Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1856 (Jahrgang 3, nr. 101-124)

1856-05-23 / nr. 117

ne A­US... N kd­exkssst Abendblatt des Pester Moyd.s.xk­.ss?x Isr.EM. | ersten Stoc, Freitag, 23. Mai 1o, 117, (m) Den. 1556. * eft, 23. Mai. Se. Tf. Tf. Hohelt der Herr Erzherzog Albre­cht, Generalgouvernur in Ungarn, ist am 21. Morgens in Wien eingetroffen und begibt sich heute (23.) nach Aspern, um daselöst der Gedäschtnipfeier für die in der Schlacht bei Aspern Gefallenen beizumahnen. x Pet, 23. Mai. Wie das Journal „Deutschland“ schreibt, hat­te. Fatferl. Hoheit der Herr Erzherzog Ferdinand Mar bei seiner Durchreise duch Speter dem ihn begrüßenden Publikum , als bessen Sprecher Oskar 9. Neßwig auftrat, „die Hoffnung gegeben, daß wir auch Se. Majestät von Katser bald am Rheine sehen würden." Wie der vorger ftrige „Montteur“ meldet, besuchten Se. fail, Hoheit die Denkmäler und Merkwürdigkeiten von Paris, wo am 21. auch Prinz Oskar von Schweden eintraf. In der Nachtigung des Unterh­auses vom 20. stellte Pal­­merston die Eristenz irgend eines geheimen Pariser Vertrages in Abreve und legte die sardinische Note auf den Zifch des Hauses. B­ee erklärte, daß der deutschen F­remdenlegion die Wahl der Heimkehr oder die Über­­fahrt nach den Kolonien freistehe. Von demselben Tage wird telegraphirt : In der gestrigen Sttung des Oberhauses erklärte Lord Clarendon, Eng­land habe in den Kämpfen, deren Schauplan Zentralamerika gegenwärtig sei, jede In­­tervention abgelehnt; es habe sich nur darauf beschränkt, die Sintereffen und das Eigen­­thum seiner Staatsangehörigen in Costa Rica zu sichern. I­n der gestrigen Lisung des Unterhauses erklärte Lord Palmerston, es bestehe sein geheimer Vertrag mit Sardinien, der die Revolutionärung Italiens bestehe. In dem die Unabhängigkeit der Türkei silternden Verträge komme seine Bestimmung vor, in welche Oesterreich seine italienischen­ Beftgungen garantire. Die Tiberfeffen hätten den Beistand der­ Seemächte und der Pforte gegen Rußland angerufen. Daß die MuftE in Hyde part zu spielen aufgehört , sei nicht den Reklamationen der schottischen Deputation, sondern dem Briefe des Erzbischofs von Canterbury zuzuschreiben. Die militärische Untersuchung Über das Benehmen einiger Stabsoffiziere in der Krimm ist geschlossen. Trog obiger Erklärungen Palmerston’s ist die toryistische Preise über die angebliche „geheime Mebereinkunft“­ keineswegs beruhigt. Ihre M­ochenblätter erzählen, Clarendon habe Dienstag Nacht eine Mit­­theilung so dringender Art aus Paris erhalten, daß Lord Comley einige Stunden darauf die Radreise auf seinen Posten antreten mußte. Die Mit­theilung habe sich auf den geheimen Vertrag bezogen und auf die 30r­­atigen Vorstellungen, melche die russische Diplo­matie erhoben haben sol. Im Reform-Klub und Carlton-Klub hätten Berathungen stattgefunden, in Folge deren die Regierung nächste Woche lebhaft interpetlert werden wird. Was die Räumung der Türfei betrifft, so sol der Ver­­trag abgeschlossen sein, wer sechs­ Monate als längsten Termin dieser Ope­­ration bestimmt; am 16. erwartete man in Konstantinopel das Kanzleiper­­sonal der russischen Gesandtschaft. Der Lizenüing von Egypten hat seiner ganzen Armee einen Urlaub von jeds Wochen bewil­­ligt. Englische Blätter behaupten, er habe es in der Meinung gethan, daß seine Soldaten sich allzu glückich fühlen, um von dieser Erlaubniß Ge­­brauch zu machen. Die Eilfertigkeit jedoch, mit welcher vieser Urlaub bes­­üßt­ wird, scheint zu beweisen, daß der Bizekönig über den Grad der Zu­friedenheit seiner Truppen im Irrthume war. Zu Washington waren im Senate in einer Debatte über die zentralamerikanischen Angelegenheiten mehrere Renner aufge­­treten,welche verlangten­,daß die Regierung Walker anerkennen solle.Im Repräsentantenhause hatte Clingman,«demokratisches Mitglied für Nord-Karolina,eine Resolution beantragt,kraft welcher die Regierung ermächtigt werde,durch­ Aufstellung von Kriegsschiffen und Landtruppen die Verbindungen zwischen dem atlantischen und stillen Welts­meere nach Kräften gegen Angriffe zusichern­.Es bezieht sich dieser An­­trag auf die letzten blutigen Ereignisse in Pan­ama,doch wurde er fallengelassen,nachdem sich mehrere Redner ziemlich Unumwunden über die Nothwendigkeit,Zentralamerika zu anwerb­en hatten vernehmen lassen.—Was die Regierun­g betreffs Walker’s zu thunge denkt,ist noch ein Geheimniß. In W­ashington hieß es,Marcy und Cushing seien gegen,Pierce­ Davis un­d andere Kabinetsmitglieder für seine sofortige Anerkennung­ und demgemäßes Auftreten.—Die aus Amerikanern bestehende militärische Kom­­m­ission,die aus Sebastopol zurückgekommen ist,soll sich über ihre Aufnahme in Paris,und daß man ihnen den Zutritt zu­ den dortigen Festungswerken verwehrte­ beklagt haben,eine Weigerung,die von»der französischen Regie­­rung mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Beziehungen beider Staaten zu­einander ertheilt worden sein soll(!)——Es hieß ferner Whashington, die Regierung der Vereinigten Staaten sei bemüht,von Neu-Granava die Erlaubniß zu erhalten,zur Deckung der Straße von Pomama einen Mi­­litärposten jaselbst aufstellen zu dürfen. Die mit der letzten westindischen Post angekommene letzte Nummer des»Aspinwall Courier«bringt über die Blokade von Greytown und San Juen del Norte folgende Einzelnheiten:»Wir erfahren,daß diese beiden Häfen von einer französischen,englischen und amerikanischen Kriegsflotte bloici­t sind.Zwei Dampfer mit 700 Mann für Walker an Bord waren noch vor Beginn der Blokade glücklich eingelaufen.Eine andere Brigg soll von Newyork aus unterwegs sein.Walker hatte sich, den neuesten Berichten nach,nach Granada zurückgezogen,und verschanzt sich daselbst,während die verbündeten Truppen von Costa Rica,Guatemala und Honduras—­zusammen 8000 Mann­ nur wenig mehr entfernt waren.Der aus Washington schreibende Korrespondent des»New-York Here­ro«berichtet auf die Autorität eines­,hervorragenden Beamten««hin,­ die­ Regierung dee Vereinigten Staaten werde Walker anerken­­nen.Nach demselben Blatte gestalten sich Nordamerika es Be­­ziehungen zu England bedenklicher als je.Indem Gefkchte bei Santa Rosa verlor Walker 26 Mann und die Costaricaner 17 Mann und 4 Offiziere.Am 14.April verließen 2000 Mann Cojutipeque in San Salvador,um den Costaricanern beizustehen. Kaiser Alexander 11.hat am Sonnabend die Reise nach War­­schau angetreten,von Berlin war General Gröben dorthin­ von Turin General Dabormida in besonderer Mission nach Petersburg abgegangen.In Archangelfnt hatte April die Sebastoponschen Flottenmannschaften eingetroffen und mit größtem Enthusiasmus empfan­­gen.Die Befestigungsarbeiten in Reval werden fortgesetzt.Sonst hört die»D.A.Z.«über russische polnische Zustände. Die jetzt in Kraft getretene Verordnung über den Besuch der Universitä­­ten findet auf Polen keine Anwendung.Politische Staatsangehörige bedürfen noch immer der Erlaubnis des betreenden Gouverneurs,selbst wenn sie eine Universitä­t in Rußland besuchen wollen.Wo übertrieben überhaupt die in verschiedenen ausländi­­schen Zeitungen verbreiteten Gerüchte von einer Aenderung des Regierungssystems in Rußland sind,das lehrt am deutlichsten das Verhalten gegen Polen.In diesem Lande ist noch kein Schritt geschehen,der auch nur den Willen einer Reform aus­­zudrücken geeignet wäre.Ob der Besuch des Kaisers in Warschau hierin etwaseindern werde, muß man abwartenZ man wird jedoch gut thun,auch hiervon nicht zu viel zu erwaren­. «Aus Kopenhagen wird vom 20.d.gemeldet: Der Reichsrath hat mit 46 gegen 1s Stimmen eine Reduktion im Buds get des Kriegsministeriums beschlossen.»Die,,Benningske Tidende«bringt das von den Bevollmächtigten Dänemarks(Blubme),RußlandH TengeborokiJ und Schweden-Nor­­wegens(Lagerheim)am 9.Mai unterzeichnete Protokoll(die oldenbur­gische Re­­gierung,deren Vertreter nicht anwesend war,hatte sich mit demselben einverstanden eriläktjm­ Betreff der Ablösung des Sundzolle gegen einen Ersatz von 35 Millionen Reichsthaler Reichsmünze. Der König bat das Kriegskampfschiff­,Hekla«­den zum­ skandinavischen Stu­­dentenfest in Upsala reisenden Studenten für­ die Fahrt von und nach Stockholm zur Disposition stellen lasse. Das Protokoll morgen nachholen. In Spanien hat sich die Furdt vor einem Staatöstreiche noch immer nicht gelegt. Espartero hat zwar bei seinen Triumphzligen durch die Provinzen seinen Versuch gemacht, die Diktatur des Landes an sich zu reißen und seine streng konstitutionelle Gesinnung bei jeder Gelegenheit an den Tag gelegt. Nachdem sich also die Verdächtigungen nach dieser Seite als grundlos er­wiesen, fangen die Gegner Do’Donell’8 die ehrgeizigen Pläne 068 Kriegsministerd zu fürchten an und Finnen nicht ohne Bangen nach den ‚großen militärischen Manöver‘ hauen, "welche in 14 Tagen in der Nähe von Madrid stattfinden werden und die ohne weitere d den neuen Staaatsstreich gebären sollen. O’Donell und Espartero scheinen sich übri­­gens noch immer gegenseitig zu bewachen und es hat in vieler Beziehung der Trinfspruch, welchen ersterer bei einem neulich stattgehabten Gastmahle ausbrachte, allgemeines Aufsehen erregt: Der Kriegsminister bezeichnete nämlich in seinem Toafte die Königin als konstitutionelle Fürstin und als „Staatsoberhaupt“. D’Donell wollte hiemit seinem Nebenbuhler Espartero eine Lektion geben, so wie jenen kleinen Provinzbehörden, melde den Siegesherzog bei seiner Durchreise mit der Titulatur „Staatsober­­haupt” über die Maßen auszuzeichnen wähnten. Montemolin und seine Anhänger agitiren mehr als je, vorzü­g­­lich aber seit der Nachricht der Ereignisse in Balencia. Die Emissäre des Grafen kreuzen beständig auf dem mittelländischen Meere umher , versehen mit neapolitanischen Pässen, indem sie fi der Schiffe ver Ger­selschaft del Reino de la­ Dos Sicilias bedienen, deren Direktor der Her­­zog von Bibona, einer der Söhne pie berühmten Karlistengeneral" Don Ramon Toledo, fl. A. 3." aus Madrid geschrieben : Das despotische Preßgefes hat alle unsere 34 Zeitungen so sehr in Harnisch gebracht, daß sie vorgestern Artikel der Höchsten Erbitterung gegen die Cortes veröffent­­lichten, ja mehrere sich von der­ Sub­revolution lossagten. Die att der Tagespresse bes­cheiligten Deputirten erklärten den Cortes, daß Niemand wegen der Strenge des Ber feges seinen Namen unterzeichnen wolle; jede Zeitschrift werde einen Gehilfen mietben, welcher die V­erant­wortlichkeit übernehmen würde. Die Progressisten, über den allge­­meinen Zorn bestürzt, empfanden Reue­­ gestern haben sie das Prefgefeg der Kommis­­sion wieder überwiesen, damit diese dasselbe verändere, beißt, auf seiner Reise von feinen politischen Freunden, aller­ei Pläne im Sinne haben, in der Art bedrängt, daß wieder Vorstellungen und zwar halboffizielle Blatt fügt hinzu, er an nervösen Anfällen erkrankte, sein Zimm­er bis Hofgestern hüten mußte, wo Auflösung sogleich nach Erledigung der in dieser Hinsicht schon früher nicht lese und in Logronno organischen Gelege wie es er dann nach Pamplona abging. Bene­gartet will, mit den Demokraten vereint, daß die Bortes fest vertagt und im Oktober i­ieder zusammenberufen werden, CD­onnell aber dringt mit seinem Anhang darauf, eintrete, und daß die Wahlen für die gewöhnlichen Cortes nächsten Januar gehalten werden. Gegen 33 Abgeordnete der bagkishen Provinzen, welche verkauf der geislichen Güter protestirten, in die gericht­liche Untersuchung eingeleitet. Aus Italien liegen folgende Berichte vor : Die halbamtliche , Gáz di Milano” meldet aus Parın erschienene polizeiliche Kundmachung einige Erleichterungen Arbeiter zur Naczeit in den Straßen zuläßt. a, bab eine am 12. b. ber Personen aus Höheren Ständen waren nächstens beginnen. Das in Malta als durch die Geistlichen und Mönche, namentlich die Dominikaner, hervorgerufen darzu­­stellen. Dean hatte der Bevölkerung eingewebet, die gesammte italienische Lenton bestehe­ aus er­ommunizirten Piemontesen und som Papste vertriebenen Römern. So rief man üiberall dammte, sie einem den Soldaten nichts verabreicht und auf der Strafe die Namen „Erfommuntzirte, Ber: Menn einigen Kaffeehäusern habe man den Soldaten sie außerdem beschimpft ; so seien die Reibungen entstanden. Wie der „Borriste Italiano“ meldet, sind die Reformyerlam Unter dem 11. b. wird ber , A. daß die nach. Die Priester von ihnen über den Sundzoll werden wir beschränkt. feltend und Mönche begegneten. In Espartero wurde, bezüglich einer französisgen Gesellschaft gegen eper, des Verkehrs im großen Theater merden machten sehr bemerkbar das Kreuz, das Parma sollfommen ruhig­te. Die piemontesis­chen Journale fahren fort, die­ Vorgänge ben

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