Pester Lloyd, August 1856 (Jahrgang 3, nr. 179-203)

1856-08-01 / nr. 179

Begriff von dem Rosenwasser,mit dem manc Staatsstreiche macht,indem es die Dezemberss Schlächtereien auf den Boulevards so schildert­ wie sie sich begeben haben,nicht wie sie von den Leibskribentench Bonapartismu­s dargestellt worden sind.Ueber die Metzeleien in Madrid werde die offi­­zielle Welt imselben Schleier christlicher Mystifizirung werfen. Hisperies,27.Juli.Dieser Tage gelangten die allerhöchsten Orts bew­­u­gten Statuten der Mim­Ienbaugesellsch diesen Statuten zufolge,auf 24 Jahre konstituiren wird­ so daß ihr das Recht zu­­in­ ihrer Kunstmüßle Mahlprodukte ihren Kunstöfen zu verhaden. In der Maschinenfabrik nicht nur jegliche Gattungen land­wirthschaftlicher und anderer Maschinen und­ Werkzeuge, sondern and­eiverse Ge­werbsartikel, unter andern Schmiede-, Schloffer-, Drechsler-, Wagner­­und Tisch­ierarbeiten anzufertigen , ferner das zu ihren Zwecken erforderliche Eifenmaterial zu erzeugen, und vorzubereiten, aller Art zu erzeugen, und ihr Mehl in endlich Kohlen - und Wasserbohrungen zu unternehmen, D­aserleitungen und Drainagen anzulegen, Mühlsteinbrüche zu eröffnen u. s. w. Das Grundkapital wird aus 200.000 fl. CM. bestehen, und durch 1000 Akzten gebildet, deren jede auf 200 fl. EM. lautet.. Die Firma der­ Unternehmung wird heißen : Nagy-Sároser Kunstmühle und Maschinenfabrik.” Der Bau der Kunstmühle selbst, so wie die innere Einrichtung derselben ist durch Die bisherigen Unternehmer beinahe­ zu Ende geführt, und hofft man das Pro­­bemahlen noch im August vorzunehmen, um mit eintretendem Herbst den regelmäßi­­gen Betrieb der Mühle zu beginnen. Vorläufig werden vier Steine eingerichtet, welche durch eine Wasserkraft von 30—35 Pferdekräften,, sicher meldhe man unter allen Umständen verfügen kann, bewegt werden sollen, für den Bau­ des DBedarfes kann noch ein fünfter Stein angehängt werden. Daß die Unternehmer, respektive Gründer, nach nunmehr erfolgter hohen Konzefsion mit der Ausgabe der Aktien nicht lange zögern werden, steht zu erwarten, und ist nur zu wünschen, daß ss das Un­­ternehmen einer lebhaften Betreiligung erfreue. Die Ernte ist in Hiesiger Gegend in vollem Gange, und wird, durch das Schöne Wetter begü­nstigt,­ bald in Winterfrüchten zu Ende geführt sein. In den Ertrag­­Gegenden, nuf, — auch die Sommer- und Hadfrüchte entsprechen den Erwartungen. Die­ feierlichen Schlußprüfungen Legium werden in Gegenwart des F. cam biesigen f. Schulrathes, Paul 9. Tomafel, den. 28. , 29. und 30. Suli gehalten, worauf dann, den 31. Sult und in den fol­­genden Tagen des August, die mündlichen Maturitätsprüfungen vorgenommen wer­­den. — Den 27. Sult hat die evangelische Sonntagsschule ihre Schlußprüfung, sie wurde im zweiten Semester von 41 Lehrlingen besucht, die vom Hagel versehent lieben, verspricht oft zurück melde sich nun,­­... sie ein reiches evangelischen Kol­­zen Oecsterreich. * Wien, 30. Sul. In N.­Oesterreich sammt der Stadt Wien wurden im $..1854 (sammt Militär) 61,667 Kinder geboren, im Vergleiche zum Borjahre um 672 Kinder weniger. Gestorben sind in dieser Periode 55,473 Menschen, und zwar um 452 mehr als im Vorjahre. Wenn man die Geborenen mit den Ver­­storbenen vergleicht, sind um 6192 Menschen mehr geboren, als gestorben. Unter den Verstorbenen sind 175 Selbstmörder, 10 Ermordete, 357 Berunglüchte und 2 Lufti­­figirte. Nach dem statistiischen Augweife der im 3. 1854 in Wien Getrauten‘, hat im Vergleiche zum 9. 1853 die Heirathsluft abgenommen. Es wurden um 1171 Paare weniger getraut. Die Zahl der im 3. 1854 Getrauten war Sapren. 30 11,865. Davon MmA­­von nicht vollzogen. Die meisten heiratheten im Alter und 40 Jahren, dann kommt das Alter zwischen 24 bis 39 11,763 katholisch, 46 afatholisch, 4 griechisch, 52 jüdisch. Eine Personen vermischter Religion wurde zwischen Trauung , Dame fr. „den geehrten Hereshhaften" Sie scheint also zum Ausziehen der grauen Haare an. Der tobe Humor­ dieser Annonce wird noch durch den Umstand erhöht, daß die Seltene Künstlerin nur einmal in der Worte in ihrer Wohnung zu fin­den bereits sehr beschäftigt zu sein. find: tung zur Gewinnung des Salpeters die Stadtmeierhofgasse zu nehmen sein wird. x Die Finanzlandesdirektionsabtheilung den dieser Titel * vom a Grund, ege für den Betrag aft Herr Suche, Hiesiger Geldwechgler, z Un hb. die Handelsministerium 2 Exemplare Trageswenigkeiten, das #8 Armeeoberkommando zeugungsart von dieser Mitteilung den bestentsprechenden Gebrauch zu machen. Zugleich wird der Handels- und Gewerbekammer bedeutet, daß demnächst sprift „Austria" die Zeitz dermaligen Stand der inländischen Galpeter­­—erzeugung, den beiläufigen Jahresverbrauch bei den technischen­­ Etablissementg über Die ärarischen Einlösungspreise, Kettig" bis mer­gen des Neubaues der Sahrfirage in Oien, Vorstadt Landstraße, zur Saplonpinlinie, die Passage auf der Linie vom 30. Juli I. 5. angefangen aus Si­­cherheiteradsichten für Suhrwerte aller Art bis zur Beendigung der Arbei­­ten gänzlich gesperrt, und für Sahrende der Weg durch den Stadtmeierhof oder hat tium erledigt werden mögen. I) aber eben nicht wieder viele neue Prozesse während dieses Stillstandes anhäufen ? wird im deutschen Döring ein Prozesse während Theater zum Bortheile, des ges­chäptern" Gastes Herrn Marziß", historisches Inteiguenspiel von Bradlvogel, gegeben, geeignete Gegend fünftliche Si­hzu­cht anzulegen. Das hohe Ministerium h at mittelst Zuaıtt einem solchen Unternehmen “abe , Bang Kassde Iepten Nummern der Berliner Zeikungett leistet sich eine . Menette Post. Inmitten der spanischen Wirren ist an der * Weit, 31. Juli, zentralamerikanische Staatsstreich in Erfüllung gegangen. General 98 al­­s er ist am 24. Juni zum Präsidenten von Nicaragua er­­wählt worden. (Die Gewalt hatte er längst besofsen.) Der bisherige Präsident Rivas und der Kriegsminister hätten sich von ihm losgesagt, seien mit 600 Mann in Leon, und erklärten Walker für einen gefechtwidrigen Eindringling, während sie ihrerseits von Walker als Rebellen gebrand­­markt werden. Der Ton seiner, am 20. Juni von Granada aus erlasse­­nen Proklamation, charakterisirt ihn so sehr, mag wir den Wortlaut hier folgen lassen : „An das Bolt von Nicaragua. — Ich bin nach Nicaragua gekommen, um dessen Frieden und Wohlstand zu befestigen. Zu diesem Uuwede unterschrieb ich den Stadtrat vom 23. Oktober soligen Sabre, und half die Kraft desselben organiierte, Regierung aufrecht zu halten. Die Regierung jedoch, weit entfernt mir beiqättchen diesen­­ Traktat zu verwirklichen, hat Hindernisse in den Weg gelegt, und ist so weit gegangen, daß sie sich bemühte, einen Bürgerkampf im Freistaat herauf zu bes­chwören. E& mag sonderbar erscheinen, aber die frühere Verwaltung von Nivas hat versucht, Unruhen, Schwierigkeiten und Krieg z­wischen dem Bolfe und den bie­­ber gerufenen Amerikanern anzustiften. — Nicht genug, daß die Amerikaner alle Kranzheiten von Granada ertragen mußten, um die frühere provisorische Regierung u consolidiren, und für die Dienste, die sie mit so viel Krankheiten und­­ Verlusten geleistet haben, seinen Lohn erhielten,, „nicht genug, daß sie ihr Blut vergossen haben, um dem Staate den Frieden und die Ehre zu wahren, und dafür von der Regie­­rung nicht einmal das Allernothwendigste zur Stiftung ihrer­ Existenz zu erhalten — Undankbarkeit allein genügte nicht, um den Heißhunger nach Miederträchtigkeit zu befriedigen, der die Eingemweide der Regierung verzehrte, sondern Berrath war noth­­wendig, um der Öter nach Berläumdung und Verachtung zu genügen. „Sie trachten ihre Schuld den Amerikanern dadurch heimzuzahlen, daß sie das Bolt gegen ihre Wohlthäter aufstacheln. Somit ist es offenbar, daß die bis­­herige provisorisc­he Regierung nicht allein ihre den Amerikanern geleiteten Versprg­­ungen und dem Volke schuldigen Pflichten nicht erfüllt hat, sondern Des ungeheuren Verbrechens sehuldig ist, die Bürger zum Bürgerkriege aufgereizt zu haben. Sie hat sich zu diesem Z­ede mit den offenen, bewaffneten Feinden der Republik, "mit den Truppen ungebildeter Wilden verbindet, um die Ebenen Nicaragua’s zu Über­schwemmen. Meberbies hat die Regierung versucht, ihre Existenz zu verlängern, indem sie dem Volke das Vorrecht entzog, seine eigenen Herrscher zu wählen. Und um noch mehr ihren Haß gegen die Freiheit zu be­weifen, hat sie einen Patrioten aus Cuba ausgewiesen, der, an seinem eigenen Diaterlande in d­iesem Augenblicke verzwei­­felnd, in diesem Lande die Ehre anstrebte, für Freiheit und Fortschritt Fechten zu dürfen. Bei solchen gehäuften Verbrechen, ist die bisherige provisorische Regierung nicht würdig weiter zu bestehen. Im Namen des Wolfes habe ich somit ihre Auflöi­­sung erklärt, und eine Hprostforische Regierung eingefegt, bis das Volk seine an­­gestammten Rechte ausübt, sich seine Regierung wählen zu dürfen. Williem Walker.” Vier Tage später war Walker begreiflicherweise „gewählt“. Den sonstigen, mit der jüngsten amerikanischen Post angelangten Nachrichten entnehmen wir Das Folgende : : Aus Costa Rica war in New-York die Nachricht eingetroffen, daß General Mora, der Oberkommandant des Heeres, und der oberste Staatssekretär an der Cho­­lera gestorben sind, und daß daselbst eine Revolution zu Gunsten Walters aus­­gebrochen ist. In New-York sind mehrere Personen, darunter auch der portugiesische Konsul, unter der Anschuldigung beim Sklavenhandel betheiligt zu sein, gefänglich eingezogen worden. Die alte Whigpartei ist bemüht sich zu reorganisiren , und ihre Konvention in Maryland hat sich zu Gunsten Fillmore’s, gegen Buchanan und Free­mont ausgesprochen. Dadurch dürften Die Chancen Buchanan’s nur steigen, Indem die anderen Stimmen sich zersplittern. — Unter den Kaufleuten von Boston wird für die französischen Mederschwermten gesammelt. Aus Mexiko schreibt man: Das spanische Geschwader sei von Vera Cruz abgesegelt, nachdem die Differenzen geschlichtet sind, und der spanische Gesandte offi­­ziell empfangen wurde. Die Sefulten sollten das Land räumen, die Häfen stehen allen a­ber offen, und der Kongreß hat vollkommene Getilfensfreiheit garantirt. Aus Kalifornien wird berichtet, daß der Sicherheitsausschuß mit 6000 Musteten und 30 Kanonen noch immer Herr von San Francisco sest. Um sicher zu sein, hat derselbe seinen Versammlungsplan gegen einen etwaigen Angriff mit Sanpfaden befestiget. Vergeben hat der Gouverneur die M­iliz aufgeboten, um seine Autorität­­wieder herzustellen. Die Miliz weigert sich gegen den Ausschuß einzuschreiten, und der Gouverneur lagerte mit seinen Truppen außerhalb der Stadt, während der Aus­­schuß in einem längeren Aufruf die Unzulänglichkeit der bisherigen Justizverwaltung ne und die Bürger auffordert, selbst für eine bessere Gerechtigkeitspflege ein­­zustehen. Die amerikanische Regierung will den auf dem Pariser Kongresse vereinbarten pier Mrttteln des Sterdhts unter der Bedingung beitreten, dag wo ein fünfter Punkt hinzugefügt werde, nämlich, „daß Privateigen­­thum zur See in allen Fällen frei von Beitragnahme sein sell“, d. bh. daß fünfzig auch Kriegsschiffe nit das Recht Haben sollen, Privateigenthum zu fapern. In Betreff des Sarbenstreites zwischen den Zweigen der verbannten Königsfamilie veröffentlicht der V­rcomte Tristen im "Moni­­teur du Loiret" ein Schreiben, worin er sagt, dag er nach eingezogenen Erfundigungen im Stande sei, zu erklären, daß der Graf v. Chambord bis jett­s einestwegs die dreifarbige Sahne angenommen habe. Der Graf habe vielmehr die Lösung dieser Stage auf spätere Zeiten vertagt. Der „Allg. 3." wird aus Paris geschrieben : Zwischen der Kirs­chenwaffe und dem Erzbischof von Mailand ist ein Streit ausgebrochen, in­­dem jener Prälat sich weigert, die Steusin für die im Königreich Sardinien liegenden Befisthümer seiner Erzdiözese, wie das ®efeb vom 29. Mai 1855 e8 verlangt, zu entrichten. Die Kirchenwaffe hat deshalb einen Prozeß ein­­leiten lassen wollen, auf die diplomatische Einsprache Oesterreiche aber hat sie die Regierung diesem Schritte widerlegt. Mazzini, der nachgerade nicht mehr zu missen scheint, was er thun soll, macht seine Auf­wiegelungsversuche feßt bei den Studenten : er hat soeben von London aus einige Monstre- abreffen an diesejungen Leute gerichtet, die in der gewöhnlichen Ueberschwäna­ alle Studentencorps der Halbinsel gefällt werden. Das Gerücht von einem Ankaufe Monacos feiten, der amerilani­­z war sol der Erbprung Des dortigen amerikanischen Ge­sandten unterhandeln. Wie der „Ind. b." aus Paris geschrieben wird, is dort­ an alle Redaktionen und Mitglieder des diplomatischen Korps ein Mempire ver­­theilt worden, das den Zitel hat: (Carl Lubisig Heinrich) Martinus Marquis von Grimaldi u. f. m) gegen den falschen Für­sten von Monaco (Carl Goyon 9. Matignon). Appell an die Öffentliche Mei­­nung, an Se. Majestät den König von Sardinien, Betrüger des Fürstenthumes don­ Monaco, und an die fünf Grosmächte, welche die, von dem Wiener Kongresse nicht gelösten Tragen zu entscheiden haben. Der Verfasser hat „nur das Absterben Slorestan’s" abge­wartet, um Angesichts ganz Europa’s die "Vertreibung der sich mitteist einer neuen Usurpation ungerechter Weise seines Eigen­­thumes sollte bemächtigen wollen." Der winzige Streit enthält dadurch bedeutenderes diplomatisches Interesse, einen in­­ daß der Prätendent sein angebliches Erbrecht auf drei Beschlüsse des österreichischen Hofrathes (conseil aulique) von 1778 und 1781 begründen will. eber unserem gestrigen Morgenblatt erwähnten DBnnfall in Tefen wir in einer Brüsseler Korrespondenz der „Köln. Big.“ der Bü­rgergarde, Hr. Grosfils, auf die Srage des Herzogs von Brabant, Bürgergarde von Berviers Throne gestürzt.” Lügen strafen. . So ‚Derselbe den Melt sich rechtfertigen müßte. Bis fest öffentlich die oben fdichten mehrere Offiziere dem Könige ihre hätte bei dem Galadiner der möge Berantii­rklißer Redakteur : Karl Weisskircher, Oberst ob die bevorstehenden Seiten in Brüsfel vertreten sein würde, mit Nein eri­iedert, und zwar, weil der König dieselbe vor drei Jahren dadurch erbittert habe, Indem er D­erviers verlieh, ohne Nesue über die aufgestellte Bürgergarde abzuhalten. Als man später der glänzenden und enthusiastischen Auf­­nahme Erwähnung b­at, welche die erlauchten Gäste in B­erviers gefunden, wandte sich Hr. Grosfils abermals an Herzog mit den Worten: „Legen Sie nit zu viel Gewicht auf derartige Demonstrationen, — der Prinz von Oranien wurde seiner Zeit­ mit derselben D­egeisterung aufgenommen und doch einige Monate später vom der Bericht jenes Blattes. Vergebens prängten die Freunde bei Hrn. Grosfils bis­iegt darauf, er öffentlich diesen Bericht beharrt in hartnädigem Stillshmweigen, das um so auf­­fallender is, da er, bei den legten Wahlen zum Repräsentanten ermählt, doch fon deshalb hat Hr. Grosfils nur in einem Kreise von Offizieren der Bürgergarde einige Erklärungen abgegeben die höchst unklar sind, und da er sich weigerte, erwähnte Anklage zu widerlegen, so so gegen das uner­­lärliche Benehmen des Obersten zu protestiren. Einem sehr verbreiteten Gerüchte zufolge soll der König beabsichtigen, der Stadt Brüssel als Zeichen seiner hohen Zufriedenheit ein großartiges Bett zu geben. Aus Konstantinopel, 17. Suli, wird dem „Konstitutionnel” geschrieben, daß Peliffier an diesem Tage mit einem Theile des Trebonart­­schen Geschwaders in See ging. Sobald der „Roland" die Dardanellen verlassen, sollte er sich von dem Admiral trennen, da Trehouart direkt nach Frankreich heimkehrt, während Peliffier noch Smyrna und Athen besuchen, dort so kurz verweilen sollte, daß er am 25. Juli in Toulon eintref­­fen konnte. Sir Charles Napier ist am 19. in St. Petersburg angekommen. Der tapfere Admiral, der diesmal sein Messer nicht gemecht hat, kann noch in den Winkeln der Schaufenster manches Kunstladens die vergelbten Karikkaturen sehen, die vor zwei Jahren auf ihn gemacht worden und in zahlreichen Exemplaren überall furchrten. Auf Gesuch des Grafen Adlerberg und seines Sohnes, des Generald Grafen Molerberg II, der Kinderlos ist, hat der Kaiser Alexander gestattet, daß Lebterer einen achtjährigen Knaben , Namens Niko­­laus Waleweli, aus der Verwandtschaft der Mutter des französischen Mini­­sters des Neußeren, welche im Königreiche Polen auf ihrem Stammgute Balewice bei Lomicz geboren war, an Sohnesstatt adoptiert. Der Anake wird jedoch in der griechisch-russischen Kirche erzogen und erbt Titel, M Wür­­den und Vermögen des Grafen Ad­elberg. Aus Afrahan geben sehr traurige Nachrichten über Die Über­schwemmungen­ der Dolga ein. Schon­­ im Mai war die Stadt ber­droßt, als plöglich das Wasser fiel, weil der Strom oberhalb, troß Der Anstrengungen der Anwohner, die Eindämmungen durchbrochen und fi 100 Werft weit in Die Steppe ergoffen hatte. Allein am 9. Juni brach er Damm in der Stadt, und zwei Viertel des ersten Stadttheiles­ wurden zum Theil mehrere Klaftern Hoch unter Wasser gefecht. Die Noth der bar von Betroffenen war so groß (das Wasser fing eríft am 24. an, si zu ver­­laufen), daß der Oouverneur ihnen zu Hilfe kommen mußt. mei italieni­­sche Sänger, die nach Tiflis durgreisten, gaben eine Vorstellung zum Besten der Ueberschwenmmten. Die die „Donau“ vernimmt, hat sich eine Aktien - Gesellschaft zu einer Banater - Dravihaer - Almaffer Steinfohlen- und Eisengemein­­schaft mit einem Kapital von 4, Millionen Gulden in Aftien zu 200 fl. gebildet. Die diesfälligen Statuten sind bereits höhern Orts zur Genehmi­­gung unterbreitet worden. Man bezieht mittelst der Banater Steinkohlen Roheifen zu erzeugen. Die Gründer haben den vierten Theil der Aftien für fi sorbehalten. Einer Mittheilung der Postdirektion in Bologna zufolge ist dem in Wien in italienischer Sprache erscheinenden politischen Journale „SI Corriere italiano" für die Orfammtaustehnung der päpstlichen Staaten der Postdebit entzogen worden. Se. Majestät der Kaiser it nach der „Wiener Ztg.” am 30 Juli 5 Uhr 20 Min. im besten Wohlfein in Teyplib eingetroffen. Am Mor­­gen desselben Tages ist Ge. M. der König von Preußen von­ Karlsbad nach Teplig abgereist. Eben daselbst wird auch Se. M. der König von Sachsen erwartet, dieses einer des Inlandes und Prämien bei der Artillerie, f. f. Salzwäger­ei Zwei Lifer sistenten prítten, Kaffe z Heute Produktes über ten zur gedachten hít dm in Drud 2c. nähere Daten bringen wird, x Bon Seite der f. * z’W­ie man hört, von drei Monaten soll beim biesigen angeordnet sein, Damit Werden * E Tt. Gebäude mit 7 Sonnabend Zeit In an gifaujlat, 26,100 Wien Absicht, allen SInvestitionen in in der Iegen leg, Heft, 31. Zul. hiesige Handels und Gewerbefammer einer Anlei­­welde in Maléfolta provisorisch ernannt, die hiesige tegnifolde misde galerit­ät im gerichtlichen Versteigerungs­­fl. EM. verkauft worden. Der Ersteher herabgelangt, behufs der Anbahnung einer rationellen Er­­mit­tler Weisung, Ignak Bolcsevics zum Steueramt saf­­der Umgebung der Stadt eine eine Anstalt im größeren Maßstabe für des Innern Gesellschaft gerichteten IM Halle des Gedeihens die Unterflu­­E. Polizeidireition wurde Tund gemacht, Die h fuhen Regierung zugesichert, in I. E. Landesgericht die in nr ein Juristis daß Ctrede vom ,schwarzen , landwirthschaftliche alten Großmwardein : , effektvolles Schauspiel unter dem — Yichleit abgefacht und von feinem Organ, der „Stalia und heimlicherweise an fhen Regierung Duodezländchens Berviers vom 28. Juli, taucht neuerdings auf,­sprotest des einzigen Dem „Journal de Brurelles” zufolge . . auch und in Paris hierüber mit dem und wahrhaften Stiften bei den Demission­e Popolo“, abgebrucht von Monaco eines Seven zu verlangen, ein, um ein mit einem Zifferblatt versehenes Uhrformat, erreischte sich mit dem mittler­­weile vom Brunnen gebrnten Wasser und ging dann unbefangen seines Weges. Wie gefehlt die beabsichtigte Täuschung berechnet war, bewies bie erst dann bemerkte, als die noch fiel also gleich auf den Offtnerhurfchen, da sonst Niemand Er wurde dieses Diebstahld wegen verhaftet, in Un­­tersuchung gezogen, jedoch auf Verwendung in fid und fand das corpus delicti seiner ehrsamen­ Verwandten bis gefest. Statt aber in sich zu gehen "und seinen ersten Sehlteitt, welcher für allein gewiß eine milde Strafe Diefferung wieder gut zu und Er er seine bestellte nehmen senüßte dieser zu Hause, worauf R. öffnete Das versperrte jenen Schlüsfel, dessen Wasser Freiheit Diesen zu verretherífeiei­n hat, ging zu Holen, ins Zimmer, ihres Sohnes als Dieb darin zu dazu, um sich einer neuen Entwendung zum Nachtheile seines eigenen Freundes, des Maurers Sebastian I., schuldig zu machen, einer bestimmten Zeit in den Burg­­geben versprach. Während nun ©. im Sartert seines Freundes harrte, um zu über­­seine Ab­wesenheit vom Hause zur Ausführung seiner in die Wohnung desselben, ohne sich an die Bemerkung des im Hofe gestandenen Hauseigenthümers D., es sei Niemand zu lassen, dem von der Kücensielle herabgenom­­gut rannte, und nahm aus versperrtem Kasten, wovon der Schlüffel oben lag, Effetten im Verthe eben entfernen mollte, trat Die Mutter des Maurers ©., melche ich blos deshalb aus der Wohnung entfernte, um nicht wenig darüber erfärdfen, den Freund fragte ihn ganz erstaunt, er denn hereingekommen sei, da die Wohnung verspeist war. Frech erwiderte er gewußt zu Haben, wo der Schlüssel ich befinde, und entfernte sich vor ihren Augen mit den gestohlenen Effekten, welche er we­­gen ihrer angeblichen Werthlosigkeit einem unbekannten Wanderburschen verschenkt haben will. In einigen Tagen darauf kam er selbst zum Mau­rer­n­, berannte seinen Lehrer und wollte­­, damit beschwichtigen, daß er vorgab, sein Vater sei bereit den Schaden für ihm gut zu machen. ©. aber wollte von einem Ausgleich nichts wissen, sondern hieß seinen ver­rätherischen Freund mit ihm zur Polizei gehen. Unterwegs gelang es ihm dadurch zu entweichen, daß er dem ©. Sand in die Augen ftreute, wodurch Kebterer in seiner Verfolgung gehindert wurde. Nach geschehener Anzeige wurde er nichtsdestoweniger ermittelt, verhaftet und dem Gerichte überge­­ben. Es gelang ihm jedoch aus dem Serker zu entspringen, er trieb sich sodann als Flüchtling an zuerschiedenen Orten herum und kam auch nach Teteny nächst Ofen, wo er wieder einige Diebstähle verübte. Unter dem Vorwand, daß er Paradiesäpfel zu verkaufen habe, ging er nämlich zuerst in die unversperrte Wohnung des Bauers L—d und nahm, Da er Nieman­­den daselbst antraf, aus dem offenen Kasten an Geld und Effekten einen Gesamtbetrag von 1 fl. 57 Er, begab sich sodann in derselben Eigenschaft als Paradiesäpfelverläufer­in. Das Haus des Landmannes £—r, wo er Alles versperrt fand, brach die Fensterscheibe ein, ging dur das Fenster ins Zimmer und entwendete Offerten im Werthe von 17 fl. Kurz darauf kam £—r nach Hause, entbrechte das Geschehene, und ging sogleich dem Thäter nach, er ereilte ihn auch außerhalb des Orts und wollte ihm die gestohlenen Sachen abnehmen. — N. aber febte ich Wehre, drohte dem 8, einen Stich zu versehen, und warf die Effekten nur dann erst von sich, als er dem L—r mehrere Landleute zu Hilfe kommen sah. Er wurde nun festgenommen, und in das Gemeindehaus geführt, wo er beide Diebäpfe eingestand. Vom Ortsrichter befragt, wie es ihm möglich war, dur das enge Senfter des L—r zu schlüpfen, antwortete er, er könne auch durch einen Spalt fchläpfen. Bei der Schlupferhandlung vom 16. mwiederholte er sein bereits im Untersuchungsverfahren abgelegtes Geständnis und wurde zu einer zweijäh­­rigen schweren Kerkerstrafe verurteilt. . * Bon einer­­„seltenen Witwe" weiß die „Wiener Borstadt.dtg." Solgendes zu erzählen : In der Ortschaft W. bei Wien wohnt derzeit eine arme Witwe, deren Mann erst kürzlich begraben wurde. Zufälliger Weise­ann sie von ihrer Wohnung aus gerade auf den Friedhof sehen; kommt nun ein Bettler, so kann er sicher sein, Daß er eine Feine Gabe erhält; doch bei dem jedesmaligen , Bergeltő Gott” des Bettlers sträubt sie sich gewaltig, dasselbe auf sich zu beziehen, und meint ganz ernsthaft, sie habe die Gabe im Namen ihres Gatten gegeben, folglich sole auch ihm Das „Bergelt’s Gott“ zu Cute Tommen. Mit der Würde einer Königin schrei­­tet sie sodann zum Senfter, öffnet dasselbe, und mit den Worten: „Wenzl, da hann“ mirft sie mit gehalten Händen das unsichtbare „Vergelt’s Gott" mit aller Kraft gegen den Friedhof, flieht ihm eine Weile nach und schließt dann befriedigt Das Zenfter. * Ein echt britisches Gelüfte Ein am 14. Juli in Koblenz angekommener junger englischer Zuuunft machte sich das Privatvergnügen, zur Unterhaltung der vielen Zuschauer am Rheine die sehr hohe Slaggen­­stange auf dem flachen Dacje des Gasthofes zur Bellevue zu erklisamen. Nachdem er oben am Knopfe der Stange gehörig Porto gefaßt , zü­ndete er si eine Zigarre an, betrachtete sich in aller Gemüthörnke von seinem sufe­tigen Sibe aus die fröne Umgegend eine Zeit lang, und labte sich später, nachdem er wieder heruntergeflummen, zur Stärfung wegen der ausgestande­­nen Stragazen, gehörig mit Schaummein, A Folge, das Kind des Mutter zur gie von 37 Daß man den Abgang der entwendeten Uhr die Uhr von der Wand herabnehmen mollte. Der Berdacht KR. am Abend desselben Tages im Hause war, K. suchte ihn also gleich auf in seinem Befib. Urtheilsfällung auf freien sich gezogen hätte, Durch­machen, benügte arte, wo er ihm fl. Als Kartoffeln Zimmer thätige mit Aufbewahrungsort er fi mit denselben darmad­ Rene und verlangte und Die versprochenen Kartoffeln blos erwieberte, das macht nichts, beirren zu den, er recht und I 4 _

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