: — In der Nacht vom 6. auf den 7. zogen sich gestellt von der Stunde dem Kampf aushielt. Nun brachen 11. 9. M. folgende die Türken hinter Ce­­tate, wo sie sich mit anderen Türken, Die Abends vorher in Kähnen über die Dona gekommen waren, vereinigten, Dostwärts von Cetate, am Kampfplabe, waren nur 3000 Türken und das walachische Grenzer­­bataillon geblieben, welches septere verlangt hatte, in die erste Schlacht­­linie zu werden, was auch geschah. Dieses Grenzerbataillon wurde nun von den Russen am 7. in Der Trüh angegriffen, welches von einem türkischen Bataillon, dann 1000 Mann Kavallerie, und insbez­sondere türkischen Artillerie Träftigst unterstütt, eine ganze ostwärts gegen Die Donau zu postirt gewesenen Türken, bei 6000 Mann starf, in zwei Haufen rechts und links hervor, und griffen die Rusfen in beiden Staaten mit Ungestüm an. Mach Halbstün­­digem heißem Kampfe wurden die Russen mit bedeutendem Verlust rückgeschlagen, und der Lebermacht weichend zogen sie Nadosan zurück, da zu derselben Zeit Semael Pascha, Jungen oberhalb Calafat eine Bewegung in derselben Nichtung machte. Die den Türfen am 6. gegen vier Uhr Abends von Fontana Banului und Hunia (auf unserer Karte Gunia) entsendeten 3000 Mann zogen sich nach Beendigung des Kampfes wieder früheren Stellungen. Dadurch wurde Die irrige Nachricht verbreitet. Die Türken hätten sich von sich blos 3 Kanonen zurückerobert. Dagegen andere nach Calafat zurün­gezo­­gen, und man konnte sich den eiligen Nachzug der Russen wälzte sich Dann in derselben Richtung weiter Bet m westwärts ungefähr Drei Viertel Stunden weit sin gegen am 7. nicht erklären, es ist nun offenbar, daß während Ismail Pascha einen Theil der Truppen nach Hunia zurückzog, er die bei Cetate zurückgebliebenen, durch Die vom rechten Donauufer neu herübergekommenen Türken ver­­stärten Tief, und somit auch Die Neffen täuschte, Cetate Tomman­­o, als auch am 7. Selim Pascha . Igmatl Pascha be­­obachtete von Maglavit und Hunia aus den Gang des Kampfes. An diesem Tage, nach dem Nachzuge der Russen, fielen nur rechte 907. Am 8. begann der Kampf wieder in der Nähe von Cetate, schieden sind. Wohl aber stellt sich nun Heraus, daß dieser Ortschaft , die Straße von Radovan nach Calafat, erreichte Mittags und übertraf Nachmittags an Größe, Ausdehnung und Hartnädigkeit jenen vom 6., dauerte fast un­unterbrochen bis zum Abend und endigte entschienen zum Nachtheil der Rufen. An diesem Tage betheiligten am Kampfe von jeder Seite bis 15.000 Mann. Die Ruffen haben mehrere Kanonen verloren . Die Zahl kann ich Ihnen nicht angeben, da die Angaben darüber beutet haben. Am 9. wurde der Kampf fortgefebt, hatte aber nicht die Hartnädig­­keit derjenigen vom 6. und 8. Dagegen erreichte er am 10. fast Die Bedeutung jenes vom 8., so lauten wenigstens die meisten Angaben. An diesem Tage, wie am 8., wurden die heiten Truppen ins Feuer ges fchieft, und einige Abtheilungen traf das harte­ren Tag. Loos mehrmals über Auf einem mit Bleistift geschriebenen Zettel von gestern lese ich fol­­gendes: „Halb 12 Uhr. Es verbreitet sich hinter der russischen Schlacht- Tinte die Nachricht, Omer Pascha sei Hinter Eivrotu westwärts in der Nähe des Kampfplanes erschienen ; zwei russische Bataillons seien durch einen Scheinraczug der Türken zwischen drei massisrhe Batterien rathen, Die ihre Reihen fürchterlich sichteten. Vom Kanonendonner alles übertäubt; das Kampfgemahl ist so groß, das man nichts unter­­scheiven kann. 12 Uhr. Beide Theile sind erschöpft und Tampfesmüne." An allen diesen Tag­en wurde der Kampf größtentheils mit Artillerie und Kavallerie geführte, nach welchen sich Die beiderseitigen Infanterie­­körper zumeist richteten, und wo sie aneinander geriethen, griffen sie nach wenigen Dechargen zum Bajonette und fochten Mann gegen Mann. Nach einem so wüthenden und hartnädigen Kampfe ist es leicht begreif­­lich, daß der beiderseitige Verlust ungeheuer groß ist, und ich kann mich nicht besser ausbrüchen, als indem ich behaupte, daß die Schlacht von Ditenizza in der fünftägigen Schlacht von Cetate sich vervierfacht hat. Daß die zuffischen Truppen auf einem Terrain im Nachtheil blieben, das für ihre überlegene Kavallerie sehr vortheilhaft war, hat Niemand erwartet. Aber auch sonst waren die beiderseitigen Streitkräfte, den einzigen kurzen Kampf vom 7. Morgens ausgenommen, an Zahl ein­­ander gleich. Den besten Beweis hiefür, — außer den von mir auch sonst sorgfältig eingezogenen Erfundigungen — liefern die beiderseiti­­gen Bulletins (die türkischen Habe ich nur für die ersten drei Tage). Sie gleichen einander, freilich umgekehrt, wie ein Tropfen Waffer Dem andern, Geber Theil steigert Die Zahl seines Gegners fast auf das Doppelte, insbesondere in Hinsicht des Kampfes som 6. Die von mir angegebenen Zahlen sind aus sehr zuverlässiger Duelle. Blos an Artil­­lerie waren die Türken den Nuffen überlegen. Wenn ich die Zahl der Todten auf beiden Seiten während dieser fünf Tage nach den vor mir liegenden Angaben feststellen wollte, so müßte ich die für den Kampf vom 6. angegebene (800) m wenigsteng mit 4 multiplieiren; doch will ich zur Ehre der Menschheit hoffen, daß meine Bermuthung sich nicht bestätigen wird. Gefangene wurden verhältnißmäßig nicht so viel ge­­macht­; man ließ sich lieber tödten, ehe man sich ergab. Ein Augenzeuge schrieb mir am 8. in Dieser Hinsicht Folgendes: „Ich sah einen Haufen von irregulären Türken, ungefähr 25 an der Zahl, wie man sie umzin­­gelte, entwaffnete und weil sie Dennoch, minerstrebten, theils niederstach, theils zu Boden warf. Schon in diesem Zustande bedienten si einige dieser Unglücklichen ihrer kürzeren Stichwaffen, und flichten auf Diese Art noch Manche ihrer Uederwältiger in die andere Welt hinüber." — Die Transporte von Vermundeten wollen nicht aufhören. Aber in Kra­­joma, und in den zwei zunächst liegenden Klöstern ist sein Plab mehr für diese Unglüclichen. Viele werden nach Slatina transportirt. Diese liegen in den benachbarten Dörfern. von den in den Kämpfen am 6., 7. und 8. Verwundeten sind bereits Hunderte gestorben. — Was die Einwohner von Krajosa anbelangt, so Läßt sich ihre Angst während der Schlacht nicht beschreiben. Umsonst wurden russischer­­­eits beschwichti­­gende Proklamationen verlesen; von Den Wohlhabendeten hatten sich viele theils nach Slatina, theils nordwärts auf ihre Landgüter geflüch­­tet, und die Zurückgebliebenen wurden jeden Augenblick durch Das Ge­­fijrel: „Es kommen die Türken," in Schredfen gefet. Als ein Kurio­­sun melde ich Ihnen, da insbesondere Die unzufriedenen Zigeuner sehh eifrig waren in Verbreitung falscher Nachrichten. Man hörte sie oft far­gen: „vine turcu sine adduce liberate" (fommt der Türke und bringt ung Freiheit!) Die Zigeuner sind nämlich hier Sklaven, und mit dem Worte libertate sind sie vom Jahre 1848 vertraut, wo sie frei erklärt wurden! — Ueber den Cinorud dieser Schlacht werde ich Ihnen näch­stens schreiben. Jebt ist Waffenruhe eingetreten, und es wird wenig­­stens bis zur Ankunft des Fürsten Gortschatoff, wen man in drei Tagen erwartet, so bleiben, Berichte aus Belgrad vom 14. melden, es seien dort Nachrichten aus Konstantinopel eingelangt, nach welchen die Pforte das Zus vadmweifen der das russische Schugverhältniß lösenden Fermane von Seite des Fürsten Alexander mißtälig aufgenommen habe. Ein kaufmännisches Schreiben aus Sofia vom 10. meldet, das an diesem Tage die ganze Befagungsmannschaft bis auf einen ge­­ringen Rest gegen Wipdin gezogen ist. Am 12. treffen dafür 3000 Mann irregulärer Truppen aus Philippopol ein. Die Steuern werden im ganzen Lande mit größter Strenge und Zwangsweife eingetrieben. Wer nicht zahlen kann, wird zum Schanzenbau vers­wendet. Handel und Verkehr finden gänzlich. Klingende Münze gehört zu den Seltenheiten. Die simmtlichen Getreidevorräthe wur­­den für den Bedarf der Armee verwendet, so daß man im Früh­­jahre die größte Roth zu erwarten hat, besonders da im Winter die Mehrzahl der Grundstüce nicht bestellt worden ist. Die "Patrie" berichtet nach einem Schreiben aus Trapezunt, 10. Dezember, daß Schampl seine Operationen gegen die Rufsen mit großer Energie begonnen hat. Die Abchasen, welche bisher fi un­­thätig verhielten, haben sie mit ihm ins Einvernehmen gefest. Schamyt hat mehrere Offiziere der polnischen Regimenter im Kau­­kasus an sie gezogen, und mittelst dor ihm von Konstantinopel zu gesendeten Waffen hat er ein Korps von 1200 Pfänflern gebildet, größtentheils aus polnischen Ueberläufern bestehend. Weserreich. 5 Wien, den 20. Jänner. Die Börse war gestern abermals von einer unruhigen Stimmung ergriffen, in Folge welcher die Kurse einen erheblichen Rückgang erfahren haben. Was die eigent­­liche Veranlassung hiezu bot, ist nicht bekannt geworden; cS furz firte aber das Gerücht, daß gestern ein außerordentlicher Minister­­rath unter dem VBorfige Sr. Majestät des Kaisers zusammenbe­­rufen wurde, das auch wirklich später seine Bestätigung fand. Die­ser Grund ist aber, wenn man selbst all die verschiedenen Auslet­zungen, die mitunter bis ang Lächerliche streifen, in Anschlag bringt, durchaus nicht ausreichend, um den neuerlichen Nachhschlag der Börse vollständig zu erklären. Sicherer ließ er sich vielleicht finden, wenn man die Spuren der Contremine, die sich schon wie vor fett Zangem nicht so hervorgethan hatte, nachgehen und ihre geheimen Triebfevern aufsuchen würde. In Kurzem war der Silberfuss auf 130 hinaufgetrieben, so daß sich die anwesenden Kommissäre ver­anlaßt sahen, wer f. f. Polizeiinreftion hievan die Anzeige zu er­­statten. Dann nahm die Börse wieder eine würdigere Haltung an, und die Silberfurfe schlosfen mit 125, die Goldfurfe mit 131%. Die gestrigen Bewegungen dürften, besorgen wir, wenn sie sich wiederholen, bald zu strengen Machregeln gegen die Börse führen. Der legte Ausweis des Staatspapiergeldumlaufes im Monate Dezember hat hier eine sehr befriedigende Aufnahme gefunden. Man erwartete nämlich allgemein, daß die Zirkulation der Staates­noten eine nicht unbedeutende Vermehrung erfahren haben werde, welche Annahme auch insoweit, als man wußte, daß die Staats­­verwaltung mit der Absicht ver Aufnahme eines neuen Staatsans­lehens umgehe, gewissermaßen berechtigt war. Statt­dessen hat sich aber der Umlauf nur um ein sehr Geringes vermehrt. Während derselbe nämlich seit vom Monate August, wo er 139,827,317 fl. betrug, von Monat zu Monat und zwar zuerst um 5 Millionen, dann um 13, Millionen, später um 172 Millionen gewachsen ist, so daß er sis Ende November auf 147,750,000 fl. belief, hat er sich im Dezember nur um beiläufig eine halbe Million vermehrt und betrug demnach nicht mehr als 148,334,658 fl. Ueber die Mittel, die, die Finanzverwaltung unter den Umstän­den, „welche zur Auf­legung eines Ansehens nicht geeignet waren,“ aufgeboten hat, um die Ausgaben nicht allein bis heute, sondern auch bis weiter zu begleichen, verschafft ung die „Defterr. Korr.“ eine Aufklärung. Diesem halboffiziellen Blatte zufolge würden die Bedürfnisse für die innern Staatsausgaben zuverperst durch Die Benegung eines Metervefonos, der vorsorglich für den Fall einer Differenz zwischen dem wirklichen Umlaufe an Staatspapiergeld und der Mam­mals­ziffer von 150 Millionen gebildet war, dann durch die Erhöhung von Depothekaranmessungen auf den vollen Betrag von 40 Mil­lionen und englic, durch eine umfassendere Benugung der Kaffen­­bestände (?) beschafft. Die auswärtigen Staatsbedürfnisse hinges gen, als zur Bestreitung des Aufwandes für das Deutsche Bundes­kontingent, zur Bezahlung ver fälligen Coupons der Staatsobli­­gationen u. s. w., wurden durch die Aufnahme eigener Gelder, wie wir hören, in Frankfurt gerecht. Außerdem wurde noch ein großer Theil des Ausfalls durch den Mehrbetrag der Einnahmen gerecht, die dem Staate reichlicher zugetroffen sind, als in den gleichen Mo­­naten der frühern Jahre. Ermägt man die großen Schwierigkeiten, die theilweise mit den hier angeführten Operationen verbunden ge­wesen sein mögen, so kann man der Finanzverwaltung, die mit seltenem Geschiete all die Klippen, die sich ihren Bemühungen ent­­gegenstellten, zu umschiffen wußte, seine vollste Anerkennung nicht versagen und man muß jene allgemeine Befriedigung nur eine ges rechte nennen. jeff. Amtlicher Theil der " Bert - Diner Zeitung " vom 21. Jänner, Se. £ tf. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliegung vom 7. 1. M. in Anerkennung der mit Muth und Aufopferung vollführten Reichübung mehrerer am 30. Juni 1849 zu Debreczin am Leben bedrohten Tf. £. Offiziere dem Karl Tomasfy, Apotheker daselbst, welcher das Unternehmen leitete, das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen und zugleich Allerhöchst zu bewilligen geruht, daß jedem der übrigen, die sich dabei verdienstlich betheiligten, die Allerhöchste Zufriedenheit bekannt gegeben werde. Das Handelsministerium hat die von der Handels-und Gewerbekammer in Oedenburg vorgenommene Wahl des dortigen Baumeisters,Ferdinand Hild,zu ihrem Vizepräsidenten genehmigt. Maris, 17. Jänner, Die „Assemblee Nationale” will wissen, daß die Diplomatie einen Ausweg aufgefunden habe, welcher noch eine friedliche Beilegung der orientalischen Stellfrage hoffen dasfe. Der Zar und der Sultan sollen nämlich jeder einen mit Bollmachten zum Unterhandeln versehenen Vertreter nach Wien senden, mo dann zinis­chen Beinen Die Beratung der Bestimmungen des zu vereinbarenden Vertrages unter den Augen der­ Konferenz vor fi) gehen würde. Auf diese Weise geschahe Die Unterhandlung Direkt zwischen Rußland und der Türkei, Die Konferenz würde Dabei nicht Direkt eingreifen, aber ihre vereinigten Mitglieder wären da als Die Zeugen des Vergleichs, Frankreich), als die Bürgen der zwischen den der Krieg führenden Parteien beivert­­steiligten Verföhnung, und ihre Anwesenheit würde derselben das Sie­­gel Europa’s aufprüden. Man glaube, fest die „Assemblee Nationale“ hinzu, daß Dieser Ausweg zu Petersburg Genehmigung finden künne, wie ihn Die Türkei schon genehmigt zu haben scheine. Das Verlangen des Zaren, bies direkt mit der Türkei zu unterhandeln, werde dann erfüllt, und der Sultan andererseits bleibe auf dem Bo­den, wo er Berbü­ndete gefunden habe, die Eigenliche des Einen und die wesent­­lichen Interessen des Anderen seien somit gedecht, und weshalb hoffe man auf den Beginn und ein gutes Ergebniß der Unterhandlungen. Der „Constitutionnel" weist mit Stolz auf den Umstand hin, daß unter Louis Philippe auf Veranlassung der orientalischen Trage die­­ prozentige Nente auf 66 Fr. fiel, während sie gegenwärtig, wo der S­rieg viel ernster zu befürchten steht, noch nicht unter 70 Fr. hinun­­tergegangen ist. Man will. Hier immer noch an der Echtheit des Briefes der Herzo­­gin von Orleans zweifeln. Man führt dafür an, daß General Tregel, Gouverneur des Grafen von Paris, der sich augenblidlich in Paris befindet, gejagt habe. Die Herzogin befinde sich in Verlegenheit, wie sie sich der Juflon gegenüber benehmen müsse, sei jedoch über den Schritt ihrer Schwäger erfreut. Der auf nächsten Mittwoch angesagte Ball in den Tuilerieen ist auf den Montag verlegt worden, angeblich wegen einer Unpäßlichkeit des Kaisers. Es scheint Dies jedoch nicht der wahre Grund zu sein, da Louis Napoleon noch gestern einer Vorstellung in der Oper beitwohnte. Als eigentliche Ursache wird in politischen Kreisen Die­­ Verlegenheit ange­­führt, in der man fi Herrn 9. Kiffeleff gegenüber befinde, welcher schon zum legten Balle nicht eingeladen wurde. Am nächsten Montag, den 23. San. hingegen wird man die Antwort des Kaisers von Rußland fennen und gute Gründe haben, den Seren Gesandten einzuladen. vielleicht Hat aber Herr 9, Riffeleff wann bereits seine Päffe genom­men. — Paris, 16. Jänner, General Canrobert, einer jener Anhänger des Kaisers die sein persönliches Vertrauen genießen, äußerte sich in den legten Tagen zu wiederholten Malen in so kriegerischer Weise, daß man kaum bezweifeln darf, es seien Eingebungen höhern Ortes, welche ihn dazu veranlassen. Auch bei der rechten Revue am Marsfelde ereig­­nete sich ein Vorfall, der dieser Thatsache die vollständigste Bestätigung giebt. Der General, welcher die Truppen befehligte, versammelte nach der Revue die Offiziere in einem Kreis. Nach den üblichen Zufrieden­­heits-Erklärungen sagte er, daß diese ohne Zweifel die septe Neste am Marsfelve sein dürfte und daß die nächte wohl in Konstantinopel ab­­gehalten werden wird. Eine unbeschreibliche Bewegung gab sich unter den Offizieren Fund, und nachdem diese Mittheilung in die Reihe der Soldaten gelangte, hörte man zahlreich den Ruf: „Vive la guerre! A bas les Russes !“ Neueste Bott: London, 17. Jänner. „Chroniele” läßt sich Folgendes telegra­­phisch melden: Nach Berichten aus Petersburg vom 8. b. waren dort Boranzeichen eines Bruches mit England und Frankreich, und einer Abberufung der russischen Gesandten von Paris und London zu bewerken. Dieses ist authentisch. — Einen Tag nach dem Einlaufen des verbündeten Geschwaners haben sich auch eine preußische und eine Österreichische Korvette aus dem Bosporus ins Schwarze Meer begeben. Weberhaupt machen die Kriegsschiffe aller Nationen fest beständige Ereursionen in Dies­­es Meer. Aus Adrianopel wird vom 6. b. geschrieben, daß daselbst schon alle Vorbereitungen für die Ankunft des GSustand, der man im März entgegensieht, getroffen werden. Es sind ungeheure Tran­z­porte von Einrichtungsgegenständen aus dem Serail_ eingetroffen. 800 Diener und 500 Neitpferde müssen untergebracht­ werden. Weberdieg rechnet man auf ein mindestens aus 1000 Personen bes­­tehendes Gefolge. Zur Ergänzung der gestrigen Mittheilung aus Konstanti­­nopel vom 9. entnehmen wir heute dem „Difero. ZTriestino“, daß die Instruction an die vereinigte Flotte vahin gehe, die ottomant­­ischen Geleitschiffe zu besc­hüsen, sich möglichst in ven tu­rfischen Ge­wässern zu halten, jedes feindliche Unternehmen an der asiatischen und europäischen Küste ver­würfet zu verhindern, jeden Zusams­menstoß möglichst zu vermeiden und beim Begegnen russischer Schiffe die üblichen Salutschiffe abzufeuern. Die vereinigte Flotte sol zulegt auf der Höhe von Ineboli, die russtische, 24 Segel stark, in den Gewässern von Battum gesehen worden sein. — MNach ei­­ner andern Correspon­denz befanden sich­ die englische französischen Schiffe mit den fünf türkischen Dampfern und drei Transport- Schiffen mit 9200 Mann Landungstruppen im Angesichte von Si­nope. — Auf Ansuchen des Gouverneurs von Trapezunt sind 24 Gefchüge für die dort nach der Seeseite neu errichteten Batterien abgegangen. — Zum Türkischen Polizeiminister wurde Arif Pascha ernannt. Die Gesandten der Westmächte haben der Pforte mitgetheilt, daß alle türfischen Schiffe nur innerhalb eines Rayons von 3% Seemeilen von dem asiatisch türfischen Ufer werden vertheidigt werden. Die Pforte hat neulich erklärt, daß sie nur 40 Tage auf die Antwort von Rußland warten, und nach Verlauf dieser Frist, falls erstere entweder ablehnend lauten, oder gar nicht eintreffen sollte, jede Verhandlung bis zur Entscheidung auf dem Kampfplabe vers tagen werde. Abbas Pascha hat 4 Batterien und 25.000 Gewehre hierher gefeindet; 12.000 Mann frischer Hilfstruppen warten auf Trans­­portschiffe in Alexandrien 200,000 Kilos Getreide werden au­ in Bälde nachgeschieft werden. Telegrafisc­he Deposihen. Wiener Fruchtbörse, am 21. Jänner. Umfas 10,000 M. Weizen. Banater Weizen loco Wieselburg 83pfo. 6 fl. 14%, 85pfv. 6 fl. 27%, loco Wien 1630 M. , 84pfv. 6 fl. 36, 700 M. Halbfrucht Soco Wien 87pfo. 4 fl. 54, Korn ungar. Loco Wien 74%pfo. 4 fl. 24, 76pfo. Al. 42, 400 Mm. Kufuruz­ung, Soco Wien 76pfo. 4 fl. 48, 700. Gerste 64%pfo. 4 fl3, 1500 M. Hafer 45pfo. 2 fl. 6. Telegraphische Privatdepefche des Pefter Lloyd. Wien,?1. Jänner, Mittags 11 hr. . Triest, 20. Sinner, Die Zentralseebehörde publizirt: Selbst neutrale Schiffe, wenn sie im Schwarzen Meere Kriegsbedarf führ­ten, werden von rufsischen Kreuzern als Prise behandelt. Verantwortlicher Redakteur: Karl Weißkircher, hinter Cetate hirte sowohl am Cetate die unter­­ den Abhängen sich eiligst gegen aus den Stel­­in Crajova Borpostenge­­am 6. Die Rufen BVerstärkfungen von zu= bei in ihre nord» sehr verz den Türfen er­­ge­­ift lH

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