Pester Lloyd, Februar 1855 (Jahrgang 2, nr. 26-48)

1855-02-23 / nr. 44

eiellane hhielt das Zusammenwirken mehr den nirgendwo Not­t­ut.Ge­­wiß würde die Bedeutung dUseS Handelsplatzes im Allgemeinen,sowie das Interesse der Einzelnen durch ein solche Institut nur gewinnen können. Möchte es daher doch möglichst bald zu Stande kommen. Ein noch dringenderes Bedürfniß für unseren Platz ist inycß die recht baldige Regelung des­ Sensalenwesens,sodaß,wiei­anrmanan­delsstädten auch hier nur beeidete Sensalen dies Gewerbe ausüben dürften Der Handel leidet unter der bestehenden Regellosigkeit ungemein und segnt sich in hohem Grade nach einer definitiven Ordnung in dieser Richtung. Uebermorgen gibt unser Handelsstand einen Ball,dessen­ Reinertrag der Unterstützungskaffa für erkrankte Handelsbeflissene gewidmet ist.Nach den bis heute verkauften Villets und freiwilligen Beiträgen zu schließen­ dürften dem genannten Fonde nicht weniger als 500—Goofl. aus diesem Balleznfließen. Morgen beschließt im Benza sein Gastspiel als»Dulcamara«, nachdem er durch die bei seiner Benefizvorstellung gesungenen Bruchstü­cke aus«Afanasia«die sehr zahlreich versammelten Zuhörer wahrhaft enthu­­siasmirt hat. Das ungarische­ Nationalmuseum. sit·1·-!«Pest,22.Feber.Wir erhalten heute­ d­urch die Giite des Hesern königl.Raths,August v.Kubinyi,Direktor des­ungarischen National­­mu­seums,die Liste sämmtlicher Gegenstände,mit denen dieses schöne­ Institut in der zweiten Hälfte des verflossenen Jahres bereichert wurde.Was nun vor Allem die Bibliothek betrifft,so verdient,neben den Schenkungen an Büchern,Urkunden,Lithographien und musikalischen Kompositionen,besonders erwähnt zu werden,daß das Museum für auf Ungarn Bezug habende Werke 400fl.,aus der Graf Ludwig Széchenyi’schen Fundation verausgabte.Zahl­­reiche Buchdruckereien und lithographische Institute haben ihre­ obligaten Einsen­­­dungen unterlassen,ebenso die meisten Redaktionen außerhalb der Landes­­hauptstadt. Sehr interessante Bereicherungen erfuhr das Antiquitätenkabinet, das auch jetzt schon des Seltenen viel enthält und jeden Besucher stundenlange fesseln könnte.Aus der Museumshandkasse wurden zwei auf die Allerhöchste Ver­­mählung geprägte silberne Denkmü­nzen angekauft,die k.k.Statthalterei- Abtheilung zu Ofen sandte die im Jahre 1848 für die Tyroler Landesvert­ei­­diger geprägte Medaille,die anderen Schenkungen bestehen in silbernen Denari, Silber-und Bronzmü­nzen überhaupt.Besonders genannt zu werden verdient Herr Graf Joseph Szapkiry,der dem Institute zwei silberne Denari aus dem 16.Jahrhundert schenkte.Unter den anderen Antonitäten heben wir besonders hervor:einen auf dem Szönyer Hotter(dem alten Brigantium)gefundenen und von der k.k.Statthalterei-Abthesilung eingeskindten steinernen,mit einer Auf­­schrift versehenen Sargz ein Fläschchen von jener Erde,unter welcher die heilige ungarische Krone von 1849 bis 1853 begraben war,und zwei Zweige von dem darüber befindlichen Baume,­durch den Csankider Bischof,Alexander Csajághy,das Miniaturporträt des Siebenbürger Fürsten, Fraanäköczy,und einen alterthümlichen ausgelegten Kasten,­durch die Frau Karoline v.Vory,geborne Baronin Hellenbach. Von den anderen hiehergehörigen Gegenständen erwähnen wir nur noch mehrerer germanischer Alterthümer au­s dem Steinzeitalter,mehrerer irdener Gefäße und epsabdrücke,­—als Geschenke des Berliner König-Museums. Der Bildergallerietestigte Gr.Leop.Vandernath 2 von Van Dyck gemalte Porträtor ein Unbekannter schenkte ihr ein,einen­,Seesturm«dar­­stellendes Gemälde von Karl Kiofaludy. Auch das Naturalientabinet hat wesentliche Bereicherungen er­halten. Vor Allem, was das Thierreich anlangt, verdient es Anerkennung, daß das Museum ein Elephantenftelet angelauft ; unter den Gescienten nehmen die Knochen urmeltlicher Thiere wohl den ersten Rang ein. So schenkte der Mu­­eum-Kustos Salamon Petenyi, 458 urmeltliche Wirbelthier-Knochenfunce, unter denen 3 ganz neu, aus den Biharer Höhlen; Melchior Elek einen in der Theiß gefun­­denen Badenzahn und Scheitelknochen eines urmeltlichen Elephanten, von unge­­­­wöhnlicher Größe . Die Herrn Franz Kubinyt, Daniel Benfär und Michael Thamó 9 Knochen urweltlicher Edelhirschen, Joseph Molnár 42 Knochen eines urweltli­­chen Bären und eines anderen unbekannten Thieres, Terner spendete Joh. Fri­valosfy, 100 Satzungen Insekten aus Ungarn und Italien, Edmund Horváth ein ausgestopftes englisches Vollblutpferd, 3gn. Pfeffer einen Affen, Franz Prem 2 Hörner eines ungarischen Dehren von der Länge einer Klafter. Zahlreiche an­­dere Objekte aus dem Thierreich müssen wir hier übergehen. Bezüglich des Pflanzenreiches haben wir einer ausgezeichneten Spende Erwähnung zu thuns Herr Alois Weidhofer, Provinzial der ehrw. 9. P. franzistaner Marianer Provinz, schenkte nämlich die aus 2558 Pflanzen, 336 Sorten Samen und 13 Bänden Manuskripten bestehende, in ihrer Art einzige Sammlung des berühmten Kanzelreviers Stanislaus Albach. Der mineralogisshen Abtheilung sind zahlreiche Verkleinerungen, Sfhfchuppenabdrücke u. Dgl. zuge­wachsen; außerdem schenkte Baron Georg Im­­hoff 60 Mineralien, Johann Koffud einen Duarzk­rstall, Zuzius Kovács 113 geologische Stücke und 7 Mineralien. Durch die Forschungen des „Geologischen Bereing für Ungarn" wurde das Museum von Professor Joseph Szabó mit 22 geologischen Exemplaren bereichert. Wir fliegen mit der technologischen Abtheilung. Der Ef. Ge­neralmajor Kupriaffely schenkte ein vom Grafen Stephan Szöchenyi bei Mett­­fahrten gebrauchtes, 7 Klafter langes, englisches Boot, der Mechaniker, Andreas Gyürfy, das Modell eines von ihm erfundenen „ungarischen Propellers", und einen Zentrifugalblasbalg ; Georg Térey eine Hirtenflöte. Möge der Zuwachs, den dies Herrliche Institut in hohem Grade verdient, si als ein stetiger erweisen, mögen aber auch in Bälde Anordnungen getroffen werden, um die reichen wisenschaftlichen Schübe Allen zugänglich zu machen, denen Ihr Studium dies wünschensmwerth macht, Maris, 18. eber. Der „Konstitutionnel“ veröffentlicht einen Ars titel, worin gezeigt wird, daß die sogenannte Annahme ver 4 Garantiepunkte dur Rußland, Preußen zwingt, seine Politik zu modifiziren. Seitdem die Unterhandlungen möglich geworden, befindet sich Preußen in der Alternative, die Unterhandlungen ganz gehen zu lassen, ohne daran Theil zu nehmen und aufzuhören eine Macht ersten Ranges zu sein oder seinen Rang wieder zu gewinnen, indem es sich an der­ Regelung der orientalischen Frage betheiligt und zu diesem Zweckk sich ausspricht. Ein drittes ist nicht denkbar. Die Westmächte brauchten daher seinen Druck auf Preußen auszuüben , sie brauchten lediglich die Lage selbst wirken zu lasen. Der „Konstitutionnel“ hält daher die Entscheidung Preußens für sehr nahe. Noch mehr, sagt er, wir glauben zu ver Annahme Grund zu haben, daß sie ver Sade rer euro­­päischen Ordnung günstig und den Sympathien des deutschen Wolfes ange­­messen sein werde. Der freiwillige Wiedereintritt Preußens in das euro­­päische Konzert, aus dem es selbst heraustrat, wäre ein doppelt glückliches Ereigniß. Preußen und die Westmächte haben Feine auseinandergehenden In­­teressen, seine Macht fánve es vortheilhaft oder befriedigen, einen der großen Staaten von Europa zu stoliren. Preußen wird also stets willkommen sein, wenn es die Schranken wegnimmt, die es eigenhändig errichtet und sich mit den anderen Gliedern der europäischen Gemeinschaft vereinigt. Ferner wäre der Beitritt Preußens unschäßbar, weil er ein Schritt mehr zur rascheren Wiederherstellung des Friedens wäre. Er würde jene europäische Koalition ergänzen, deren Bildung stets das Ende der ehrgeizigen Hoffnungen Ruß­­lands zu sein fühien, weil der Czar an die Möglichkeit vieser Koalition nicht glaubte griff er zu den Waffen, er würde sie vielleicht nie verlegen, wenn er sieht, daß was, was er für einen Traum hielt eine Wirklichkeit geworden. In einem Artikel über das­­deutsche Bundesheer sagt der „Konstitus­tionnel": Größtentheild aus sehr jungen Soldaten zusammengefegt, denn aus Sparsamkeit behalten die deutschen Staaten die Mannschaft so kurze Zeit als möglich unter den Jahren, ist das deutsche Bundesheer mehr eine Widerstande= als eine Invasionsarmee. Die vorzüglichen Badrıs, die guten Offiziere, das ausgezeichnete Materiale genügen nicht um wenigstens in einem ersten Feldzuge diese Schwäche auszugleichen. Eine drohende Gefahr, der Nationalgeist, die wie im Jahre 1815 aufgeregten Wolfsleidenschaften könnten ihr allein beim Beginn eines Feldzuges die nöthige Kraft und Stärke mittheilen, um mit Erfolg zu handeln. Die Börse war heute Anfangs verstimmt und die Rente fiel, aber bald erholte sie sich auf die Nachricht, daß Preußen der Politik der West­­mächte definitiv beigetreten ist. Obgleich vieses seitere Gerücht noch der Bestätigung bewarf, stieg die 3%, Rente um 10 Cent. und schloß 66. 10. Seit Jahren gab es keinen Minister ves Neußern in Frankreich, wer mit einer ausgezeichneten Begabung eine ähnliche Thätigkeit vereint hätte wie sie Hr. Drouyn de Lhuys entwidert. Obwohl er im kräftigsten Mannes­­alter steht und ein ungeheures Vermögen befist — 200.000 &r. jährlicher Einkünfte, ungerechnet seinen Gehalt als Minister und Senator — bringt er alle Abende bis nach Mitternacht regelmäßig an seinem Arbeitstisch zu, und gönnt sich höchst selten irgend eine Erholung, außer wo die diplomatischen Konvenienzen ihn zu erscheinen zwingen. Er genießt weshalb auch das un­­beschränkteste Vertrauen seines Monarchen, und, was gewiß viel bedeutet, die Liebe aller Beamten seines Ministeriums, die er ungeachtet seiner jenigen hohen Stellung mehr als Kollegen denn als Untergebene behandelt. Er hat aber auch erwirft waß ohne Vermehrung des Personald in seinem Departe­­ment fest darin viel mehr gearbeitet wird als sonst, weil es nicht Einen Ber­amten diese Ministeriums gibt wer nicht für seinen Chef ins Feuer ginge. Ein schöneres Lob läßt sich kaum für einen Minister aussprechen. Wien, 21. Feber. Es haben sich bei ver­legten Einzahlungen auf das Nationalansehen im Publikum verschiedene Gerüchte über die Nothwendigkeit von theilweisem Erfage vor erst im Juli fälligen Zinsen, und zwar in Silbermünze, verbreitet. Da unseres Wissen­ bisher noch keine klare Darstellung über viesen Gegenstand veröffentlicht wurde, so glauben wir durch die folgenden Zeilen unsere Leser auf den wahren Standpunkt fegen zu künnen. ES fünnen nämlich, überhaupt solche Anticipando-Zinsen­­vergütungen von Seite der Parteien nur dann vorkommen, wenn eine Partei fie durch ihre Einzahlungen nach dem 1. Jänner 1855 eine vom 1. Jänner 1855 angefangen in Silber verzinsliche Obligation erworben hat. Nach den allgemeinen Ansehensbestimmungen gebührt­e ver P­artei die Verzinsung: 1) Bei allen Einzahlungen unter 100 fl. vom 1. des darauf folgenden Monats, und 2) von 100 fl. an vom Tage ver Einzahlung. Kommt nun z. B. ein Sub­stribent, welcher bis zum 10. Feber 1855 wenigsteng schon einen Betrag von 20 fl. eingezahlt hat, wofür ihm die Verzinsung vom 1. März 1855 gebührt, in den Befug einer Obligation vom 1. Jänner 1855 in Silber verzinslich, so hat er offenbar für diesen Zwischenraum von 2 Monaten die Interessen gleichfalls in Silber und zwar mit 10 fl. hereinguerfegen. Ermirbt sich ein Substribent vom 10. Feber an der baare Einzahlung von wenigstens 100 fl., wofür ihm die Verzinsung vom Einzahlungstage gebührt, eine Hundertguldenobligation vom 1. Jänner in Silber verzinglich und wofür ihm ein in Obligationen unberedter Rest von 5 fl. bei der nächsten Obliga­­tionserfolgung zu Guten kommt, da der Nominalwerth der Obligation nur auf 95 fl. lautet, so hat er in viesem alle ebenfalls die Zinsen vom 1. Jänner bis 10. Geber, als vom Einzahlungstage, in Silber hereinzuerlegen, und zwar mit 33 fl., weil ihm der Staat am 1. Juli d. h. die Interessen für ein halbes Jahr, d. i. vom 1. Jänner bis legten Suni gleichfalls in Silber bezahlt. Die Binsenhereinerfäße sind in den möglichst größten Sorten, und zwar in Thalern, ulvenftüden, Zwanzigern, Zehnern und nur die Ausgleichung unter zehn Kreuzer in 6, 3 und 1 Kreuzerftüden zu leisten. Zinsengutfgpreibungen da­gegen finden statt, wenn die Partei seine Hereinerfäge in­ Silber leisten fann ; es werden sonach im ersten gegebenen Beispiele vom Einzahlen ven die Interessen im Silber vom 1. des nächsten Monats, und zwar bis 1. April oder 1. Juli, und im zweiten Falle (nämlich bei Einzahlungen von 100 fl.) auf vem betreffenden Konto zu Guten vorgemerkt, das Guthaben an auf dem An­ lehensscheine ersichtlich gemacht. Es versteht sich von selbst, Daß bei einer vor­ausgegangenen Gutschreibung ver. Interessen zu­ Gunsten einer Partei die Abrechnung bei einer nőcsten Einzahlung in Der Art geschieht, daß der für hinauszugebende Obligationen mit einer früheren Verzinsung entfallende Hereinerlag von der früheren Guthabung in Abzug gebracht wird, oder aber daß der Partei, welche bis 1. April, von welchem Datum ebenfalls eine Verzinsung geht, oder vom 1. Juli die Interessen gut geschrieben sind, und welche bis dahin die Einzahlungsraten gerecht hat, dieselben in Barem u. a. in Silber hinausvergoten werden. Tagesneuigk­eiten. Meit, 22. Teber.­e Der Pachtvertrag in Betreff des fläm­isschen Waaggefälls geht seinem Ende entgegen. Es ist demnach für Die fernere Nebennahme dieses Gefälle auf Die nächsten drei Jahre ein Lisitationstermin für den 12. März anberaumt wor­­den; es scheint, daß sich Die Zahl der Unternehmer für dasselbe mehrt, wenig. steng sind die Informationen Im Betreff verselben bedeutender mie in vergangene­nen Jahren, « Mehrere zur Altonaer Kronherrschaft gehörige Realitäten unter andern, der sogenannte Buchenwald» und Zebegen­er Steinbruch werden in einer öffent­­lichen Rizttation, welche in der Herrschaftskanzlei am 8. März abgehalten werden wird, wieder hinausgegeben. Es verlautet, was diese Steinbrüche gepachtet wer­­den sollen, um aus denselben Pflasterfiline zum Bedarf der Stadt Pest zu gewinnen, o­b Die Nü­tzlichkeit und Nothwendigkeit der durch die Lloyd-Gesellschaft in unmittelbarer Verbindung mit ihren anderweitigen Lokalitäten provisorisch er­­richteten Kornhalle hat sich seit der kurzen Zeit des Bestehens so eklatant erwiesen,daß die Räumlichkeiten derselben bereits zu enge geworden sind,wes­­halb diehsellschaft beschlossen,mit Ende September d.J.die betreffenden Loka­­litäten durch die jetzt von dem 1.Tischler-Verein benützten Räume zu vergrößern. Es wird dann zu gleicher Zeit auch die definitive Organisation und entspre­­che­nde Einrichtung der Kornhalle erfolgen,indem bekanntlich die diesfälligen Statuten die Genehmigung der K.­N Regierung erlangt haben.­­­­­ Nachdem, wie bereits telegraphisch Der Dampfschifffahrtsadministration gemeldet wurde, die Donau unterhalb Semlin gänzlich vom Eise befreit ist, so dürfte Das­ gestern in Der Nacht eingetretene Thaumetter auch ohne irgend­eine weitere Gefahr für die Stadt Pest von Eisstoß entführen, wenn anders die zu­­­den Földvár und Pass gestandenen­ Eismasfen raschen Abflug nehmen werden. Im entgegengelebten Salle werden wohl die Niederungen des Pest-Solter Komi­­tatt von dem Hochwasser manches zu leiden haben, z Bir entlehnen der „P. D. 3." : Mit Justizministerialerlag vom 9. und 11. 9. M. wurden zur mittlerweiligen Ausübung der Aproratur zugelassen : Im Devenburger Oberlandesgericht spitteiste, mit dem Amtsfige in Tünf­­firhen , gelladte Johann, Gegen nachherige Anweisung des Amtsjibes, der gewesene Prof. Staatsanwaltssubstitut zu Szilós : Barthos Ludwig, Mit dem Amtoffte zu Raab, der gewesene prov. Bezirksgerichtsadjunft zu Ka­posvar : S.518 Ludwig, Im Preßburger Oberlandesgericht Distrikte, mit dem­ einstmeiligen Amtaflbe zu Preßburg : Móffóczy Ludwig. Die vereint bestandene ungarische E E. Finanzlandesdirektion hat die Offi­­zialsstelle 1. Klaffe bei dem Tf. T. Steueramte in Kardezag dem Aushilfsarbeiter, Stanislaus von Piotromsfy, die Kontrolorsstelle 3. Klaffe bei­ dem T. t. Steueramte in Szolnos dem prontfortischen Steueramtsoffizial in Felegyház, Paul Maltay, die Offizialsstelle 2. Klasse bei dem T. F. Steueramte in Felegyházy, dem Et. Finanzwache- Nefpizienten, Philipp Paul, in der Dienstleistung bei dem f. E Hauptzollamte in Wien prov. verliehen, e Wie wir hören, wird die in Wien so gefeierte Klaviervirtuosin, Fräu­­lein Wilhelmine Claus, im Laufe der Tasten nach Pest kommen, um einige Konzerte zu geben.­­ Die in Wien im Karltheater so vieles Aufsehen erregende Kunstreiterin Mik Ella ist für das deutsche Theater für ein längeres Gastspiel gewonnen. Wahrscheinlich wird Kieselbe­in den Nachmittagsstunden reiten, wenigstens an solchen Abenden, wo das Repertoir ihr Auftreten nach der Abendvorstellung nicht erlaubt.­­ Das durch die heilbringende Kraft seiner Duellen so berühmte, in seiner äußern Ausstattung aber in den toten Jahren etwas vernachlässigte Blods­­band in Ofen, wird für die nächste Saison ein ganz neues Aussehen bekommen. 6$ sollen nämlich Die Zimmer und Restaurationsldtalitäten neu ausgestattet wer­­den, was sicherlich die besten Früchte tragen wird.­­ Der Fashing hat zwar sein glücliches­ Ende erreicht. Die öffentlichen Luftbarkeiten sind vertagt. Dagegen hat nunmehr das Regiment der Hausunter­­haltungen begonnen und Soirees dlansantes, jours fixes 2c, sind an der Tagesordnung, und zwar zeigen sich Dieselben in einer Anzahl, welche beweist, dag man in den Familien im Ganzen mit den Resultaten des Zufhings nicht ganz zufrieden i­. Die Annalen der Stadt Pest werben sehr bald dorthin, ob dieser legte Sturm des Winterfeldzugs den gewünschten Erfolg hatte, oder ob der Krieg auf die Promenaden, ins Gradtwälndgen, oder ins Rumwinter verlegt werden mußte, .., · « zWas lan gewährt,wird endlich gutl schon seit längerer Zeit war die Rede davon,daß in Ofen,am Bombenplatz eine Promenade errichtet werden solle,ohne daß es bisher«soweit gekommen wäre.Wie wir nunmehr aber ans guter Quelle vernehmen,ist fest beschlossen­ daß die­,Sache im kommendennah« jahrdefinit seine Leben geführt werden solle.Ameer wird dann ein kleines Häuschen aufgestellt,in welchem der Billetverkauf für die Lokalbote sein sollt .Die stete Ausdehnung der Stadt Pest ist Ursache,daß auch die Feuer­­löschrequisiten bedeutend Vermehrt werden mußten.So wurden vor einiger Zeit­ ein Paar Spritzen angeschafft,zu welchen nunmehr auch Schläuche und Feuer­­eimer kommen werden.­­Ein Stein des Anstoßes wird dem Pester Publikum im kommenden Frühjahr entschwinden,es wird nämlich endlich am Landungsplatze der Solal­­botevis-å-vis der,Hochstraße ein Hängchen aufgebaut werden,in welchem die Warten den Schutz vor dem Wetter finden sollen.­­Wie es verlautet,sollen Aussichten vorhanden sein,daß im nächsten Monate die Fleischpfeise noch etwas herabgehen,wie nicht minder das Brod etwas größer werden soll,d.h.die Semmel und Kipfel,­die gegenwärtig durch ihre Kleinheit allein berühmt sind. Eine Charakteristik Kotzebue’s.Unter der Ueberschrift»Find­­linge«enthält das erste Heft des zweiten Bandes des»Weimarischen Jahrbuches« das Hoffmann von Fallersleben und Oskar Schade gemeinschaftlich herausgeben, und auf das wir die literaturfreundlichen Leser hierm­it aufmerksam machen wol­­len,eine Menge interessanter Notizen,die zum Theil gar nicht bekannt sein dürf­­sen.A.v.Kotzebue,der fruchtbarste aller deutschen Lustspieldichter,wird darin in folgender nicht allzu schmeichelhafter Weise charakterisirt:»Als Dichter mehr ein Dichter der Schönen,als des Schönen,mehr ein Dichter aller Nationen,als irgend einer Nation, kein Mann von großem Genre, aber ein Mann von gro­­ßem Talente. Weniger hervorstehhend durch die Originalität seiner Ideen, als durch Wis, Reichthum und seltene Produktionskraft. Nicht ungeübt im Kolorit: sein Neuling in Torben ; ein Meister in der Situation; unübertroffen im Dia­­log, aber ohne Richtigkeit und­­ Verdienst in der Zeichnung; ohne echt idealen Anflug in Charakteren; ohne Natur und Kraft in ihrer Haltung; ohne Nai­­vetät in­ der Darstellung. — In der Philosophie ein Dissettantz; in der Kunst ein Rätonneur und in der Kritik unter aller Kritik." Ein gefälläter Obelisk. Die achte Kammer des Pariser Tribu­­nals hat einen Herrn Dropfy wegen Fälschung in contumac­am zu 15 Monat Gefängnis, 500 Franken Geldbuße und 6000 Frhs. Schavenerlag verurtheilt. Er hatte nämlich dem Archäologen Barrois im verfroffenen Julius einen Ober­listen mit Keilspritt verkauft, der angeblich von einer englischen Gesellschaft bei Ausgrabungen um Babylon gewonnen worden und der noch so gut erhalten sei, daß sich Die Schrift mit unbewaffnetem Auge sesen lasse Man wurde Handels einig und Herr Barrois zahlte 5000 Fres, für das Klein­od. Bei näherer Unter­­suchung fand aber der Altert­umsliebhaber, da sein Monolith ein Pariser Fa­­brikat sei und deutlich die Spuren moderner Instrumente verrathe. Der Beiläu­­fer wurde nun zur Rückgabe des Kaufpreises aufgefordert, antwortete aber auf­ das Erfuhren mit heimlicher Flucht. Bei der späteren Untersuchung ergab sich auch, daß ein Pariser Künstler auf Zettelung den Obelisk für 2000 Fri­­ges­­ arbeitet, wie denn im Paris allerhand Alterthümer gefälscht werden, Hauptschrif­­ten, Papyrus, Basteigs, geschnittene Steine u. s. w., die dann für griechische, assyrische oder ägyptische F­rodutte in den Handel gelangen. Der Fourierist Vior Considerant hat bekanntlich in Texas Land angelauft, um daselbst nach der Lehre seines Meisters eine Kolonie zu grüne de.Das Unternehmen ist materiell­ vollkommen gesichert,und die Auswander­rungsgesellschaft verfügt bereits über ein gemeinschaftliches Kapital v.1,400,00,ij Fr.Considerant hatte sich ein solches Resultat nicht erwartet,denn er glaubte, daß der größte Theil der Auswanderer, die sich ihm anschließen aus Arbeitern bestehen würde. Merkwürdigerweise fand gerade Das Gegentheil statt. Es fehless­ten sich ihm nur sehr wenig Arbeiter und dagegen Hauptsächlich wohlhabende Leute aus der Mittelflaffe an. Darunter befinden sich namentlich ein Paris­er Blumenfabrikant sammt gamille, welcher millionenreich ist, und, der bes­pannte Schauspieler des Odeon, Herr Tifferamat, ebenfalls mit seiner ganzen Familie. Nebrigeng sind die Auswanderer lauter gebildete und begüterte teute. “ Demnächst erscheint „DB. v. Kaulbach, seine Werke und seine Gegner." Den Hauptinhalt bilden authentische, d. h. Dem Wesen nach aus dem Munde des Künstlers nachgeschriebene Erklärungen seiner Berliner Mu­seumsbilder, sorwie feiner Steffen an der Münchener neuen Pinakothek se. An­­ziehende biographische Notizen, namentlich aus Kaulbachs Jugend, werden die Schrift begleiten. Herausgeber ist der Maler und Literat Robert Kerle. ” mn, * Man schreibt ung aus Petersburg vom 4. Feber : „Der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch hat eine Ansicht von Sebastopol wieher gebracht, die ich heute zu sehen Gelegenheit fand. Sie ist von der linken Seite der Bucht, wie es scheint, mit dem Daguereotyp aufgenommen, und gewährt einen genauen Welter­ bk­t aller Haup­punkte und Hauptstellungen und Aktionen des 5. November. Rechts in weiter Perspektive die alliirte Flotte Hinter der Linie der versenkten Schiffe, dann auf dem linken Ufer das Konstantin- und Paul-Fort, eine Schaar gefangener , von Kosaken eskortirter Franzosen und Engländer, worunter sie besonders ein Schotte auszeichnet ; dann das Haus, in dem die Großfürsten resiz­ierten , und vor demselben der Dampfer, auf welchem sich das Hauptquartier Menzitow’s befand. Gegenüber auf dem rechten Ufer die Forts Peter und Nikg­­[aus , so wie das Panoram­a von Sebastopol mit den Belagerungstrandheen und dem Lager. Alle die in fremden Illustrationen enthaltenen bildlichen Darstellun­­gen bieten nicht den umfassenden Urberblick, weil keiner ein so günstiger Punkt zur Aufnahme bis recht zu Gebote gesta­nden hat.“ * Rom, 13. Leber. Bei dem heutigen Beginn des Karnevals erschien nach uraltem Gebrauch eine Deputation Israeliten auf dem Kapitol , um sich die Erlaubniß zu erbitten, daß sie auch das kommende Fahr bafelbst verbleiben dür­­fen. Sene Sahnen, die zur Ausschmüdung des Korso bendt­igt werden , müssen die Seraeliten bei dieser Gelegenheit abliefern. . _ ’­­ * Wie statt die Käse-Sabrifation an einigen Orten der Schweiz betrieben wird, zeigt die amtliche Shatface, Daß einzig im bernischen Amtsbe­­zirke Wangen im Jahre 1854 nicht weniger als 3208 Zentner Käse zubereitet und daraus 211.000 Fre. erlöst wurden, das Hüttengeld inbegriffen. KNenefte 99 o ft. Prag, 21. Geber, Nachmittags 242 Uhr. Jede Gefahr ü­­ber feitigt. An der Wegräumung des Schuttes und der darunter glimmen­­den Balfen wird fortgefegt gearbeitet. Ihre Majestäten befinden sich wohl. Kriegsschauplant. Wir lesen in der , Milit. 3." Folgendes: „Mit dem militärischen Theil einer Mission an Schamyl und Persien wurde der Oberst Williams beauftragt, während der französische Spezial­­kommissär Bourée mit einer außerordentlichen Sendung nach Teheran abgegangen ist, um in Gemeinschaft mit dem englischen Abgeordneten Murray von Schah von Persien zu dem Abschlusse eines Offensiv- und Defensivtraftates mit der Türkei und den Westmächten und zur Eröffnung der Feindseligkeiten gegen die Russen am Arares, Euphrat und im Golf von Persien zu vermögen. Schampy­ soll vom Stationskommandanten von Redut Kale zu wissen gegeben haben, daß er im Frühjahre 1855 seine Streitereien in die Ebenen gegen Tiflis in größeren Massen zu unternehmen geweite." Nachrichten aus Konstantinopel vom 15. b. M. zu Folge war Baron Koller noch Rh­ed wodurch die Abreise des f. f. In­ternuntius Freiherrn v. Bruch verzögert ware, CS” Bei dem Schluffe des Blattes waren uns außer den Wiener Blättern weder die am Morgen, noch die am­ Abend fälli­­gen Posten zugegangen. “ Privatkorrespondenz der Redaktion, Wir bedauern die über bag Donner allemal Anonymes nicht aufnehmen, Theater uns eingesendete Besprechung nicht mittheilen zu können, nachdem wir ein für verantwortlicher Redakteur sah­ Weiskircher, _

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