Pester Lloyd, Oktober 1856 (Jahrgang 3, nr. 228-254)

1856-10-25 / nr. 249

a i / .— Tel, Depefche 9. Pefter Sy. 96 aris, 24. Dttober. Der heutige „Moni: teur“ enthält einen scharfen Tadel gegen die „Ausschreitungen Der englischen gereffen, welche das unwechselseitige Vertrauen der beiden Matro­­nen zernagen, das Doch die Weltfriedens fei. befte Garantie ded I Schwarm Finanzielle Silhonuetten. 1. Äß Par ist Oktober Wenn Jacques Coeur in die Epoche fällt, wodurch die Vertreibung der Engländer die territoriale Einheit Frankreichs angebahnt ward,so versetzt uns die nächste Skizze Capesigue’s in die Zeit der untergehenden Valois,womi­ Kampfe der katholischen Ligue gegen die Hugenotten durch die Bourbons der stolze Lebensadel gebeugt,eine Stäats­­kirche begründet,die Gewalt in den Händen der Königs konzentrirt ward. Wie in der ersten,so haben auch in der zweiten dieser welthistorischen Pe­­rioden die Financiersmben den Männern des Degens eine nicht minder einflureiche, wenngleich weniger glänzende und deshalb schneller vergessene Rolle gespielt. Dem Auffwunge, den die Kreuzzüge dem Welthandel gegeben, , bant­ten die italienischen Bankhäuser zu Pie, Genua, Florenz mit ihren Comp­­­ toíren in Cypern, Eonftantinopel, Moren, Marfeilles, Lyon, Paris ihre Ent fehung und Machentfaltung, tinischen Banquiers, an königlicher fid geriffen, Allen überlegen aus deren Mitte Würde Heirathete, aber zeigten die Medicser fid Kraft des Geldes zu fast erhoben. Als nun von Frankreich eine Tochter dieser reichen Samilie, welche Die Herrschaft über eine Republik führte Catharina von Medici ersten Grund zu thümern legen konnte, auf welche später­ Heinrich III, Häufige, und zu sei­­nem großen Entzüden stets bereitwillig Honorirte Anmessungen auszustel­­len siehte, ritterlichen Härften ward Zameti der Bankier der katholischen Ligue und die Beziehung ihres Bührers, des Herzogs von Stellung, eine unermeßliche Popularität ver­­schaffte; denn in der Ligue pulfitte der Kampf gegen wöchentlich Inmitten die die Hugenotten einer endlichen Annäherung ihm damals das Herzblut des Bolles und war ein Kampf für die Erhaltung der französischen Nationalität. Uebrigens verallgemeinerte Zamett gleichzeitig dur feine Bantette, Delage und Seftlifeiten In Frankreich den Geschmach an je­­ner venetianischen Sittenverfeinerung, die von Franz I dort in Bezug auf die Pflege der Künste und auf die Verschönerung der königlihen Paläste ein­­geführt. des Bürgerkrieges erbaute zwischen er zu Paris das erste ge­­räumige, anmuthige und elegante Hotel in florentinisem Stite mit weit­­künftigen Appartements, fähönen Bonboirs und Speisesälen, sorgfältig ge­­haltenen Gärten. Dasselbe war so en vogue, das der Herzog von Mayenne zweimal daselbst sonptete und 1595 das damalige Klatfehblatt „Journal de Veroile" ausführlich ein kostbares Diner befärict, das dort den Prinzen gegeben ward und vor dem man den Herzog in völlig trun­­kenem Zustande fortgetragen. Trotz seiner Sprachtliebe war Zameti jedoch ein sehr­ wider Geschäft­­­­mann:nur hielt er es nicht für nöthig langweilig zu sein,um die eige­­nen Angelegenheiten und diejenigen des Staates gutzu leiten.Sein unermeßliches Vermögen setzte ihn in die Lage,allen Parteien Dienste zu leisten , und diese Position bewußte er mit­ ‚größerem Erfolge zur Betwir­­fung Heinrich IV. und fi­ Dasselbe Ziel gesteht, zur Lösung von Schwierigkeiten ersten Ranges, wirksamste Hebel jeder Art, und Zameti’8 Sonnenthalern gelang es, dem Bourbon die Wege zu bahnen, die Führer aller gegen ihn gerichteten Erhebungen, vom Herzog von Briffac bis zum Herzog von Ei­­beuf allmälig zu besctwichtigen. Daher lebte teauterten Buße. Der König bewohnte er auf, Dbidon ohne jeden officiellen Titel, mit Heinrich IV. nach seiner Thronbesteigung auf dem vere Hotel, mit sein Palaid An Bequemer Einrichtung und Italienischer Aisance, an jesund RH im Sommer, An edlem, Epperwein und traub­en Ka­­VII-kuakko WeMthnkdkkIKe.»Montag,10.Februar 17S7­­, t vád „Zolthal­ de Vergílev — Tam der König in Paris an, wo er es Bümnett speiste und überwantete.“ «Za,ht·watfin Chakakk·­r von bewunderungswü­rdiger Ausbau-run­d Elaßikstätz.zeurke verzwickteste Situationen nicht mü­rkischs stimmten.Wäh­­reuvserzzzsjiiaszytstek,ksFis-Witwe-want-wie der Titel damals lautet­, Sullp«­ewig mit«feinem«krrn’kkervessen Privatausgaben zankte,schaffte Zametz, ohne ein Wort zu verlieren, dem Könige und den großen Herren, mit denen er so auf bestem Fuße lebte, das Geld herbei zur Bezahlung von Spielfulden, zu Geldenten für ihre Maitreffen, zur Beruhigung bald der Hugenotten, bald der Ligueurs, "Umm wieder" zu dem Seinen zu kommen. Dazu verstand er, wenn einmal augenblidlicher Geldüberfluß herrschte, mit trefflichem Scharfblide den richtigen Augenblid und die paffenden Mittel zu wählen. Wenn Heinrich IV. eine Abgabe eintrieb, neue Steuern aufer­­legte, leistete Zameti V­orschäfe darauf und ließ sich dafür den Ertrag cedi­­ven. Wo eine fehmierige Unterhandlung fehwehte, beauftragte der König Zameli mit ihrer Leitung. Die höchsten und mächtigsten Familien, selbst die Montmorency’s, betrauten ihn mit der Verwaltung ihres Vermögens, Sp­intim war fein, Beriehr mit dem Könige, daß dessen Geli­bte, die bekannte Gabriele­­ Efirese in Brametts Hotel die ersten Negun­­gen jener tödliichen Krankheit empfand, von der sie so plöslich dahingerafft ward. Da mit den Florentinern an die Methode der mysteriösen Bergif­­tungen in Stantreid­s eingewandert war, erhoben sich zu jener Zeit allerlei, von den Hugenotten ausgebeutete Verdächtigungen gegen den Banguier der Könige, die Heinrich IV. aber dadurch am besten niederschlug, daß er Za­­meti­ seine volle Achtung beimahrte und denselben bis zum Schlusfe seiner Re­­gierung in allen michtigen Angelegenheiten der Bolitit mit ungeschwächtemn Bertrauen verwandte, so bei der Prüfung der Beschüffe, die das Triden­­tiner Coneil gefaßt, und bei den Verträgen mit dem Herzoge von Savoyen. Zameti hielt Die Bankiers des Papstes und der italienischen Fürsten in sei­ner­ Hand , er zog Wechsel auf sie, war ihr Mandatar in Paris und Tenite mit Geschintlichkeit alle ihre Geldgeschäfte. Der Titel eines Barons von Murat­ und Billy belob­te ihn, abs er endlich noch Die V­ermählung Heinr­gs IV. mit Maria von Medici zu Stande gebracht. Durch seine Verbindungen mit der Haute-Sinance von Florenz hob er alle­ Schwie­­rigkeiten in Betreff der Frage wegen der Mitgift, leistete den Medici Borz fhhüffe und ward der bestallte Oberintendant der neuen Königin, die bei ihrer Ankunft in Paris zwei Wochen Hindurch sein Hotel bewohnte, bis ihre Zim­­mer in Louvre eingerichtet waren, und Zameli’s Wohnung stets allen Schlös­­sern der Hauptstadt vorzog. Deshalb dauerte Zamelis­ Gunst auch nach Heinrich’s IV. Tode fort unter der Regentschaft und Vormundschaft Mariaa von Medici über Luds­wig XIII. „Man sagte mir, daß die Königin bei Zameni speise — seien wir in den Memoiren des, seit dem Dolhftiche Ravaillac’s gestürzten Sully — und ich zweifelte nicht, Daß es Die beste Art ihr den Hof zu machen sei, wenn ich sie dort aufsuchte." Zameti verstand es mit Feiner Partei zu brec­hen und sich den Verhältnissen zu accommodiren. Mittelst seiner Zechinen — „dieses mächtigen Hebele, wer Alles bewegt“, wie damals Bonevit sagte — wußte er mit den Herzögen von Epernon und Guise auf eben so gutem Buße zu bleiben, wie mit seinen italienischen Landsleuten in Paris, dem Marshall D’Ancre und dessen Tran. . . Was neben seiner politische finanziellen Thätigkeit an James­ Bejon Vere Hervorzuheben is: Das ist seine Liebe zur Kunst und sein darin bes­gründeter großer Einfluß auf das sodiale Leben. Er überwache die königlichen Schlösser; er lehrte die Franzosen ein Hotel möbliven ; er selber entwarf die Pläne zu Gärten, Pavillons, Stiegen, Zimmern, Borzimmern in italienischem Stile; er beaufsichtigte den Bau der Place Royale und beg Luxembourg, dieser echiflorentinischen Schöpfung; von ihm batirt Die Liebe für Marmorstatuen, Bresten und Gemälde. Er sarb, 62 Jahre alt, am 14. Juli 1614, bis zur Revolution war sein Grabstein noch im Cölestiner- Hostet zu sehen. Von seinen beiden Söhnen starb der Eine, Freiherr von Murat und Billy, als­ Brigadegeneral auf dem Schlachtfelde , der Andere als Bischof von Langres und Besdüűber der Fansenisten.­ Mit der Herr- Haft der Medici begann in Frankreich die Zeit der betitelten Familien, die von Financierd abstammten, ihnen entzogene Recht zuerkennt, ohne Zustimmung der Regierung Weihen zu ertheilen; eines Das neuerdings die Zulassung von Nevizen in die Frauen­­öfter gestattet (nach dem früheren Gefege dürften nur Frauen, die das 25. Jahr erreicht, in den Klöstern aufgenommen werden); ‘ferner ein’ Dekret, welches der Königin das Recht wiedergibt ihr Haus einzurichten, wie es ihr gut dünkt, ohne die Meinung­ ihres Ministerrathes anzuhören, und endlich als hiätigte von allen, das Dekret, welches die von Rios Rosas verfaßte Zufaparte zur Konstitution von 1845 für ungüftig erklärt. Sämmtlice Dek­ete teilen blos die nacte Shatfahe mit, und die Minister verschmähen es, zu beschönigenden Phrasen ihre Zuflucht zu­ nehmen. Nur bei dem rechten Defrete werden einige Worte der Rechtfertigung für nöthig gehalten, und es wird darauf Hingewiesen, bag man zur gelegenen Zeit den Gottes Hier­­über­rechenschaft ablegen werde, 3 · « Nawacz soll diesen raschen Umwälzungen Widerstand entgegenzu­­setzen versucht haben,aber vergeblich.Auch spricht man davon,wie der Ministerpräsident seinen Freunden gegenüberständert habe,daß seine Herr­­schaft(?)nicht von langer Dauer sein www-Vielleicht hat dieserumstand zutem.Gerücht Anlaß gegeben,daß sich d­er Ministerpräsident brieflich an die Königin Christine in Malmaison mit dem Erfuchen gewandt, sie möge ihren Einfluß auf ihre Tochter dahin anmenden, Daß­ diese dem heilsamen Nam­e ihrer wahren Freunde Gehör gebe, statt sic, zu einer Politik, die von Thron gefährde, von einer leidenschaftlichen, blinden, zum Neufersten drän­­genden Partei hinreifen zu lassen. Auch spricht man von­ einer Depesche aus Paris, die an Herrn Gute, den ersten Gefreier der französischen Gesandtschaft und zeitweiligen­ Stellvertreter des Herrn Marquis von Tur­­got, gerichtet ist. DVerläßlichen Angaben zufolge spricht die Eaiserliche Re­gierung ihre Unzufriedenheit­ mit den­­­orgängen in Spanien aus und schärft es ihrem Vertreter auf's Nachbrüchlichste ein, eine ganz besondere Zu­­rüsheltung zu beobachten. « Interessant sind einige Einzelnheiten, welche das Pariser Journal ,,Verité«über die Artuaneife erzählt,wie Narvaezzanewalt·ge­­langte.Nach der bekannten Affaire­ mit dem»Herrn Guelly Rente begab sich der Herzog von Valencia auf den Ball,der zur Feier des Geburtstages der K­önigin­ im Palaste gegeben­ wurde. Die Königin tanzte mit O’Don­­nel, und nachher näherte sich die junge Souverainin, —­ber Etiquette zuwider , welche verlangt, Daß Ihre Maj, zum zweiten Male mit einer dem diplomatischen Corps angehörigen Persönlickeit tanzte, — dem Herzog von Valencia, in welcher eben mit dem Könige in freundschaftlichem Gespräch begriffen war; sie reichte dem Marshhall, die Hand und sagte: „Man muf allsofommen, und bih auffuhen." , Madame, erwieberte Narvasz, an die Etiquette der auswärtigen Höfe gewöhnt, wagte­ ich es nicht, Eurer Majestät zu nahen, ohne gerufen worden zu sein‘, — „Du hast Unrecht gehabt — sagte die Königin, — und als gerechte Strafe deines Bergebens verlange ich von iir, dag du mit mir tanzest", — „Madame, fügte der Herzog Hierauf, ich weiß nicht ob ich würdig bin Ew. Maj. als Ritter zu dienen, Die Jahre haben mich fast die Gewohnheiten der Jugend vergessen gemacht‘“.­­ „„Ihut nichts, Ich werde dich heute führen, und morgen sollst du mich führen“. In einigem Widerspruche mit dieser Weußerung der Königin steht indeß, was dasselbe Blatt weiter erzählt. Als nämlich der Herzog der Königin sein Programm überbrachte, empfing sie ihn mit Liebenswür­­digkeit und mit jenem fein malitiösen, Lächeln, das die Bourbons allein be­­fften. «Sie hörte ihm mit Interesse zu, gab ein paar Mal ihre Zustimmung zu erlernen und sagte, als er fertig war, in aller Ruhe: „Dein Programm gefällt mir ausnehmend, obgleich es in der That Einen großen­ Fehler. Hat.“ — „Und werden, Senora? fragte Narvatz , den gewisse Ahnungen über­­fielen‘, so wird­ es ja unnüg!" — „Freilich, geruhten Ihre Majestät zu erwiedern, freilich, wird es das, meil ig mir selber das Recht vorbehalten habe, Eins aufzufeßen, "Du Haft ohne Zweifel geglaubt, ich sei moch die untere, launische, offenherzige Königin von ehedem, die man so­ oft ge­täuscht? Wohlan, Du bist im Irrtum! Ich bin die Königin und ich will es sein! . Mache Dir keine unwügen Sorgen, ich werde Dir genau Alles vorschreiben, was Du zu thun hast." Der Marshall sol nicht be­­sonders zufrieden aus dieser Audienz fortgegangen sein. En. Am 17. um halb­ 6 Uhr ward der Graf Bendendorff die Königin in besonderer Audienz vorgestellt. Er wurde in einem küniglichen Wagen von dem Mayordomo Maysrel abgeholt und nach dem Palaste be­­gleitet. Der Abgesandte Ruslands überreichte ein Schreiben vom Kaiser Ale­­ander. Er wurde von, dem Abgesandten , eine­ kurze Ansprache gehalten, auf welche die Königin antwortete. Man hört, daß diese­­ Neden über die ge­­wöhnligen Formen ähnlicher Beredsamkeit nit hinausgingen. — Es wird versichert, daß Herr Prim die Weisung erhalten, ein­­ besseres Land als Spanien für den Winter aufzusuchen. Eine Depesche aus M­a­dr­id vom 20. Oktober lautet : „Ein Dekret bestätigt alle im Juni und Juli 1854 verliehenen Nemnter und italienischer Diener Zameti seiner Herrin, Dann als Kammerdiener Heinrich's der Salistener betheiligen und daduráj den Vermögen zu erwerben, Pacht gute, so nach dem Tode dieses mit sich nach Paris, aus Lucca, seines Zeichens Mayenne — eine als der Herzog Das fid die Flören­­Heinrich IE, unter denen ein Schuhmacher, befand, häufig Zameti’s schönes I], mußte, er. von Billerof und andere Ehdelreute Geld ist und bleibt ber fid fid Erft daß er fi 1585 mit 70,000 Thalern einen and­ bei ein Meines bei der Reich­­der Li­­bie | 5 ] Minen «­­ Spyaniem . Die amtliche „Oaceta“ von Madrid enthält wieder eine Reihe von Decreten, welche für die Richtung der neuen Regierung bezeichnend sind. Es sind dies ein Decret, welches die Gesehe von 1845 über die Organi­­sation der Munizipalitäten und der Provinzialdeputationen, der Provinzial»­räthe und des Staatserathes; ein Dekret, welches den Bischöfen wieder das Ober ba Kotigen. = Ein großer Theil des oberschlesischen H­ublik­ums auf den Aus­­gang des vor den Gleiwiger Affären auf den 28. und 29. b. M. angefech­­ten Falles gespannt, welcher die im März 1848 zu Slupna in Doberschlesien erfolgte Ermordung der verw. Fürstin v. Sulfomw­sta betrifft. Altendfrunde des 3. März 1848, Fenster Halle abgewendet. Da als fr­eie verwittwete Fürstin v. Sulfowsta auf ihrem Schlofje Slupna in ihr Schlafzimmer zurückzog,, um si zu entkleiden. Sie stand in der Mitte des Zimmers von dem den 28. buch Ihre Gesellschafterin, mit der ben die ez damals »geltenden, in­ der Läden noch nicht geschlosfenen welche ihr den Mantel abgenom­e­men und in einen Wandschranz gehängt hatte, öffnete, eben auf Befehl der Fürstin eine Thür, fiel von außen her ein Schuß der Serfier, zwei Kugeln brans­ten in das rechte Schulterblatt der Fürstin und durchbohrten ihre Brust in der Rich­tung von unten nach oben. . Die tödtlich getroffene S Fürstin verschied in Zeit von einer Stunde. Der Leibliche Sohn der Ermordeten, Mamimilian Fürst von Sulfowski, wurde als Urheber des Verbrechens bezeichnet, beschuldigt, durch ge­­dungene Meutelmörder den Tod seiner Mutter herbeigeführt zu haben. Menschliche Richter sollten indes über den Grad seiner Schuld nur mehr befinden. Die Qualen des schub­beladenen Gewissens gestatteten ihm, wie er selbst sagte, seine Ruhe, sie trieben ihn in die Reihen der Aufständi­gen zu Wien, in denen er am 6. Okto­­ber 1848 seinen Tod fand. Der unmittelbaren Ausführung des Mordes beauftragte Battlermeister Karl Odft ftand am 20. und 21. Dezember 1850 vor dem riesigen Schwurgerichte, wurde des verabredeten Mordes schuldig befunden und deshalb zum Tode durch bag Rad verurtheilt. Aber auch an ihm dieser Akt der menschlichen Gerechtigkeit nicht vollzogen werden. Er sarb im April 1851. Sein Leichnam wurde gemäß auf der Richtstätte verscharrt. Auf. und 29, d. M. die Schule des der That entflohenen Schachtmeisters Franke, welcher der Theilnahme v. 3. talp nach an dem More angelangt wird, befunden werden. Er wurde nach einem stelbewegten Leben, wie es heißt, als englischer­­ Werbeoffizier in Hame­burg festgenommen bevorstehende Verhandlung seiner Persönlichkeit versichern will auf Men­gen nach Ort und Zeit der Geburt war und wer ihr Schulmeister war; und ehrt man sie nicht ab, so hat man den Genuß, eines sehtönen Tages eine biographische Karrikatur feiner selber zu geschicht zu gung von Angesict zu Angesicht von ihnen gefertigt, so und seine unter den damaligen Umständen fer samwelfelhafte Spentität insbesondere bura­­bie Distriftsfommissär, Syndikus Koschnegki festgestellt, entholten wird, Stanfe durchaus sehr ermöglichen Schreiben schelten, gegen Öffentlichen Diners laufen im­ unt Shr A­utograph, umsichtige Thätigkeit des fennen das Elend nicht, bieligen tönigl.Polizei­ auf. Kupferfleher wollen Sie mit dem Bilde vergleichen , das erwarten, ‚Daß Sie feiner 'Vergangenheit dieserhalb ist, daß der gi. gewöhnlich vor­­tommenden Verbrecher gehört. Bi ? * Seutenant Maffey, welcher sich bekanntlich beim Sturme, der Engländer an den „Slobe” “gerichteten, die Zumuthung, ein Held zu sein. Es heißt in diesem Briefe : „Mein Herr, Sie ein Held, zu sein. . Zei­­tungstagelöhner halten Ihren ergebenen Diener auf seinen Ausgängen an und fra­­Ihr Großvater ein Maler lauert einem 907 der Besichts­teller große Einladungsfarten ein, junge Dämchen bitten In zierlich gefalteten Brief­­Schänbl­e Poeten stören Ihren Frieden mit der Marter, in unbeschreiblichen Beifen anthun, schlechte Autoren fest von Löwen Erstplase ihrer langweiligen Bücher­ durchzumanjen, Wenn aber das unglückliche Opfer 6 Monate lang in einer Krimm’schen Hütte in derselben Stellung, auf dem Rücken gelegen, und nun mit dem Wunsche, einen um­­ einige Zoll verfürzten und um Dieles geschwächten Scheufel auszuruhen heim­­kehrt — wenn er schwache Lungen, in der Feuchtigkeit eines irischen Winters zu bebitten und alle Woche zwei oder drei In der That widerwärtige Privatunterhal­­tungen mit feinem Chirurgus zu pflegen hat — dann in der That it das Ding ein anderes... Was mich­­ betrifft, so zeige ich Ledermann an, daß ich der nicht bin, aus dem man ’nen „Helden macht. Wer’s that, dem wird’s leid thun.. Biel besserer Stoff ist leicht zu Haben, die Saat siebt so dicht wie Brombeeren. Krimmer Tau­fen ja üiberall herum, und obwohl wildblldende und etwas raupliche Geschöpfe, sind sie­­ elst zu fangen, I gehöre eigentlich gar nicht in's rechte Genus. 54 habe sein Härchen über oder unter ‚der Lippe. Ich trage­­ auf Reifen feinen Fez.. I raue niemals. So lange deshalb noch Andere und Beffere zu haben sind, bitte ich ergebenst, mir die Ehre zu erlassen und hiemit meine Abdankung entgegen zu nehmen. Gibt es übrigens eins, was schlimmer­st, als ein richtiger, vollwüchsi­­ger Held zu sein, so,il’s als ein halber, bestrittener zu gelten, kurs carbiganisirt zu­ werden. Darum wiederhole ich Kurzweg — ich bin weder ein ganzer, noch ein halber, sondern gar keiner.“ = Im Ghetto zu Rom ereignete fi gegen Ende v. M. eine tragische Beschichte, welche in fast jeder­ Beziehung mit jener von Romeo und Julie übereinstimmt. Ein jüdischer Lumpenhändler in der Straße dell’ Azzimello hatte einen Sohn, ein wohlhabender Jude in der Bin Rua eine Tochter, und beide jungen Leute w­aren in ein zärtliches Verhältnis zu­einander getreten, welches aber von ihren beiderseitigen Familien entschieden gemißbilligt wurde, nicht et­wa deswegen, weil jene des Lebhabers arm, jene des Mädchens aber wohlhabend ist, sondern weil sie seit Jahren in gegenseitiger großer Feindschaft lebten daher entstanden ,­­daß der alte­­ Lumpenhändler, welcher einst bessere Tage gesehen, behauptete , sein Vermögen durch einen an ihm verübten, von dem­ Vater des Mädchens ersonnenen Betrug ver­­loren zu haben. Ganz vergeblich waren die Bemühungen der Liebenden , eine Ver­­föhnung­ des­ Einen mit dem Ankern herbeizuführen: — der Lumpenhändler droßte seinem Sohne mit Berfluhung , falls dieser ferner noch seine Bewerbungen um die Beliebte fortlegen würde, legtere aber ward von ihrem Vater eingefperrt und zur Berlebung mit einem reichen Glaubensgenossen gezwungen; noch in derselben Nacht aber entfloh sie dem väterlichen Hause, und am andern Morgen warf die Tiber die Leichen beider Liebenden an den Strand. Um vereint zu sterben, hatten sie sich mit­­telst eines Schachs zusammengebunden — ein Umstand, welcher der römischen Straßen­­jugend Gelegenheit zu gefühlverlegenden und pöbelhaften Wigreden gab,. Die Räter des unglücklichen Paares , an den Leichen ihrer Kinder­ zusammentreffend , wichen zuerst vor einander zurück;­ aber was die Bitte ihrer Lieblinge nicht verm­ocht , als diese noch am Leben waren, das Helang nun den Todten. Urbermwältigt von dem Anbilde der in treuer Vereinigung Hingeschiedenen, gefoltert von Inneren Vorwürfen und erfehlittert dur) die ernsten Friedensmahnungen, eines anmwefenden Rabbiners, reichten die beiden greifen Ebräer einander schluchzend über den Leichen, die Hände, fanken einander an die Brust, und als später der stille Begräbnißzug sich hinausbe­­wegte, nach dem Orto degli Ebrei (friephofe), sah man sie Arm in Arm neben­einander gehen. Wie Man nachträglich erfährt, sol ver­weige Jude dem armen, die Hälfte seines Vermögens — das nun, da er keine Kinder, mehr besigt, unwerthlos für ihn ist — angeboten, Lesterer aber es abgelehnt haben. * Der älteste Sohn des Churfürsten von Hessen-Kassel, Fürst Friedrich von Hanau, ist mit der Tochter des Romb­erg Birnbaum in Kassel neulich nach England gereilt und hat sich dort mit ihr sranen Waffen. Das junge Der Mann, ohnehin durch einen Ball des Irrsinnes in seiner nächsten Nachbarschaft aufgeregt, geht er­­fchieden nach Hause, schreibt einen Abschiedsbrief an seine Frau. In welchem er ihr die ihm gewordene Prophezeiung mittheilt, flürgt sid noch denselben­­ Tag in" die Saale und sucht und findet auf diese Weise den Tod, um dem ihm angekündigten füchterlichen Gefühle zu entgehen. fid­ bereits, und ohne Zweifel nicht ín Die Stategorie der hier welche sie Ihrem Namen in Redan auszeichnete, verwahrt sich in einem ein Daguerreoigpist nimmt einen gefangen, und wurde Es steht interessante Thatfadhen in Betreff und­­ zu tft € 8 Borsdjuiften soll nun über: anzunehmen Oberfolesien der Erziehung. In den Straßen war Bonnie im November Wwie verlautet, eine auswärtige Regierung wer. Sie gafft man Sie |

Next