Pester Lloyd, September 1856 (Jahrgang 3, nr. 204-227)

1856-09-16 / nr. 215

stenthu­merfrageberufenen Kommission gar nicht zur Sprache kommen wird, indem man sich geeiniget hat,die Entscheidung dieser Frage lediglich von dem Ausspruche der Divans ad hoc abhängig zu machen. Auf die Zusammensetzung dieser letzteren wird nun das Hauptaugenmerk das­ man den verscriebenen­ Seiten der Unions­­feinen Augenblick, Ansichten Oesterreichs öffentliche der Pforte vertretenden Kaimalame der Moltau und Walachei gelingen wird, die Divans ad hoc aus Männern zusammen­­zugeben, melde, die wahren Interessen ihres Vaterlandes unwürdigend, das Unionsprojekt, als mit diesen Interessen im Widerspruche stehend, nicht be­fürworten werden. X Wien, 14. September. Die Erhöhung der Brannt­­weinsteiner, obwohl ziffermäßig nicht leuchtung daß in sehr bedeutend, des Grafen Defemffy Anspruch zu Neh­­ber oft genannten und neuesteng durch die Schrift erst im Die rechte Sonne über Sproester, biete Ders das, wenn führung kommt, wodurch sich die Hoffnung gierung beharrlich mit Aber die Broschüre nothwendigten h. Ne unterer Finanzzustände und Hebung des Herrn Sylvester bringt nicht Hlos die Erhöhung der Besteuerung gebrannter geistiger Slüffigkeiten, zugleich die Abschaffung der Berzehr­ungssteuer auf die Lebensmittel und andere der das wie man mit Not oder Unrecht behauptet, Andeutungen nothwendige Iegten Maßregel entstehende Ausfall im Budget. Durch dem Finanzministerium der einen Mairegel lägt nun anch jene der andern, für den täglichen Lebensgenuß wohlt­ätigen Mafregel hoffen, aus unter und meine eigenen hierüber gesammelten Erfahrungen berechtigen mich unselben Schluffe, daß das h. Finanzministerium Die BVerzehrungssteuer Mittagmahles Winter einen großen Wirkungspreis gewonnen hat. Dr. 9. Stubenraud­ hat weiters durch seine werthvollen Vorträge im n. 8. Gewerbeverein eine große Kenntniß in Gewerbefachen befundet , welche angeführten Momente zusammen ein schaltbares Ensemble bieten, um Herrn 9. Stubenraud ganz besonders für Die Sendung zum Brüffeler­ Wohlthätigkeitsfangreffe zu qra­lifiziren. Ich kann nicht unterlassen, den Wunsch auszusprechen, daß Herr v. Stubenrauch die reichen Anschauungen, die er in Brüffel gewinnen, immer in ihrer Anwendbarkeit auf Oesterreich auffafse, indem gerade bei uns auf dem von dem Brüsseler Kongresse kub­isirten Gebiete no sehr wenig geleitet worden ist. ?) Y. Wien, 14. September. Der große Börsenkampf hat vorläufig mit einer Schlappe der Kontremine geendet. Diese Wendung der Dinge kam sehr unerwartet­ und hätte man gestern nach der gedrücten Stim­­mung der Spekulanten einen noch weitern Rückgang der Papiere erwartet, als plöslich ein Umschlag erfolgte, der die Welt überraste. Die Ängstlichen Gemüther raffen nun wieder Muth und es m­eint, daß die trüben Tage dieser Woche keine Konsequenzen haben werden. Unserer Börse fehlt eine Persönlichkeit, die wie der selige Todesfo den ganzen Troß der Heinen Spekulanten zu­ beherrschen im Stande wäre. Dieser Naturalist in der Nationalökonomie war in seiner Weise Flügel als die gelehrtesten Financiers und besaß einen wahren Schah gesunder prak­­tischer Ansichten. So pflegte er häufig zu sagen: „Wenn sie freien: ich gebe, so nehme ich und wenn sie freien: ich nehme, so gebe ich ihnen,­ womit er sagen wollte, daß seine Kunst­ eigentlich nur in der richtigen Auf­fassung der momentanen Stimmung der Börse befand, weshalb er denn auch immer den Impuls zu einer Bewegung gab, welcher sich die Börse willig unterordnete.­­ Unter den gegenwärtigen Matadors der Börse befist sein einziger den scharfen und richtigen Blid, den Todecco besaß, weshalb denn auch die Börse im Momente der Krisis rathlos ist und nicht weiß, ob sie sich der Kontres­mine oder der Liebhaberei in Die Arme werfen soll. Man kann übrigens in diesem Momente die interessante Wahrnehmung machen, daß dle von den Brüdern Pereirve und ihrem Anhang patronisirten Unternehmungen weit höher in der Dunst des Börsenpublikums stehen, als die von dem Hause Rothschild unterflüsten Aktienunternehmungen. Die Aktien des zu 500 Frarcs emittirten, französischen Kredit-Mobil den V­eröffentlichungen des Kongresses, die Erinnerungsme­­daille mit den Bildnissen von Turgot und Robert Peel zu erhalten, und dem Zeft­­mahl am Hier fliehen 1680 9. 6. mit einem Agto von 1180, während Die Arzten der zu 200 Gulden emittirten Wiener Kreditanstalt mit 385 d. h. mit, einem Agto von 185 fl. notirt werden. Die Staatseisenbahnak­ien, die sich troß des Rückganges aller Papiere in dieser Woche fest behauptet, zeigen eine größere Fertigkeit als die Nord­­bahn, die zu allen Zeiten das Schulfind des Baron Rothfhild’s gewesen. Das Haus Rothfhhild steht im Rufe, Daß es sich nur an folgen Unter­­nehmungen betheiligt, Deren Salivität selbst nicht der Teifeste Verdac­ht einer Unfshivität trifft, weshalb denn auch Private mit vollem Vertrauen allen Unternehmungen beitreten, an deren Spike dieses Welthaus steht, während ein Theil der Börse zu den Vereires und ihren Pariser Freunden, Deren Vermögen man in Paris auf 800—1000 Millionen France [habt, größeres Vertrauen hat und erwartet, Daß alle von ihnen entrrrten Unternehmungen durch geschiefte mise­ en. scene auf, allen Geldmärkten eine wohlwollende Aufnahme finden und, einen­ großen Gewinnt bringen, „Den besten Beweis von der Richtigkeit meiner Ansicht­­ liefert. Ihnen der Kurs der "Franz Jo­­sephs-Ostbahn, die mit einem Agio von 13 und 14 notirt werden, während ich die Aktien der bereits im­ Bau begriffenen Westbahn nur schwerfällig auf 9 Prozent behaupten. Die allerneuesten Beschlüsse des­ Verwaltungsrathes der Kreditanstalt werden, wenn energisch und mit Sachtenntung durchgeführt, besonders für Ungarn von großer Bedeutung sein. Sobald in Pest, in Temesvár Filialen errichtet sein werden, wird Ungarn billigeres Geld bekommen­ und die Pulis aber des Landes, der Nderbau, wird besser gedeihen, als bisher. Der unga­­rische Produktenhändler, der seine Waaren nach Wien fdidt, kann dieselben mit vollkommener Sicherheit bei der Kreditanstalt „einlegen,“ sobald das erwähnte Institut Das Borfhußgeschäft eröffnet, und da­ er einen entsprechen­­den Borfhuß entnehmen können wird, so kann er in Arad oder in Greges hin ruhig den Berlauf seiner Wolle und feines Liebers abwarten, den die Siebstanstalt nach seinem Limits besorgt. Zu bedauern ist nutr, daß man mit der Errichtung von Silialen so lange gewartet. Während die Kleine vor etwa zwei Jahren von Hrn. von Haber gegründete Darmstädter Bank bereits Filialen und Kommanditen in New­ York, Berlin, St. Petersburg, Frankfurt a. M., Mainz, Mannheim und Heilbronn heißt und an In Wien, Prag, Paris, Konstantinopel und Alexandrien Kommanditen zu errichten beabsichtigt, tritt Die Kreditanstalt erst­ießt mit der Apee hervor, Filialen zu errichten... Indessen It es noch immer nicht zu spät, um den Hein» und großdeutschen Banken, die sich in en Ungarns bereichern wollen, eine energische Konkurrenz eitern Unternehmungen der­­ Krebitanstalt, welche einer sehr ung entgegensehen, zählt noch die Errichtung einer Ber­nstalt im großartigsten Maßstabe, auch will die Anstalt Bgefhäft auf P­aaren aufnehmen, und Die Er­­fliseher. und anderer­ industriellen Unternehmungen nament» hYinenfabriken protegiren. rad, 12. September, Seine Duchlaucht, der regierende der trt am 8. 9. M. Abends aus den Brestowaber Bär­n hier angelangt und empfing gestern an seinem Namens» tehen hier vefidirenden Konsuln, den serbischen Beamten und auf d­e­ russische Generalfonsul für Serbien, Obersiv. Milo rammt Familie gestern Nachmittags Hier eingetroffen, fand als Hotel uneingerichtet. Da der Staatssenat erst vor eint­ 309 und manche nöthige Reparaturen erst nach Ablauf erni­­ndigt werden können, so stieg er einstweilen beim Militär­­tlíwor Petromits, ab. Oberst . Miloshemtts ist ein irhner, verließ nach vollendeten juridischen Studien im Jahre math, nahm rufsische Dienste und wurde vor,­beiläufig zwei Monaten zum Taif­ rufsischen Generalkonsul für Serbien ernannt. Eine Schaudergeschichte, Die hier Das Tagesgespräc­h bildet, will ich no in Kürze berühren: Vier Wochen vor Beginn des israelitischen Neu=­jahrsfestes vertreten die hiesigen spanischen Juden um 3 Uhr Morgens ihr Frühgebet. Zu dem Ende werden dieselben schon um 2 Uhr nach Mitter­­nacht von dem Gyn­agogendiener geliebt, der von Haus zu Haus in der Erfüllung dieses Berufes wandert. G­estern früh Morgens wird der hiesige Handelsmann Jakob Ko­ben durch wiederholte Schläge an die Benfterjalousien aus dem Schlaf ges­tedt, er geht an die Thüre, um zu sagen, daß er schon wach fet, es ers­cheint ihm aber beim Deffnen eine unbekannte Person in türkischer Tracht, welche sogleich nur den länglichen Korrivor zum Wohnzimmer eilte und von dort einen k kleinen Koffer wegschleppen wollte. Der alte Solob wollte dies verhindern, erhielt aber von dem Räuber einen Hieb, der ihm den ganzen Baud öffnete, daß die Gedärme sogleich heraus quollen, docy immer behält er so viel Geistesgegenwart, mit einer Hand seinen Bauch, mit der anderen den Räuber festhaltend, nach Hilfe zu freien. Seinem Sohn Soseph, der sogleich auf den Hilferuf des Vaters erschien , verfehte der Räuber einen fu starfen Hich mit dem Yatagan auf die Stirne, daß er zu Boden stürzte. Während dieser Zeit fehltehen noch drei Helfershelfer des Räubers in das Innere der Wohnung. Der Synagogendiener, der gleich­­falls auf das Gef­iet des alten Jakob herbeigelaufen kam, faßte den Män­ner von südwärts an beiden Ellenbogen, wurde jedoch von diesem bie in den Hausflur gezerrt, wo der eben vorübereilende Schächter, ein sehr flars­ger Mann, den Vorgang bemerkend, die beiden Ringenden mit solcher Ries­­enstärfe umflammert, mag der Synagogendiener, der den Schächter­ erkannte, biesen auf Epaniih bat, er möge ihn loslassen, denn er verliere schon den Athen. Mittlerweile gelang es dem Räuber,, welcher sich in der Mitte zwischen Beiden befand, Die eine Hand, in welcher er den Yatagan hielt, in so­ weit frei zu bekommen, daß er dem an seinen Rüden gepreßten Sy­­nagogendiener einige unbedeutende Gtídje in die rechte Hüftengegend und gleich Darauf auch dem Shächter einige Heine Schnitte und Stiche in der linken Hüfte beibringen konnte. Der Shächter lieg in Folge dessen den Thäter zugleich 108, da fiel der gequetschte Synagogendiener zu Boden und der Räuber konnte die Flucht ergreifen. Die Helfernhelfer desselben zogen sich während der Balgerei aus dem Innern des Wohngebäudes und mach­­ten sich aus dem Staube, nachdem einer derselben einem aus der Holzkam­­mer herauskommenden Burschen , melcher das Holz hüten sollte, und auf den Lärm neugierig b­erausguhte, mit einem Prügel einen tüchtigen Schlag auf den Rüden gab, daß der Junge gleich bemußtlos zu Boden fiel. — Der Alte flach schon gestern Abends eines qualvollen­ Todes und der Sohn wird wahrsceinlich im Laufe des heutigen Tages seinen Geist aufgeben. Der Schächter und Synagogendiener liegen verwundet d­arnieder, sind aber außer Lebensgefahr und der Holzhüter ist mit einem blauen Rüden davon­­gekommen. Die türkische Polizeibehörde versprach alle Mittel zum Hab»­haftwerden der Räuber in Anwendung zu bringen. * 7 Geflern Sonntag wurden im hiesigen Stadthause die Vorsteher sämmtlicher Zünfte und Gewerbe versammelt und jene Modalitäten festges­­tellt, nach welchen Se. Majestät der Kaiser bei A. bh. seiner am 24. dieses stattfindenden Ankunft in Pe empfangen werden wird. — Die A. 4. Ankunft erfolgt mittelst Dampfi­iffes; außer dem F. f. Militär werden die Schulen, dann alle Zünfte ein Spalier bilden, da sich von t­iefter Landungsplage angefangen über die Kettenbrüche, bis zu den Thoren der Dfner Residenz erstreden wird. Die Zünfte werden ihre Fahnen entfalten, die ganze Häuserreihe an der Donau wird ein prachtvolles mit Teppichen, Blu­­men, Onirlanden und Tahnen geschmüsdtes Beink­ommmungsbild darstellen. Die Kettenbrücke selbst wird geschmadvol und zierlich deforixt, gleicht sie das Thor des Tunnels im schönsten Schmürde der Flora prangen wird; die Dampfschiffe Hiffen die großen Slaggen auf. *.Das­ Ton ResidenzshLoH-in-Dosen­ ist­ nun­ volländig­­eingerichtet. Für den jeweiligen Aufenthalt Ihrer Majestäten des Saisers und der Kaiserin sind die Appartements reserpirt. Das Deckengemäl­de im großen Saale ist bekanntlich vom Professor Geiger ausgeführt. Die dargestellten Gegenstände sind der Geschichte‘ Defterreiche' entnommen, a 9. die Taufe des heiligen Stephans, eine Szene aus dem Leben der Kaiserin Maria Theresia und der Einzug Sr. Maj, des Kaisers in Ofen. * z Eine Degutattion Der rhtefigen Handels und Gewerbekammer, geführt vom Vizepräsidenten Herrn Ign. Verger, hatte geflern, das hohe Glüc,­von ‚Sr. F. Hogeit, dem durchlauchigsten Hrm., Erzherzoge A­l­b­re­cht, Generalgouverneur von Ungarn, in einer­ Audienz empfangen­ zu werden. "Se. F. Hoheit geruhten die aus­­ Unlaf- Höchst seiner glücklichen Rückkunft von der Kammer ehrfurtsvoll dargebrachten Glückwünsche huldvollst entgegenzunehmen. Die Deputation überreichte bei­­ dieser Gelegen­­heit, auch die statistischen Arbeiten der. Stammer., über , das Graner Komitat, Se. FE. Hoheit hatte die Gnade, sich nicht nur hierüber anerkennend zu äußern,­­ sondern auch Höchstfeine­r Befriedigung darüber auszusprechen,­ bag die ‚Kammer‘im Fnterefse ber: Hebung . der hierländischen Flach­sz und. Hanftultur einleitende Schritte gethan,... und. empfahl: zugleich dersel­­ben dieser wichtigen Angelegenheit ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Deputation hatte ferner das Glück, von" Sr. T. Hoheit’sehr Huldud­e," für unsere Handelsverhältnisse in hohem G Grade erfreuliche­ Zusicherungen zu erhalten, insbesondere­ auch in Bezug auf die baldige Herstellung des Win­­terhafens. Ar. * z Der Entwurf der für das Hauptzollamt hier "zw bestimmenden Trägervordnung und des dhazgugehdürigen Lohnta­­rifes, beziehungs­weise die­ betreffenden, von der hiesigen Handels- und Ge­werbekammer vorgeschlagenen Modilikationen, «dien wir im Protokolle der genannten Kammer’ jüngst mitgetheilt Haben, — sind einer kommissionellen Beratung, an welcher der f. f. Gefällen-Oberamtspriester Herr: Ferb. 8. Nhomberg und die hiezu ermittirten Mitglieder der Kammer Theil ges­­ommen haben, unterzogen, worden. Der Zweck bieser kommissionellen Bes­tab­ung, in welcher man bezüglich der definitiven Seltrebung der nothivenz­digen Modifikationen bald zur BV­erständigung­ gelangte, wurde insbesondere­­ durch­ das freundliche Entgegenkommen des Herrn &,8.. Gefällen-Oberamts­­direk­ors gefördert, der sowohl seinerseits die entsprechenden Erläuterungen bereitwilligst gab, als auch andrerseits den Bemerkungen der ermittirten S Kammermitglieder volle Nehnung trug. *z Aus Dr. Tormays meteorologifä-fantität is­t d­e­m Bericht vom­ Monat Aug­u­st entnehmen wir, mag dieser Monat ausnehmend heiß und­ trocken war, denn, obwohl­ an 5 Tagen etwas Regen fiel, so ergab das Maß desselben nur 2,519. Linien. Die größte Luft­­­­temperatur am 14. mit 26 ° R., die geringster am 314 9 ° 1 R., das Monatmittel ergab am Barom, 332 93, am Thermom,­­­ 170.80) RN, Windfreie Tage waren Teine, Die fanttätischen.Verhältnise des Monats waren minder gut als die des Juli, indem die Krantenbewegung sich an 6 pCt. höher stellte, und besonders d­­ie Wechselfieber um nahe­ an 100­0 Et. zunahmen. In der Armens Krantenpraxis wurden Durch Die Bezirksärzte 1353 Stanfe behandelt, in den Spitälern­ 1544, wovon 854 genesen, 87 gestorben und 593 ín fernerer­ Behand­­lung verblieben sind. .. Unter den behandelten­ Armen waren unter je 1O0 Kranken 28 Män­­ner,52 Weiber und 20 Kinder.In den Spitälern standen die Genesi­­nen zu den­ Erkranktentin 55.31,die Gestorbenen in 5.70,­die in Behand­­lung verbleibenden Kranken in 38.99pCt.Antheilen." Die Zahl der Verstorbenen in der Stadt—außer den Spi­­tälern gerechnet——war 313,also um 75 geringer als im Monat Juli,­ u.z.173 männlichen und 140 weiblichen Geschlechtes.Aerztliche Behan­d­lung wurde bei 213,bei 99 keine nachgesucht,ungeimpft starben 162,todt­­geboren wurden 20.­In Bezug auf das Alter starb mbisi Jabr alt 173,von 1—108.66,von 10—208.4,von 20—30J.10,von 30—40 3. 16, von 40—50 9. 19, von 50—60 3. 7, von 60—70 3. 7, von 70—80 9. 8, über 80 5. 3. 1a In Bezug auf die Krankheitsformen farben wiengemöhnlich die meisten, u. 3. 76 an Auszehrungen, 90 an Frat­en, 27 an Entzün­­dungen, 39 an Durchfall, 2 an S­euchheuften, 9 an Schlagfluß, 20 an Wasserfuhren, 8 an Typhus, 7 an Altersschwäche u. s. w. Polizeilich-ge­­richtliche Obduk­tionen wurden theils im Bürgerspital, theils außer demselben an 8 Leichen vollzogen. Bei den ökonom, Nuchthieren wurden keine seuchenartigen Krankheiten wahrgenommen, gerichtet fein, und obwohl mannigfache Intriguen sind berechtigt, außer partei Blatt, Abth. men­­dern. Mairegel selben verleiht jener Broschüre um‘ des Defizite fol. Die Ausführung ficht gibt, und die sind noch sehr ausgedehnt, hinreichen, um und es gewiß ist, spielen lassen wird, um ein den Absichten günstiges N Resultat zu erzielen, daß es namentlich auch mit einiger Abänderung, Konsumtionsgegenstände in Zuerst erinnere ich daran, genommene Borschlag beschäftigt. in Brohüre gebracht des Konsolidirung so in zweifelt man in Wien doc Hinblick auf den Einfluß der die Aufmerksamkeit aus verschiedenen Gründen erhalten sol, Herrn mar. Das regt jedige allmälig in so mehr den Charakter Borschlag, hier verdient mit Konsequenz rechtfertigt, bag sich die indem der der Finanzverwaltung doc, Insleben treten Ein Die eines Programms, zur Aus aus, fon» die erste gedecht werden hiesiges biefe Absicht "( *) Dieser Kongreß, seien wir in der „A. A. 3.", der sich speziell mit der Lage der Arbeiterftaffen und den Mitteln sie zu verbessern beschäftigen soll, wird in drei Abtheilungen getheilt sein, denen die folgenden Fragen vorgelegt werden sollen : Erste Anh. Lebensmittel in ihren Beziehungen zum Adherbau. Zweite Abth. Lebens­­mittel in ihren Beziehungen zu der mild­hätigen und beipolitischen Ök­onomie. Dritte Lebensmittel, betrachtet in ihren Beziehungen zu den unwissenschaftlichen und industriellen Verfahren, Verfahren und Erfindungen, geeignet die Handarbeit zu er­leichtern und zu verscllkommnen, die Professionen gesund zu machen und die Zufälle zu verhüllen. Berbefferung der Wohnungen, der Einrichtung und der Kleidung der Arbeiterklassen. Diesen Tragen, wovon das Programm eine sehr detaillirte Ueber­­vier nachträgliche Tragen beigefügt : 1) Mittel den Misbrauch der starken Getränke zu vermindern und zu verhüten, unter dem doppelten Gesichtspunkte des Berlustes der zu ihrer Fabrikation verwandten Nahrungsstoffe und ihres Einflusses auf die Gesundheit und die Moralität der Arbeitertlafsen betrachtet. 2) Errichtung und Organisation von Einrichtungen und Gesellsgaften, die zum Zwed haben den Preis der Lebensmittel billiger zu machen, den weniger wohlhabenden Klassen den Ankauf davon zu erleichtern, und den Betrug in der Qualität, in Gewicht und Maß zu verhindern. 3) Aufmunterung und Ausbreitung von Einrichtungen und Urten­­­“haften der Vorsorge, von Sparkassen sc. 4) Mairegeln, geeignet das übermäßige An­wachsen der Bevölkerung zu Verbindern und bezü­glich auf die permanente und regelmäßige Organisation der Auswanderung. Wie man sieht, ist das Programm es zu erschöpfen. Für die Kosten des internationalen Longresfes für die Zollreformen ist eine Substriktion eröffnet worden, die bis fest etwas über 3000 Sr. eingebracht hat. Personen, welche für 25 Sr. und mehr unterzeichnen, Schluffe beisumahnen, das” Hauptthema der Verhandlungen der Versammlung liefern, und je 8 Tage, melde der Kongreß dauern sol, dürften kaum Tagesweuigkeiten., Heft, 13. September. Rotizem * Sach einer der „th. Eorr.” vorliegenden Nachricht aus Moskau sind alle Fremden von der Milde der russischen Polizei im höchsten Grade überrascht. „Seder, der als nicht offizieller Gast zu der Krönungsfeier gereift war", sagt das Schreiben, „hatte sich auf Placereten und Belästigungen aller Art gefaßt gemacht. Mit den besten Papieren, mit Palen, DVifas und Beglaubigungen unter jeder möglichen Form der Beflegelung und Berbriefung ausgerlchtet , glaubte man immer noch nicht hinlänglich gefehtigt zu sein. "Ein französischer Journalist­ war so saghaft , daß er nicht eher eine feste­ Wohnung zunehmen zu war, als bis er aus der erwarteten polizeilichen Desinzestion gereinigt und gen sein würde. Er gab seinen Paß mit allen Pertinentien ab und erwartete nun, verhört, befragt und entweder als Legitimist betrachtet oder ausgewiesen zu werden­ . Um sicher zu geben, begab er fi auf das Polizeiamt, wurde aber mit seiner pedan­­tischen Aengstlichkeit ausgelacht. Er möge ruhig bleiben , laute man ihm, es sei seine Zeit, die tausend Päffe durc­hzusehen. Nichts desto weniger weiß man, daß die Sorglosigkeit­ der rufischen Polizei ihre­ sicheren Grenzen bat, und man thut gut daran, in seinen Gesprächen daran zu denken, daß jeder Gastwirth, jeder Kellner und der größte Theil anderer Personen, mit melchen ein geschäftsloser Aufenthalt in großen Städten Fremde in Berührung zu bringen pflegt, Agenten der Polizei sind". Bon ven Preisen 2c. wird gesagt : „Wer mit der Erwartung bad­baflattischer £­bensinrichtungen und Gewohnheiten bieber kommt­, wird sich getäuscht fühlen. Es lebt sich in Moskau wie in allen größeren Städten, die Einrichtung der Hotels, der Restaurationen, der Kaffeehäuser unterscheidet sich in seinem wesentlichen Stück von den Wiener, Berliner oder Pariser. Nur was Alles theurer und schlec­hter ist. Ein Mittagettídb für 2 Ihlr preußisch ist von der Art, daß man nach einer besseren Table d’hote zweiten Ranges für 10 bis 15 Cgr. Sehnsucht empfindet und Chambres garnies für 15 bis 20 Thlr. In der Woche erinnern lebhaft an das Strandrecht, welches die Stidher in den Badeddrfern der preußischen Ostseelüste noch heute an den Stemven üben, die dur Rheumatismus oder sünftige8 Seewasserbe­­dürfniß auf ihre sandige Düne verschlagen werden.” * Während der legten Pferderennen in Milmelot w­­ar fol­­gendes Plakat angeschlagen : „Sohn Sletscher, Kings Head In, hat die Ehre anzu­­zeigen, daß er John Smith von Dudley, den Scharfsichter, der 938. Palmer hin­­gerichtet, engagirt und­ außerdem das gute Glück gehabt hat, sich ein getreues M Wahsmodell des Hingerichteten zu verschaffen, welches in ein Wacl­mile der Sllei­­dung Palmers gekleidet is. Mit Hilfe eines Schaffets und Galgens in natürlicher Größe wird eine Künstlergesellschaft, in der alle erforderlichen Beamten repräsentirt sind, täglich zweimal, um 10 und um 12 Uhr, die Zeremonie des Hängens aus­­a a Eintrittsgeld 1 Schilling, woson G. Pence in­ Erfrischungen erstattet werden.­­ Ein nicht uninteressanter Fall aus der neueren Praxis der Schwurgerichte, welchen das „Archiv für preußisches Strafrecht” in dem so eben erschienenen 4. Heft des 4. Bandes mittheilt, berührt die Frage, welches Verbrechen in juridischem Sinne bei der Beraubung von Leichen vorliege.­­Ein Todtengräber hatte lange Zeit hindurch die ihm anvertrauten Gräber eröffnet und daraus die den Lei­­den mitgegebenen Kleider entwendet. Er wurde wegen Diebstahls in Anklagestand­ verlegt. Allein Diebstahl an herrenloser Sade ist undenkbar­­; wer aber im vorlie­­genden Fall als Eigenthümer der geraubten Gegenstände zu betrachten ist, fehlen zweifelhaft. Die Angehörigen — führte die Vertheidigung aus — könnten die Kleider der Leiche nicht zurücknehmen, sie seien also deshalb jedenfalls nicht Eigen­­thümer. Die Kirchengemeinde aber, welcher der Widerspruch gegen diese Zurüch­­nahme zustehe, sei blos deshalb nicht Eigenthü­merin. Es künne daher nur bei §. 137 des Strafgeseßbuches zur Anwendung kommen, welcher verordnet : „Wer unbe­­fugt eine Leiche oder einen Theil derselben aus der Gewahrsam der dazu berechtig­­ten Personen wegnimmt, ingleichen, wer­­ unbefugt Gräber zerstört oder beschädigt, oder an denselben beschimpfenden Unfug verübt, sol mit Gefängniß von 1 Monat Sortregung in der Weinige, urtifizirt hersorgegane

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