Pester Lloyd - Abendblatt, November 1855 (Jahrgang 2, nr. 254-278)

1855-11-21 / nr. 270

Schnellpfeifenprud von Emil Müller, Servitenplag Nr. 1. — Berlag der Pefter Lloyd-Gesellschaft, bis schwächern Nachbarn zu erweitern,ein Necht,dem entgegenzutreten nicht Englands Saden sei, es selbst der unmittelbare Gegenstand , nicht vor mehr des Angriffs dann die Unhaltbarkeit dieser Behauptungen nachgetriefen und die damaligen Minister für die Folgen ihrer Sorglosigkeit in dieser Beziehung verantwortlich gemacht, fügt er hinzu: „Nicht gegen das, was es thun wird, sondern gegen das, was es künftig thun kann , haben wir uns sicher zu stellen und mir willen Alle, daß es leichter so­­wohl als besser ist, der Unterbrüdung vorzubeugen, als ihr Widerstand zu helften.“ „Ster also, bemerkt die „Times“ schließlich, in der maßenden Auftreten Mentschikoff?s für die Freiheit Europa’ erfannt wurden wüster mit der Drohung eines Aufrufs Mitte des hunderts müssen wir den Ursprung des gegenwärtigen Krieges suchen, sorigen Sahr­­nicht in dem an­­‚in dem Scheitern neuerer Unterhandlungen, nicht in einem Streit über heilige Stätten, sondern in dem Ehrgeiz, der Insolenz und der Kühnheit Ruslands, welche schon als zmei Generationen friedlich gesinnter Mi­­zu den Waffen zu Gunsten der Türkei entgegen­­treten mußte.” Ostfee. Die Gesundheit des Admiral Seymour sol durch den langen Aufenthalt in baltischen Meere bedeutend gelitten haben, nament­­lic sol er das eine Auge, das bekanntlich durch Die Explosion einer Höl­­lonmaschine verwundet ward und seitdem fortwährend Tranfelte, nun Doc wirklich eingebüßt haben. Die legte Nummer des „Morsfot Shornif" ver­öffentlicht eine ganze Reihe telegraphischer Depefchen von den verschiedenen Stationen der finnischen Küstenpunkte, die Indbeg nur Berichte über gleich­­giltige Stottenevolutionen, sowie sicher eine fruchtlose Beschiegung Hangoe-Úbbe enthalten und den Zeitraum vom 4. bis 26. Oktober umfassen. Aus Niederbartau in Kurland schreibt man der „DS. B.=9." unter dem Datum des 4. Oktober: Boi Sonnenaufgang kamen die Feinde von ihrem Dampfer in drei Seilen an’s Land. Am Strande mit Soldaten der Strandwace zusammengetroffen, fingen sie an, si mit diesen zu schießen. Auch das ü­brige Militär, welches bei uns einquartiet ft, eilte herbei. Darauf sandten die Feinde, wieder nach ihrem Schiffe zurückgekührt, von dort aus sowohl Kugeln als Bomben unserem Strande zu. Auf eine Entfernung von 10 Werft flirrten die Fensterscheiben fast zum Zerspringen von diesem Spertafel! Auf unserer Seite sollen nur drei oder vier Soldaten verwundet worden sein. Wiederum gegen Abend, die Uhr mochte vier sein, fing das englische Schiff, etwa auf eine Werft ans Ufer herangekommen, an, unter Kordonhaus zusammenzuschießen, und etwa 15 Kugeln durchlöcherten Hasfelde. Das Haus, aus Holz, stürzte zwar nicht zusammen, aber es ist auch zu nichts mehr tauglich. Wir r­iefen viele Kugeln auf, auch Bomben, welche nicht geplagt waren. Diese sind gehörig groß, größer als der Kopf eines aus­­er Mannes und haben eine Deffnung mit einem Schraubengeminde von effing. In Kurland herrscht unter dem Abel große Aufregung über einen Vorfall, den die „Königsb. Hart.­3." folgendermaßen erzählt: Hr. v. Saden def im nördlichen Theile des Gouvernements ein Gut von bedeutendem Flächenraum. Er hatte dort einen Baafenthurm für die Schiffe auf eigene Kosten errichten Waffen und einen Inspertor angestellt, welchem zugleich die Aufsicht über die Anpflanzung des Strandes aufgetragen war. Vor einigen Tagen näherte sich ein englisches Kriegsschiff, läßt die Beratung landen, welche die sämmtlichen Anlagen von Grund aus zerstört, in das Haus des nlpertors dringt, ein Flügelfortepiann vor die Thüre trägt und es, ungeachtet der flehentlichen Bitten der Frau und Tochter des Mannes, vor ihren Augen zertrümmert.­­ Weißes Meer. Die Küstenbewohner melden, daß das englisch­­französische Geschwander das weiße Meer am 30. September verlassen hat. Nach Aussage der Mannschaft eines holländischen, an der Divinabarre ge­­strandeten Kauffahrers ist im weißen Meere kein feindliches Schiff mehr zu sehen gei­esen. Petersburg, 12. November. Durch mehrere seit 1852 erlassene Urafe ist dem verarmten Adel der westlichen Provinzen der Eintritt in Heeres­­diente erleichtert worden. Unter gewissen Umständen involviren diese Vorschriften einen gezwungenen Eintritt des adeligen Proletariers der ehemals pol­nischen Gebietstheile und führen gleichsam eine Refrutirung zur Ergän­­zung der Zahl der Offiziere und Unteroffiziere in der Armee ein. Es sind gegenwär­­tig neue darauf bezügliche Ufafe ergangen. Ich erlaube mir die Bemerkung voraus­­zufinden, daß Kaiser Nikolaus von 1852 und 1853 Ufafe erlassen hat, welche dem unbemittelten, grundgefeglich von der Mensc­heit so wie von anderer Steuer freien Adel den Weg zum Staatsdienst ebnen , die Plage des sich in diesem Stande mehrenden Proletariats Durch Berbrauch im Heere absorberen und die Abneigung gegen den russischen Armeedienst namentlich bei dem Adel volnischen U­rsprungs bekämpfen sollten. Am 13. 25.­ Oktober 1854 folgte ein 3. Ufas, nach welchem , die mittel­­losen Edelleute, welche bis zum beendigten 22. Lebensjahre die Offiziersprü­­fungen nicht bestehen, den Lehrsarabinierregimentern oder auch als Unteroffiziere den Linienregimentern einzuverleiben sind ; diejenigen, welche das 22. Lebensjahr über­­schritten und die Prüfungen bestanden haben, sind als Offiziere in die Infanteries­regimenter einzustellen.’ Bon Kavallerie und Artillerie ist dabei abstrahirt. Die See, welche für diese Geseche mastgebend war, war namentlich in den Gouverne­­ments Kowno, Wilna, Grodno, Minsk, Wolhynien, Podolien und Kiew verwirklicht worden und allmäßig in 15 Gouvernements zur Anwendung gekommen. Die Rufen fanden besonders bezüglich der ehemals­­ polnischen Provinzen Diese Maßregeln eben­so zweckmäßig als gerecht. Dieselben scheinen in der That eine so erwünschte Wirksamkeit bewährt zu haben, daß man beschloß , dieselben auch auf die übrigen Reichsprü­­fungen auszudehnen, und mit einem Sederstriche einerseits einen gewissen Ast­­der Wohlthat auszuüben und andererseits einem mit jedem Tage fühlbarer sich äußernden Bedürfnisse an Offizieren und Unteroffizieren Rechnung zu tragen. Es steht außer Zweifel, daß der Zweck, der Regierungsgewalt eine neue umfangreichere Hilfequelle dienstbar zu machen, wesentlich durch den neuesten Utas gefördert wird, dessen Tragweite ohne Berücksichtigung der Präzerentien aus den burren Tertrd«­worten kaum zu­ errathen wäre. Unterm 8. Oktober zeigte der Minister des Krieges Kreii­mann der Negierung an: „Se. Maj. haben allergnädigst zu befehlen gerügt , die für mittellose Edelleute in 15 Gouvernements Hinsichtlich der Einstellungs­weise in das Heer und der Legitimationsurkunden bestehenden Vorschriften sind auf alle mittellose Edelleute sämmtlicher Reichsgouvernements aus­zudehnen­. Dieser zur Nachrichtung im Militärressort fund­gegebene Wille des Monarchen wird hierdurch als Ergänzung der früheren V­orschriften vom 28. Juli und 11. Dezember 1852 und vom 12. und 13. Oktober 1854 veröffentlicht. " Das „Seemagazin“ veröffentlicht heute einen Bericht des Staatsratbs M­an­­suroff, der die Namen der bei der Vertheidigung von Sebastopol verwundeten und Fontuflonirten Stabes» und Oberoffiziere der Flottenequipage enthält: der Bericht zeigt nur die Namen neunzehn verwundeter und kontuflonirter Stabg­­­ und Oberoffi­ere an. Es treffen auch nach und nach die Berichte von Ar hangelgt ein, aber mit Ausnahme der von den Engländern verübten ge­waltthätigen Schaf- und Ziegenentführungen und der gewöhnlichen Jagd auf Fischerbote bringen sie nichts Neues. Ueber die Kriminreife des Czaren seien wir im „Ruf. Ins." Folgendes: Verantwortlicher Redakteur: Mari Weisflicher, und denen selbst ein­gesoorden, Nachdem eii als beprohlich nach feste feine Netfe nah Simpheroppl fort, wo wurde Se, Majestät von dem Oberkommandirenden der Süßarmee, tanzen F­ürsten Sprtfapafoff, empfangen und reifte am mwähnten übrigens besichtigte der Kaiser einige pen haben den Kaiser vollkommen zufriedengestellt. 9. d. Divisionen Mts. der man mit größerer Begierde als jemals das Erscheinen der Zeitungen Baktschiferat Krimmarmee und am 10. b. inspizirte er Die Truppen, welche auf den vorgeschobenen Positionen auf der Be ea­a au­f HATAL a einschließlich postirt sind,­­ Stockholm,14.5)November.(N.Z.)Selbst die ältesten Leute wissen sich kaum­­ einer ähnlichen Aufregung zu erinnern,wie sie gegenwärtig hier herrscht. Sogar solche,die eine souveräne Verachtung des ganzen diplom­atischen und offi­­ziellen Gebahrens zur Schau tragen,können nicht umhin,die Berichte über jeden Schritt und Tritt, den Canrobert Hier thut, zu verfolgen. Kein Wunder also, wenn erm­attet die ‚Spensia Tidningen“ nur kurze Berichte liefern und aus denen man über den Erfolg der Canrobert’schen Mis­­fon — zu — durchaus Feine Auskunft gewinnen kann, Selbt Dem Hofe nahestehende Personen theilen mit uns das Sgidial, über diese eigentliche Kardinalfrage im Dunkeln zu tappen. Wir müssen uns demnach­ darauf beidrängen, das, was in Betreff Canrobert’s öffentlich geschieht, fo tzen und vollständig wie möglich zusammenzustellen. Wir beginnen mit den (schon erwähnten) Besuchen, die Cantobert vorgestern (12. vormittags im Garnisonslazarett und Abends im Theater abgestattet hat, er in die „Zauberflöte“ gegeben. Bei seinem Eintreten in die große Loge des Königs, wo ihm ein Play zwischen dem Oberkammerherrn und dem ersten Hofstallm­eister angemiesen wurde, auf welcher Stelle bei Gallaschauspielen der Reichsmarschall zu fibhen pflegt, wurde Canrobert vom Publikum mit Händeklatsc­hen und alterfet üblichen Zurufen tote: „Es gebe Canrobert!? „Es gebe Frankreich !” begrüßt und mehrere Stimmen verlangten die Musif zu dem französischen Gesangen „Partant pour la Syrie“, die denn auch vom Orcester ausgeführt wurde. Et­was später kam auch die königliche Familie in ihre Loge und sobald der König und die Königin ihre loge eingenommen hatten, je der König durch einen Stabtnetsfammerheren ben General Canrobert auffordern, in diese Loge hine aufzukommen, wo er z­wischen den Herzögen von Oftgothland (Prinz Oskar) und Dale fürsten Prinz August­, den beiden jüngeren Söhnen des Königs, seinen Plag erhielt. Beim Eintritte des Königs und der Königin in die Königl. Loge ertönte ein laut­­shallender Begrüßungs- und Beifalsruf, auf melden Das Begehren des „Nationallie­­des“ folgte, welches dann auch vom Orchester angestimmt und mit erneuertem Hurrah­­ruf begleitet wurde. Auch nach dem Schluffe der Oper wurde das Nationallied vere­langt und ausgeführt. — Gestern (13.) Vormittags besuchte Canrobert die Kasernen und Abends erictien er auf der Spirde beim Minister des Auswärtigen, Sreihern Stjerneld. Dieselbe wurde von etwa 150 Personen besucht, worunter die drei Prinzen, Söhne des Königs, und die Kronprinzessin, sowie das ganze diplomatische Korps ein­­fepltepfisch des ruffischen Gesandtschaftspersonals. Heute (14.) besuchte er Vormit­­tags in Begleitung des Kronprinzen die Werfte auf dem Schiffsh­oim und sperste Dann beim französischen Gesandten, Herrn Lobstein, besuchte dann die festliche Zusammenkunft der Kriegswissenschaftlichen Akademie und nimmt Abends das Louyer bei dem Ober­­statthalter von Stocholm, Jakob Grafen Effen- Hamilton ein. Dem Vernehmen nach bleibt Canrobert,noch diese Woche hindurch hier, Waris, 17. November. Der „Moniteur“ bringt eine weitere Liste von ausländischen Ausstellern, Mitarbeitern und Arbeitern, denen auf den Antrag des Prinzen Napoleon und des Ministers des Auswärtigen der Orden der Ehren­­legion verliehen worden ist. Aus der nun vorliegenden vollständigen Liste theilen wir noch folgende Ernennungen mit: Zum Kommandeur ist wegen hervorragender, der Wissenschaft erwiesener Dienste der Engländer Faraday in London, ein früherer Buchbindergehilfe, ernannt, zu Offizieren der aus Rom gebürtige Kupferstecher Calamatta in Brüsel und Bildhauer Rauch) in Berlin, zu Rittern, Pastor, Direk­­tor der Gesellschaft John Borerill in Seraing, 2. Miesbach in Wien, Baron Mundi zu Rafchis, Villeroy zu Rittershoff in Rheinbaiern, Engerth zu Wien, Erfinder der Gebirgslokomotive, der frühere Lederarbeiter Meyer zu Mainz, Schrotter zu Wien, Spoerlin zu Wien, Auer, Vorsteher der kaiserlichen Buchbrucerei zu Wien, die Ma­­ler Tivemand und Steinle, so­wie der württembergische Architekt Zanth. — Der’ „Moniteur‘ veröffentlicht eine Notiz, nach welcher den fremden Ausstellern die zuer­­kannten Medaillen sc. durch ihre Kommissäre überreicht werden, denen man sie am 20. und an den folgenden Tagen zustellen wird. * Meft, 21. November, Berichte aus Neapel, die bis zum 15. b. M. reichen, melden, daß der Gesundheitszustand Gr. f. Hoh. Herrn Erzherzoge Albrecht sich vollkommen gebessert hat. Die Radreise wird Se. f. Hoh, im Dezember dur) Tirol machen. — Gestern Iangte Se. f. Hoheit der Herr Erzherzog Maximilian von Efte hieran. — Die belgisch-französische Gesellschaft zur Durchforschung alter bergmännischer Arbeiten hat durch einen ihrer Agenten mehrere Schürfungsrechte für bereits aufgelasfene Bergwerke in Ungarn, Siebenbürgen und Böhmen erstanden und beabsichtigt mit Ausgrabung der verschütteten Stollen an mehreren Punkten gleichzeitig im Frühjahre zu beginnen. — Heute Nachmittags um drei Uhr findet das Leichenbegängniß des gefeierten Dichters Bördsmarty statt. Der Zug wird von der Waitsnergasse ausgehen.­­ Wiener Börse vom 20. November. Die Entmuthigung der festen Börsentage­ machte einem günstigeren Anflug Plan. Nordbahnaktien gestern Abends unter 202 gedraht, haben sie bis 203 °, Staatsbahnaktien gingen in Folge des Pariser Kurses auf 158. Andere Effekten unwesentlich verändert, nur Bantattien mit 920 zu haben, Megfel und Metalle etwas steifer. Gold 187, Silber 184. Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft macht bekannt, das die neuen Kouponsbögen zu den Aktien von der 1. bis einschließlich 9. Chiffion, welche am 1. September abgelaufen waren, bei der Gesellschaftsliquidatur von morgen an behoben werden künnen. Bei der diesjährigen Verlosung der gräflich Stephan Karolysschen An­­leihe vom Jahr 1839 sind folgende 17 Obligationen á 1000 fl. gezogen worden: Nr. 79, 80, 86, 93, 134, 135, 174, 179, 190, 195, 216, 284, 346, 348, 416, 444, 476. Bei der am 17. 9. M. vorgenommenen Beru­fung der oberungarischen Waldbürgerschafts-Anleihe sind die folgenden Obligationen á 500 fl. zur Rückzahlung gezogen worden : Nr. 18, 54, 108, 193, 364, 389, 446, 496, 622, 685 Crüdzahlbar am 1. Februar 1856­, Nr. 45, 96, 133, 142, 198, 331, 401, 529, 608, 780 Crüdzahlbar am 1. August 1856). Berlin, 19. November, Matte Börse. London, 19. November. Steigende Tendenz: Konsols 88, — Y., Paris, 19. November, Zeste Stimmung , SpCt. 65.15, 41­,pEt. 90.25, Credit Mobilier 1175. ab. Am 7, ds Mis,” 101, Uhr" Morgens reifte Se, Maj, der Küffer der Krimm ab. Auf dem Wege Besichtigungen mas Dod­ und ing befindete er um 81­ Uhr Abends das gesunde und muntere dem nach sort Nicolafe pasierte am folgenden Tage Perefop um 11 Uhr Morgens en­d mit alleiniger Ausnahme des Halboffiziellen erfahren die Hauptsache wäre eintraf. Hier Generaladfu­­Die er­­Aussehen der Grup­ a TK BESTE BÉR ZŐB ÉT EÉENETÉS EST ZER ÉTÉ

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