Pester Lloyd, Januar 1855 (Jahrgang 2, nr. 1-25)

1855-01-14 / nr. 11

ihr geht eo dorthin,wo der bei seiner H Bosheit­beharrende Feind vom Zorn Gottes durch Vernichtung einer großen Anzahl seiner Schiffe heimgesucht worden ist,nichtsdestoweniger aber,statt unter Gottes mächtiger Hand sich zu dem r­­hi­­gen,in unserem rechtgläubigen Vaterlandefesten Fuß zu fassen sucht­ Umbis zum Sommer sich zu halten und neue Scharen böser Spießgesellen heranzuziehen Deßhalb sind wirk genöthigt,ein Gleiches zu thun,und deßhalb zieht ihr nach der Klimm....Wisset,den Feind hat die anfän­gliche Verwegenheit schon vers lassen,er wagt es nicht mehr,uns anzugreifen,sondern verwen­det alle seine Kräfte darauf,sich in dem kleinen Winkel unseres Bodens,einem Gefangenen gleich,zu verschanzen.Doch was wird ihm das nützelt,da ihn Gottes Zorn verfolgt?...Mit Gott also christliebende,unbesiegbare Krieger,gegen den arglistigen,böswilligen Feind­ nehmer als Begleiter das Bild des heiligen him­­­melsboten Michael mit.Zu seinen Füßen,sehr!liegt der Drache des Bösen besiegt. Möge in gleicher Weise vor eueren Fahnen der Haufe unserer unwürdigen Feinde sich beugen,diezanchmach des Namens Christi sich unter die finstere und abtrünnige Fahne Mohamed’s schalten. Auf die Anzeige des Dujuor-Offizi­ers Hangard,bei dem neu-russisc­­en und bessarabischen General-Gouverneur,daß der Aufenthalt in Saki wieder vollkommene Sicherheit biete und von russischen Trippen beiktzkskis hat die taurische Kammer die nach Prokop gezogenen Salzsiederei-Beamten wieder nach Saki kommand­et,um­ nach wie vor d­as Salz-Verkaufsgeschäft fortzusetzen.Diese Anzeige erfolgte dieser Tage«m­it dem Bemerken,daß des Feindes Bewegungen mit jedem Tage auf ein kleineres Terrain eingeschränkt werden und er bald gänzlich aus der Krimm vertrieben sein wird.—­ In­folge der hicher gelangten Aufforderung des Fürsten Menzifow zur Bes­chaffung von Bandagen, Charpie, alter Wäsche u. |. w. für die Hospitäler in der Krimm, haben unsere Damen, die Fürstin Galizin, Poljoussa, Ge­­neralin Tscherjesfow, Majorin Kurfel, Mad. Henselmann, bedeutende Ries ferungen von Kompressen, Hemten und vergl. veranlaßt. In den betreffen­­den Kreisen sind die Damen im Hause wie in Gesellehaft vorläufig nur mit Anfertigung solcher Dinge beschäftigt. * Metersburg, 4. Jänner. Die Regierung hat heute eine lange Liste derjenigen Einwohner von Kronstadt veröffentlichen lassen, welche sich durch patriotische Bestrebungen und Eifer besonders hervorgethan haben. Es sind lauter Ruffen. Unter ihnen sind einige mit goldenen und silbernen Medaillen begnadigt worden. Das Ministerium des Innern hat ein Regi­­ster, aber diesmal nur mit vier Opfergebern, die zusammen 778 Rubel bei­­gesteuert haben veröffentlicht. Der Kaiser hat befohlen, in Zukunft zu Kom­­misstonen der Städteverordneten zum Entwurf der Bürgerbücher, Leute aller Stände, selbst von Avel nicht ausgeschlossen, heranzuziehen. Der Adel war bisher davon und mithin von manchen stäntischen Pflichten und Lasten frei. — Der Kaiser hat ferner befohlen, diejenigen Kinder von Bauern der Krongüter, welche als Schreiber auf Pachthöfen und bei Förstern verwen­­det werden, von der Refrutirung so lange zu befreien, als sie sich gut auf­­führen und Anvern zum Beispiel guter Sitten dienen. Die Familien dersel­­ben theilen viesen Vorzug insofern, als beim Loofen und Refratiren der als Schreiber eingezogene Lohn nicht mehr bei der Zahl der übrigen und den davon abhängenden sonstigen Bedingungen in Betracht kommt, z. B. das wenn bei zwei Söhnen einer als Schreiber einberufen wurde, der als dere als einziger Sohn betrachtet und daher bei der gewöhnlichen Befruti­­rung nicht mehr zur Zopfung kommt, son­dern frei bleibt. Des Kaisers Gunst und Gnave hat sich jegt vorzüglich der Marine zuge­wendet und zwar demjenigen Theil versehben, welcher in Sebastopol thätig ist. Eine sehr große Zahl von Beförderungen „für die ausgezeichnete bei der Bertheinigung Sebastopol& bewiesene Tapferkeit und Mannhaftig­­fejt" gibt davon Kunde.­­ Der Bericht über die TBriffamfett der philantropischen Gesellschaft im Jahre 1853, welche der Kaiser bekanntlich als „vortrefflich“ bezeichnet hat, war Veranlassung zu dem folgenden Defkript an den Kurator der Ge­­sellschaft, Metropoliten von Nowgorod und St. Peters­burg Nilanor: ,,Hochwürdigster Metropolit Nikaitor!Bei der Durchsicht des von ihnen einge­­reichten Rechenschaftberichts über die Wirksam­keit des Ressorts der philanthropischen Ge­­sellschaft im verflossenen Jahre 1853,habe ich­ zu Meiner­ vollständigen Genugthuung, Mich überzeugt,daß diese Wirksamkeit zum Besten der Armen von Erfolgen begleitet ge­­wesen ist,die Meinen Erwartungen durchaus entsprechen,daß die zahlreichen gottgefälligen Anstalten der Gesellschaft in Ordnung und in gutem Zustande erhalten wurden und daß die derselben anvertrauten Sum­men die richtige Verwendung gefunden haben-In gerechter Beachtung des eifrigen Antheils,den Sie an der Verwaltung der philantropischen Gesell­­schaft als deren Hauptkurator genommen haben,sow­ie des unablässigen Eifers,der die Mitglieder des Conseilo der Gesellschaft in der Erfüllung ihrer wahrhaft christlichen Oblie­­genheit beseelte,ist es Mirangenehm,ihnen und den Mitgliederne des KonseiloMein be­­sonder­es Wohlwollen und Meine Erkenntlichkeit auszudrücken-Ich verbleibe Ihnen immer­­dar wohlgetrogen.Gatschina,den 3.Dezember 1854. Nikolai" Yus Dveffa gelangen Klagen über den durch sechzigtägige Nässe­n durchweichten Boden hierher, wodurch der Transport und die Kommunik­­ation selbst in der Stadt Dpeffa, ungemein erschwert sind. In der Steppe sol der Boden 3 Fuß tief aufgeweicht Wien, 12. Männer. Es sind Fälle vorgenommen, daß zur Ersparung des Hoftporto Drudforten unter Kreuzband versendet wurden, wirft abgegeben werden wird, fein. Dadurch alter Kriegsoperationen erklärlich. In Feopolia hat Oesterreich stattfinden, wird Die Lähmung ein solcher Andrang von Kranken und V­erwundeten vom Kriegsschauplatz slattgefunden, daß die Kriegslazarethe dieselben nicht faffen konnten. General Wagner, dorti­­ger Gouverneur, sah sie genem­igt, die Garnison zur Gubifk­ation einer Summe behufs Unterbringung der Leitenden zu veranlassen, um die er­sten und nöthigsten Bewürfnisse zu reden. Worte durch- oder unterstrichen waren, sich ein volls­tändiger Brief ergab. Zur Beseitigung solcher Fälle hat das Handelsministerium die nöthigen Vorkehrungen getroffen. * Der Professor des Zivilrechtes an der Münchner Universität, Dr. Arndts, hat einen Ruf an die Hiesige Universität erhalten. * Aus dem dem Handelsminiisterium zugenommenen Jahresberichte der Budweiser Handelskammer ist zu entnehmen, daß im Jahre 1853 aus dem Kam­­merbezirke nicht weniger als 1000 Personen nach dem fernen Amerika auswan­­derten, * On der vorgestrigen Sibung des Hiesigen Doktorenkollegiums warb be­züg­lh des Standes der Choleraepidemie bemerkt, Daß dieselbe ganz so, mie es der früheren Förderung der Kommunifation find in diesem Jahre bedeutende Schritte gesche­­hen; von Seite der hohen Regierung wurden zirka 100.000 fl. EM, auf den bei deren Zusammenlegung im September zum Ausbruche gekommenen Epidemien sich aber mit Bestimmtheit als bevorstehend annehmen lasse, der In drei benachbarten Dörfern waren vor einiger Zeit an dreißig Erfrankungsfälle binnen wenig Tagen vorgekommen, wovon die Hälfte töntlich ablief., schlüffe über dieselben weisen abermals auf Verschleppung Der Krankheit hin, * mM, 6. Saphir gibt in den ersten Tagen des künftigen Monats eine muffalisp-deflamatorische Akademie und humoristische Vorlefung. Seit länger der geistvolle Humorist in unsern Mauern mit voller Thätigkeit und Geistesfrishe und bedenkt man, wie viel der weite Schlund dieses großen Zeitraumes an­ Erscheinungen im Gebiete der Literatur und Kunst ver­­schlungen hat, so steht es fest, daß derselbe zu den seltenen Spezialitäten gehört, welche den Höhepunkt ihrer Beliebtheit fortdagend behaupten. Nur eine Ab­­ nahme findet bet Saphir’s Afademten ftatt, — bie gewaltige Abnahme von Ta­­gen und Sperrfiten. — Zugleich erwähnen wir, daß zur Begehung von Car­phir’s 60. Geburtsfeste am 8. Februar ein Kreis von Schriftstellern, Künstlern und Notabilitäten zusammengetreten ist. * Man schreibt bei wo ihm das schüne Vertrauensvotum „Die Liebe und Anhänglichkeit seiner zahlreichen Ber­ehrer und Freunde geht im Leb­e der Zeit nicht unter.“ * In Prag wird am 16. 9. M. eine Bersammlung der Brüder des Ordens welcher unter dem Präsidio des Domherrn Dittrich die Frage über Die Theilung der bis sehr bestehenden einzigen Ordens­­provinz der Barmherzigen in der österreichischen Monarchie in eine deutsche und ungarische Drdengprovinz in Berathung gezogen werden wird. Die Theilung der einzigen Drdengprovinz in zwei zieht natürlich auch die Wahl eines zweiten Drdengprovinzials nach sich. Der von Se, Majestät dem Kaiser bestättigt wer­­den muß, der „PD. 3." von Szigeth, 13. Dezember: „Zur Straßenbau verwendet. “ Der Mallewagen fährt wöchentlich einmal, die Briefpost täglich zwischen Kafkau und Szigeth. Eine neue Postraute wurde gegen Galtizien eröffnet. Auch sind schon Verhandlungen wegen Anlegung einer Pferdeeisenbahn zwischen Szigeth und Tigauflat im Zuge. Neberhaupt zeigt sich in Ezigeth ein sehr reges Geschäftsleben, welches als Verbote jener Zeit gelten dürfte, wo Ezigeth als Emportum zwischen drei Provinzen zu einem kaum geahn­­ten Wohlstande sich emporschwingen werde." * Im Maros- Bafarhely is vor Kurzem eine Frau im Alter von 104 Jahren gestorben, Tageswenigkeiten. Heft, 13. Männer. „2 Die freudige Stimmung des Publikums wegen der erfolgten Eröffnung der städtischen Realschule hat auch in der heutigen Gemeinverat­ssigun­e entsprechenden Ausdruch gefunden, Indem beschlofs­en wurde, De Herstellung des für Die Nealfch­ Te bestimmten Gebäudes thätigst zu betreiben und in der mög­­licst kurzen Zeit zu beendigen. Ferner wurden die erforderlichen Anordnungen bezüglich der endlichen Aufstellung der der Stadt als Vermächtnis des Herrn Prof. Grant zugefallenen Bibliothek getroffen und schließlich die zuw­ischen der Stadt Pest und der hiesigen Zucerfabrik obschwebende Vergleichsfrage, mit Bors­behalt der Genehmigung der Hohen Statthalterei,, definitive erledigt. z Die wir aus guter Duelle vernehmen, sol eine neue Regelung des Gletschergewerbes bevorstehen, um wenn es irgend möglich ist, die Preise des Sleifches mehr und mehr herabzubrüchen, ohne jedoch den Intersiew Einzelner zu nahe zu treten. e Biafer und Omnibus können si noch immer nicht über ihre zukünftige Mission vereinen und sträuben sich die Erflern so viel als möglich gegen das Verfehren der G­esellschaftswägen im Innern der Stadt. Nichts­desto weniger sor nun mehr gegründete Aussicht vorhanden sein, daß der hartnädige Wi­der­­stand beseitigt wird und wir noch im Laufe des Frühjahrs Gesellschaftswägen durch alle Straßen der Stadt rollen sehen werden. “ Der Dfner Frauenverein hat beschlossen, tie in früheren Jahren zwei Redouten im Langhausfale zu veranstalten. Die Tage, an weldhen die Bälle abgehalten werden solen, sind noch nicht fest bestimmt.­­ Nach den großen Mengen von lebendigen Blumen, welche bei den meisten hiesigen Blumister in Gestalt von Guirlanden und Bouquets bestellt wurden, muß der erste Frauenvereinball in Pest ebenso besucht, wie elegant werden. Die bedeutenderen Frauenschneider nahmen schon seit mehreren Tagen keine Bestel­­lungen für diesen Ball mehr an.­­ Zum Gebrauche für Pest wurde in der jüngsten Zeit in der Maschin­­nenfabrik der Walzmühle wieder eine große Feuerspinge angefertigt, deren Trag­­weite so bedeutend ist, daß man mit ihrem Wasserstrahl das Dach eines drei Stoc. wert hohen Hauses bestreichen kann. Auch auf dem neuen Marktplage hinter dem Neugebäude wird ein Löschrequisiten-Depot errichtet werden. z­­u der Lotterie des morgigen Frauenvereinhalles fehentte neuefteng Herr Graf Georg Bárolyi ein Paar äußerst zierliche Leuchter von Porzellan mit Noccocoediguren ; — dann Herr Graf Adolf v. Steden ein prachtvolles Frühe uüd-Service von Porzellan, reich mit Gold verziert. — Diese Gegenstände wird der 7-te und 8-te Treffer gewinnen, e Die Arbeiten am Tunnelbau fehtreiten in erfreulicher Weise fort und sind, nach der Aussage des den Bau leitenden Herrn Architekten Clart, alle Aussichten vorhanden, daß der Tunnel noch im Laufe dieses Jahres der allge­­meinen Passage übergeben werden kann. Durchaus nothirendig hiefür ist aber, daß die Einzahlungen der Raten von Seiten der Aktionäre mit mehr Pünstlich- Tett, als bisher geschehen.­­ Professor Wenzel theilte in der legt flattgehabten Afanemiefibung, wissenschaftliche Neifelkizgen mit Beziehung auf das Särofer, Zempliner, Aba­­ujvárer und Marmaroser Komitat mit.­­ Der rühmlich bekannte Kapellmeister und Kompositeur Herr Weigel, welcher auf seiner Kunstreise hier eingetroffen ist, wird im Nationaltheater mehr­­ere Male fir Hören lassen. Es geht demselben ein sehr günstiger Ruf als Kla­­vier­spieler voraus. " Die drei im Hotel „Europa" zu arangirenden Jungen-Herren-Bälle werden am 19. d. M. und 5. und 12. Teber abgehalten werden. " Auch in dem neuen Saale des Hotel ,Ziger" werden mehrere Gesc­­­hhaftsbälle stattfinden, die größtentheils von den Familien des Handelslandes besucht werden,­­ Um etwaigen Besuchern des morgigen Frauenvereinsballes im Natio­­naltheater von Promontor und Teteny dieses Vergnügen zu erleichtern, werden die dorthin verfehrenden G Stellwägen,, außerordentliche Fahrten unternehmen. Die Pläne sollen bereits alle vorgemerkt sein. Renerte Mo­st. Mien, 13. Jänner. Der Krieg an der unteren Donau hat wieder begonnen. Wiener Blätter melden darüber Folgendes: „Nach telegraphischen Berichten, die bei den Wiener Gesandtschaften über Bufarest eingelaufen sind und aus Braila vom 9. Jänner datiren, haben die ARuffen, in der Stärke von 8 Bataillonen, bei Reni die Donau überschritten, und einen Einfall in die Dobrudscha gemacht. Sie haben Tultscha besept, bewegen sich gegen Matschin und Hirsowa und ftreifen bis Babadagh, bis wohin sich die Türfen zurückgezogen haben sollen, nachdem dieselben bei Tultscha mit Berlust zurücgeschlagen wären und einen Theil ihrer Artillerie in den Hängen bes Feindes hätten lassen müssen. Mit den Kosaren Saphit Tafcha’s sollen die Rufen ein Gefecht bestanden haben, in welchem erstere sich über zwei Stunden brav gehalten haben. Eine andere Bersion gibt indes nur zu, daß Lüders mit einer Division kampffertig an der Donau steht, während die russische Donauflottille von Ismael aus eine Refognogzirungsfahrt unternommen hat; man vermuthet, um durch diese Demonstration die Türken, welche — um in die Krimm hin­­übergeführt zu werden — nagy Barna und Kuftenpike abmarschiren, von dieser Bewegung abzuhalten. Sevenfalls ist das Gerücht, General Lür­­ders habe die in der Dobrupseha stehenden Osmanlid umgangen und mehrere ihrer Regimenter nach längerem Kampfe gezwungen, die Waffen zu streben, bis jebt von seiner Seite her bestätigt worden." Wien, 13. Sinner, Der Beitritt Preußens zu dem Des­zemberv­ertrage ist durch neue Zögerungen des Berliner Kabinets wieder in die Ferne gerückt. Herr von Manteuffel, der vor gestern abermals die Ehre hatte, zur faiserlichen Tafel geladen zu werden, hat gestern seine diplomatischen Abschießsm­fiten abgestaltet, und reist heute früh von hier nach Berlin. Gestern war versellte zum Diner bei Lord Westmoreland geladen. (Frohl.) Wien, 13. Jänner. Der Minister bes Innern hat im Einverständ­­nisse mit dem Justizminister von Bezirk­gerichts-Ausceultanten zu Tetschen, Sh­evrid Seidel, zum Apjriften bei dem gemischten Bezirksamte zu Apatin ernannt. Berlin, 10. Männer. Welches ist die vereinbarte Interpre­­tation der Garantien? Wie mir son Funinger Seite versichert wurde, befteht virselbe in einer allgemeinen Umschreibung der Bestimmungen des Augustprogramms, ohne alle wich­tigeren Details, so daß eigentlich faktisch Rußland nichts weiter ge­­than hat, als die Erklärung der „einfachen und rackhaltslosen“ Annahme der Garantien zu wiederholen, um auf Grund versehlen zu verz handeln. Es befindet sich nun in der Interpretation sein Wort von einer Schleifung Sebastopols, einer Beschränkung der russischen Seemacht, einer Abtretung der Sulinamün­­dung, auch nicht einmal in Form einer An­deutung, und nach dem schnel­­len Anfange der Verhandlung läßt sich fast eine eben­so schnelle Verstän­­digung erwarten, wenn die Westmächte nicht später mit ganz speziellen Forderungen hervortreten sollen. Von österreichisischer Seite wurde nur die Berechtigung zur Anlage einer Duaran­­taine an der Sulina-Mündung beansprucht und, wie es scheint, von Rußland zugestanden. Lady Bloomfield soll auf ver­leg­ten Soiree des Ministerpräsidenten die Baronesse v. Bubberg überaus freundlich und herzlich begrüßt haben — das ist von Hoffnungsreichen ein starrer Beweis , noch mehr aber die gerüchteweise umlaufende Nachricht, daß in einem vor Erlaß weg­legten ruffischen Manifested zu Gatsching abgehaltenen Familien- unds Kriegsrathe­ine deutsche ruffische friedlies­bende Partei über die altruffische von Steg davongetragen. Der Schwer­­punkt der Verhaudtungen liegt augenblick­h in Paris, wo fich die West­­mächte über die Präzisirung der vier Punkte verfläm­igen. (Schl. 3. Hamburg, 8. Männer, Der Senat erneuert in einer heute erlasfenen Bekanntmachung Die gegen Werbung zu fremdem Militärdient mehrmals erlasfenen Verfügungen und verschärft dieselben durch weitere Bez­­echnungen, die nicht bins das Werben selbst, sondern auch das Vorsehubleisten des Werbens mit Strafe belegen. Den Bürgern und Einwohnern der Stadt und des Gebietes wird zur Pflicht gemacht, von jedem entstehenden Verdacht in dieser Beziehung der betreffenden polizeilichen Behörde Anzeige zu machen und wer­den, sofern sie den unwiffentlich entgegenhandeln, mit Geld­­event, Gefängnisstrafe belegt werden. Barna, 1. Jänner. Am 25. Dezember hat Fürst Mentshifoff einen Generalbefehl aus dem Fort Nikolans erlassen,, wer auch in Simferopol und Baftschiffarat publizirt wurde. Er fchließt mit den Motten: „Wit Hilfe Gottes und mitunserer unge­broßenen Kraft werden wir fliegen und die Feinde vers nichten.“ Im Perckop fommandirt der General Montrose, bei Cus­patoria General Korff, in Simferopol neuertend General Pawloff in Baftschisfarai der Armeekommandant General Osten- Saden; am 28. Dezember erhielt er eine Berstärfung von 12.000 Mann ironische Kos­süten und 8. Division). Gleich darauf erhielt Tiprandi den Befehl, gegen die Schlachten des Balaflama-T­hales, wo die Türken stehen, vor­­zurüden; diese Bewegung wurde am 29. Dezember glüh­lich ausgeführt. (Frohl.) Konstantinopel, 4. Jänner. Bei einem Ausfalle ver Rufen wurden 15 Engländer und 3 Offiziere gefangen. Bei Kamiesch wütdete ein heftiger Sturm. » Bukarest,9.Jänner.Der englische Konsul hat dem Fürsten Stir­­bey eine Note überreicht,in welcher­ derselbe von der beltischen Regierun­g aufgefordert wird,sich in einer öffentlichen Urkunde von dem Protek­­torate Rußlands loszusagen.Eine ähnliche Note wird auch von dem französischen Konsul dem Hosspo darüberreicht werden. Er.­ Serajepo, 4. Jänner. In­folge großherrlichen Fermany sind die Ausz und Eingangszälle für Bosnien und die Herzegomine auf Ipät. vom Werthe festgefebt, wogegen alle Zwischenzölle und anderen früher erhobenen M­aarenzölle aufzuhören haben. DDeffa , 7. Jänner. Nachrichten aus der Krimm reichen bis 18. (30.) Dezember vorigen Jahres, melden jedoch weder Neues, noch sonst Beachtenswerches. Aus Beffarabien und Ukraine sind 50 russische Bataillons dahin auf dem Wege. In Dpeffa herrscht seit gestern 8 Grad Reaumur Kälte. Warscehau, 8. Jänner. Hier sind in ven legten Tagen der Faiserliche Generaladjutant Baron x. Pritwis von tomícz, der Kommandant der mer ftung Neu-Georgiensf, Generallieutenant Stachowicz, von dieser Festung und der Chef der 2. Grenadierdivision, Generallieutenant Zerkoff, von Puls tust, angekommen ; von hier abgereist ver Kommandeur des 1. Infanterie- Korps, General Sievers, nach Mitau und der Generallieutenant Besohras­toff nach Mienozyrzez. Maris, 9. Jänner. Die Ernennung Niel’ s zum kaiserlichen Adju­­tanten , der für unseren erst­en Genieoffizier nacht Vaillant, dem Kriegsminister­, gilt und eben deshalb mit rechterem auf gespanntem Buße lebt — erfährt vielfache Deutungen. Die Belagerung Sebastopols leitet General Bizot, ein naher An­verwandter des Kriegsministers, und diesem Umstande wird zugeschrieben, daß er nicht schon längst auf diesem wichtigen Posten erregt wurde, denn man hält ihn für der Aufgabe nicht im Gering­­sten gewachsen. Die Einen erblichen nun in Niel­sen Nachfolger Bizot’s. Andere gehen noch weiter und sehen in ihm den fünftigen Kriegsminister. Es stehen übrigens noch ganz andere Veränderungen bevor, wenn Gerüch­­ten, die offenbar aus den Tuilerien kommen, Glauben zu sehenden ist. Auch General Canrobert und Lord Raglan sollen abberufen werden und man nennt bereits einen unserer neuen Marschälle als ven neupesignirten Ober­­befehlshaber der Expedition. Dem Prinzen Napoleon sind Nachrichten hier angenommen , welche weffen Zustand högít traurig schildern. In seiner Krankheit sol­leine Befseiung eingetreten und sein Aussehen sehr Fummerz voll fein. Namentlich kragt er bitter über die abgeschmahten Dinge, die mit einer Art Absicht über ihn aufgestreut werden, um seinen Ruf zu Grunde zu richten. (Bal. 3.) Maris, 9. Jänner. Die Privataudienz des Herrn Ifat Pereire und des Herzogs­ von Caliera bei Sr. Apo­sto­­lischen Majestät war von langer Dauer und von hohem Interesse für die ehrenwerthen Vertreter der großen Industrie Frantreiche. Der Kaiser verhieß ihnen das Wohlwollen seiner Regierung für Alles, wodurch der Erfolg ihres Folonfalen Unternehmens gesichert werden könne. Er liek durch bliden, die zwischen den Interessen­­seines Kanpes und dem Gelingen dieser Unternehmung herrssche , daß er die Konzession zu legterer ertheilt habe in vollem Verständniß ver Dienste, welche die Gesellschaft zu leisten berufen sei und der Resultate, die man sich von ihren Bestrebungen versprechen könne. Se. Majestät tem Interesse von den Fortschritten der Industrie, von derselben in der gegenwärtigen Gesellschaft, von sprach mit lebhaf­­ter neuen Mission seinem festen Willen, Oesterreich im ausgedehntesten Maße an der Thätigkeit, an den Segnungen dieser fruchtbaren Industrie Theil nehmen zu lassen, die überall von Werth der Dinge erhöht, nägliche Schöpfungen hervorruft und die Lage der Ein­­wohner nach allen Seiten hin verbessert, gegen deren militärische Befähigung in der legten Zeit so viel geschrieben worden ist, wird jehr folgendes Schreiben des General Canrobert an Lord Raglan vom 24. Oktober veröffentlicht : My Lords Ich habe die Ehre, Ihnen den militärischen Vorschriften ge­­mäß ein Dokument einzuhändigen, in welchem die Umstände angegeben sind, unter welchen der Brigadiergeneral Hugh Rose, Ihrer britischen Majestät Kome­missär im Hauptquartier Sie mir, verantwortlicher Redakteur Karl Weisskircher, wurde, Gestatten diesem amtlichen Attentate den Ausbruch der hohen Achtung beizufü­­gen, welche der genannte General, Major Claremont und Major Joley ihren ehrenunwerthen Charakter und ihre geleisteten Dienste britische Armee hätte im verbündeten Heere nicht wirbiger vertreten werden können. Genehmigen Sie u. f. 14, Ganrobert, Madrid, 4. Jänner. Der Finanz-Minister Sevillano versammel­­te heute Mittags die bedeutendsten Banquiers bei fi, um mit Ihnen sicher die Anleihe von 40 Milionen Nealen zu verhandeln. Er fegte ihnen allo einander, daß eine National: Anleihe für je’ unmöglich sei und daß sie daher viefe Anleihe wechen müßten. Man eröterte zuerst die Frage wegen des Beinsfußes, den Sevillano zu 6 Procent festgefegt wissen wollte, während die Banquiers 8 verlangten; man verständigte sich endlich über 7 Prozent. Die Bank von San Fernando übernahm darauf 10, vas Haus Rob­ichild 6, mehrere andere Banquiers 7 Millionen. Einige Banquiers wollten nicht zeichnen. Sevillano sagte zu ihnen, da sie nicht wollten, so werde er selbst den Rest der Anleihe reden; er wünsche übrigens, daß sie nicht eines Tages gezwungen hergeben müßten , was sie jei gutwillig darzubieten verweiger­­ten. Sevillano hat auf sein Ministergehalt verzichtet , dasselbe soi zur Ans­cchaffung der Uniformen Je­ unbemittelter Nationalgarvisten verwandt m wer­­den. — Die Abschaffung der Berbrancs- und Thorsteuern macht in den Provinzen die Entlasfung von fast 6000 Beamten nöthig; hier in Madrid sind deren schon etwa 600 unbeschäftigt, da manche Bureaus, statt 30 bis 40, nur noch 47 oder 18 Angestellte zählen. Viele der übers flüssig gewordenen höheren Beamten erhalten übrigens Pensionen. In der heutigen Sagung erklärte der Justiz-Minister, dag er in Kurzem einen allges­­einen Plan in Bezug auf das Konkordat und auf den Berlauf der Güter des Klerus vorlegen werde. Turin, 11. Jänner. Der Beitrit Sardiniens zum De­­zembervertrage sol abgeschlossen sein: die Königin ist von einem Prinzen entbunden.. gei­esen, vor dem Erlöschen noch Erlöschen als zwei Dozennien der Barmherzigen in welchen einzelne Fall ein­e bösartige Säle gezeigt habe, daß Deren Nähere Auf­­durch daß er die Solidarität voll erkenne, London, 9. Jänner, fid ihre Tapferkeit, erworben haben. Die Zur Ehrenrettung (Indeb.) der britischen Offiziere, der französischen Armee verwundet

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