Pester Lloyd, Januar 1855 (Jahrgang 2, nr. 1-25)

1855-01-13 / nr. 10

­ ein­nin­jisterielles Blatt redigirt und gehörte zu denjenigen,i sie man damals die—Jungkonservative 11 nannte und die sich woh­l auch mit sozialistischen Jucen beschäftigten Als die Federrevolution ausbrach,glaubten­— ohne jedoch seinem Konservatismus zu entsagen, — Daß der Augenblick für die großen sozialistischen Experimente gekommen wäre, und richtete in tiefem Sinne zwei Briefe an Proudhon, die im "Representant cu Peuple" veröf­­fentlicht wurden. ATS aber Herr de Céféna sich bald darauf überzeugte, daß dem Sozialismus für die nächste Zukunft sein besonderes Heil erblühen würde, warf er sich wieder dem ek­lusiven Konservatismus in die Arme, und nachdem er hierauf seine Thätigkeit verschiedenen Journalen zugewandt, wurde er Hauptredakteur der "Patrie" und verließ endlich auch dieses Blatt, um sich dem „Konstitutionnel“ zuzumwenten. Nach" Amérée de Céléna muß ein Mann genannt werden, wer am "Konstitutionnel" nicht unter ihm, sondern neben ihm steht, wer aber nur selten und nur über solche Stoffe schreibt, die ihrer Natur nach geeignet sind, die allgemeinste Aufmerksamkeit zu erregen. Dieser Mann tunt! seine offizielle ever ins Dintenfaß; er hat fi und seine Nebenmenschen zu oft und zu für fommpromittirt, als daß man ihn mit irgend einer offiziellen Mission betrauen könnte; aber er schreibt, wenn es ihm beliebt und über was ihm beliebt, ohne von oben herunter Fontrollet zu werten. Dieser Mann it Herr Granier de Caffagnac. W­ollten wir alle politischen Apostasien vieler Pu­blizisten aufzählen, so müßten wir viel mehr Getulv, als selbst den allergewuldigsten Leser zu Gebote fleht, bei unseren Lesern vorausfegen. Wir wollen uns also dieser arithmetischen Aufgabe entziehen. In der Politik it. Herr Cranier de Caffagnac im Jahre 1830 als ein entschiedener Naz vitaleri aufgetreten, und in der Literatur hat er als entzügelter Romantiker und wüthender Seinn der Haffischen Schule vebutirt. Er erwies Viktor Hugo fast göttliche Verehrung und nannte Nacine reinen Position. Wir sehen nicht, lat er seinem ästthetischen Glauben forderlich treu geblieben ; was aber seine politische Religion betrifft, so hat er sie so oft und so leicht gewechselt, wie­ man etwa eine Gesundheitsflamneliade wechselt. Herr Granier de Caffagnac, der sich in seiner Jugend in plebejischer Einfachheit Granier (zu Gen$) nannte, ist in seinen Neigungen verändert sie und launenhaft, wie ein historisches Weib. Früher, unter Louis Phi­­lippe hat­­ er Guizot bald angebetet,­­bald angefeindet, und Thiers bald in den Himmel gehoben, bald in den Roth gezogen. Die Zeiten haben sich geändert, und es ist möglich, das Granier de Casjagnac denen treu bleiben wird, auf deren Seite er fest steht. Es ist möglich; es fragt sich nur, ob ed auch wahrscheinlich ist, er ihn Dienste der Journalists, E. C. London, sah man es als 15fl. EM. ist höchstens ‘ Herr Granier de Caffagnac hat gar mancherlei Bücher geschrieben, so z. B. eine Geschichte 0-8 Anels (L’histoire des classes nobles), in wel­­cher Geschichte er zu bemessen sucht, sah das EHaventhum eine sehr natür­­liche und hocht nügliche Einrichtung sei. Er hat auch eine Geschichte der französischen Revolution geschrieben. Seine Bücher haben indessen nie viel Slndk gemacht. Es sind auch eigentlich feine Bücher , es sind nur aufge­wundene Pamphlets. Herr Granier de Caffagnac greift die Männer der Vergangenheit eben­so leidenschaftlich, eben so heftig, eben so rücksichtslos an, wie seine Zeitgenossen , aber gegen diese läßt es sich leichter und i wenig­­stens scheinbar, mit mehr Erfolg kämpfen , als gegen jene. Die hehre Klio ist eben doch von Angriffen gereizter Mittelmäßigkeit unnahbar. Man hat dem Herrn Granier das verzierende Epitheton: „Plume de guerre", ge­­geben und aló Journaliften Louis Beuillot und wohl au) Proubhon an die Seite gestelt. Wir müssen aber ganz einfach bemerken, daß diese beiden Publizisten Jahre lang an der Epige­rolcher Blätter stanzen , deren geistvoller Inhalt die lebhafteste Aufmerksamkeit aller denkender Köpfe er­­regte, während Herr Granier de­ Caffagnac, der es nur ein einziges Mal versucht hatte, auf eigenen Redaktionsfüßen an der Spige ver „Epoaue" zu stehen, auf eine ganz miserable und lächerliche Weise strauchelte. Oranier de Caffagnac hat weder als Schriftsteler,, noch als Publizist einen inneren. Werth, ein f­limmernder und flimmernder Schloner 8. Jänner. Gestern wurde in allen Kirchen und Kapellen der katholischen Diözese von MWefminster ein aus Nom­pdatirter Hirtenbrief des Kardinal Wiseman verlesen, welcher die Lehre von der unbe­­flecten Empfängniß als fest flehenden Glaubensartikel fundmacht. — Prinz Rucian Bonaparte ist gestern, von Calais kommend, hier eingetroffen. — Ueber Sir E. Napier’s Berhaltung zur Regierung wird wieder viel gelatscht. So behauptet der „Hampshire-Telegraph“, der alte Sechelo habe ein Kriege­­gericht verlangt , um die Resultatlosigkeit des Ostseefeldzuges zu entschuldi­­gen, d. h. um die Regierung anzufragen. Seine Freunde sprengen aus, daß er noch in ver­legten Herbstmoden eine Unternehmung gegen Reval, Riga und andere Orte vorbereitete und daß ihm die Regierung durch ans­­prücliche Weisungen einen Strich­bund­ die Medinung machte. — Die Zahl der Auswanderer, die sich während weg verfroffenen Jahres in Liverpool einz­uschifften, wird auf 210,742 angegeben (macht wöchentlich über 4000). Bu ihrer Beförderung waren 957 Schiffe verwendet worden. Die meisten zogen nach den Vereinigten Staaten. Nach Australien wurden unter Aufsicht der Re­gierung 107 Fahrzeuge von 126.184 Tonnen befördert. Im Ganzen wan­­derten von Liverpool nach Australien (1854) 41.642 Personen aus. Die fehnelfte Fahrt nach Melbourne war in 691­, Tagen, von dort nach Liver­­pool in 63 Tagen gemacht worden. — Dem Rear-Admiral Houston-Ste­­wart, der gegenwärtig in Malta funktionirt, ist Das zweite Kommando über­ die Flotte des schwarzen Meeres angeboten worden und wenn er es annimmt, dürfte er durch den jegigen Kapitän der lotte hon. Montagu Stopford und Kiefer wieder dur­ Compbore hon. 8. W. Grey erregt werden. # Legpard, 7. Jänner. Sie werden es natürlich finden, daß wer von hier einen Vericht absendet, mit dem Weine und seiner Kultur ven Anfang macht, bildet doch der Weinbau den Haupterwerb unseres Ortes. Dem Himmel sei Dant, haben wir und darob nicht zu befragen, und wäh­­rend aus der Hegyallya fortwährend Unzufriedenheit mit dem „Könige der ungarischen Weine“ sich Fund gibt, erfreuen wir ung des glücklichsten Erfolg folges. Die legten Jahre, welche fast in allen Landern, in Frankreich, am Rhein, in Italien, Kaffeehaufen und eines Dampfbades sind. Madrid, 3. Jänner. In der heutigen Vorteifigung wurde der Gefegentwurf, welcher die Regierung ermächtigt, vom 1. Jänner ab provisorisch die Steuern zu erheben, nach einiger Opposition von demofra­­­­eine vollkommene Mißerndte für den Kern brachten, zeigten sich für ung­aló sehr ergiebig, intern, abgesehen von der Sechfung der mit dem hiesigen Gebirge zusammenstoffenden Weingärten von Decs, Grä­­bocs Eresény, bei 200.000 Eimer­eigebracht wurden. Freilich haben diese Weine nicht alle­ine erste Qualität; jevochy sind mehrere Gärten so ergiebig, dab man von denselben leicht 1], als beste Qualität charakterisiren kann. Wenn die Weinpreise noch auf einige Jahre in ihrem gegenwärtigen Sta­­dium verbleiben, dann muß si der einigermaßen geschwächte Wohlstand der hiesigen Bevölkerung gar bald wieder erholen ; hiefür reven Zahlen am besten. Im Jahre 1846, wo­ die Qualität der Weine jener von 1854 gleich­kam, ein Ereignis an, waß die besten Weine mit 4—5 fl. EM. verfauft werden konnten ; heuer sind Dagegen biete­reine schlechteste Propost wofür man damals nur ungern 5 fl. WR. zahlte. Szegpard nur wenig Adergründe befigt und nicht mehr unter fl. EM., Es thut bíró aber an­­pringend Noth, beweift man, wie sehr die Thewerung aller Lebensmittel hier in den Festen Jahren zugenommen, so daß wir in viesem Anbetrachte Faum hinter Per zurücstehen. Es ist dies übrigens auch erklärlich , denn während einerseits für einen großen Theil seiner Bedürfnisse auf Zufuhren von außen angewiesen ist, hat anderz­seits seine Bevölkerung einen nicht ganz unbedeutenden Zuwachs erhalten,­­ wer sie auch darin findgibt, daß die Quartiere im Preise sehr gestiegen, und man oft selbst für theueres Geld seine Wohnung bekommt. Von den 1300 Häusern,­ die Szegpard zählt, sind die meisten nämlich nur auf eine Familie berechnet, d. e. mit nur zwei Zimmern versehen, wovon eines nach dem Hofe, das­­ andere nach der Gasse sieht. In der Regel werden hier 100 fl. EM. jährlich gezahlt. ! Ich fehliege, indem ich zum Beweise, wie sehr unser soziales Leben fortfepreitet, noch anführe, daß wir seit Kurzem au) im Resige eines neuen tifcher Seite her, angeneh­men. — Briefe aus Malaga vom 30. Dez­­ember melten, daß während der Unruhen 600 Ballen Baaren in die Stadt eingeschmuggelt worden waren. Zu Balenzia gab es ernste Auftritte, welche gegen die Konfemo- und Thorsteuern gerichtet waren und nicht eher aufhörten, als bis die Behörden in die völlige Abschaffung zerfellten,, v. h. aug der nicht dem Staat gehörenden Antheile, eimilligten, was jedoch die Regierung sehnerlich genehmigen wird. Die neuest­en Nachrichten aus Mar­laga melden, daß die Ruhe und Dronung wieder hergestellt sind. Auf an­­deren Punkten wurde die Ruhe gleichfalls gefiert, aber was Botum, wel­­ches die Konsumsteuer abschafft und die energische Haltung der Regierung werden die Wiederherstellung der Ruhe auch dort herbeiführer. Bezüglich der Kirchen und Gemeindegüter ist noch nichts beschlossen. Man versichert, dab Herr Sande­ Sylva zum Douanendirektor ernannt werden sol und Herr Salmeron (Demokrat) sol zum Unterstaatssekretär im Justizmi­­nisterium ernannt sein. Alle Ministerien sind entfehloffen Ersparaiffe einzuführen, Herr von Sevillano hat im Ganzen 14 Millionen vorgeschoss­­en. Die Unruhen von Teruel sind zu Ende In der Nacht vom 27. wurden die Chefe der Emeute verhaftet. Die Burgerkommission bespäftigt sich mit der Prüfung der Dotation des königlichen Hauses. Sie beschloß eine Bermin­derung der Dotation,der Herzogin von Montpensier um 500.000 Frealen vorzuschlagen. Die Dotation­­ des Infanten Don Franzisco de Paula soll wegen seiner Metal­­lianze gänzlich unterdrückt werden; die Kinder erhalten jedoch 6000 Piaster Renten, Finanzminister Herzog von Sevillano sollte am 8. oder 9. von Korten sein Budget vorlegen. Im Entwurf des Ministers wird von seiner Steuer von 80% ,-auf die fehwebende Schule die Reve sein. Am 15. beginnt die Bezahlung der Rüdstände und die der Soupons vom 31. De­zember wird rascher als je von Italien gehen.­­ Konstantinopel, 28. Dezember. Nachdem an ver dritten Paral­­­ele­n sämmtliche Arbeiten vollendet, so­wie sämmtliche englische und fran­­zösische Batterien volltändig errichtet und montirt worden, nachdem die täg­­lich seit etwa zwei Monaten mit Truppen und Munition eingetroffenen Kriegs und Transportfahrzeuge von Abgang erregt, soll ein entscheidender Schlag ausgeführt und zwar gleichzeitig Sebastopol gestürmt und Fürst Mentschifoff mit seiner Entfaßarmee in offenem Felde angegriffen werden. Alle Dispositionen zur Offensive sind in einem noch­ vor den Feiertagen gehaltenen großen Kriegsrath aufs Sorgfältigste erwogen und bis ing kleinste Detail festgelegt. Daß der­schlag sobald er zur Ausführung kommt, wirklich ein entscheidender wirt, darf nach allem Vorausgegangenen wohl als ung­eifelhaft gelten. Allein ob zur Wiederaufnahme der Offensive in der That der Zeitpunkt schon so nahe ist, wie man hier allgemein dafür hält, das scheint mir­ doch um so mehr die Frage, als der beträchtliche Theil der Donauarmee, der unter Dmer Pafda in die Krimm beordert und noch seinesweges dort vollständig angelangt ist, zur Kooperation doch wohl jeden­­falls mit herbeigezogen werden sol. — Die Witterung zeigt sie übrigend dem Unternehmen sehr günstig, denn wie hier am goldenen Horn Regen und Sturm envlich ausgetobt haben und einem trockenen und heiteren Wetter gewichen sind, so hat auch in der Krimm endlich der Himmel sich aufgeklärt und ist ein gelinder­­ Frost statt des Negenwetters eingetreten. Damit sind die Wege die bereits völlig unproftitabel waren und in diesem Zustande die Truppen, obwohl in der Bar von Dalaflama wie in der von Kamiefch unermeßliche Proviantvorräthe in den Schiffen aufgespeichert lagen, doch an dem Nothwendigsten bereits Mangel leinen liefen, wiederum zugänglich gemacht, und gegen die Kälte fchligt si doch überhaupt wer Sols bat im Felde noch immer besser als gegen die penetrante Näffe wenn sie andauert. Was während der Regenzeit die Alliirten blos dur die Witte­­rung an Berlusten erlitten, schäßt ein offizieller Bericht allein für die engli­­sce Armee in ihrer verhältnißmäßig geringen Stärke auf 2400 Mann und 750 Pferde von Monat. So zählte das 90. Regiment gleich in der Aften Woche nach seiner Ankunft über 100 Kranje und 40 Töpfe, und mehr als die Witterung den Alüirten nahm, hätte auch Mentschtroff in den heißesten Schlachten ihnen nicht nehmen künnen. Natürlich haben die Russen noch unendlich viel mehr gelitten, da ihnen die Kommunikation zur See abgeht und sie alle ihre Zufuhren auf den unergründlichen Wegen der Krimm heranziehen mußten ; die Gefangenen, die von Zeit zu Zeit hier noch immer eingebracht werden sind wahre Hungergestalten. Hier in Konstantinopel nimmt inzwischen, da das gemischte Patrouillenkorps noch nicht gebildet ist, der „Heine Krieg“, von dem ich Ihnen schrieb, seinen ungestörten Fortgang. Was ich Ihnen mittheilte über die Sache bedarf indeß der wesentlichen Berichtigung, daß viel weniger Stangofen und Engländer unter­einander als vielmehr beide im besten Einvernehmen gegen die Griechen hier diesen Krieg führen, und zwar hauptsächlich gegen die Inhaber ver Lofanden und deren Helfers­­helfer,­ die sowohl in Betreff ver Speisen und Getränke, welche sie den Soldaten und Matrosen verabreichten, wie der Preise die sie dafür sich zahlen ließen, und ver Berechnung der hundertfach verschiedenen Geldforten die zumal gegenwärtig hier zu­fuh­ren, die schamlosesten Betrügereien sich zu Schulden kommen ließen. Noch geflern wieder wurde in Galata eine Schlacht geliefert, in der mehrere Häuser völlig demolirt und einige der verrufensten Schanfwirthe erschlagen wurden. Den Griechen — obwohl mit Unrecht — gibt man auch die Schuld an dem vorgestern stattgehabten Branve eines englischen Kohlenschiffes, 006 nach der Krimm bestimmt, vor Tophana lag und mit feiner Ladung in Flammen aufging; ein kleiner englischer Dampfer schleppte und brennende Fahrzeug, das mitten unter allen übrigen hier gerade auf der Nheve befindl­lichen englischen und französischen Schiffen lag, bis über Seutart hinaus, wo es unterging. Unter so unerquidlich den Vorgängen haben wir Stanfen vierer Tage unsere Weihnacht hier begangen. In dem festlich geschmühten Saal der deutschen Gesellschaft „Teutonia“ stand ein mächtiger Shriftbaum mit Bescheerungen für alle Kinder aller hier ansässigen deutschen Familien ; auf die Erwachsenen, die dazu beigesteuert, verlouften eingetaufte Gesdiente unter ih; Baron von Bruch, Herr von Milvenbruch und ver­banfe au­f dhe Geschäftsträger Dr. Morptmann waren bei der Leser zu­­gegen. Baierländische Embleme zierten Eingang und Wände des Lofalg und vaterländische Lieder wurden vom Sängerforps des Berlind und von den Kindern gesungen. Am Tage vorher war für die protestantische Schule, die unter preußischer Protestion steht, im Hotel der preußischen Gesand­schaft, am heiligen Abend für die katholisch-deutsche Schule im Hause des Lehrers Dr. Dethier, im Beisein 603 Herrn von Br nd­felsen die Schriftfeier begangen. U­nsere Damen werden in der heutigen Sommersaison anstatt Strohhüten, zur Abwechslung­,Glasl­üte tragen können­.Jadestrohwebe-und Strohstrickschule zu Zinmwald in Böhmen werden nämlich,theilweise schon­ auf Bestellung von Wien und Prag,aus Bündelcheit feingesponnene­n,weißen oder farbigen Glases Bordüren gewebt,"welche mit Strohstrickereien geziert zur Zu­sammensetzung von Damenhüten bestimmt sind,Glas in seine Fäden auszu­­spinnen und diese Fäden­ zu verschiedenen Damenputzsachen­(Haarschmuck,Ge­­flechten,«oc.)zusammenzustellen ist keine neue Erfindung,solche Granaden aber bordürenartig zu verweben,ist eine Verwendungsart,welche der Leiter der ob erwähnten Zimwalder Schule erst im verflossenen Jahre in Leipzig kennenge­­lernt,und die er gegenwärtig bei uns einzuführen und zu vervollkommnen be­­müht ist. Kula,3.Jänner.Der letzte Tag des abgelaufenen Jahres schloß mit einem für die hiesige Komm­une bedeutungsloen Akte,an den sich manche sch­ö«ne Hoffnung für den Aufschwung und das Gedeihen der hierortigen Verhältnisse knüpft.Es wurde nämlich an diesem Tage von dem löbl.l.k.Bezirksvorstande ein aus dem intelligentesten Theile der hiesigen Einwohnerschaft bestehender Ge­­meindeausschuß gewählt und beeidigt,der von nun an dem Ortsvorstande in allen Kommunalangelegenheiten zur Seite stehen wird und dessen praktische Kennt­­niß der hiesigen Verhältnisse und Bedürfnisse nach Umständen auch von dem Biz Desterreich. Wien, 11. Jänner. Dem Bernehmen zufolge wird die zu wiederholten, malen angeregte Frage wegen Ausfindigmachung eines­ anderen dem vorhandenen Bedürfnisse mehr entsprechenden Börfelofales im Schooße der Hiesigen Börselammer so eben in Erwägung gezogen. « zieksamte selbst in Anspruch genom­en werden dürfte. Mam Dem Prinzipe ver. Gleichberechtigung wurden die Mitglieder dieses Ausschusses aus allen Hier woh­­nenden Nationalitäten gewählt und fin: aug die Israeliten durch ihren Vorste­­her , Herrn Simon Bed in demselben vertreten. Man kann ich mit Net ver Hoffnung Hingeben , Daß biese neu Freitte Gemeinderepräsentanz Leftrecht sein werde, dem hiesigen Orte, der bereit Durch die Beziehung Des Bezi­rsamtes : von Hodfäg’hieher an Lebhaftigkeit und Frequenz und namentlich Durch Die von unserem Herrn Bezirk­vorstande mit a erfennungswürdiger Energie Durchgeführ­­ten Einrichtungen an äußerer Vertönerung viel gewonnen, all’ jene Anstalten zu verschaffen,, die ihm zu dem Range verhelfen werden , melden er als­ Síb des Bezirksamtes und eines nicht unwic­ht­igen Handels einzunehmen bestimmt i­. € * Im Komorner Bezirke bei Fiza wollte am 2. 9. M. ein Schafgift mit feinem Weihe und Drei Kindern in einem Fischerk­­ino über Die Donau fehen. Dem Sturme­ersaft schlug das Fahrzeug um und brgend die fünf Personen in en Wellen, Tagesneuigk­eiten. Heft, 12. Jänner. Sanftag, 13. Jänner, Portierung der Vorträge aus der­ Ch­emie und chemischen Technologie in den Loyalitäten und für die Mitglieder der Pester Lloydgesellschaft. Gegenstand: Leber Chlor, als Bestandtheil der Salzsäurer seine Eigenschaften und vorzüglichen Verbindungen,­­ In­folge eines eingetretenen Zivilrechtsfalles ist, folgende Entfeldung ertroffen. Wenn jemand einen Bau führen will, wurch welchen der Fortbestand einer Öffentlichen Wafserleitung berührt würde, so Tanır der Bauführer ü­ber die von Seite der diese Wafserleitung überwachenden Behörde erhobenen Einwen­­dungen­ nicht eine Aufforderungsklage im Sinne deg 9. 72 der a.­­ D. erheben, weil Streitigkeiten, die den Fortbestand oder Die Kafferung einer öffentlichen­ Wasserleitung betreffen, zum Rechswege nicht geeignet sind, fordern nur zur­ politischen Amtshandlung gehören. — Wenn die Frage, ob er Gegenstann zur rechtlichen oder politischen Amtshandlung geeignet sei, nicht in Folge eines von der­ Gerichtsbehörde erster Instanz erhobenen Zweifels, sondern nur im Neburg­wege an das­ Oberlandesgericht gelangt, so ist das Hofpefret vom 23. Juni 1820, 3. 1669, nicht anzuwenden, sondern das Oberlandesgericht Hat über den Refurs unter Vorbehalt der Beschwerdeführung für beide Streittheile zu ent­ Heiden. — Wenn eine Klage in Folge der von dem Oberlandesgerichte über Rekurs des Klägers getroffenen Verfügung aufrecht erledigt wird, kann der Gefragte, wenn er diese aufrechte Erledigung aus einem neuen bisher nicht zur Sprache gekommenen Gründe bestreiten will, den Rekurs dennoch an das Ober- Wandergericht, und nicht an den obersten Gerichtshof ergreifen.­­ Szalat theilte Dieser Tage das Verzeichniß jener ungarischen Werke in einem Schreiben an die ungarische Akademie mit, welche er in namhafter Aus­wahl in den Bibliotheken zu Bern und St. Gallen vorfind.­­ In dem Sonntag über acht Tag stattfindenden Generalkonvent der hie­ sigen evangelifchen Gemeinde A. K; fol nommen werben. die Wahl neuer Konventglieder vorgi­­b Die Nadrigt von dem Wiederengagement der Frau Kornelie Jon­os vits>-Hollory bestätigt sich in so weit, daß Die so beliebte Künstlerin in den ersten ohne Honorar als Gast auftreten wird, m zu sehen, Wir glauben bei dieser Gelegenheit den Wunsch aussprechen zu sollen, man möge Frau Doria für tragische Partien­ gewinnen, es wäre dann Die Oper in Bezug auf die Sängerinen doch, nach bester Möglicheit mit solchen Kräften belebt, die neben hervorragendem Talent auch das Cute an sich haben, daß sie Landesfinder und also auch der Sprache mächtig sind, den, wie den hiesigen Behör­­des Kardinal-Fürst Primas nach Oran abgereist war, wurde aufs Herzlichste von dem Kirchenfürsten eme­pfangen und am 9. von demselben zu einem festlichen Mahle geladen. " Die ,E. 3. E." schreibt : Die Ernennung neuer Advokaten für das Königreich Ungarn ist vorläufig auf ein Jahr fiftirt, da die zur Führung von Rechtsgeschäften­ aller Art bereits ernannte Anzahl Adsolaten in Ungarn den Bedürfnissen des Publikums genügend entsprechen dürfte.­­ Die Gutsbesißer von Gömör beschäftigen sich mit den Vorarbeiten zur Anlage einer Eisenbahn in jener Gegend von Ungarn. Auch das Handelsgremium von Kanisha hat die nöthigen Schritte eingeleitet, um das dortige Eisenbahn­­weg baldigst in Ausführung zu bringen. « z Der geologische Verein für ungarn wird künftig anon­­nerstag am 18.d.M.Vormittag umiluhr im kleineren Museumssaale ei­­e Fachsitzung haten,in welcher der Vizepräses des Vereins Herr Franz v.Ku­­binyi,von der Theiß als Grabstätte der vorweltlichen Säugethiere,und der Universitätsprofessorherr Joseph v.Szabó:Von den geognostischen Verhält­­­nissen der Uwegegend Ofens,Vorträge halten werden.­­Der auch seiner Kunstreise hier eingetroffene Violonzellist,Herr Fra­tz Kletzer,dem ein guter Ruf vorausginx,wird am nächsten Donnerstag im Klaviersalon des Herrn Beregfzätt ein Konzert veranstalten. Dasselbe findet dadurch einen erhöheten Reiz, und Herr Ellinger darin mitwirken werden, dag ran Schreiber Kirchber­ger, twelches den Titel führt : Vier Jahre am Hofe erschienen, Heinrich’ VIII. Eine Aus­­wahl von Depeschen, die Der venetianische Gesandte,, Sc­astiano Giustiniani, vom 12. Jänner 1515 an bis zum 26. Juli 1519 an die venetianische Sig­­norie richtete, Sne Englische überseht von Rawdon Brown." Den jungen eng­­fchen König beschreibt der italienische Diplomat folgender Maßen gestäf­­ft 29 Jahre alt und „Se. Ma . fehen.“ Bong Kardinal Wolsey erhalten wir folgendes Bild: „Der Kardinal tt­­er Mann, welche sowohl den König, wie das ganze Königreich beherrscht, it zuer­st nach England kam , pflegte er zu sagen : Se. Majestät wird fo und fo tun“ ; später vergaß er sich allmählig und begann zu sagen: „Wir werden fo und fo thun!", und werde fo und fo Jahr alt, sehe schön, gelehrt, äußerst beredt, von gewaltigen Gaben und unermünfih, verrich­­tet so viele Geschäfte, wie alle Magistrate, Bureaus und Rathskammern, bür­­gerlige sowohl, wie peinliche, in Venedig zusammengenommen. Eben­so wer­­den alle Staatsangelegenheiten, von ihm geleitet, ist ein sehr großer Freund des Volkes ‚­ namentlich der Armen , deren Klagen er hört und sofort zu erledigen sucht. Auch Hat er es auch­geseht, daß die Adoo- Taten unentgeltlich für alle Armen plaidiren müssen. Er genießt eines sehr gro­­ßen Ansehens, eines siebenmal größeren, als wenn er Papst wäre. . Von dem engz­eistigen Heere wird gesagt: „In England macht man keinen Gebrauch von felsigerer Reiterei, so mag man auf der ganzen Insel Feine 100 Mann derartiger Truppen würde aufbringen künnen, und selbst die leichte Reiterei in England wird 1000 Mann nit übersteigen. Die wahre Wehrkraft des Landes besteht in feinem Gun­­volte, das si angeblich auf 150.000 Mann beläuft und dessen Hauptmasfe der lange Bogen ist. Wenn diese Mannschaften ins Feld ruden, so bestehen ihre Waf­­fen aus einem Brustpanzer, einem Bogen, Pfeilen, einem Schwert und zwei Pfählen zum Erriehen von Palissaden ; allein ihre ganze Stärke liegt im Bogen. Sie verlangen, Dag­ ihnen ihr Sold monatlich ausgezahlt werde, und Mühselige­keiten und Entbehrungen mögen sie sie nicht unterziehen. Wenn sie aber ihre gehö­­rige Bequemlichkeit haben, so sind sie bereit, sich täglich zu schlagen, und zwar mit einem Muthe, einer­ Entschlosfenheit und Kühnheit, wie sich gar nicht hoch genug preifen läßt.“ zu bekommen, und das fojtet 5 im in wie sechs Vorstellungen in England weit ihre Mittel no­ angreihen. b Die Deputation, welche vom Diözesanklerus und * daß wir ‚mittheilten , zur Beglückwünschung noch Franz I. if vor ein­er Kurzem ein interessantes fo Hat er jebt einen Bart welcher Art viefelden auch mehr für ihn thun können ; er ist viel sehöner, in der Ghristenheit, bedeutend sehöner, hörte ein guter Viper Reiter, im Turnier wohl erfahren, spanisch , täglich drei Steffen, wenn fünf an anderen Tagen, dem Vergnügen nie nach , ohne jenesmal zum Voraus an verschiedenen Stell­e geht , aufgestellt werden, bis zehn Pferde abzumahen, die des Landstriches, über welchen die Jagd einen als Bart trage wachsen und da derselbe röthlich ist, aussieht. Er ist sehr gebildet, hört nidjte Schöneres denten jest thun." ‚Er ist , als irgend der König Tief so er Euch auch , äußerst schöner Mann, Die Natur hätte von Frankreich, Musiker und Komponist, spricht gut französisch,, a er es so weit mit ihm gefommen, bag ist ungefähr 46 nachdenklich und gilt zu ten melder wie Col immer sein mögen, Er ist ein feder leigenschaftlicher Zäger und­­ ein Tatenntich und auf die Jagd geht und manchmal hängt vie. Auch schlägt e sehr gern Lederbal und man Tann , als ihn bei diesem Spiele beschäftigt für Als ich er sagt: Er allein Auferst ' nicht ein anderer Herrscher Da er feinigen vortreffe gerecht: fidy Er „ych ’ > . : ő 7 . . ' . »-(-.«..«

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