Pester Lloyd, Februar 1856 (Jahrgang 3, nr. 27-51)

1856-02-23 / nr. 46

Io- 7}­­ } » | Finanzielle Nückblicke. I, Das Nationalanlehen. N, Wien, im Februar.’ Wir begegnen in­ Nachrichten“ einer Korrespondenz aus Prag, die „vierdilerteig­nanzen, die österreichische Nationalbank und mehrerss Darauf B in einer solchen Weise. bespricht, dag, wir darüber nicht mit Stilff­gen hinausgehen künnen. ES fällt uns, hiebei nicht ein, dem Artife dadurch eine Wichtigkeit „beizulegen , die er von der That nicht hat. Wir sind auch gern bereit, anzuerkennen, hab und die ganze Korrespon­­denz aus der Feder eines­ Mannes getlofsen zu sein „eint, der, mit den österreichhischen Zuständen nicht besonders vertraut ist. Wenn wir dennoch davon Anlaf nehmen ,­­ über. ‚die­ angeregten Gegenstände, uns , ermag weitläufiger auszulasfen, so geschieht , Dies hauptsächlich aus ‚Dem, Grunde, weil wir in Betreff der österreichischen Finanzen, an einem Wendepunkte angelangt sind, der ‚einen Nachbl­f auf die Vergangenheit nur zu sehr rechtfertigt. Wir begrüßen mit dem Prager­­­ Korrespondenten den" Eintritt des Herrn Ministers von Brud in das Kabinet als ein ‚günstiges ,­ für die österreichischen­ Finanzaustände, höchst segensreiches Ereignis. Wir können ihm aber durchaus nicht beistimmen, wenn­ er von Mißgriffen und Irr­­thümern spricht, die der Herr Minister­ von Bruch als ein Erbtheil seiner Vorgänger übernehmen mußte, und als die Schlußfteine der mißlun­­genen Finanzreformen von Berlauf der Staatsbahnen und das Natio­­nalanlehen bezeichnet. Es ist auch positiv unwahr,­­Daß der­ unmittel­­bare Vorgänger des Herrn Ministers von Bruch in irgend einer Weise auf die Kurse zu­ wirfen gesucht, durch­ Börsen- oder andere Operationen die Kurse der Staatspapiere oder der Devisen künftlich zu..alterbren, ger. fiiebt und dem Geschäftsverfehre irgend eine Beschränkung­ oder Feffel angelegt habe. Man muß mit den Geschäfts- und Geldverhältnissen der­ nächstvergangenen Jahre durchaus, nicht, vertraut sein, wenn man es über sie gewinnen kann, dem ‚abgetretenen Finanzminister so dalch und durch aus der Luft‘gegriffene­ Beschuldigungen ‘nachzurufen. Was aber den DBerlauf der Staatsbahnen und­ das­ Nationalan­­lehen betrifft, so möchten wir „Diese beiden Operationen nicht alle die Schlußfteine einer fehlerhaften”. Finanzwirthschaft,­­sondern im Gegen­theile, als die Grundlagen, der unabweislich..geworbenen Finanz­­reformen bezeichnen, und wir glauben ‚nicht zu. weit.zu geben, wenn wir sogar unsere Ueberzeugung, dahin. aussprechen, daß ohne diese Operatio­­nen Minister son. Bruch,die Lösung, der ihm­ gewordenen höchst schwie­­rigen Aufgabe gar nicht, hätte „übernehmen. .können. | Wir wollen den Beweis für diese unsere Behauptung, nicht. [ehulbig“bleiben, und wollen der Beitfolge nach das­ Nationalanle­hen zuerst íre Auge faffen. Die politischen­­ Verhältnisse „waren im Jahre 1854 an einem Punkte angelangt, daß jeder einsichtsvolle Staatsmann die Möglichkeit zugeben mußte, daß Oesterreich zu einem­ „kräftigeren, Auftreten veran­­laßt werde wu­rde.«Es handelt es sich a­lso damals darum,eine Vors­­orge für den Fall zu treffen,daß.,»Truppenaufstellu­ng.­Vielleicht selbst ein aktives Einschreiten nothwendig werden solltzenz--man mußte darauf bedacht sein,eine dem bevorstehenden Bedarfe:gleich,l­ohe"Summe auf­­zubringen,und nachdem so die politische Nothwendigkeit zur Aufbringung der erforderlichen Geldmittel vorhanden war,sw"ar ess die Sache des Leiters der österr.Finanzen,das geeigneste Mittel­ zu diesemeecke zu wählen. Nach allen bisherigen Theorien und Erfahrungen mußte man sich fü­r ein Ansehen entscheiden,und ebenso klar­­ war es,-m­aß«es«kein gewöhnliches Ansehen,im Betrage von 50—-.80 Millionen,-sein konntez mit solchen Summen durfte man nicht hoffen-dem beworsteheinean­dürfnisse die Stirne zubieten.Ebenso wars man bald darüber einig,daß man die benöthigten Summen nichtig im­ Submi­ssionswege aufbringen dürfte, man würde sich, denn ‚zu, Bedingungen herbeigelassen haben, die unter der. Würde eines. Propstantes gewesen wären. Was blieb sonady übrig? Man mußte zu einem­ großartigen Nationalan­ Lehen seine Zuflucht nehmen, und, hierin ‚dem.,Beispiele Frankreichs folgen, welches die gleiche Malregel , zu wiederholten Malen mit dem besten Erfolge in Anwendung gebracht­ hat. "«’ Nachdem die Sachen so weit beschlußreif­­ waren, war die Aus­­führung noch immer, mit, sehr bedeutenden ,Schwierigkeiten verbun­­den. Nichts desto weniger, wurden au­f diese, mit einer Umsicht und Energie überwunden, daß der Erfolg alle Erwartungen weit übertroffen hat. Es gereicht Die Konflatirung dieser Shatfacdhe, dem damaligen Lei­­ter der österr. Finanzen zum größten 2obe, und es muß daher als eine bare Ungereimtheit erscheinen, wenn man die Auflage des Nationalan­­sehens einen „mißlungenen“ Versuch nennt. Diese unsere Ansicht muß jeder Unbefangene theilen, wenn er bedenkt, daß Oesterreich eine große territoriale Ausdehnung hat ; daß die" Zentralisativen der­­ Staatsorgane eine Schöpfung der neuesten Zeit ft, daher no­ ‚nicht­ überall zu der angestrebten W­oll­ommenheit gelangen konnte, ‚und, daß die Bewohner Oesterreichs im Ganzen und Großen noch lange nicht jene richtige Auf­fassung der Verhältnisse und jene praktische Gewandtheit in Beziehung auf Staatsansehen befigen, Die man z. B. in Stankreich"findet. Wir haben, um nur Eines zu erwähnen, in­ beert unteren Bolfd- Haffen noch nicht die kleinen Rentierd,­ die die Pfennige zusammenschar­­ren, und in einer Kleinen Rente das Speal’ ihrer Wünsche erbliden. Bei ung gibt es nicht nur einzelne Gemeinden,. sondern man fünfte beinahe sagen, ganze Kronländer,, in,, denen, die, Anlage,..der Sparpfennige in Staatspapieren eine ganz unbekannte Operation : oft. . Es streift beinahe an das Unglaubliche, "und doch ist' ch durchaus richtig, daß ein großer Theil der Bevölkerung Oesterreich8 ‚bei Gelegenheit des National­­ansehens Staatsobligationen zum ersten Dale, zu Gesichte'befam!‘ Wenn man unter solchen­ Verhältnissen, und: bei » solchen Schwierigkeiten einen großen Zivwed- dennoch erreicht, so­ liegt­ es am Tage, daß die gewählten Mittel dem Zwecke vollkommen entsprechend ge­wesen sein‘ müssen. E83. ist nicht zu leugnen, was die Zuflüsse aus­­ dem Nationalan­­sehen auch zur Abtragung der Staatsschulden an die priv.wösterr. Na­­tionalbanf dienen, und rap sie. Dadurch ‚die Zahlungsfähigkeit' der Banf herbeiführen helfen­ sollten. Die Ausweise­ der Banf haben 'auch 'wirk­­lich dargethan, daß die Nationalbank s aus­ diesen­ Zuflüssen einzelne Zah­­lungen erhalten hat. Daß sie nicht in größerem­­ Maßstabe geschahen, st sehr zu betauern, und hat sich auch dadurch fühlbar' genug gemacht, Daß das Silberagio troß der »geschehenen„ Rüczahlungen an ‚die Bant És heißt aber zwei­­ verschiedene Dinge "get­rapezu vermwechseln, wenn man aus dem Umstande, weil der Pari-Kurs ver Branfnoten nach dem Nationalansehen das Nationalansehen für eine ungeitgemäße oder ungweemäßige Opera­­tion erklären wollte, sich nicht vermindert hat, noch nicht "erreicht­­ wurde, " —»’ s« « Wären aus dem Nationalansehen,wie es zum Theile präliminirtf wurtm die Schulden des Staates an die Nationalbank wirklich gezahlt wor­­den«so hätte die Bank ihre Zahlungsfähigkeit wiedererlangen müsse­n. Aus dem Grunde aber, weil " die EHülven" des Staates "all vie Bant aus dem Nationalansehen nicht völlig getilgt, wurden," aus dem Um­stande, Daß die Verhältnisse stärker waren,­­ald die­ Absichten und­ Ber­ fäbe des Finanzministers, und daß sie ihn zwangen,:die für die Natio­­nalbank bestimmten Summen zur Deckung vé Armeebudgets verwenden zu lassen, wann man nach unserer Ansicht die Maßregel des Nationalanlehens nicht für. .eine verfehlte erklären. Wir wollen aber ganz davon absehen­ und annehmen, taß das Nationalansehen nicht aufgelegt worden wäre. Daß dessen ungeachtet die außerordentlichen Militärbedürfnisse des Jahres 1854 ihre Ordung Die Friedensfrage. 5. Heft, 22... Februar. Eine.Reihe- von. Details.-über-die-Vorbe­­reitungen zu den, Am­ Montage beginnenden Konferenzen liegt uns heute vor. Beii dem schon gemeldeten Empfange "beg. Grafen Buol und Cavour, soo wie des Herrn». Brunnow In den Tuilerien wurden die beiden ersteren Durch die betreffenden Gesandten, septerer aber «durch­ den Groß-Beremionienmeister dem­­ Kaiser vorgestellt. Graf Walewsti wohnte diesen Borstelungen bei, die in der oben angege­­benen Reihenfolge und einzeln stattfanden, nachdem jeder der drei Herren dür den Groß-Ceremonienmeister beim Kaiser eingeführt worden war. Herr von Buol ward mit großer Auszeichnung empfangen: Herrn v. Brunnow drohhte der Kaiser die Hand als seinem alten Bekannten aus­ London her. Der Empfang bei dem Grafen Walewsti am 18. ist Lehr­e glänzend ge­wesen. Sämmtliche Bevollmächtigte waren im offi­­zielen Kostüme ihres Landes da; nur Herr v. Brunno­w, dessen Herr noch nicht von Frankreich anerkannt ist, erschien im­ Frad, wie bei der Aupdienz. Graf Dorloff war am 19. in Berlin zur königlichen Ta­fel gezogen, und reiste am 20. von dort ab. Der „Kreuzzeitung” schreibt man­ in Betreff­­ dieses­ russischen Bevollmächtigten : Graf Orloff war von Anfang an gegen den Beginn eines Krieges mit der Türfei,und miderrieth entschieden jede militärische Demonstration, von der man nicht wissen künne, ob nicht ein Krieg daraus würde. Die Folge davon war nun z­war keine Ungnade, aber er erfuhr nur einmal, daß der Befehl zum Niederschreiten des Pruth unmittelbar aus dem Kabinet des Kaisers nach Bessarabien abgegangen war, und erfab erst aus den Zeitungen, das die Avantgarde des V. Korps bereits in den Donau-Fürstenthümern stand. Orloff war einer, von den wenigen Männern, die nicht verloren, wenn sie neben dem Kaiser Nikolaus erschienen. Kein eigentlicher Diplomat, ist er Doch gerade der rechte Mann, um seinen Herrn und sein Vaterland in­ dieser Krise­ auf das M Würdigste zu repräsentiren, beiden aber nichts zu vergeben. Ali Palcha soll gleichzeitig­ das Dekret der Pforte nach Paris überbringen, welches die Sanktion der jüngsten Reformen ent­­hält. Die Pforte verlangt, wie es heißt, daß die Donaufürsten­­thümer getrennt bleiben, gestattet Indeg "die Einlegung von Erb­bosyodaren. Wir gehen jetzt zu den Aeußerungen der westmächtlichen Pre­sse.»über.«Den offiziöse­n Journalisten Frankreichs sieht man ks-sjam"anfühlt»es ihrem Style an,wie sie die Instruktion vor· Augen,ihr"einspirirte­n Artikel ins Schweiße ihres Angesichtes zusam­­menschreiben.Die«»»Debats­ J entschuldigen sich heute wegen ihres bekann­­ten,vom»Lied­e«­angegr­iffenen Artikels:sie wollen blos Bericht er­­statten,kein Urth­eil abgegeben haben-unsere Leser wissen,daß das nicht richtig ist.Drr·Y,-Korrespondent,der»J.b.«muß beweisen,daß Die A­llianz zwischen England un Fankreich noch nie so innig war, «a1»s"eben.jetzt.,,Pam«e«ynd­»Co­nstitutionnel«endlich kündigen wie­­derein-bevorstehende Revision der Wiener Verträge auf.Gra­­nier’s Artikel-der die Ueberschrift»die heilige Allianz««trägt-lautet wie folgt: Daß Paris zum Sinne eines der berühmtesten Kongresse, heffen, die­ Geschichte zu­ erwähnen haben wird, erwählt worden i­st ein erstes Zeichen eines­ aufrichtigen Uhrs­hwunges, der In Bezug auf Frankreich und von Leiten Hranfrethys statt­­gefunden. Welche, Fortschritte, auch in Deutschland, In Oesterreich und Preußen seit einigen Jahren vollbracht sein mögen : das rechte Rheinufer, Berlin, Wien und Frankfurt,­­ das Altes bildet nunmehr die Vergangenheit, — für sämmtliche Belfer des Universum’s ist Frankreich und Paris die Gegenwart und die Zur­­unft Alle Welt rennt also im voraus , wenn nicht den Wortlaut, so boch den Geist eines allgemeinen ‚zu Paris befehloffenen "und unterzeichneten Vertrages es gibt keine Nation, Kein­ Individuum, in deren Augen­ dieser Vertrag nicht im Voraus eine Bürgschaft für die Zivilisation wäre. Diese erste und unwohlverdiente Genugthuung, die man Frankreich er­weist, be­dingt eine andere, die im Hintergrunde der allgemeinen Spann­ung schlummert und die ganz unfehlbare durch­­ die ersten Gedanken, wenn nicht durch die ersten Hand­­lungen­­ des­ Kongresses von. selber ans Tageslicht gefordert werden muß; mir mei­­nen die Modifika­tion jener Schlußbestimmungen des Wiener Kongresses, in denen die kontraherenden Mächte sich verpflichteten, niemals mit der napoleonischen Dynastie in Unterhandlungen zu treten. In­ der That, die­ Worte, die man einst von der ersten Republik gebrauchte, kann­­ man auf das zweite Kaiserreich mit noch weit­ größerem Nechte anmenden : 38­­ ft wie die Sonne und die es nicht sähen, müßten sehr blind sein. Andrerseits enthält die gegenwärtige Situation der diplomatischen Verbindungen Frankreichs mit den europäischen Großmächten "eine thatsächliche und unverklaufulirte Aner­­kennung: von Seite tiefer legieren. Troghem­st es wichtig für die Sache der­ Ordnung und des Friedens, daß denjenigen, Die an­deren Störung ein Interesse haben, auch der legte Vorwand irgend einer Net­cenz, auf die sie sich fügen künnten, genommen wird. Die Parteien sind­­ gefhtet darin, di son Shufionen zu nähren: es siegt in ihrer Natur, die Bee­gründung derselben nichts allzu genau zu untersuchen. Es darf ihnen aber keinerlei Täufhung. bleiben über die Stimmung Europa’s in Bezug auf Frankreich: selbst jenen Täufhungen muß ein Ende gemacht werden, die nur alte, vermwitterte, durch spätere Unterhandlungen­­ bereits thatsachlich befestigte Devisen zum Schiboleth haben. Weberdies ist­­ es­ für die Unterzeichner der Wiener Schlußarte eine Gemissens­­pflicht, ihre Loyalität auch nicht dem unbestimmtesten. Berdachte mehr auszulesen. Sie selber scheinen die Sachlage so aufgefaßt an. haben , so wie auch die Schielich­­fett und Nothwendigfett, in dieser Beziehung jeder Initiative zuvorzukommen, , die der Würde Frankreichs widerstreben konnte. So wird Europa jenem Beiste des Mißtrauens und des Haffes entgehen, der, unter dem­ Borwande die revolutionäre Propaganda zu überwachen, gleichzeitig Das allgemeine ‚Streben Europa’s nach jener Freiheit hin verfolgte, die allenthalben als Begleiterin der wahren Zivilifa­tion auftritt, Gewiß! nie, wird der, Tag anbrec­hen, 100. es. keiner antisozialen Doktrinen mehr zu bekämpfen oder zu zügeln gäbe. Die Feinde, der religiösen, been, der­ Grundge­­fäße der Familie, des Eigent­ums und der Ordnung sind selbstverständlich zugleich die­ Feinde des Menschengeschlechtes , aber alte Negierungen müssen sich zu geriissen Veränderungen in ihren­ Institutionen entschließen, wie deren immer durch die Ver­­änderung in den ‚Sitten bedingt werden. „Die Bölfer künnen heute nicht mehr rer giert ‘werden, je vor zwei oder drei Jahrhunderten.” Oesterreich, Deutschland, Preußen haben vor einigen Jahren ihren Entschluß über die nothbvendigen Verände­­rungen gefaßt: "In Rußland weise, so wird der Friede ihm helfen, seine unsermeid­­liche Ummandlung, stetig” und, ohne Erschütterungen, durchzumachen. Wie lange es aber auch noch einen solchen Schritt in Erwägung ziehen mag , jedenfalls­ wird seine neue Politik es in Zukunft­ selbst auf den Gedanken verzichten lassen, der Ent­wic­­lung des Auslandes Hindernisse in den Weg zu legen. Diesen, nicht gerade allzutlären, aber jedenfalls sehr bedeutsamen und sehr friedlichen Lulubrationen stellen wir folgende höch­st friegerische Auslassung der Palmerston’schen „Morning Post“ gegenüber: „Die verbündeten Negierungen haben vornehmlich auf drei Punkte ihr Au­­genmerk zu richten... Sie müssen 1. Ihren Bevollmächtigten Hare Sinstruktionen ge­ben,s2. standhaft an diesen­ Instruktionen festhalten und 3. für hinreichende Mittel Sorge tragen,­­ die Feindseligkeiten «nöthigenfalls fortzufegen. ı Mögen die Bevoll­­mächtigen sich recht Mal darüber werden, was sie zu thun haben , mögen die betref­­fenden Negierungen sie bei ihrem Merke unterflüchen, — und mögen die Kriegsrü­­stungen zu Wasser und zu Lande soh lange fortdauern,“ bis der rechte Paragraph un­­terzeichnet und das Teste: Siegel "aufgedrűct .ist ! Dası: sind Argumente, welche bei Rußland ins Gewicht Fallen werden, Sie werden jenes Reich seine­ wahre­ Lage: er­­kennen Taffen, sie werden es bewegen, daß es sich Über Heinliche Rücksichten , der Ei­­genlisbe erhebt, und werden es lehren, daß man aus einem blutigen und verderbli­­­­c Es ist also,wenn manr unsern Ausdruck gestatten will,ein ökumenischer Kongreß,dessen Eröffnung in Paris bevorsteht.Es werden auf demselben nicht nur alle Glaubensbekenntnisse Europas vertreten­ sein-katholische,protestantische, griechische,mohamedanische Staaten,sondern auch alle Abzweigu­ngen menschlicher Thätigkeit,industrielle,ackerbauernde,kriegerische Nationen. Es ist"nicht­ unmöglich,­daß gewisse schwerwiegend­ akta,die seit 1830 de11 durch den Wiener Kongreß sanktionirten Zustand Europa’s m­odifizirt haben,ein Gegenstand»de­r Aufmerksamkeit und­ der Beschäftigung für»deus·pa·3«iserKongc­eß werden,was aber"ganz.11nzweifell­aft an an Wiener VertrageIr geändert werden wird-das ist ihr"Geist, der verlangt es , Daß Dieser Friede der Ehre und Würde der Nation entspreche, Rolle, und schließlich den Interessen Europa’s. Unsere Beenllmächtigten. wird, in­­ dem Augenbilde greifen werden, wo der­ ihrer Verbündeten Fünnen auf die Klarheit ihrer Instruktionen und auf die Fertigkeit der Unterfrügung reinen , welche ihnen die Regierung angebeiben laffen Ste­fanien ferner — und dies möge Rußland nicht außer Acht waffen — auf die britischen Waffen melden "daß wer “Friede nicht mög­ In jede Wochen von fest an können wir wieder In den Sund"einlaufen, die "Blofade der Ostsee wieder herstellen,, neue Unternehmungen im asow’schen Meere und an den Küsten des schwarzen Meeres­ versuchen und im Vereine aunsere Streitkräfte auf der Krimm auf 300.000 Mann bringen. "Allein werden mir uns in­­ diesem Jahre auf eine Blofade beschränken? haben wir dazu Unsere neuen Kanonenbote, Mörser, Stöte und sonstigen gewaltigen Zerstörungswerkzeuge ange­ haft? Warum haben wir Millionen dafür verausgabt, legen. fchm eicheln, daß Wenn es nicht haben will,daß­ unsere Flotten alle seine Buchten durchstöbern, aber allein Verderben tragen,seine Festungen bombardirm und seine Magazine zer­­stören,—wenn«es nicht seine Bevölkerung dezimiren will,um die Lücken seines Krimmheeres zu füllen,—wenn es sich nicht aus Asien vertreiben lassen,einen blu­­tigeren Kampf,als alle vergangenen,gegen die Verbündeten bestehen und den Ruf der Weisheit,Ehre und Menschlichkeit opfern will:—so wird es mit den Westss machten in einem würdigen Geiste und in derselben ehrenwerthen Gesinnung unter­­handeln,ohne unter dem Vorwande des Polnickhombeur dem Abschlussedestie­­denls durch Verwerfung der bereits aufgestellten Grundlagen Hindernisse in den Weg zu der preußischen Hauptstadt. gen zur Annahme jegt nachträglich erfährt, tag ihr Sesandter, besondern Auftrag der­ Österreichischen Propositionen in Petersburg man auf, diese, ihre Söhne, den Großfürsten Konstantin zu sich befehlen, feste: — Dieselbe preußische Regierung, der Ministerpräsident, wo mit unsern Berbimpeten wenn mir uns an einer bloßen Blofade genügen Yaffen wollen? Nein, Rußland mit der es in diesem Sabre in der Ostsee eben so hervorgehen werde wie in den beiden vertroffenen Jahren. Es möge wohl bedenken , wer durch das Scheitern der Konferenzen am meisten leiden wird, mit den neuesten. Meldungen. aus Die Regierung, über deren Bemühun­­Baron von Werther, auf sich gewendet hat, wor­­(den seine Gemahlin begleitete) und es dann zu lebhafter Verhandlung kam, und der Einflußsder­ Kaiserinen die­ Annahme durchs oder richtiger, ihr Repräsentant, die über von außer= fasts einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit­verhältnisse für fest noch nicht so weit’gediehen‘,­ als beendigt zu betrachten. “ Eine nähere Darlegung der Details kennte sich Durch, Rüstungen zwar die­ Aussicht auf eine friedliche Lösung des Kon­­veranlaßt gefunden noch weiter vorbereitet D fffee richten­ würden, so müßte die ‘große europäische Krisis in dieser ‚Beziehung über die kriegführenden Mächte die angek­öpften Unterhandlungen noch, keinesweges zur Einstellung ihrer haben, die Königin von England in ihrer­ hegten Thronrede sogar besonders hervorgehoben­ habe, daß diese Rüstungen im vollsten Um­­fange sich zunächst der Elte nach der nöthigenfalls noch zu erweitern. Daß Fr­h.von Manteuffel gerade auf die englischen Rü­stungen und auf die Ostseehinweise muß jedenfalls sonderbar erscheinen,am Vor­­abendkver Bundestagssitzung,welche die Aneignuung der Friedenspräli­­minanen zum Beschluß erheben soll.­­. Die englische Anleihe; E.0.London,49.Februar.Die Bedingungen der neuen An­­leihe sind durch den Telegraphen längst bekannt,es bleibt ab­er noch man­­cheszunwähnen,was mit diesem finanziellen Ereigniß zusammenhängt. Die Kapitalisten,die sich an der Anleihe betheiligen wollten,hatten, wie sie selbst gestehen,erwartet,daß die Regierung Loyder doch min­­destens 15 Millionen Pfd.aufnehmen werde,und hatten sich in dieser­ Voraussetzung nach dem Schatzkammeramte begeben-Es befanden sich unter ihnen die Barone Rothschild und Goldschmid,die Hmen Thorn­­ton,Hutchinson,Capel,Mullens,Prescott,Hankey,Laurence,Uzielli, Norbury,Cazenove,Steer,Wilkinsort,Hunter,Cohen,Stern und An­­dere,während die Regierung durch Lord Palmerston,den Schatzkanz­­ler,Sir A.Spearmanuier.Wilson vertreten war. Der Schatzkanzler las den Anwesenden zuerst die Bedingungen der neue­nleihe vor,die gestern bereits mitgetheilt wur­den.Hiersauftheilte er den Entschluß der Regierung mit­ Schatz scheu­te im Beitrage von 7 Millionen L.zu fundiren und zwar unter folgenden Modalitäten: ,,20 Prozent sind am 26.d.M.zu deponiren,und sind am 13.März 20,"am 29.März 30,am 16.AprilL(),und am 24­ April 10 Proz. einzuzahlen.Den Kontrahenten der Anleihe bleibt es freigestellt,unter denselben Konditionen­ die schließlich für die Anleihe zur Geltung kom­­men werden,auch die Fundirung dieser drei Millionen Schatzscheine zu­ ü­lszunehmen.Sollten die Kontrahemten es verziehen­ statt Schatzschei­­nen bar Geld einzufal­len,so ist die Regierung bereit,100L.5Sh. bar für je 100L.Schatzscheine anzunehmen­« . Auf die Frage mehrerer der Anwesenheit,wie hoch sich gegenwär­­tig die unfundirte Staatsschicht belaufe-gab der­ Schatzkanzler die Summe derselben auf 23 Millionen.an,und­ bemerkte bei dieser Ge­­legenheit,bei den kurzgestellten Terminen der Einzahlungen könne die Regierung für solche,die vor den festgestellten Terminen geleistet werden, kein Diskonto bewilligen.Baron Rothschild wünschte zu wissen,ob die Kontrahenten nach Hinterlegung des Kapsits gebunden seien,wie dies gewöhnlich bei früheren Anleihen, der Ball war. „Der Schachkanzler erl­widert, daß der alte, Brauch beibehalten wird, Baron. Rothichile, "Mer. Thornton und Mr. ‚Ketchinson , erbitten. . sich, ‚ferner Auskunft, ob. die Regierung in der ‚nächsten Zeit ‘noch andere Finanzoperationen beabsich­­­tige, worauf der Schagkanzler, ihnen, den, Beichein gab, daß das nicht geschehen wird, so lange... die eben vorgeschlagenen Operationen nicht ganz abgewicelt sein werden.­­ . Mr.Thornton bemerkt darauf,er wolle nicht weiter mit Fras gen über diesen Punkt zudringlich sein-aber eine bestimmte Antwort wär­e dast­alb wünschenswerth,weil das Publikum­ in Anbetracht der kleinen Summe die gefordert wird,und der so rasch aufeinanderfol­­genden Einzahlungen,glauben könnte,daß die Regierung sehr nothwen­­dig Geld brauchen—Lord Palmer statt darauf­ Freilich brauchen wierld,sonst würden wir keine Anleihe abschließen wollen.—Und der Schatzkanzler:Dem Publikum muß es freigestellt bleiben­ sich seine eigenen Schlüsse zu abstrahirenz ich meinerseits kann keine wei­­teren Erklärungen abgeben.—­Damit hatte die Konferenz ein Ende. Währ­end dieselbe in Whitehall stattfand,hatten die Fonds gewal­­tige Fluktuationen zu erlebden.Konsols,die am Sonnabend soI A bis 3,­g«geschlossen hatten,wurden gestern zu Anfang des Geschäfts mit 903,Xs,Vznotichsiklenhiemuß in Folge starker Verkäufe,auf 901­««, hoben sich wieder auf 901xiz,stiegen rasch auf 91 bis 91!­,«als aus dem Westende die Meldung kam,daß die Anleihe blos 5 Millionen­ betrage,und schlossen mit JOss 7 bisIl,als die Nachricht von der beantragthandirung der drei Millionen Schatzscheine einlief.­Der günstic Eindruck—sagt der City-Artikel der»Times«,den die Kleinheit der Anleihesumme hervorbrachte,war einigermaßen durch die bekungene Naschheit der Einzahlun­gen vermischt Während bei der letzten Anleihe alle 14 Tage eine Million eingezahlt wurde,fallen dies­­mal auf je 14 Tage anderthalb Millionen;somit dürften diese 5 Pu­ll. einen größeren Druck auf den Geldmarkt bevorbringen,als­ die 16 Millionen der­ letzten­ Anleihe,obwohl andererseits zu berücksichtigen angewachs hmen gel­en fein­­den Kriege, den man selbst herbeibeschworen hat, nicht mit stolz erhobenem Haupte und großen Worten, wie man ihn begonnen hat, hervorgeht, was unser Land bektifft, so können wir nicht daran zwweifeln, daß man in allen Phasen der Unterhandlungen die oben erwähnten Rathschläge befolgen wird. Unsere Regierung ist einig, und die verschiedenen Parteien, welche im vorigen Jahre 1 ír felt zusammenhielten, um sie zu stürzen, vereinigen sich gegenwärtig mit einer Redlichkeit und Entschlossenheit, welche ihnen zur größten Ehre gereicht Kraft zu verstärfen und ihr Handeln zu unterstützen. Ihre Bolt Ar­aha münscht es den Frieden. Wie Ein Mann aber Regierung. Wie Ein Sn­­ neuester Zeit habe für den Augenloli Hoffnung » Mann melches sie in dem Kampfe fpielt, Bir schliegen unseren Ueberblick­k, den Kaiser , nicht, Das der Ehre und Stellung es ich zeigt, auch an die Kaiserin Mutter erklärte der Kammerkommission, geschehen, darf rechnen, zu sich ordentlichen. Geldbedarf vor Militärverwaltung zu berichten "­­ erlangt, immerhin Wenn, um die — Die mögliche Entwickklung­ eines Krieges an den bes 98 für Preußen die Dringendste Mahnung, seine nicht hatte, aber feien Grenzen, unseres D Vaterl an­­Kriegsbereitschaft beizuhalten,

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