Pester Lloyd, Januar 1856 (Jahrgang 3, nr. 1-26)

1856-01-22 / nr. 18

Friedens mit ungemischter Freude begrü­ßt.Niemand ist freilich»ein solcher Unm­ensch, paßer d­i­ Krieg um den Krieges selber m­illen­ vertheidigen möcht e,doch fehlt es ohne Ziweifel nich­t an­.solchen,welche glauben,daß seine Foridan­er nun noch ein Jahr des Guten­ mehr als des Uebels m­it sich bringen wü­rde.Wir haben so ges­waltige Rüstungen gemacht,die Erwartungen,welche wir von den Leistungen unse­­res Heeres und unserer Flotte hegem haben sich so gesteigert,der Stoß,welchen die Macht Rußlands erlitten hat,ist so in die Augen fallend,daß wir mithiind hoffen dü­rfen,beim­ Schlusse ein­es neuen Feldzuges unserem Feinde nicht nur«» weit günstigere Bedingu­ngen vorschreiben zu können,sondern au­ch in seiner vollständi­­gen Erschöpfung und Niederi­erfung die allerbeste Bü­rgschaft für die Zukunft zu er­­langen, a welche so Teicht denjenigen ereilt, heffen hochfliegende Hoffnungen auf die Zukunft ihn blind gegen die Gaben der Gegenwart machen, und­­ eber rasch zuzugreifen, MD wir nur Die Hand auszuftreben brauchen, als auf ein Inıenbereg, aber jung zugleich, zweifelhafteres und gefährlicheres Glük zu son den beständig wiederfehrenden Todtenlisten, Nationalschuld, von der Aussicht Borstelungen blos durch ein geruhte, und behandelte, wie „„der Mond auf nur sid die Nemefis gün­­warten. bie ihn anheufenden Wölfe““, — das sind Publikum vor der Ansicht warnen. Eine Erlösung von dem raschen Wachsen unserer eine 10prozentige Einkommensteuer und der fortwährenden Störung unseres Geldsystems; eine wirksame Zügelung der Anmaßung und Eroberungssucht einer Macht, welche vor zwei Jahren unsere ernstlichen ftolges und bedentuna an allen Schmeinen zu beantmarten sein, daß mir auch das wirklich bekommen, was mir verlangen, nothwendigerweise die Nichtbefestigung der Alandsinseln mäffen so so wesentliche Bartheile, daß wir sie nicht mit den glängendsten Zukunftsträumen vertauschen möch­­ten, welche je einen schwärmerischen Phantasten betberten, Korrespondenten zu Wien und Berlin und die den Konsuln der Westmächte zu gewährende Erlaubnis. Nur mir sicher ist Dies der Fall, so werden wir mit großer Gemüthsrube den Berlust aller der Herrslichkeiten ertragen, welche uns das nächste Kriegsjahr geschenkt haben m wü­rde, Doc das als begriffen die telegraphischen Depeschen unserer Französischen Negte­­in sich, was aller­­dings in den Worten liegt, nämlich die unbedingte Annahme der Vorschläge der Verbündeten von Letten Rußlands. Der fünfte Vorschlag ist sehr allgemein gehalten und schließt eben­so w­enig eine andere Forderung, welche die Verbündeten etwa stellen mögen. Wir glauben nicht, daß jenes bestimmte Ansinnen bereits an Rußland gerichtet worden it, und was für Wahrscheinlichkeiten für die Zukunft auch vorhanden sein mögen, so haben wir doc, keinesfalls das Recht, zu behaupten, daß Rußland ss unbedingt damit einver­­standen erklärt hat.‘ Zwei andere Bedingungen, auf denen mir peremptorisch beste­­hen müssen, die Desarmirung nämlich der Ostküste des schwarzen Meeres und die sich in den russischen Häfen am schwarzen Meere niederzulassen , sind nur obenhin und in zweideutiger Weise er­­Wir dürfen sondern haben uns der Vermittlung einer dritten Macht bedient, deren Pflicht es ist,­ Dafür zu sor­gen, daß Rußland unsere Bedingungen mit allen ihren Stipulationen annimmt, ehe wir uns überhaupt nur in Unterhandlungen einlaffen können. Wir glauben seinen Augenblik daran, da­ diese Dinge dauernde Hindernisse für den Abschluß des Frie­­dens [hast eine f Jungen nachlaffen allein angenommen worden sind, unsere Leser dürfen nicht vergessen, jung bewahren wollen, dies nur dadurch geschehen Fünne, dag mit uns au in Zu­­kunft fortwährend eben der Mittel bedienen, durch welche jener Wechsel zu Stande gekommen­ ist. Rußland braucht dlos Grund zu der Annahme zu haben, das die Hoffnung auf Ruhe und Trieben unsere Wachsamfelt eingeschläfert und unseren Muth erschlafft hat, und wir werden die ganze Arbeit. Denn sicher wird thige Haltung wieder anzunehmen. Wenn es uns um den Frieden um wie viel nöthiger ihm der Friede is, als uns, je im Kaufe des Krieges, sind, öfterr. Borschläge seien bei unsere daß die Sriedenshot­­ - österreichische ft, nicht die eines englischen Diplomaten, und das sie von einem Gesichtspunkte ausgeht, der nicht Überall identisch mit dem unserigen ist. Was versteht ferner Rußland unter einer unbedingten Annahme? Wir haben schon früher eine russische Annahme erlebt und mwissen aus Erfahrung, wie Rußland mit solchen Redensarten umzuspringen weiß. Um seinen Preis’ dürfen wir auch nur einen Augenblik Yang in unseren Ru­­­fo lange nicht alle die erwähnten Stipulationen von Oesterreich war und unzweideutig hingestellt dem Donner war Bürgschaft, daß Rußland seine furchtgebietende Pontusflotte halten anfommt wieder von anfangen müsfen, nichts als die Bürgschaft — Sürstenthümern beschert werden sol, brauche man stolze Sp müffen wir unseren Gegner Land­­weit 28 und die­ Türfer Prophezeiung Rußland. Ind­eben Horn und über mit­­ihrer nicht Glüd zu wan, die bevor vas Rußland nach wenig Jahren im Stande wäre, dafür Nahe zu nehmen, lasse an der Möglichkeit es den Aliirten übrigens mit dem Frieden Ernst und unzweideutig nicht vergessen, daß der gegen­wärtige in unserer Stellung erfolgte glüiliche Umrehwung durch den von uns auf Rußland aus­­geübten Druck bewirkt worden ist und daß, wenn wir uns die Vorteile unserer Stele Politiker, aus seinen Zugeständ­­nissen heraus zu mwinden und von Neuem seine frühere herausfordernde ordentlich fühlen lassen.. Alle gütlichen Vorstellungen sind umsonst gewesen, unser kräftiges Handeln aber hat den ermuthigendsten Erfolg gehabt. "Durch Iebteres haben wir den Feind zu Unterhand­­lungen­ gezwungen; durch ein Beharren dabei werden wir die­ Unterhandlungen einem lüclichen Ende entgegenführen. Es ist ein gewöhnlicher Fehler der Geschichtsschrei­­in dergleichen Dingen den Talenten der Bevollmächtigten ein zu großes und dem Machtverhältnisse der Kontrahirenden Staaten ein zu geringes Gewicht beizulegen. Kein Unterhändler war glückkicher, als Karl XII. vor der Schlacht bei Pol­­tawwa ', oder als Napoleon vor dem Zuge und wurden von Ihren Bayonnetten unterfragt, und Moskau, Denn kümmerte sich Fein Mensch um die Fehler ihrer Logis. Nach jenen lagen unterhandelten denn die Macht, welche Ihren Vorsschlägen Nachdruch gab, also, wenn Eifer zu betreiben, welche erforderlich Ursache fhen. machen eines „lächerlichen Hanrspaltereien gemwiffer. fafjung anführt, guinifcher­­ eine alte man die Derfafjung Fenne, welche den fich die noch halboffiziele als alle Morgenblätter zusammen genommen, ihre großen Kanonen Nieder­­fie mit gleichem Talent, aber mit weit geringerem Erfolge, verschwunden. Sehr ist es nöthig, jene Rüstungen mit den­ größten Seemacht für den nächsten Feldzug tüchtig zu machen. Niemals war diese­ Nothwendigkeit so drin­­gend, in Feinem anderen Augenblicke wurden Wirkungen irgend­einer Schlaffheit oder Trägheit so rasch fühlbar machen. Wir haben das Ziel vor Augen, und das muß uns veranlassen, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, nicht aber in ihnen nachzulassen. Wenn wir so handeln, so haben den Moldo - Walachen müthigende8 für das mir entweder den edelsten Sieg errungen, nämlich einen sicheren und dauernden Briefen, oder wir befinden uns in der Lage, daß mir denen, welche ihn uns vorenthalten haben, eine noch län­ger dauernde Reue verursachen können.“ An die Bedenken von „Pol“, „Times“ und „Chronicle” theilt auch der „Daily-Nemws's Artikel. Außerdem aber macht mehr zu Gunsten Opfterreich, als der Türkei. Lestere gewinne Schaftopol wieder aufbauen werde, ihre innern Angelegenheiten — da bleibe Argumente © Temesvár, am 18. Jänner. Bekanntlich fällt in das abgelaufene Jahr die Eröffnung der Eisenbahn von Dravicza nach Baztás, in wodurch der Abfall der Steinsohlen an die untere Donau, und der Warenbezug von Baztás in das innere Land befördert wird. Gleichzeitig kann ich Ihnen mittheilen, daß die Dorarbeiten zur Verbindung dieser Eisenbahn von der Samer Gegend, über Berseg mit Temes­­vár, und zu einer die banater Eisenwerfe bei Denta verbindenden Flügelbahn ber­­eits vor einigen Monaten begonnen haben. Diese bisher isolirten Gegenden sehen demnach einer blühenden Zukunft entgegen, und um so fiterer, je balder auch die dortigen Grund- und Bodenverhältnisse geregelt werden. Welcher Unterschied in einem und demselben Kronlande oft gefunden werden kann, beweist unsere Provinz, wo in der Bács das Brennholz eines der kostspielig­­sten Lebensbedürfnisse ist, indem die niedere Str­­after daselbst mindestens auf 16 fl. EM. zu stehen kommt , während in den gebirgigen südöstlichen Theilen des Banats das sehönste Buchen- und Tannenholz massenhaft verfault, weil die Kommunikations­­zustände diese Wälder noch nicht zugänglich machen. Hof, Kalk, dann ausgeze­ich­­nete weiße und blaue Kalksteine. Die dort in Auswahl zu finden sind, werden nicht die einzigen Schäße sein, welche die Eisenbahn unserer In­dustrie zuführen wird. In unserer Varstadt Josephstadt hat sich ein Kasinoserein gebildet. Wie bescheiden auch die Anfänge desselben sein mögen, so freut uns doch dessen ganz unerwartete Konflittierung als Beweis, da­ der Assoziationsgeist noch nicht ganz er­worben sei, und vielleicht trägt dieser Verein auch­ die Keime der künftigen Temes­­várer Handelsbörse in fi. Die soraussichtlich hohe Bedeutung, welche diese am er folgende Rand­­oder Quasi- Urquhart’8). Und oder die unmittelbare die Einmistung des Auslandes in so ziemlich auf Dem alten led. Eine Gesammteinmischung werde an die Stelle der auss­­ehlieglich russischen Schirmherrscaft treten und die Anarchie in ver Türfet permanent die Bedingungen stel Kränfenves, viel Des dauernden Friedens dieser Art zweifeln, sei, müßten sie Be­der Unterhandlungen den Krieg mit ungeschwächter Trdatkraft fortlegen.” Der , Globe" veriheidigt die Österreichischen Vorschläge gegen die das Gras wachsen hören, und drückt in einem anderen Artikel seine Ueberzeugung aus, daß Rußland eine gute Miene zum bösen Spiel gemacht und die fünf Punkte aufrichtig angenommen habe. Wäre dies nicht der Fall, so hätte es shh arg verrechnet. In den Argumenten, die der „Globe“ für viefe Ruf­­ist nichte Neuss. Rußland sehe, wag seine Niederlage aller Welt offenfundig sei, und fürchte bei einer Fortdauer des Krieges noch schlimmer zu fahren. Kurz, das san­­ftig­er, in Fällen jedoch, zu stimmen, sein werden; wenn res mie der gegenwärtige, sie, um ung des Gletschnisses wähnt. Weshalb gloffen. Die Wir stehen bei den Unterhandlungen ,­ ist es meine, der Kaiserin Katharina zu bedienen, es ist das Oesterreichs Sade, nicht in erster Linie da, es so ist, willen wir nicht, es ein Mittel zu finden wissen, auf Befehl zu. K­un­ft, der an der Parker Börse angefchlagene Depetche nothwendig das Krieges Bei dem Alten hätten und von Rußland eben in fi, so Har sich schlau so auf möchten wir wie irgend Gewißheit, Abendblatt ist die s­chiffbaren Bega Iegende Vorstadt gewinnen muß, hat mit Nussicht auf Die bald zu Stande kommende Eisenbahn den Antrag hervorgebracht, daß das E. E. Postamt in die Sorephstadt verlegt werde, und daß in der Festung nur eine Filiale zurid­­bleibe. So gut diese Einrichtung im Sinteresse der Personen- und Wannenfrequenz liegt, so wird sicher auch das Zollamt bald dahin wandern, wo das Postamt, Eisenbahnhof, und die Dampflaufffahrts Agentie fich befindet. sz Effegg , 16. Jänner, Das eingetretene Thaumetter, welches uns unsere herrliche Schlittenhahn ganz verdorben hat, st auf Schuld, daß der so eben statt­­findende Sabtanzmarkt einer der schlechtesten fett Menschengedenken ist. Der kürzlich gebrachte Auszug aus der „Wiener Zeitung” bezüglich jener Aussteller, welche bei der Pariser Ausstellung ausgezeichnet wurden, ist nicht ganz richtig. Bei Senen, welche die Medaille erster Klasse von Silber erhielten, vermissen wir zwei Stumaner Firmen und auch die hiesige Firma Lay’s Erben und Komp. DI Vefprim, 18. Jänner, Seche aus dem Fünfkirchner Stafsftodhause ent­­sprungene Deserteure treiben in der Umgegend Räuberhandwerk. Dieselben über­­fielen vorige Woche den Müller auf der Pußta Ziesse, Nachts 10 Uhr, und ver­­brannten denselben grausamer Wette, indem sie ihn gebunden in den gehetzten Ofen warfen. Auch seine Gattin velm­aten sie mörderisch, so Daß sie schmerlich dem schmerzlichen Tode entgehen wird. Oesterreich. Wien, 19. Sinner, (Wiener Ztg.) Der Justizminister hat dem Streisge­­richtsrathe Johann v. Szanto auf sein Ansuchen die Neberfegung von dem Lugofer auf Die bei dem Groß-Becsferefer Stretsgerichte erledigte Nathsstelle bewilligt und die hierdurch bei dem Lugofer Streisgerichte offen gewordene Kreisgerichtsrathsstelle dem Nathesekretär bei dem serbisch-banater Oberlandesgerichte, Ferdinand 9. Paum­­gartten, dann eine bei dem Streisgerichte in Zombor erledigte Rathsstelle dem Nathssekretär und Staatsanwaltssubstituten bei dem Temesvarer Landesgerichte, Dr. Karl Wolfz die bei dem serbisch-banater Oberlandesgerichte erledigten Raths­­sekretärstellen dem Nathssekretär des Bomberer Kreisgerichtes, Adolph Szäle und dem Natbssekretär und Staatsanwaltssubstituten bei dem Groß-Becssereier Kreisgerichte, Franz Winsler v. Forazeft, verliehen. Tageswenigkeiten, Meft, 21. Jänner, 7 Aus fachmännischer Feder gehen uns folgende Zeilen zu: — Sie brach­­ten im heutigen Abendblatte Die Ernennung des Herrn Präsidenten des Dfner Landesgerichtes von Komers zum Präsidenten des Pester Landesgerichtes. Wir begrüßen mit aufrichtiger Freude die Wahl dieses Mannes von so seltenen Borzligen des Geistes und Herzens, reich an Erfahrungen und durch sie gestählt, unabhängig in feinem Urtheile, streng, aber gerecht und theilnahnmsvoll, uner­­müßlich thätig in feinem Berufe, und von seltener Schärfe des Urtheiles. Eine wahre Zierde des österreichischen Nichterstandes, ist er jener innigen Verehrung würdig, welche ihm das Gremium des Dfner Landesgerichtes zollt." 7 Die­­ Religio" theilt den Hirtenbrief mit, welchen der Csanáder Bischof v.Csajágy aus Anlas des Konkordats erlassen hat. Es ist dies der erste Hir­­tenbrief, der von einem hohen Würdenträger der katholischen Kirche Ungarns in dieser Angelegenheit erschienen ist. 0. Im hiesigen Blindeninstitut erhalten gegenwärtig Unterkunft und Un­­terricht 27 Knaben und 15 Mädchen. * Den von der , Bafárnapi Ujság” ausgeschriebenen Preis von zehn Dutaten auf die beste volfsthümdliche Novelle hat Herr Franz Salamon mit seiner Erzählung , Csak lassan a testtel" (Mur Tangsam mit dem Körper) gewonnen. Diese Erzählung­ zeichnet sich nach dem Urtheil der Preisrichter der echten­ Humor, neue und lebenswahre Gestalten, und durch interessante Beiträge zur S Kenntnis des B Wolfes aus. Am Verfasser der nächstbesten Novelle wird Herr Mori; Szegfi genannt. * In den „Gazd. Lap.” wird auf die in ungarischer Sprache erscheinenden Hefte für Gärtnerei von Dr. Ent, aufmerksam gemacht, die vier­­mal des Jahres,je fünf Bogen stark, ausgegeben werden, und zusammen 2 fl, 30 fr. EM, forten.­­Bei Gelegenheit des am 17.hier abgehaltenen Wochenm­arktes sind 460 Stück Ochsen,129 Kü­her ferner 623 tr.abgezogenes Schiweinefleisch,4808tr. Speckfleisch,2478 tr Speck und 167th Schmalz zum Verkauf gebracht worden. Auf den Fischmarkt am 18.wurden 10Ztr.Schaiden,60Ztr Karpfen,50Ztr Schleien,61Ztr Hechte,2Ztr.Karauschen und­ 68tr.Csik.———auf den Wo­­chenm­a­rkt am 45.50Ztr abgezogenes Schweinefleisch,81Ztr Speckfleisch,76­Ztr Speck und 19Ztr Schmalz zum­ Verkauf gebracht. «Auf die von uns bereits angekü­ndigte ungarische Uebersetzung des Ro­­mans­,,Little Dorris«von Boz haben die Herren­ Bulvovsky und Dal­­los Prämu­merationsbogen ausgegeben.Die Prämu­meration für sechs Bü­nde beträgt 3 fl. EM. = Daß nach Maß der zunehmenden Armenanzahl auch die Wohlthätig­­keitsliebe unserer Schwesterftänte demohner sich gestalte, — erhellt aus der kürz­­lich veranstalteten Substription zur Ableisung der­ üblichen Neujahrsfarten, 100­ bei allein für Seite des Dfner Damen-Wohlthätigkeitsvereines der namhafte Betrag von 1636 fl. 55 fl. EM. gezeichnet wurde. Für diese gütige Aushilfe fühlt sich der betreffende Verein angenehm verpflichtet, im Namen der zu betheilenden Armen, allen edelmütgigen Spendern, gleichwie den p. t. Subskribentensammlern, hiemit den innigsten Danf­anszusprechen. 0. Herr Graf Edmund von Zichy ließ zur Förderung seiner in großar­­tigem Maßstab eingerichteten Schafzucht zwei Nambonletti-Widder verschreiben, und sind diese auf seinem Out in Sár Sz, Mihály­ (Weißenburger Komitat) be­­reits angelangt. Der eine wiegt 163, der andere 156 Pfd.,jener hatte 13, meb­­terer 10%: Pfd Wolle, 7 Aus Preßburg meldet die „Preßb. Ztg.":; Neben den zahlreichen, in der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde bestehenden Humanitätsanstalten und Wohfthätigkeitsvereinen finden wir es angemessen , vorzugsweise jene Bestrebun­­gen der Nächstenliebe hervorzuheben und in Anregung zu bringen, die es ss zur Aufgabe stellen, den Bedürfnissen der gegenwärtigen strengen Jahreszeit insbe­­sondere Rechnung zu tragen. Da finden wir sorerst den seit langen Jahren be­­stehenden ‚Holzvertheilungsverein‘‘, von welchem während der Wintermonate an alle in der Gemeinde vom Notdstande heimgesuchten, armen Familien ansehnliche Holzquantitäten vertheilt werden. Zunächst ist dann ein erst seit zwei Jahren bestehender,, jedoch in wahrhaft wohlthuender Weise wirkender „Armenuntersu­­­gungsverein“ zu erwähnen,dessen Tendenz dahin geht, bedürftigen Haushaltungen wöchentlich Holz, Brod und kräftige Nahrungsmittel zufließen zu lassen. * Dem Wiener Magistrate Liegt dem Bernehmen nach ein Gesuch zur Gründung einer „Handelsgesellschaft in­ Wien nach ganz neuen Prinzipien“ vor. * Am 14. b. ist in Radkersburg Graf Johann Drassovic von Trafopian, Ei. geheimer Nath und Kämmerer, und Ritter des St. Stephangordens, im 86. Jahr seines Lebens gestorben. "In Jena ersceint seit dem neuen Jahre „Vorwärts, eine Monat­­[chrift für Landwirthschaft und Gewerbe, Herausgegeben von Dr. Wilibald Ar­­tus, und Dr. Jr. Müller. * Eine wahrhafte Jeremiade wird der „M. ©.” aus Sarvuspatal geschrieben, wo im vertroffenen Jahre in Folge der Cholera die Zahl der Todess­fälle in der dortigen reformirten Gemeinde boppelt so groß war, als die Zahl der Geburten. Aber auch in gewöhnlichen Zeiten steht die Zahl der Geburten zu der der Todesfälle in einem ungünstigen­­ Verhältnis. Bemerkenswerth ist noch, daß in Särospatas gerade oft in den wohlhabendsten Häusern keine Kinder sind. Daher gibt es dort selten Grundbefiger, deren Befich von Generation zu Generation vererbt wurde. Das Bolt hat den Glauben, daß derjenige, dem das Schloß Pataf gehört, bald sterben müsse. In der That sind in neuerer Zeit die Befiker Trautsohn und Bretzenheim, in früherer Zeit Szondi, Dobó, Parzi nach kurzer Dauer des Befikes gestorben. Deutsches Theater. Die Märchen und Bilder von B. Klesheim, dieses neueste Produkt der Dekorationsfunft, sollen nun auch hier ihre Zugkraft ausüben. Und ein günstiger Erfolg wird ihnen nicht ausbleiben, da sie für „Heine und große Kinder" des Sehenswerthen genug bieten. Wir erwähnen hier vor Allem das Schlachttableau, wo die gemalten, und die auf der Bühne von den Kindern dargestellten Solda­­ten si zu einem seltönen Bilde verschmelzen, ferner die Wandeldekoration, welche die vier Jahreszeiten darstellt. Schönheit und Naturwahrheit dieser Dekorationen machen einen Finstferisgen Eindruck, der sich durch die wohl angebrachten launigen Staffagen mit einer weitern Stimmung verbindet. Bring Lili­put und das Schne­­derlein, in welchen die Kinder nicht mehr blos Staffage bilden, sondern Könige, Seen, Prinzen, Handwerker u. s. w. mit dem Ernst einer großen That darstellen, macht nun vollends einen sehr heitern kaufenswerthen Eindruck, und in den darstellenden Kindern, Ferd. Voforny, There Remay, Mare Kaler, Sul Suganu­s, Marie Devertol, und einer langen Reihe der andern mitwirkenden Heinen Kraft, macht sich manche Hűbs die Stimme, manches Darstellungstalent geltend. Ihr Spiel in Verbindung mit den schönen Gruppirungen und Dekorationen bewirkt einen freundlichen Eindruck, des­en sich auch der gemessenste Ernst nicht erwehren mag, und wofür sämmtlichen Darstellen, wie dem Arrangeur, Herrn B. Kleisheim, Herrn von Suppe, dem Kompositeur der Tieblichen Musik, wie dem Herrn Deder und Grünfeld, von Malern der Dekorationen alles Lob gebührt. — Den Menschenfreunden , melche besorgt die Kleinen Schauspieler aus dem Elternhause und der Schule entfernt sehen, diene zur Notiz, daß der Direktor Herr A. Potorny, für die ihm anvertrauten Kinder, wie ein Vater solgt, und ihnen auch hier Lehrer und Aufseher hält, melche sie in Schulgegenständen unterrichten, und in die Kirche führen, al ist ein eigener Arzt für sie bestellt, und für Kost und Pflege der Kinder in ausrei­­chendster Weise gesorgt. Neueste Post. Pet, 21. Jänner. Während die englischen Stimmen fast unisono die Friedenshoffnungen in Frage stellten, ist 68 in Paris ver , Siecle" allein, der den Regierungen Englands und Frankreichs zuruft: „Laßt euch nicht roden, son­dern feld auf eurer Hut.” Die ministrielle „Patrie” sagt: „Noch ist zwar ver Friede nicht geschlossen, doch Rus­­land hat zur Lösung der Verwidlung einen bedeutenden Schritt gethan, und was ach der Ausgang der bevorstehenden Konferenzen sein wird, es sind fest Konzessionen erlangt, von welchen Die Petersburger Negie­­rung nicht wieder zurückkommen kann.” Der Y-Korrespondent der "Ind. b." behauptet gar, in Paris fer diplomatischen Kreisen lebe man der Hoffnung, der Frieden werde in 6 bis 8 Wochen hergestellt sein. “ Nach der „Ind. b." sol die Streitigkeit zwischen Enge­land und Nordamerika über die Auslegung des Bulwer- Claytonvertrages einem Aufträgal- oder Schiedsgerichtes zur Entscheidung vorgelegt werden. Paris, 18. Jänner. Der Prinz Jerome Napoleon gab vorgestern ein großes Diner, Dem der Herzog von Cambridge, der Prinz Napoleon, Lord Egge­legg, die Admiräle Lyons und Dundas, Die Generäle Ayrey und Jones, und General della Marmora, Marshall Baillant, Graf Waleweff, die Generäle Canrobert, Bosquet, Niel, Martimprey, drei Ndmiräle, die Gesandten der Fürkei und Sarz biniens 2c, beimohnten. Gleichzeitig war auch bei dem Staatsminister Ford großes Diner, dem ein Concert folgte. „Herr Drouin de l’Huys sol vom Kaiser die Erlaubniß erhalten haben, seine­ Entlassung als Senator zurückzunehmen. .­­"Die Aufregu­n­g iini neller Latin in Folge der dort vorgefallenen Alliarii­­festationen dauert immer noch­ fort.Die Studen­ten der Medicin haben dem kürz­­lich dekorirten Professor Havet ebenfalls Ovationen dargebrach..Die letzte Vor­­lesung desselben,der ungefü­herte Polizei-Agen­ten­ ben­vol­nten,lief jedoch ruh­ig ab.Die Zahl der verhafteten Studenten soll sehr groß sein,ü­ber 150.(?) Der Pfarrer einer Kirche zu­ Sainte-Liorade(Tarn-et,Garonne),deren Schutzheilige schon wiederholt einen besonders günstigen Einfluß auf die Entbin­­dung schwangerer Frauen geü­bt haben soll,hat der Kaiser in eine in dieser Kirche eingesegnete Schärpe zugeschickt.­» Kriegsschauplatz.Aus Moirseille werden Nachrichten aus Konstantinopel vom 7.Jänner telegraphirt.Dns J.deConst.berich­­­tet,daß gegenwärtig in der s Krimm 180.000 Mann­ der verbü­ndetiski Truppen stehen und 13.000 Nichtmilitärs angestellt sind Die Kälte ist auf der Halbinsel im Abnehmen. Die Sprengung der Dods ist auf mehrere Wochen vertagt worden. Nachrichten aus Erzerum . vom 22. Dez. besagen, daß­ alle Kommunikationen durch die beringende Kälte abgebrochen­ seien. Der „Kawfas” berichtet von einem Anfangs September am Kurs­chan stattgefundenen Gefechten zwischen 3000 Tseherfeffen unter Befehl des Naib Mahomet Amin und einem gegen denselben biligirten rusis­chen Korps unter Befehl der Generäle Koslowski und Gromotine. Mahomet Amin hatte si auf dem Bergrüden Kapdyfo verschangt. Seine Stellung mußte erstürmt werden. Der Kampf dauerte von 10 Uhr Mors­tens bis 5 Uhr Abends. Mahomet zog si mit seinen Scharen in die Berge zurüf. Die Russen verloren einen Stabsoffizier, einen verwundes­ten und einen fontändirten Oberoffizier; an Topten 10 Gemeine, 55 Ber­gwundete und 3 Kontundirte. Die Tfcherfeffen sollen nach Aussage der Kundschafter 247 Mann an Todten und Verwundeten eingebüßt haben. Bei den Veränderungen unter den Befehlshabern in der Krimm ist General Osten-Saden ganz unberücksichtigt geblieben, weil nach gerade seine Unfähigkeit­ erwiesen sein sol. Man hält ihn allgemein für seinen Großsprecher und vortrefflichen Bulletin-Stylisten, traut aber seinen militärischen Eigenschaften wenig zu. Aus Hamburg, 17. Jänner, wird der Agentur Havas telegraf­phirt: „Die in die Ostfee zurücgekührten englischen Kriegspampfer haben bereits russische Kauffahrer gefapert.” 4105 Offener Sprechsaal. Öffentlicher Dank! Das innigste Dankfgefühl eines zärtlichen Vaters, der seinen geliebten Sohn durch die aufopferndste Pflege und Sorgfalt den Armen des Todes ent­­riffen sieht, weiß es nicht anders an den Tag zu legen, als daß er aller Welt die wahre Menschenliebe und innige Theilnahme,, deren­ sich sein Sohn während seiner Krankheit im Institute des würdigen Herrn Arn. W. Braun zur erfreuen hatte, mittheile, Wohl den Eltern, die ihre Kinder solchen Händen anvertraut haben! Mehrere Tage, die Derselbe an der Seite seines Damals­ in Lebensgefahr schwebenden Sohnes zubrachte, genügten, um die ängstliche, mütterliche Sorg­­falt, dieses wahre, ungeheuchelte Mitgefühl in seiner S Troftfofifeit in vollstem Maße anzuerkennen. Zugleich kann er nicht unterlassen, ven geehrten Herrn Doktoren, Herr Dr. Schwimmer und Hr. Dr. Schwarz, dortigen Institutsärzten, für ihre ber währte Gefchrlichkeit seine Erfenntlichkeit öffentlich zu bezeugen, und schließt von dem innigsten Wunsche befeelt, daß der allmächtige Schöpfer dieses gemein­­nügige Wirken wohlwollender Menschen nach ihrem Verdienste belohnen möge. Buffa, am 20. Jänner 1856. Simon Blumenthal, Privatkorrespondent der Redaktion des " Yester Lloyd", Herrn BD. in Temessäar künnen wir mit dem besten Willen die fehlenden Blätter vom soli­­gen Jahrgang nicht nachtragen. Herrn P. B. in Szegedin ersuchen mir um gütige Fortlegung feiner Mittheilungen­; die bezügliche Notiz Fam uns aus einer Duelle, der wir Glauben­ schenfen mußten. — Dem geehrten Verfasser der vor­­trefflichen Mittheilungen über die „niederungarischen Bergmwerfe” sind wir zu Dant verpflichtet, und werden dieselben veröffentlichen, sobald wir mit den „Bergmwerfen und ihr Erträgung” zu Ende sind. Verantwortlicher Redakteur: ari W­eifflircher,

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